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Die Kapelle Am Guten Mann steht auf einer kleinen Anhohe am Rhein bei Stromkilometer 605 5 in unmittelbarer Nahe des Kernkraftwerks Mulheim Karlich in Rheinland Pfalz Erbaut wurde sie 1838 nach einem Entwurf von Johann Claudius von Lassaulx von jeher ist sie Eigentum der Pfarrgemeinde Karlich Kapelle Am Guten Mann wahrend der Bauzeit des Kernkraftwerks 1976 Der Gute Mann 1982 nach der RenovierungDetail der Kapelle mit den fur Lassaulx typischen BogenNordwestseite der Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte vom 12 bis zum 19 Jahrhundert 1 1 Kapelle und Siechenhaus 1 2 Herkunft des Namens Guter Mann 1 3 Eremiten am Guten Mann 2 Die Kapelle von 1838 2 1 Innenraum 2 2 Die Pieta vom Guten Mann 2 3 Statuen von Schutzheiligen 2 4 Fenster 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte vom 12 bis zum 19 Jahrhundert BearbeitenKapelle und Siechenhaus Bearbeiten 1162 ist ein Siechenhaus an dieser Stelle nachgewiesen zu dem bereits eine Kapelle gehort haben durfte die jedoch erst 1389 urkundlich belegt ist Zu dieser Zeit betreuten Kartausermonche aus Koblenz die am Guten Mann untergebrachten Kranken hauptsachlich Aussatzige und hielten Gottesdienst in der Kapelle Am 25 Marz 1499 konsekrierte der Trierer Weihbischof Johann von Eindhoven einen Neubau Das war ungewohnlich denn die Konsekration ist eine Weihehandlung die grundsatzlich Pfarrkirchen vorbehalten ist Die Anzahl der von dieser Zeit an in mehreren Siechenhausern untergebrachten Kranken wurde immer grosser liess aber Ende des 17 Jahrhunderts nach sodass die Gebaude infolge der geringeren Nutzung zerfielen In der Zeit von 1746 bis 1747 entstand eine neue Kapelle die 1795 wahrend der Franzosischen Revolution 1795 bei der Beschiessung von Neuwied zerstort wurde Den Burgern war es jedoch gelungen das Inventar vor allem Bilder und Statuen in Sicherheit zu bringen 1 1838 wurde die heutige Kapelle mit den typischen Stilmerkmalen des Koblenzer Baumeisters Lassaulx errichtet Farbwechsel im Steinmaterial Bogen unterhalb des Dachs und Lisenen 2 Herkunft des Namens Guter Mann Bearbeiten Der Name der Kapelle kommt von den Kranken die vom Siechenhaus aus innerhalb eines bestimmten Bereichs bis zur Ortsgrenze gehen durften wo die Bewohner Gaben fur sie ablegten Mit einer Klapper mussten sie sich bemerkbar machen Dabei riefen sie Guter Mann um zu sagen dass sie in friedlicher Absicht kamen Die Grenze bis zu der sich die Kranken dem Ort nahern durften markierte der Bildstock Job mundartliche Kurzform von Hiob in der Rheinstrasse 3 Eremiten am Guten Mann Bearbeiten Um 1700 kamen Eremiten an den Guten Mann die zunachst Kranke pflegten und nach der Auflosung des Siechenhauses Durchreisende beherbergten Nach der Uberlieferung war es ausserdem ihre Aufgabe bei Dunkelheit mit einer Lampe vorbeifahrende Schiffer und Flosser zu warnen Der letzte Eremit vom Guten Mann starb am 1 September 1765 4 Die Kapelle von 1838 BearbeitenDas Mauerwerk der Kapelle eines kleinen einschiffigen Sakralgebaudes mit nach Westen ausgerichteter Altarapsis Dreiachtelschluss besteht aus Basaltlava und Tuff Das Dach ist mit Schiefer eingedeckt Aussen ist das Bauwerk 8 m lang und an der Ostseite 5 m breit Vor der Kapelle befindet sich ein ca 5 50 5 00 m grosser uberdachter freier Raum der wie der Innenraum mit Basaltplatten ausgelegt ist Innenraum Bearbeiten Ein dreiteiliger Barockaltar stammt aus der Zeit um 1700 Erst spater wurde ein Olbild in das Mittelfeld des Altars eingefugt das den heiligen Bernhard von Clairvaux zeigt der den gekreuzigten Christus umarmt Das Gemalde wird auf das spate 18 Jahrhundert datiert 5 Seit der Renovierung von 1980 81 steht an der Stelle dieses Bildes eine Pieta wie sie wahrscheinlich auch fruher dort ihren Platz hatte Zur weiteren Ausstattung gehorten eine Madonna auf der Mondsichel um 1750 Statuen des Evangelisten Johannes und des heiligen Johannes von Nepomuk sowie vier kleine