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Alfons Becker 22 Juni 1922 in Radolfzell 11 August 2011 in Mainz war ein deutscher Historiker Er lehrte von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1987 mittelalterliche Geschichte an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Alfons Becker aufgenommen von Ernst Dieter Hehl im Jahr 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenAlfons Beckers Vater August war Chefredakteur des Frankischen Volksblatts und stand als Journalist dem politischen Katholizismus nahe In der NS Zeit kam er in Schutzhaft und wurde ausgewiesen Die Familie zog daraufhin zu Verwandten ins Saarland Nach dem Krieg wurde der Vater Pressereferent in Neustadt an der Weinstrasse starb jedoch bereits 1951 1 Alfons Becker studierte 1940 ein Semester Philosophie an der Philosophisch theologischen Hochschule Eichstatt bevor er zum Kriegsdienst eingezogen wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg und der franzosischen Kriegsgefangenschaft nahm er im April 1947 sein Studium an der wiedereroffneten Universitat Mainz neu auf Er belegte die Facher Geschichte Deutsch Franzosisch und Philosophie Nach drei Semestern wechselte er an die Universitat des Saarlandes Seine akademischen Lehrer waren Eugen Meyer Jacques Moreau und Jean Baptiste Duroselle Sein erstes Staatsexamen legte er 1951 ab Von 1952 bis 1957 war er Wissenschaftlicher Assistent in Saarbrucken Becker wurde 1954 an der Universitat des Saarlandes uber das Investiturproblem in Frankreich promoviert Von 1951 bis 1961 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in Saarbrucken Im Jahr 1961 habilitierte er sich in Saarbrucken mit dem ersten Teil seiner Biographie uber den Kreuzzugspapst Urban II Herkunft und kirchliche Laufbahn Der Papst und die lateinische Christenheit Nach seiner Habilitation war Becker Assistent in Saarbrucken und lehrte dort von 1961 bis 1964 als Privatdozent Zum Wintersemester 1964 65 trat er an der Mainzer Johannes Gutenberg Universitat die Nachfolge von Eugen Ewig an und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung 1987 als ordentlicher Professor fur mittelalterliche Geschichte Sein Vorganger hatte sich dem Fruhmittelalter und dabei vor allem den Merowingern gewidmet Durch Becker verlagerte sich fortan der Forschungsschwerpunkt der Professur auf das 11 und 12 Jahrhundert 2 Becker hatte wesentlichen Anteil an der institutionellen Etablierung des Fachgebiets Byzantinistik im Historischen Seminar So wurde eine Professur fur Byzantinistik neu eingerichtet 3 Zu Beckers bedeutendsten akademischen Schulern gehorten Jorg W Busch Ernst Dieter Hehl Hubertus Seibert und Franz Staab Die von Becker vergebenen Themen behandelten vor allem das 11 und 12 Jahrhundert Es bildete sich jedoch keine Schule im Sinne eines Kreises von Schulern mit einem gemeinsamen Forschungsgebiet heraus Sein Nachfolger in Mainz wurde Stefan Weinfurter Beckers Dissertation wurde auch noch Jahrzehnte nach ihrer Veroffentlichung von Jochen Johrendt 2018 als das Standardwerk zum Investiturstreit in Frankreich angesehen 4 Die Erforschung Papst Urbans II wurde Beckers wissenschaftliches Lebenswerk Den ersten Teil von dessen Biographie hat er 1961 als Habilitationsschrift vorgelegt Im Jahr 1988 folgte der zweite Teil Der Papst die griechische Christenheit und der Kreuzzug Becker loste sich darin von der bisherigen deutschsprachigen Papstgeschichtsforschung die sich vor allem mit dem Verhaltnis von Kaiser und Papst im Investiturstreit befasst hat In der Forschung setzte bald nach der Veroffentlichung des ersten Teils in der deutschen Forschung ein verstarktes Interesse am Thema Papst Biographie ein 5 Kurz vor seinem Lebensende konnte Becker mit dem dritten Teil Ideen Institutionen und Praxis eines papstlichen regimen universale seine umfassende Lebensbeschreibung Urbans II vollenden 6 Becker war verheiratet und hinterliess drei Tochter 7 Schriften BearbeitenPapst Urban II 1088 1099 3 Teile 1964 2012 Teil 1 Herkunft und kirchliche Laufbahn Der Papst und die lateinische Christenheit Schriften der MGH Bd 19 I Hiersemann Stuttgart 1964 Teil 2 Der Papst die griechische Christenheit und der Kreuzzug Schriften der MGH Bd 19 II Hiersemann Stuttgart 1988 ISBN 3 7772 8802 0 Teil 3 Ideen Institutionen und Praxis eines papstlichen regimen universale Schriften der MGH Bd 19 III Hiersemann Stuttgart 2012 ISBN 978 3 7752 2200 6 Rezension bei Sehepunkte Studien zum Investiturproblem in Frankreich Papsttum Konigtum und Episkopat im Zeitalter der gregorianischen Kirchenreform 1049 1119 Etudes sur le probleme des investitures en France Papaute royaute et episcopat a l epoque de la reforme gregorienne 1049 1119 West Ost Verlag Saarbrucken 1955 Literatur BearbeitenErnst Dieter Hehl Hubertus Seibert und Franz Staab Hrsg Devs qvi mvtat tempora Menschen und Institutionen im Wandel des Mittelalters Festschrift fur Alfons Becker zu seinem funfundsechzigsten Geburtstag Thorbecke Sigmaringen 1987 ISBN 3 7995 7054 3 Ernst Dieter Hehl Alfons Becker 1922 2011 In Francia Bd 39 2012 S 549 551 online Ernst Dieter Hehl Alfons Becker In Heinz Duchhardt Hrsg Mainzer Historiker Beitrage zur Geschichte der Universitat Mainz Neue Folge Band 16 V amp R unipress Mainz University Press Gottingen 2020 ISBN 978 3 8471 1115 3 S 61 79 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfons Becker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Alfons Becker im Opac der Regesta Imperii Alfons Becker In Gutenberg Biographics Verzeichnis der Professorinnen und Professoren der Universitat Mainz 1477 1973 Anmerkungen Bearbeiten Ernst Dieter Hehl Alfons Becker In Heinz Duchhardt Hrsg Mainzer Historiker Gottingen 2020 S 61 79 hier S 63 f Ernst Dieter Hehl Alfons Becker In Heinz Duchhardt Hrsg Mainzer Historiker Gottingen 2020 S 61 79 hier S 68 Ernst Dieter Hehl Alfons Becker In Heinz Duchhardt Hrsg Mainzer Historiker Gottingen 2020 S 61 79 hier S 71 Jochen Johrendt Der Investiturstreit Darmstadt 2018 S 163 Ernst Dieter Hehl Alfons Becker In Heinz Duchhardt Hrsg Mainzer Historiker Gottingen 2020 S 61 79 hier S 75 Vgl dazu die Besprechung von Christof Rolker in Historische Zeitschrift 297 2013 S 464 465 Wer ist wer Das deutsche Who s Who Ausgabe 2002 S 77 Normdaten Person GND 1022906615 lobid OGND AKS LCCN n88659608 VIAF 17666556 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Becker AlfonsKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 22 Juni 1922GEBURTSORT RadolfzellSTERBEDATUM 11 August 2011STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfons Becker amp oldid 234353942