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Karl Asmund Rudolphi 14 Juli 1771 in Stockholm 29 November 1832 in Berlin war ein in Schweden geborener deutscher Mediziner Anatom und Physiologe Botaniker und Zoologe Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Rudolphi Rudolphi sammelte kenntnisreich antike Munzen Karl Asmund Rudolphi Lithographie von Adolf Kunike um 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Leistung 3 Munzsammlung 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 5 1 Herausgeber 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Asmund Rudolphi war Sohn des aus Magdeburg stammenden Konrektors der deutschen Schule in Stockholm und Predigers Johann Daniel Bernhard Rudolphi 1778 Seine Mutter Elenora Katharina Margareta Elisabeth von Thienen 1802 Tochter eines Kaufmanns stammte aus Stralsund K A Rudolphi besuchte in Stralsund welches zu dieser Zeit zu Schwedisch Pommern gehorte das Sundische Gymnasium im Katharinenkloster einer seiner Mitschuler war Ernst Moritz Arndt 1790 begann Rudolphi mit dem Studium der Naturwissenschaften und Medizin an der damals schwedischen Universitat Greifswald Er horte Vorlesungen des Chirurgen Lorenz Wilhelm von Haselberg 1764 1844 und Naturwissenschaften bei Christian Ehrenfried Weigel 1748 1831 Im Jahr 1793 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert eine Voraussetzung um in Greifswald die medizinische Promotion erlangen zu konnen Thema der Dissertation Observationes circa vermes intestinales Es folgten Studienaufenthalte an den Medizinischen Fakultaten in Jena wo er Vorlesungen von Christoph Wilhelm Hufeland 1762 1836 besuchte und in Berlin Er wanderte botanisierend 1795 zu Fuss nach Dresden Karlsbad Erlangen Fulda Gottingen und in den Harz Rudolphi war ab 1794 Mitglied in der St Johannes Freimaurerloge Zum Doktor der Medizin wurde er 1795 promoviert es war die erweiterte Dissertation des ersten Themas Observationes circa vermes intestinales pars II Die Venia Legendi fur die Facher Anatomie Physiologie und Therapie beantragte Rudolphi am 5 April 1796 nachdem er seine Habilitation De ventriculis cerebri vor der Medizinischen Fakultat verteidigte Im Jahr 1797 erhielt er dann die venia legendi an der Universitat Greifswald Karl Asmund Rudolphi heiratete 1797 Friederike Eleonore Wilhelmine die aber bereits im Jahr 1801 starb Mit ihr hatte er zwei Tochter Im Jahr 1802 unternahm er erneut eine ausgedehnte Studienreise durch Deutschland Holland Frankreich die Schweiz und Osterreich auf der er Botanische Garten ebenso wie naturhistorische Sammlungen und veterinarmedizinische Anstalten besuchte Seine Arbeit uber die Anatomie der Pflanzen 1807 in der er Bau und Funktion der Spaltoffnungen und das Zellgewebe detailliert darstellte wurde von der Gottinger Societat der Wissenschaften ausgezeichnet Im Jahr 1802 heiratete er erneut Seine zweite Ehefrau Charlotte Wilhelmine war die alteste Tochter des Greifswalder Burgermeisters Siegfried Joachim Meyer 1751 1833 Aus der Ehe gingen drei Tochter und ein Sohn hervor Die Tochter starben fruhzeitig der Sohn Karl Eduard Rudolphi arbeitete spater ebenfalls als Arzt Am neu gegrundeten Veterinarinstitut in Greifswald wurde K A Rudolphi 1801 Professor der Tierarzneikunde ab 1808 ordentlicher Professor fur Anatomie und erhielt die Ernennung zum Beisitzer des Gesundheitskollegiums Rufe nach St Petersburg und Uppsala hatte er abgelehnt vielmehr folgte er 1810 der Berufung auf den Lehrstuhl fur Anatomie und Physiologie an der neu gegrundeten Berliner Universitat Ihr ging eine Empfehlung von Wilhelm von Humboldt voraus K A Rudolphi lehrte Anatomie Botanik und Zoologie und wurde zugleich Direktor des anatomisch zootomischen Museums das er letztlich zu einem angesehenen Forschungsinstitut machte Ab 1816 war er auch Lehrer am medizinisch chirurgischen Konigl Friedrich Wilhelms Institut und an der Militarakademie sowie Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Im Februar 1820 schrieb er einige Briefe an den Minister Karl vom Stein zum Altenstein um den zugesagten eisernen Vorschuss fur das Betreiben der etatmassig nicht fixierten Ausgaben zu erhalten Doch der erwartete Erfolg blieb aus So entschloss sich K A Rudolphi die Leitung seines Museums niederzulegen Der Brief vom 10 Marz 1820 auszugsweise wiedergegeben beleuchtet auch die Hohe seines Salars Euer Hochwohlgeboren ersuche ich gehorsamst das beiliegender Schreiben