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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu anderen Personen siehe Carl Boysen Karl Boysen auch Carl vollstandiger Name Karl Heinrich Friedrich Boysen 14 Februar 1852 in Wittstock Dosse 16 April 1922 in Leipzig war ein deutscher Bibliothekar und Klassischer Philologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Boysen war der Sohn von Friedrich Boysen und Auguste geb Guntzel Sein Vater war Muhlenmeister in Wittstock spater Pachter der Quassliner Muhle bei Lubz Karl Boysen besuchte zunachst die Volksschule in Wittstock dann ab 1860 das Gymnasium in Neuruppin und ab 1867 die Kieler Gelehrtenschule Ab Ostern 1870 studierte Boysen Klassische Philologie und Geschichte an der Universitat Kiel Beim Ausbruch des Deutsch Franzosischen Kriegs meldete er sich freiwillig und unterbrach sein Studium Zu dieser Zeit lernte er den etwas alteren Kieler Studenten Benedikt Niese kennen dem er sein Leben lang freundschaftlich verbunden blieb Nach seiner Ruckkehr aus dem Krieg setzte Boysen sein Studium im Herbst 1871 in Kiel bis zum Herbst 1876 fort Am 15 August 1876 wurde er zum Dr phil promoviert am 4 November 1876 bestand er das Oberlehrerexamen nbsp Grabmal von Karl und Ida BoysenBoysen trat jedoch nicht in den Schuldienst ein sondern in die wissenschaftliche Bibliothekarslaufbahn Zum 1 September 1876 wurde Boysen Hilfsarbeiter bei der Koniglichen Universitatsbibliothek zu Gottingen Mit deren Leiter dem Philologen August Wilmanns war Boysen aus seiner Kieler Studienzeit bekannt ihm hatte er seine Doktorarbeit gewidmet Wilmanns war an der Professionalisierung der Bibliothekarsausbildung in Preussen massgeblich beteiligt Boysen wurde in Gottingen zum 1 Oktober 1877 als achter Kustos angestellt zum 1 Januar 1880 als sechster Kustos und zum 1 Januar 1883 als funfter Kustos Zum 1 April 1885 wechselte Boysen als Unterbibliothekar an die Universitatsbibliothek in Marburg deren Verwaltung er stellvertretend vom Juni 1886 bis 30 September 1887 leitete Am 11 Oktober 1887 erhielt er den Bibliothekarstitel In Marburg wurde am 19 Mai 1889 Karl Boysens einzige Tochter Ida geboren die nach dem Tod ihres Vaters als Chirurgin in Leipzig tatig war nbsp Der erste geschaftsfuhrende Ausschuss der Deutschen Bucherei gemalt von Hugo Vogel Dritter von rechts sitzend Karl BoysenZum 1 Oktober 1891 wurde Boysen als Bibliothekar an die Konigliche Bibliothek zu Berlin versetzt wo er am 3 Marz 1894 den Titel Oberbibliothekar und am 1 November 1897 den Rang der Rate IV Klasse der hoheren Provinzialbeamten erhielt Am 17 Mai 1899 wurde er zum Direktor der Koniglichen und Universitatsbibliothek in Konigsberg Seine letzte Station war ab 1906 die Leitung der Universitatsbibliothek Leipzig Gleichzeitig war er Vorsitzender der Prufungskommission fur die wissenschaftlichen Bibliothekare und Mitglied der Sachsischen Kommission fur Geschichte 1 In Leipzig beteiligte sich Boysen auch an der Einrichtung der Deutschen Bucherei die 1912 gegrundet wurde Von 1914 bis 1920 war Boysen Vorsitzender des Vereins Deutscher Bibliothekare Im Jahr 1921 trat er mit dem Titel Geheimer Hofrat in den Ruhestand Wissenschaftliches Werk BearbeitenKarl Boysen beschaftigte sich seit seinem Studium mit den lexikographischen Schriften der Spatantike und der byzantinischen Zeit In seiner Dissertation beschaftigte er sich mit der Uberlieferung und dem Aufbau des Lexikons des Harpokration und gab eine Probe der Synagoge lexeon chresimon eines im 9 Jahrhundert entstandenen Lexikons heraus Weitere Proben dieses Lexikons veroffentlichte er 1891 1892 im Vorlesungsverzeichnis der Universitat Marburg Eine vollstandige Edition brachte Boysen nicht zustande Boysen gab im Rahmen der Wiener Kirchenvateredition 1898 eine kritische Ausgabe der lateinischen Ubersetzung von Flavius Josephus Schrift Contra Apionem heraus In den 1870er und 1880er Jahren veroffentlichte er zahlreiche Rezensionen und kurze Aufsatze zur Uberlieferung griechischer und lateinischer Autoren Schriften Auswahl BearbeitenDe Harpocrationis lexici fontibus quaestiones selectae Accedunt fragmenta lexicorum rhetoricorum ex codd Coisl n 347 et Paris n 2635 nunc primum excerpta Dissertation Kiel 1876 Bibliographische Uebersicht uber die griechischen und lateinischen Autoren betreffende Literatur der Jahre 1867 1876 Abtheilung I Griechische Autoren Heft II Horapollo Justinus Gottingen 1879 Lexici Segueriani Synagwgὴ le3ewn xrhsimwn inscripti pars prima Universitatsprogramm Marburg 1891 1892 Flavii Josephi opera ex versione latina Pars 6 De Judaeorum vetustate sive contra Apionem Libri 2 Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum 37 6 Wien 1898 Literatur BearbeitenZentralblatt fur Bibliothekswesen Band 17 1900 S 69 Karl Bader Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt und Nebenamt bei Fursten Staaten und Stadten Harrassowitz Leipzig 1925 Zentralblatt fur Bibliothekswesen Beiheft 55 S 25 Richard Fick Karl Boysen und seine Stellung zum Gesamtkatalogproblem In Otto Glaunig zum 60 Geburtstag Festgabe aus Wissenschaft und Bibliothek Band 1 1936 S 36 42 Boysen Karl In Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 1 Aachen Braniss De Gruyter Berlin 2005 ISBN 3 11 094657 2 S 866 Altpreussische Biographie Band 5 Teil 3 Marburg 2007 S 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Reiner Gross Geschichtsforschung in Sachsen Von der Sachsischen Kommission fur Geschichte zur Historischen Kommission bei der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 1896 1996 Stuttgart 1996 ISBN 3 515 06953 4 S 149 Normdaten Person GND 116384255 lobid OGND AKS LCCN n90632399 VIAF 30286690 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boysen KarlALTERNATIVNAMEN Boysen Carl Boysen Karl Heinrich Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar und Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 14 Februar 1852GEBURTSORT Wittstock DosseSTERBEDATUM 16 April 1922STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Boysen amp oldid 225147423