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Das Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum abgekurzt CSEL ist eine wissenschaftliche Publikationsreihe die kritische Text Editionen der Werke der lateinischen christlichen Schriftsteller der Spatantike veroffentlicht Die Reihe wird von der Arbeitsstelle CSEL an der Universitat Salzburg herausgegeben Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Evaluation 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenIm CSEL werden seit 1866 die Schriften der lateinischen christlichen Autoren aus der Zeit des ausgehenden 2 Jahrhunderts Tertullian bis ins beginnende 8 Jahrhundert Beda Venerabilis 735 auf der Grundlage moglichst aller erhaltenen Handschriften und nach dem jeweils neuesten Stand der philologischen Editionstechnik in einem kritischen dem Original moglichst nahe kommenden Text verfugbar gemacht Die Bande umfassen jeweils auch eine Einleitung in der die Grundlagen und Prinzipien der Texterstellung erlautert sind Editionen werden zum Teil durch das Mitarbeiterteam 1 des CSEL zum Teil durch externe Fachleute erstellt und nach einem positiv abgeschlossenen Evaluationsverfahren beim Verlag De Gruyter bis 2012 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften publiziert Zur Vermeidung von Parallelarbeit betreibt das CSEL die Online Datenbank Edenda 2 in der eigene ebenso wie fremde Editionsprojekte angekundigt werden Um zeitraubende Recherche nach Handschriften zu erleichtern publiziert die Arbeitsstelle fur die besonders reich uberlieferten Schriften des Augustinus Spezialkataloge 3 Ebenfalls ausserhalb der Reihe erscheinen in unregelmassigen Abstanden Monographien zu Themen der lateinischen patristischen Epoche sowie Tagungsbeitrage 4 Mit den Specimina eines Lexicon Augustinianum SLA liegt eine Sammlung lexikographischer Artikel zu Augustins Sprache vor Geschichte BearbeitenDas CSEL wurde 1864 von der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften initiiert um die lexikographische Arbeit des damals im Planungsstadium befindlichen Thesaurus linguae Latinae auch fur die Spatantike auf das Fundament wissenschaftlich abgesicherter Texte zu stellen Bis zum Jahr 2012 wurde das CSEL von der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenvater Kirchenvaterkommission der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben als Obmanner dieser Kommission fungierten 1864 1874 Johannes Vahlen 1875 1891 Franz von Miklosich 1891 1907 Wilhelm von Hartel 1907 1916 Wilhelm Meyer Lubke 1916 1941 Edmund Hauler 1941 1963 Richard Meister 1964 1982 Rudolf Hanslik 1982 1991 Herbert Hunger 1991 2001 Adolf Primmer 2001 2012 Kurt SmolakSeit der Ubertragung der Kommission im Jahr 2012 an die Universitat Salzburg erscheint das CSEL am Fachbereich Altertumswissenschaften Latinistik 5 unter der Agide der Arbeitsstelle CSEL Leitung Dorothea Weber 6 Evaluation BearbeitenDie Reihe umfasst derzeit ca 100 Bande 7 mit zum Teil mehreren Teilbanden einige der alteren Bande sind in aktualisierter Zweitauflage verfugbar Damit ist derzeit etwa ein Drittel der die Spatantike betreffenden Bande von J P Mignes Patrologia Latina durch einen wissenschaftlich fundierten Ersatz uberholt manche CSEL Bande sind ihrerseits durch jungere kritische Textausgaben Corpus Christianorum Series Latina Sources chretiennes Bibliotheque augustinienne u a obsolet geworden etwa zwei Drittel aber gelten nach wie vor als massgebliche Standardeditionen nicht selten liegt im CSEL die einzige kritische Ausgabe eines Werks vor Im Zuge der Arbeiten an den Spezialkatalogen sowie in Zusammenhang mit der Erstellung von CSEL Editionen gelang es allgemein fur verloren gehaltene Werke wiederzufinden die Schriften des spanischen Haretikers Priscillian 8 den Apokalypsekommentar des Victorinus von Pettau 9 29 unbekannte Augustinus Briefe Epistulae Divjak 10 sechs Predigten des Augustinus Sermones Erfurt 11 und den vollstandigen Text des Evangelienkommentars des Fortunatianus von Aquileia Mitte 4 Jh 12 Zahlreiche Bande des CSEL wurden in elektronischer Form in die Library of Latin Texts LLT aufgenommen Literatur BearbeitenEditionenCorpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum I CVII Wien Berlin u a 1866 2022 SekundarliteraturRudolf Hanslik 100 Jahre Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum In Anzeiger der philosophisch historischen Klasse der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 101 1964 S 21 35 Michaela Zelzer Ein Jahrhundert und mehr CSEL Evaluation von Ziel und Veroffentlichungen In Sacris Erudiri 38 1998 S 75 99 Dorothea Weber 150 Jahre Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum In Victoria Zimmerl Panagl Lukas Dorfbauer Clemens Weidmann Hrsg Edition und Erforschung lateinischer patristischer Texte 150 Jahre CSEL Festschrift fur Kurt Smolak Berlin 2014 S IX XI Siehe auch BearbeitenListe der Werke des Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum Liste der Buchreihen zur altgriechischen und lateinischen LiteraturWeblinks Bearbeitencsel at mit nach Bandzahlen Autoren Herausgebern und Jahreszahlen geordneten Verzeichnissen der bisher erschienenen Publikationen Digitalisate bei archive org im Uberblick Einzelnachweise Bearbeiten Mitarbeiterteam Edenda Die handschriftliche Uberlieferung der Werke des heiligen Augustinus CSEL Extra seriem Fachbereich Altertumswissenschaften Memento vom 20 Februar 2015 im Internet Archive Personen CSEL Bande CSEL 18 Wien 1889 ed Georg Schepps CSEL 49 Wien 1916 ed Johannes Haussleiter CSEL 88 Wien 1981 ed Johannes Divjak Wiener Studien 121 2008 227 284 und 122 2009 171 213 edd Isabella Schiller Dorothea Weber Clemens Weidmann siehe Neue Augustinus Predigten CSEL 103 siehe Evangelienkommentar des Bischofs Fortunatian von Aquileia Mitte 4 Jh entdeckt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum amp oldid 231412163