Holzskulpturen ein Kruzifix und ein Gemalde das die heiligen Vierzehn Nothelfer darstellt Die Pieta vom Guten Mann Bearbeiten nbsp Pieta um 1630 nbsp Der Eremit vom Guten Mann pflegt einen Kranken Buntglasfenster von Werner PersyDie Patrone der Kapelle sind der heilige Nikolaus und die Schmerzhafte Muttergottes die in einer Holzstatue aus der Zeit um 1630 dargestellt war 1951 gab es Bestrebungen diese Pieta mit einem fein ausgearbeiteten Christuskopf der Epoche Tilman Riemenschneiders 1460 1531 zuzuordnen woraufhin die aus mehreren Schichten bestehende Farbe entfernt und das Holz freigelegt wurde 6 Seit 1990 ist die Figur wieder farbig gefasst was dem Originalzustand entspricht und steht in der Pfarrkirche St Mauritius 5 Die Pieta die seit 1981 den Mittelpunkt der Kapelle bildet schuf die Offenbacher Bildhauerin Irma Ruckert 1923 2006 Das Holz dieser Statue ist naturbelassen entsprechend dem historischen Vorbild wie es sich in der Zeit von 1951 bis Ende der 1970er Jahre zeigte Statuen von Schutzheiligen Bearbeiten Nachdem wie die alte Pieta alle weiteren Statuen und die Gemalde Anfang der 1970er Jahre aus Sicherheitsgrunden in die Pfarrkirche Karlich verbracht worden waren schuf Irma Ruckert 1982 vier kleine Figuren die als Schutzheilige zur Geschichte der Kapelle und zur Pfarrei Karlich gehoren Links auf dem Altar stehen der heilige Mauritius und die heilige Maria Magdalena die Patrone der Karlicher Kirche Auf Konsolen am Ubergang vom Langhaus zur Apsis sind links Johannes Nepomuk und rechts Nikolaus von Myra der Schutzpatron der Schiffer dargestellt 7 Die Verehrung des heiligen Johannes Nepomuk am Guten Mann begann 1762 mit einer Stiftung des Freiherrn Ignatius Franz von Ehrenfels eines Kammerherrn und Gardisten der drei letzten Trierer Kurfursten fur ein jahrliches Hohes Am b t zu Ehren des Heiligen fur lebendige und abgestorbene Gutthater 8 Fenster Bearbeiten In zwei einander gegenuberliegenden Rundfenstern sind Szenen aus der taglichen Arbeit des Eremiten vom Guten Mann dargestellt Die 1981 82 entstandenen Bilder des Trierer Malers und Grafikers Werner Persy 9 zeigen den Eremiten wie er einen Aussatzigen pflegt und wie er mit einer Laterne die Schiffer auf dem Rhein vor den Gefahren des Flusses warnt Im Hintergrund des Fensters an der Sudseite der Kapelle ist die alte Karlicher Kirche zu sehen an der Nordseite zum Rhein hin der Weisse Turm ein einstiger Zollturm nach dem die nahe dem Guten Mann gelegene Stadt Weissenthurm benannt ist Siehe auch Liste der Kloster in Rheinland PfalzLiteratur BearbeitenKubach Michel Schnitzler Die Kunstdenkmaler des Landkreises Koblenz Verlag von L Schwann Dusseldorf 1944 Nachdruck 1981 ISBN 3 590 32142 3 Winfried Henrichs Mulheim Karlich Hrsg Gemeinde Mulheim Karlich 1981 Josef Schmitt Die Kapelle vom Guten Mann am Rhein Broschure zur Wiedereroffnung und Einweihung der Kapelle am 24 Mai 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapelle Am Guten Mann Mulheim Karlich Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Winfried Henrichs Stadtchronik Mulheim Karlich Hrsg Stadt Mulheim Karlich 2009 S 246 Udo Liessem Studien zum Werk von Johann Claudius von Lassaulx Gorres Verlag Koblenz 1989 ISBN 3 920388 03 8 S 156 Winfried Henrichs Stadtchronik Mulheim Karlich Hrsg Stadt Mulheim Karlich 2009 S 249 Josef Schmitt in Mulheim Karlich Hrsg Winfried Henrichs im Auftrag der Gemeinde Mulheim Karlich 1981 S 244 a b Risse Spurzem Pfarrei und Pfarrkirche St Mauritius Karlich Hrsg Kath Kirchengemeinde St Mauritius Karlich Mulheim Karlich 1991 S 31 37 Rhein Zeitung Koblenz Ausgabe B Nr 206 vom 4 September 1951 Rhein Zeitung Nr 220 vom 23 September 1982 Josef Schmitt Die Kapelle vom Guten Mann am Rhein S 16 und S 19 Bernhild Peschka Kapelle am Kuhlturm zeigt altes Gesicht In Rhein Zeitung Nr 98 vom 28 April 1981 50 409722222222 7 4811111111111 Koordinaten 50 24 35 N 7 28 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelle Am Guten Mann amp oldid 222354448