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Die Sources Chretiennes Christliche Quellen im Allgemeinen abgekurzt mit SC sind eine Sammlung von Texten der Kirchenvater und erscheinen seit 1943 in Frankreich bei den Editions du Cerf Das Ziel der Schriftenreihe ist die Werke christlicher Autoren der Spatantike und des fruhen Mittelalters zuganglich zu machen und so zu einer Theologie des Ressourcement einer Hinwendung zu den Quellen des christlichen Glaubens beizutragen Dazu bieten die Sources Chretiennes eine nach heutigen Massstaben kritische Ausgabe der patristischen Texte jeweils mit dem meist griechischen bzw lateinischen Original mit einer franzosischen Ubersetzung und einem umfassenden kritischen Apparat sowie entsprechenden Einfuhrungen zu den Werken zu ihrem Autor und zum geistesgeschichtlichen Hintergrund Die ersten Werkausgaben der Sources ChretiennesBereits in den 1930er Jahren reift im Scholastikat im Studienhaus der Jesuiten von Fourviere in Lyon die Idee heran im grosseren Umfang die Schriften der Kirchenvater herauszugeben Von Anfang an geht es darum ein breiteres Lesepublikum mit den geistlichen Quellen der fruhen Kirche vertraut zu machen Zunehmend gewinnt jedoch das Anliegen an Bedeutung durch eine kritische Ausgabe des Originaltexts der Wissenschaft eine zuverlassige Grundlage zu geben Auf Anregung von P Victor Fontoynont SJ nimmt das Projekt ab 1932 konkrete Formen an 1 Kurz vor Beginn des Krieges liegen bereits die ersten Manuskripte vor doch 1938 erteilt der hochste Obere des Jesuitenordens in Rom dem Vorhaben eine einstweilige Absage 2 Infolge der durch den Krieg erschwerten Kommunikation entscheiden die Oberen vor Ort an den Vorbereitungen festzuhalten 1941 bildet sich das Herausgebergremium Die Leitung der Reihe ubernehmen P Henri de Lubac SJ in Lyon und P Jean Danielou SJ in Paris Diese Doppelspitze entspricht nicht zuletzt der politischen Situation Frankreichs das wahrend des Krieges in eine von den Deutschen besetzte Zone im Norden und eine freie Zone im Suden geteilt ist Als Verlag werden die Editions du Cerf unter Leitung von P Thomas Georges Chifflot OP ausgewahlt Anfang 1943 erscheint der erste Band mit dem Leben des Moses Contemplation sur la vie de Moise von Gregor von Nyssa Aufgrund des Papiermangels erscheint dieser Band wie die folgenden sechs Bande in der Erstausgabe als reine Ubersetzung ohne den griechischen Originaltext 3 Der Beginn der Schriftenreihe wird allgemein mit Begeisterung aufgenommen und erhalt vielfaltige Unterstutzung unter anderem von Henri Irenee Marrou Professor an der Sorbonne Universitat von Paris Im Jahr 1944 wird P Claude Mondesert SJ zum Sekretar der Sources Chretiennes berufen und stellt sie auf eine solide finanzielle Grundlage Neben Sponsorengeldern erreicht er zu Beginn der 1950er Jahre auch eine Forderung durch das Centre National de la Recherche Scientifique und 1956 grundet sich ein Forderverein die Association des Amis de Sources Chretiennes Im Allgemeinen zeichnet sich in diesen Jahren ab dass die Schriftenreihe deutlich an Theologen Historiker und Studierende weniger an ein breit gefachertes Lesepublikum gerichtet ist Der besondere Akzent liegt auf den Werken der griechischen Vater womit die Herausgeber und andere Wissenschaftler jener Jahre die starke Festlegung der romischen Theologie auf Augustinus und Thomas von Aquin aufzubrechen versuchen Die Wiederentdeckung der ostlichen Vater soll daruber hinaus helfen der westlichen Theologie den so genannten geistigen Schriftsinn nahezubringen und insgesamt eine bessere Kenntnis der Quellen orthodoxer Theologie ermoglichen So erscheint erst mit Band neunzehn das Werk eines lateinischen Kirchenvaters innerhalb der Reihe Aufsehen erregt im Jahr 1957 die Veroffentlichung der acht Taufkatechesen von Johannes Chrysostomos eines Textes dessen Manuskript erst zwei Jahre zuvor auf dem Berg Athos entdeckt worden ist Im Rahmen der theologischen Fakultat von Lyon wird das Sekretariat der Schriftenreihe im Jahr 1969 zum Institut des Sources Chretiennes 4 1984 ubergibt P Claude Mondesert SJ der seit 1960 Direktor der Sources Chretiennes ist deren Leitung an P Dominique Bertrand SJ Im Laufe der Jahrzehnte arbeiten zahlreiche Wissenschaftler darunter Dominikaner Jesuiten und Mitglieder anderer Orden an der Herausgabe der Schriften Der Grossteil der Mitarbeiter ist heute beim Centre National de la Recherche Scientifique angestellt das die Arbeit des Instituts ermoglicht Dominique Gonnet SJ im Institut Sources ChretiennesAktueller Direktor ist seit 2007 Bertrand Meunier Von den mittlerweile 548 erschienenen Banden Stand August 2012 befasst sich knapp die Halfte 49 mit den griechischen und ca ein Drittel mit den lateinischen Vatern 33 8 Siebzig Bande bieten Ubersetzungen mittelalterlicher Autoren dreizehn Bande betreffen syrisch aramaische Texte zehn die antike judische Literatur Die in der Sammlung am starksten vertretenen Autoren sind Origenes Johannes Chrysostomos Tertullian Bernhard von Clairvaux und Philo von Alexandrien dieser ist kein Kirchenvater sondern ein Philosoph des Fruhjudentums Augustinus ist in der Sammlung nur mit zwei Werken zu finden da seine Schriften bereits in einer anderen Reihe in der Bibliotheque Augustinienne herausgegeben werden Das Institut des Sources Chretiennes in Lyon veroffentlicht jahrlich etwa acht neue Bande Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Etienne Fouilloux La collection Sources chretiennes Paris Les editions du Cerf 2011 S 62f Ibid S 75f Claude Mondesert und Jean Noel Guinot Lire les Peres de l Eglise dans la collection des Sources chretiennes Paris ed du Cerf 2010 S 8 Festschrift Sources chretiennes Celebration du 300e volume ed du Cerf 1982 S 3 Weblinks BearbeitenWebsite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sources Chretiennes amp oldid 221488136