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Die Kathedrale von Braga port Se de Braga zahlt zu den bedeutendsten Baudenkmalern der Stadt Braga im Norden von Portugal Sie ist als Sitz des Erzbischofs von Braga die alteste Kathedrale in Portugal und zahlt aufgrund ihrer Geschichte und ihrer kunstlerischen Bedeutung zu den wichtigsten Bauwerken des Landes 1 Sie bietet eine reichhaltige Mischung architektonischer und kunstlerischer Stile Fassade der Kathedrale von Braga Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Kunst 2 1 Aussenseite 2 2 Innenraum 3 Orgeln 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Uberlieferung nach stammt die Diozese von Braga bereits aus dem 3 Jahrhundert die historische Bestatigung geht allerdings auf das Jahr 400 zuruck Sie gehort damit zu den altesten Diozesen auf der Iberischen Halbinsel Sie gilt als Zentrum der Christianisierung von Gallaecia wie die Gegend im Nordwesten von Spanien und im Norden von Portugal bezeichnet wurde Als die Macht Roms durch eindringende germanische Stamme aufgelost wurde wurde Braga von 409 bis 584 Hauptstadt des Konigreichs der Sueben Durch den Einfluss von Bischof Martin von Dumio konvertierten die Sueben um 550 zum Katholizismus Martin von Dumio war zu dieser Zeit nach Gallaecia gekommen und hatte zunachst in Dumio in der Nahe von Braga ein Kloster gegrundet wurde 556 Bischof von Dumio und schliesslich 562 Bischof von Braga Das Suebenreich geriet jedoch in westgotische Abhangigkeit und wurde 585 in das westgotische Reich eingegliedert In der Folgezeit nahm die Bedeutung Bragas ab Nach der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Mauren 711 719 verlor Braga 716 seinen Bischofssitz Infolge der Reconquista der Ruckeroberung durch die Christen wurde die Diozese Braga um 1070 wieder eingerichtet Bischof Dom Pedro der von 1071 bis 1091 Bischof der Diozese und der erste Erzbischof war liess eine Kathedrale errichten die 1089 von Bernhard von Toledo geweiht wurde Zu dieser Zeit waren allerdings lediglich die Ostkapellen fertig Die heutige Kathedrale entstand auf dem Standort eines alteren religiosen Gebaudes moglicherweise einer fruheren Kathedrale Trotz der Restauration des Bistums Braga gelang es der Stadt aber nicht ihre fruhere Bedeutung wieder zuerlangen Neben Toledo das von Urban II zur neuen Metropole erklart wurde und von 1087 Residenz des Konigreichs Kastilien war und bis 1561 Hauptstadt Spaniens blieb war fur Braga als Metropole kein Platz Da sich Bischof Dom Pedro zudem 1091 das Pallium vom Gegenpapst Clemens III verleihen liess busste der ehemalige Hauptort Braga weiter an Bedeutung ein Bischof Dom Pedro wurde abgesetzt und ins Kloster verbannt Seit 1093 wurde die Grafschaft Portugal von Graf Heinrich von Burgund regiert der zusammen mit Bischof Geraldo de Moissac den Papst uberzeugen konnte Braga 1107 wieder zum Erzbistum zu erheben Die Bauarbeiten an der Kathedrale wurde wieder aufgenommen und dauerten bis in die Mitte des 13 Jahrhunderts fort Das im 12 Jahrhundert errichtete Gebaude entstand im Stil der burgundischen Romanik der Abteikirche von Cluny und beeinflusste den Bau vieler Kirchen und Kloster in Portugal In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kathedrale haufig verandert Sie weist daher heute eine Mischung aus verschiedenen Baustilen wie Romanik Gotik Barock und Manuelinik auf Im Jahr 1905 erhielt die Kathedrale durch Papst Pius X zusatzlich den Titel einer Basilica minor verliehen 2 Architektur und Kunst BearbeitenAussenseite Bearbeiten nbsp Kreuzgang der Kathedrale von Braga nbsp Die Kapelle von Sao GeraldoDie Kathedrale von Braga besteht aus drei Langschiffen mit einem holzernen Dach einem Querschiff und funf Kapellen in der Apsis von denen keine mehr im ursprunglich romanischen Stil erscheint Lediglich eine kleine Kapelle ausserhalb der Kathedrale konnte ihr romanisches Aussehen bewahren und erscheint als Uberbleibsel des Gebaudes aus dem 11 Jahrhundert Das Aussere der Kathedrale mit den beiden Turmen an der Frontseite ist sehr charakteristisch fur die grossen romanischen Kathedralen in Portugal obwohl im Verlauf der Jahrhunderte erhebliche Veranderungen vorgenommen wurden Die ursprunglich romanische Westfassade der Kathedrale wurde mit Ausnahme einiger Archivolte