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Das Kastilische Straussgras 1 oder Kastilien Straussgras 2 Agrostis castellana ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Straussgraser Agrostis in der Familie der Sussgraser Poaceae Das naturliche Verbreitungsgebiet liegt in Sudeuropa in Nordafrika und Westasien In vielen Landern Europas in der Neuen Welt und Australien ist es ein Neophyt Kastilisches StraussgrasKastilisches Straussgras Agrostis castellana SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung Straussgraser Agrostis Art Kastilisches StraussgrasWissenschaftlicher NameAgrostis castellanaBoiss amp Reut Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Systematik 4 Quellen 4 1 Literatur 4 2 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Das Kastilische Straussgras wachst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 20 bis 45 selten bis 80 Zentimetern Es bildet mit mehr oder weniger langen unterirdischen Auslaufern selten auch kurzen oberirdischen Kriechsprossen graugrune lockere Rasen Die Erneuerungssprosse wachsen ausserhalb der untersten Blattscheiden in die Hohe Die glatten und kahlen Halme besitzen drei bis funf Knoten Nodien 3 Die Blattscheiden sind glatt und kahl Das Blatthautchen der Erneuerungssprosse ist ein 0 8 bis 1 4 Millimeter langer hautiger Saum das der obersten Halmblatter ist 2 bis 3 Millimeter lang Die Blattspreiten sind 3 bis 10 Zentimeter lang flach ausgebreitet oder zusammengerollt 2 bis 3 manchmal bis 4 Millimeter breit auf der Oberseite rau und unterseits glatt und unbehaart 3 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Juli 3 4 Der lockere und zusammengezogene rispige Blutenstand ist 5 bis 20 Zentimeter lang und nur zur Anthese ausgebreitet Die Seitenaste gehen zu dritt bis zu siebent von der Hauptachse ab Die grossten erreichen Langen von 4 bis 8 Zentimetern Die Ahrchen stehen einzeln sind einblutig gelbbraun oder braunlich manchmal violett uberlaufen und 2 bis 3 selten bis 3 5 Millimeter lang Fruchtbare Ahrchen haben einen fadenformigen stielrunden 1 bis 2 3 Millimeter langen und rauen Stiel Das Blutchen fallt in der Reifezeit aus den Hullspelzen die an der Rispe zuruckbleiben Obere und untere Hullspelze sind beinahe gleich und etwa so lang wie das Ahrchen wobei die untere etwas kurzer ist Sie sind einnervig lanzettlich zugespitzt kahl oder manchmal kurz behaart und am Kiel rau Der Kallus des Blutchen ist 0 5 Millimeter lang behaart Die Deckspelze ist funfnervig breit lanzettlich 1 8 bis 2 5 Millimeter lang und am oberen Ende gestutzt Die beiden ausseren Seitennerven laufen jeweils in eine kurze 0 2 bis 0 5 Millimeter langen Grannenspitze aus Die Deckspelze ist mehr oder weniger dicht und lang behaart und am Rucken im untersten Drittel begrannt Manche Deckspelzen auch bei Ahrchen der gleichen Rispe sind jedoch unbehaart unbegrannt und die Seitennerven zeigen auch keine Grannenspitzen Die Granne ist 3 bis 5 Millimeter lang und im unteren Teil gedreht Die Vorspelze ist zweinervig und erreicht nur die Halfte bis zwei Drittel der Lange der Deckspelze Die zwei Schwellkorper sind hautig Die drei Staubbeutel sind etwa 1 5 Millimeter lang Die zwei Narben stehen seitlich hervor 3 4 Als Fruchte Karyopsen sind etwa 1 2 Millimeter lang 3 4 Als Chromosomenzahl werden 2n 28 und 2n 42 angegeben 3 Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet reicht von Sudwest bis Sudosteuropa von Portugal Spanien und Frankreich uber Italien Slowenien Kroatien Serbien und Mazedonien bis nach Griechenland Bulgarien und Rumanien Man findet es in Makaronesien in Nordafrika in Algerien sowie Marokko und in Westasien in der Turkei und im Libanon In Australien Neuseeland Chile in Oregon in den Vereinigten Staaten und in vielen Landern Europas ist es ein Neophyt 5 6 In Osterreich findet man es in Oberosterreich der Steiermark Karnten und Tirol 2 In Deutschland wurde es seit 1955 durch das Aussahen von Rasensamen eingeschleppt Gefunden wurde es bei Geesthacht in Schleswig Holstein und im Harz beides seit 1960 in Berlin seit 1968 bei Ludwigsburg 1984 in der Oberrheinischen Tiefebene 1993 und in der ostlichen Mainebene 1993 3 Es wachst meist auf massig trockenen und kalkarmen Sand und Tonboden in Ruderalgesellschaften 3 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung von Agrostis castellana erfolgte 1842 durch Pierre Edmond Boissier und Georges Francois Reuter in Diagnoses Plantarum Novarum Hispanicarum 7 5 Der Gattungsname Agrostis stammt aus dem Lateinischen agrostis bezeichnete lastiges Unkraut das auf den Feldern wachst 8 Das Artepitheton castellana verweist auf das Vorkommen in Kastilien Synonyme fur Agrostis castellana Boiss amp Reut sind unter anderen Agrostis alba subsp castellana Boiss amp Reut P Fourn Agrostis azorica Hochst Tutin amp E F Warb Agrostis bolivaris Sennen Agrostis canariensis Parl Agrostis capillaris subsp castellana Boiss amp Reut O Bolos Masalles amp Vigo Agrostis capillaris subsp olivetorum Godr O Bolos Masalles amp Vigo Agrostis hispanica Boiss amp Reut Agrostis lusitanica Steud Agrostis moldavica Dobrescu amp Beldie Agrostis olivetorum Godr Agrostis parlatorei Breistr Agrostis schottii Trin Agrostis stolonifera subsp castellana Boiss amp Reut Maire amp Trab Agrostis tricuspidata Hack Calamagrostis azorica Hochst Steud und Deyeuxia azorica Hochst ex Seub 6 Auffallend an der Art Agrostis castellana sind die auch innerhalb einer Rispe unterschiedlich ausgebildeten Deckspelzen 3 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Parey Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 58 59 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 1187 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 46 Nachdruck von 1996 Einzelnachweise Bearbeiten Deutscher Name nach Conert Pareys Graserbuch S 58 a b Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 1187 a b c d e f g h i Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Parey Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 58 59 a b c W D Clayton M Vorontsova K T Harman H Williamson Agrostis castellana In GrassBase The Online World Grass Flora Royal Botanic Gardens abgerufen am 1 Februar 2014 englisch a b Agrostis castellana im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 1 Februar 2014 a b Agrostis castellana In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 31 Oktober 2016 Agrostis castellana In The International Plant Name Index Abgerufen am 1 Februar 2014 englisch Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen S 46Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastilisches Straussgras Agrostis castellana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kastilisches Straussgras auf FloraWeb de Kastilisches Straussgras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Agrostis castellana bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 1 Februar 2014 Datenblatt bei Flora Vascular Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastilisches Straussgras amp oldid 208510609