worin ich um eine andere Stellung als Direktor des anatomischen Theaters und Museums oder um meine Entlassung als Direktor bitte einem Hohen Ministerium zu Uberreichen Alle meine Collegen stehen in angenehmeren Verhaltnissen Weiss und Lichtenstein wohnen bei ihren Museen welches unbezahlbar ist und durch keine location gutgemacht werden kann Das meinige betragt auch nur halb so viel als ich fur meine Wohnung gebe Ihre Berechnungen sind einfach Link Berend Grafe fuhren gar keine Ich muss immerfort rechnen und bin stets in Vorschuss so dass ich mir oft selbst wieder Geld leihen muss Meckel in Halle bekommt jahrlich eine Summe sein Kabinett zu unterhalten und hat naturlich keine Berechnung und nach seinem Tode ist sein Kabinett fur seine Familie ein bedeutendes Kapital Ich bin auch noch auf eine andere Weise im Nachteil Wie ich hierhergerufen ward ging ich ohne im geringsten zu handeln mit dem Gehalt von 1 500 Th alern hierher obgleich ich kurz zuvor mit 3 000 Th alern ausgeschlagen hatte bloss weil ich in Upsala wenig hier viel leisten zu konnen hoffte Als ich hierher kam war mein Gehalt auf Universitat und Akademie vertheilt wodurch ich 200 Th aler einbusste denn alle Professoren die zu Akademikern gezahlt sind Boeckh Ruhs Wilken etc bekamen zu ihrem Gehalt so viel extra als Akademiker Ich obgleich als Universitatslehrer mit 1 500 Th alern berufen kann keinen Anspruch darauf machen Der Minister Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein kam dem Antrag die Leitung seines Museums niederzulegen nicht nach und bat K A Rudolphi sich weiter um die bisherigen Belange zu kummern er gewahrte ihm aber alle moglichem Erleichterungen zur Fuhrung Das Ministerium erhohte ihm ferner den eisernen Vorschuss auf 400 Thaler und deutete ihm die Moglichkeit an in einer Amtswohnung auf dem Universitatsgelande zu wohnen obgleich zu diesem Zeitpunkt noch keine Moglichkeit bestand Umgerechnet sind 1000 Taler in dieser Zeit von 1819 bis 1838 mit etwa 16 000 anzunehmen 1 Sein Schwiegersohn war der bohmische Physiologe Jan Evangelista Purkyne Dieser hatte 1827 Julia Rudolphi 1800 1835 die Tochter Rudolphis geheiratet 2 Er war Rektor der Berliner Universitat in den Universitatsjahren 1813 1814 und 1824 1825 3 Es bestanden folgende Mitgliedschaften Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 4 Gesellschaft fur Natur und Heilkunde in Berlin Mitglied der Kaiserlich Leopoldinisch Carolinischen Akademie der Naturforscher 5 Wissenschaftliche Deputation fur das Medizinalwesen Seit 1803 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 6 und seit 1819 der Academie des sciences 7 Karl Asmund Rudolphi starb im November 1832 im Alter von 61 Jahren in Berlin Die Beisetzung erfolgte auf dem dortigen Friedhof I der Jerusalems und Neuen Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor Das Grab ist nicht erhalten 8 Wissenschaftliche Leistung BearbeitenSchon in Greifswald lieferte er die wichtigen seinen Ruf besonders begrundenden Arbeiten uber Eingeweidewurmer und Anatomie der Pflanzen Spater beschaftigte er sich nur mit der Anatomie der Wirbeltiere In Berlin gab er dem Studium der vergleichenden Anatomie einen machtigen Impuls und grundete das Zootomische Museum aus dem das Museum fur Naturkunde hervorging Munzsammlung BearbeitenKarl Asmund Rudolphi trug kenntnisreich eine bedeutende und umfangreiche Munzsammlung zusammen Er zahlte zu einem Kreis von Munzensammlern der in Berlin im Haus des Privatgelehrten und Numismatikers Benoni Friedlander 1773 1858 zusammenkam Das Munzkabinett des Koniglichen Museums in Berlin heute Altes Museum kaufte 1834 Rudolphis Sammlung an 9 Ehrungen BearbeitenRudolphi wurde 1821 mit dem Roten Adlerorden 3 Klasse und 1828 mit dem Schwedischen Nordsternorden ausgezeichnet Nach ihm und nach einem Hofrat Rudolph aus St Petersburg wurden benannt die Pflanzengattungen Rudolphia Willd und Neorudolphia Britton aus der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae 10 Schriften Auswahl BearbeitenBeobachtungen uber die Eingeweidewurmer In Archiv fur Zoologie und Zootomie 2 1801 S 1 65 ub uni frankfurt de Neue Beobachtungen uber die Eingeweidewurmer In Archiv fur Zoologie und Zootomie 3 1803 S 1 32 ub uni frankfurt de Bemerkungen Aus Dem Gebiet Der Naturgeschichte Medicin Und Thierarzneykunde Auf Einer Reise Durch Einen Theil Von Deutschland Holland Und Frankreich Gesammelt In der Realschulbuchhandlung Berlin 