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Die Kampanische Vasenmalerei war einer der funf regionalen Stile der unteritalisch rotfigurigen Vasenmalerei Zusammen mit der apulischen Keramik bildete sie eine engere stilistische Gemeinschaft Orestes Elektra und Pylades vor dem Grab des Agamemnon Hydria des Malers von Louvre K 428 um 330 v Chr Opferszene auf einem Glockenkrater des Malers des Opfers im Louvre um 330 20 v Chr In Kampanien wurden im 5 und 4 Jahrhundert v Chr rotfigurige Vasen produziert Auf dem sandfarbenen bis hellbraunen Ton Kampaniens er war heller als die anderen Tone Unteritaliens wurde ein dunner Uberzug aufgebracht der nach dem Brennen einen rosafarbenen bis roten Farbton annimmt und dem der attischen Vasen sehr nahekommt Auf ihm wirkten auch die gern genutzten hellen Deckfarben besonders gut Frauen werden oft durch den Auftrag weisser Farbe auf den Hautpartien gekennzeichnet Kampanische Vasenmaler bevorzugten eher kleinere Gefasstypen hinzu kamen Hydrien und Glockenkratere Als Leitform Kampaniens gilt die Bugelhenkelamphora Viele Gefassformen die fur die apulische Keramik typisch waren fehlten so Voluten und Kolonettenkratere Lutrophoren Rhyta und Nestoriden Peliken sind selten Das motivische Repertoire ist begrenzt Gezeigt werden Junglings und Frauengestalten Thiasos Szenen Vogel und Tierbilder vor allem auch einheimische und samnitische Krieger sowie Frauen Auf den Ruckseiten befinden sich haufig Manteljunglinge Mythologische Szenen und Darstellungen die mit dem Grabkult in Zusammenhang stehen spielen eine untergeordnetere Rolle als etwa in Apulien Naiskos Szenen ornamentale Elemente sowie Polychromie werden erst ab etwa 340 v Chr unter apulischem Einfluss aufgegriffen 1 Die glockenformigen Blumen auf den Gefassen unterscheiden sich sehr von den Ornamenten der anderen unteritalischen Stile Mit 4 000 bekannten Exemplaren ist der kampanische nach dem apulischen der zweitgrosste Stil der unteritalischen Keramik Aus der Zeit vor der Einwanderung sizilischer Keramiker im zweiten Viertel des 4 Jahrhunderts v Chr die mehrere Werkstatten in Kampanien etablierten ist dort nur die Werkstatt der Owl Pillar Gruppe aus der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts v Chr bekannt Sie imitierte attisch rotfigurige Vorbilder Die Kampanische Vasenmalerei wird in drei Hauptgruppen gegliedert Medea totet eines ihrer Kinder Halsamphora des Ixion Malers um 330 v Chr Die erste Gruppe wird reprasentiert durch die Werkstatt des Kassandra Malers aus Capua der noch unter dem Einfluss sizilischer Maler vor allem des Schachbrett Malers stand Ihm folgen die Werkstatten des Parrish Malers und die Werkstatt um den Laghetto Maler und den Caivano Maler die von paestanischen Malern beeinflusst war Grossformatige Vasen der Werkstatten waren meist mit mythologischen Bildern versehen Kennzeichnend sind die Vorliebe fur Satyrfiguren mit Thyrsos Darstellungen von Kopfen meist unter den Henkeln von Hydrien Zinnborduren an den Gewandern und die haufige Verwendung weisser roter und gelber Zusatzfarbe Der Laghetto und der Caivano Maler scheinen spater nach Paestum ausgewandert zu sein Letzter Vertreter der Manufaktur war der Ixion Maler Die AV Gruppe und der Capua Maler hatten ihre Werkstatt ebenfalls in Capua Auch diese Manufaktur wurde offenbar von Einwanderern aus Sizilien gegrundet Besonders wichtig ist hier der Whiteface Frignano Maler der einer der ersten Maler der Gruppe war Typisch ist fur ihn die Verwendung weisser Zusatzfarbe zur Kennzeichnung der weiblichen Gesichter Besonders in dieser Gruppe wurden heimische Szenen Frauen und Krieger gezeigt Mehrfigurige Szenen sind selten meist wird jeweils nur eine Figur auf der Vorder und Ruckseite gezeigt manchmal lediglich der Kopf Die Gewander sind meist fluchtig gezeichnet Die Werkstatt in Cumae wurde erst sehr spat gegrundet Hier arbeitete nach 350 v Chr der Werkstattgrunder der CA Maler sowie dessen Mitarbeiter und Nachfolger Der CA Maler gilt als herausragender Vertreter dieser Gruppe womoglich der gesamten kampanischen Vasenmalerei Ab 330 v Chr ist ein starker Einfluss der apulischen Vasenmalerei augenscheinlich Am haufigsten dargestellte Motive sind Naiskos und Grabszenen dionysische Szenen und Symposiendarstellungen Typisch ist zudem die Darstellung von geschmuckten Frauenkopfen Der CA Maler arbeitete polychrom verwendete aber manchmal sehr viel Deckweiss bei Architektur und Frauendarstellungen Seine Nachfolger der CB Maler und der CC Maler konnten seine Qualitat nur bedingt halten und so setzte schnell ein Niedergang ein der um 300 v Chr in das Ende der kampanischen Vasenmalerei mundete Literatur BearbeitenArthur D Trendall The red figured vases of Lucania Campania and Sicily 2 Bande Clarendon Press Oxford 1967 Arthur D Trendall The red figured vases of Lucania Campania and Sicily University of London Institute of Classical Studies Bulletin Supplement Bd 41 Supplement 3 University of London Institute of Classical Studies London 1983 ISBN 0 900587 44 X Arthur D Trendall Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien Ein Handbuch Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 47 von Zabern Mainz 1991 ISBN 3 8053 1111 7 besonders S 178 222 Rolf Hurschmann Kampanische Vasenmalerei In Der Neue Pauly DNP Band 6 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01476 2 Sp 227 228 Thomas Mannack Griechische Vasenmalerei Eine Einfuhrung Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1743 2 S 165 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kampanische Keramik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hurschmann Kampanische Vasenmalerei In DNP Bd 6 1998 Sp 227 Stile und Techniken der Griechischen Vasenmalerei Hauptstile Minysche Keramik Mattbemalte Keramik Kreto Minoische Keramik Mykenische Keramik Submykenische Keramik Protogeometrische Keramik Geometrische Keramik Orientalisierender Stil Schwarzfigurige Vasenmalerei Rotfigurige VasenmalereiNebenstile und Spezialtechniken Bilingue Vasen Fikellura Kabiren Gruppe Korallenroter Stil Schwarzfirnis Keramik Six Technik Ubergangsstil Weissgrundige VasenmalereiKreto minoische 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