und Kapitelle des Hauptportals vollig verandert und mit gemeisselten Reliefs geschmuckt Zwischen 1486 und 1501 wurde vor dem Hauptportal eine Galerie mit drei Bogen im spatgotischen Stil erbaut Diese hat Rippengewolbe und ist mit Statuen und Wasserspeiern verziert Anfang des 16 Jahrhunderts veranderte der Erzbischof Dom Diogo de Sousa 1505 1532 das romanische Hauptportal und opferte die inneren Archivolte Ein von ihm eingesetztes Eisengitter das den Altarraum schutzen sollte wurde im 18 Jahrhundert in die Galerie verschoben Ausserdem liess er die grosse Kapelle der Apsis 1509 umbauen Das grosse aus Stein gehauene Wappen des Erzbischofs Dom Rodrigo de Moura Teles 1704 1728 wurde an der Vorderseite platziert und das Oratorium und die Abdeckung der Turme wurden Anfang des 18 Jahrhunderts errichtet Der obere Teil der Fassade und die Turme wurden im 18 Jahrhundert vollig modernisiert Die sudliche Fassade der Kathedrale hat ein romanisches Portal Innenraum Bearbeiten Das Innere der Kathedrale mit dem Langschiff und den beiden Seitenschiffen dem Querschiff und den funf Kapellen wirkt aussergewohnlich streng Wahrend der Barockzeit wurden grosse Fenster eingebaut die Altare wurden verandert und die Wande wurden mit Stuck und Malereien verziert Dadurch entwickelte sich die Kathedrale allmahlich zu einer Festhalle und zu einem Appell an die Sinne Keine der Kapellen ist noch romanisch Die Hauptkapelle ist manuelinisch wahrend die anderen Kapellen im barocken Stil verziert wurden Das Kirchenschiff hat heute allerdings im Wesentlichen nach einer Reform im 20 Jahrhundert wieder ein romanisches Aussehen da die meisten Veranderungen der letzten Jahrhunderte ruckgangig gemacht und das mittelalterliche Aussehen der Kirche wiederhergestellt wurde Ausser dem Chor haben aber alle Kapellen die im 18 Jahrhundert durchgefuhrten Anderungen an der Architektur und an den Altarbildern beibehalten Wie archaologische Uberreste aus der fruhchristlichen und spatmittelalterlichen Kirche zeigen war der ursprungliche Chor sehr viel kleiner Orgeln BearbeitenDie Kathedrale verfugt uber zwei historische Orgeln Auf der Epistelseite befindet sich ein Instrument von den Orgelbauern Frei Simon Fontanes aus dem Jahr 1739 3 Von demselben Orgelbauer stammt auch die Evangelienorgel aus dem Jahr 1737 Das Instrument hat zwei Manualwerke Das Pedal ist angehangt 4 I Echowerk C c3BassFlautado de ViolaoFlautado de 6 de Eco 4 Quinzena 2 Clarom IVTenorTrompeta BastardaDiskantFlautado de 12 de Eco 8 Flauta DoceCorneta Real de Eco VIClarom VCheremiaClarim de Eco I Positiv C c3BassFlautado de 6 4 Quinzena 2 Composta de 22a IIISimbala IIIDiskantFlautado de 12 8 PifanoComposta de 22a IVSimbala III II Hauptwerk C c3BassContrasFlautado de 24 16 Flautado de 12 8 Oitava Real 4 Dozena 2 2 3 15a e 19a II IIIComposta de 22a IV VNazardos IV VSimbala IVResimbala IIITrombeta RealHorizontalBaixaozilhoClarim de batalhaDulcaina Fortsetzung DiskantFlautado de 24 16 Flautado de 12 8 Oitava Real 4 Corneta Real VIII15a e 19a VIIIComposta de 22a VNazardos IVSimbala IVResimbala IIITrombeta RealHorizontalTrompeta Magna Clarim Dulcaina Aboas Literatur BearbeitenAlfons Becker Papst Urban II 1088 1099 Band 1 Herkunft und kirchliche Laufbahn Der Papst und die lateinische Christenheit Schriften der MGH Bd 19 I Stuttgart 1964 Band 2 Der Papst die griechische Christenheit und der Kreuzzug Schriften der MGH Bd 19 II Hiersemann Stuttgart 1988 ISBN 3 7772 8802 0 Robert Plotz Hrsg Jakobuskult im Rheinland 2004 ISBN 3 8233 6038 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Braga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der KathedraleEinzelnachweise Bearbeiten Die Kathedrale ist seit 1910 als Monumento Nacional eingetragen und geschutzt Se de Braga compreendendo os tumulos designadamente os do Conde D Henrique e D Teresa do Infante D Afonso e do arcebispo D Goncalo Pereira Direcao Geral do Patrimonio Cultural abgerufen am 30 Dezember 2017 portugiesisch Se Catedral de Santa Maria auf gcatholic org Informationen zur Orgel Nahere Informationen zur Orgel41 549867 8 426989 Koordinaten 41 32 59 5 N 8 25 37 2 W Normdaten Geografikum GND 4471749 0 lobid OGND AKS LCCN n92026679 VIAF 140450852 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Braga amp oldid 212471851