1804 Entozoorum sive vermium intestinalium historia naturalis Amsterdam 1808 10 3 Bde wovon die Synopsis entozoorum Berlin 1819 ein Auszug ist Grundriss der Physiologie 3 Bande Dummler Berlin 1821 1828 Digitalisat Band 1 Band 2 1 Band 2 2 Anatomie der Pflanzen Mylius Berlin 1807 Digitalisat Beytrage zur Anthropologie und allgemeinen Naturgeschichte Haude amp Spener Berlin 1812 Digitalisat Herausgeber Bearbeiten mit Paul Scheel und Christoph Heinrich Pfaff Nordisches Archiv fur Natur und Arzneywissenschaft und Chirurgie 1799 1805 mit Carl Friedrich von Grafe Christoph Wilhelm Hufeland Heinrich Friedrich Link und Eduard von Siebold Encyclopadisches Worterbuch der Medicinischen Wissenschaften 12 Bande J W Boike Berlin 1828 1834 Literatur BearbeitenMichael Hagner Rudolphi Karl Asmund In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1273 Ilse Jahn Rudolphi Karl Asmund In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 202 f Digitalisat Lothar Kampfe Rudolphi Karl Asmund 1771 1832 In Dirk Alvermann Nils Jorn Hrsg Biographisches Lexikon fur Pommern Bd 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe V Forschungen zur Pommerschen Geschichte Bd 48 2 Bohlau Koln u a 2015 ISBN 978 3 412 22541 4 S 222 227 Julius Leopold Pagel Rudolphi Karl Asmund In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 577 579 Rudolphi Carl Asmund in Biographiskt Lexicon ofver namnkunnige Svenska Man Band 13 Wahlstrom Upsala 1846 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DKLMDAAAAYAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA21 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D enthalt eine Liste der Schriften Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Asmund Rudolphi Quellen und Volltexte nbsp Commons Karl Asmund Rudolphi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Asmund Rudolphi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Karl Asmund Rudolphi beim IPNI Klaus Beneke Karl Asmund Rudolphi 14 Juli 1771 in Stockholm 29 November 1832 in Berlin und seine Bedeutung fur die Entwicklung der Medizin und Naturwissenschaften im 19 Jahrhundert uni kiel de PDF 4 5 MB Biografie Karl Asmund Rudolphi bei Wissenschaftliche Sammlungen an der Humboldt Universitat zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Umrechnung Kaufkraft als Massstab fur den Wert des Geldes Memento des Originals vom 2 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot fredriks de Portrat von Julia Purkyne geb Rudolphi Karl Asmund Rudolphi In Geschichte Rektoren und Prasidenten Humboldt Universitat zu Berlin abgerufen am 4 September 2018 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 207 Mitgliedseintrag von Carl Asmund Rudolphi bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 28 August 2022 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Karl Asmund Rudolphi Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 21 Oktober 2015 englisch Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe R Academie des sciences abgerufen am 24 Februar 2020 franzosisch Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 216 Bernhard Weisser Im Koniglichen Museum bis zur Grundung des Munzkabinetts als eigenstandiges Museums 1830 1868 In Bernhard Weisser Hrsg Munzkabinett Menschen Munzen Medaillen Battenberg Gietl Verlag GmbH Regensburg 2020 ISBN 978 3 86646 202 1 S 31 33 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Anatomie Ordinarien der Universitat Greifswald Andreas Westphal 1756 1774 Karl Asmund Rudolphi 1795 1810 Friedrich Christian Rosenthal 1820 1829 Friedrich August Gottlob Berndt 1829 1831 komm Karl Schultze 1831 1856 Julius Budge 1856 1888 Ferdinand Sommer 1888 1895 Robert Bonnet 1895 1907 Erich Kallius 1907 1917 Karl Peter 1917 1935 August Hirt 1936 1938 Wilhelm Pfuhl 1938 1946 Bernhard Lange 1946 1947 Auguste Hoffmann 1948 Richard N Wegner 1948 1958 Gert Horst Schumacher 1958 komm Anne Lise Schubel 1958 1969 Reinhold Sulzmann 1969 1980 Jochen Fanghanel 1980 2005 Karlhans Endlich seit 2005 Normdaten Person GND 115526641 lobid OGND AKS LCCN n87828097 VIAF 61644877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudolphi Karl AsmundKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Naturforscher Botaniker und ZoologeGEBURTSDATUM 14 Juli 1771GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 29 November 1832STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Asmund Rudolphi amp oldid 236148848