www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Karsibor Begriffsklarung aufgefuhrt Karsibor deutsch Kaseburg auch Caseburg auf Usedom ist ein Teil der Stadtgemeinde Swinoujscie Swinemunde in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographische Lage Bearbeiten nbsp Kaseburg sudostlich der Ostsee Hafenstadt Swinemunde auf einer Karte von 1910 nbsp Karsibor als kunstliche Insel zur Verkurzung des Schifffahrtsweges nbsp Dorfkirche nbsp Marina von KarsiborDie Ortschaft liegt auf der Insel Kaseburg am Stettiner Haff die bis ins 19 Jahrhundert ein Teil der Insel Usedom gewesen war Die Entfernung zum Stadtzentrum von Swinemunde im Nordwesten betragt etwa acht Kilometer nach Stettin im Suden etwa 50 Kilometer Geschichte BearbeitenIn der Nahe des Ortes wurde eine Munze aus dem Jahr 718 gefunden die als das alteste datierbare Fundstuck auf der Insel Usedom gilt Der Ort wurde erstmals 1242 urkundlich erwahnt als das Kloster Dargun hier und im benachbarten Garz Besitzrechte erwarb Das Kloster richtete in Kaseburg eine Vogtei ein Neben Kaseburg gehorten die Orte Woitzig Faulensee und Swine dazu Nach Einfuhrung der Reformation 1534 in Pommern und der nachfolgenden Sakularisation wurde die Kaseburger Hofmeisterei dem herzoglichen Amt in Wolgast unterstellt Auch kirchlich gehorte Kaseburg bis 1720 zur Synode Wolgast Nach der Landung des schwedischen Heeres wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1630 bei Peenemunde soll Konig Gustav II Adolf von Schweden in der Zeit vom 14 bis zum 19 Juli im Kaseburger Pfarrhaus seine Unterkunft bezogen haben Als die Insel Usedom nach dem Westfalischen Frieden 1648 zu Schwedisch Pommern kam gelangte das Gut Kaseburg an Johan Axelsson Oxenstierna Die Schweden liessen in der Mitte des 17 Jahrhunderts bei Kaseburg eine Schiffswerft errichten die ihr Holz aus der Kaseburger Heide bezog Die Werft ging nach dem Abholzen des Baumbestands wieder ein In der Dorfkirche von Kaseburg wurde 1653 der schwedische Seeheld Admiral Lars Mathson Strusshielm beigesetzt Befehlshaber der in der Swine stationierten Flottenabteilung der sich fur einige Jahre in Kaseburg niedergelassen und fur die Dorfkirche zwei Kirchenglocken die Turmuhr und ein Taufbecken gestiftet hatte Eine noch wertvollere Stiftung erhielt die evangelische Gemeinde von dem in Kaseburg geborenen 1798 verstorbenen Schiffskapitan David Kroning und dessen Ehefrau die der Dorfkirche ihr gesamtes Vermogen vererbten jedoch mit der Auflage dass ein Teil desselben als eiserner Bestand verbleiben und aus den Zinsen alljahrlich bedurftige Kaseburger Einwohner unterstutzt werden sollen Als mit der restlichen Geldanlage bis 1825 ein Betrag in Hohe von 3250 Thalern angespart worden war wurde damit im selben Jahr ein massiver Neubau der Kirche und ihres Turms finanziert 1 Mit dem Bau der Kaiserfahrt wurde der ostliche Teil der Insel Usedom mit Kaseburg abgetrennt und zu einer eigenen Insel Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde unmittelbar an der Kaiserfahrt ein Hafen fur U und Schnellboote erbaut Hier war 1944 die 4 Schulungsflotte der Kriegsmarine stationiert 2 Zu sehen sind noch heute die Reste der Entmagnetisierungsanlage Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Kaseburg zusammen mit Hinterpommern von der Sowjetunion gemass dem Potsdamer Abkommen der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt Anschliessend begann die Zuwanderung auslandischer Migranten vornehmlich Polen aus Gegenden ostlich der Curzon Linie sowie aus Zentralpolen Der Ort und die Insel wurden in Karsibor umbenannt was der Bezeichnung Carisubour aus der Ersterwahnung nahekommt welche Schoner Wald bedeuten soll Die einheimische deutsche Bevolkerung wurde in der Folgezeit von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde vertrieben Im Jahr 1966 wurde die einspurig befahrbare Piastowski Brucke uber die Stara Swina Alte Swine fertiggestellt die den Ort mit der Insel Wollin verbindet Die Brucke wurde zwischen 2011 und 2012 zweispurig neu aufgebaut die alte Brucke 2013 abgerissen Von Swinoujscie Swinemunde wurde eine Buslinie eingerichtet Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Anzahl Einwohner Anmerkungen1818 737 3 1867 1220 am 3 Dezember 4 1871 1183 am 1 Dezember samtlich Evangelische 4 1925 1160 5 1933 1195 5 1939 1459 5 nbsp Alte Kate im DorfSehenswurdigkeiten BearbeitenKirche der Unbefleckten Empfangnis der Heiligen Jungfrau Maria mit Anfangen aus dem 15 oder 16 Jahrhundert 1826 nach Planen Karl Friedrich Schinkels umgebaut das alteste Bauwerk im heutigen Swinemunder Stadtgebiet Von 1535 bis 1945 evangelisch 1946 katholisch geweiht ehemaliges Pfarrhaus in dem 1630 Gustav II Adolf genachtigt haben soll Alter deutscher Friedhof einer der wenigen Friedhofe im alten Pommern der noch gut erhalten ist Besonderheit sind die schmiedeeisernen Grabeinfassungen leider in den letzten Jahren durch Schrottdiebe stark dezimiert 6 Beobachtungsturm im Vogelschutzgebiet auf der Insel Karsiborska Kepa Mole der Kaiserfahrt im Suden der InselLiteratur BearbeitenDirk Schleinert Die Geschichte der Insel Usedom Hinstorff Verlag Rostock 2005 ISBN 3 356 01081 6 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen Teil II Band 1 Anklam 1865 S 479 480 Online Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil II Band 1 Anklam 1865 S 553 Martin Kaule Ostseekuste 1933 1945 mit Polen und Baltikum der historische Reisefuhrer Berlin 2011 S 122 ISBN 978 3 86153 611 6 Leopold Krug und Alexander August Mutzell Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 2 G Ko Halle 1821 S 310 Ziffer 1329 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 14 15 Ziffer 14 a b c Michael Rademacher Usedom Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Touristenkarte Insel Wollin und Umgebung Warschau 2012Weblinks BearbeitenZur Geschichte von Kaseburg Bildergalerie von Kaseburg nbsp Commons Karsibor Island Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 1054128782 lobid OGND AKS VIAF 240319379 53 853842922222 14 312267302778 Koordinaten 53 51 14 N 14 18 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karsibor amp oldid 230878613