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Die Apulische Vasenmalerei war zwischen 430 und 300 v Chr die fuhrende Form der unteritalischen Vasenmalerei Von den schatzungsweise 20 000 uberlieferten rotfigurigen Exemplaren werden etwa die Halfte der apulischen Vasenproduktion zugeschrieben die andere Halfte den vier anderen unteritalischen Zentren in Paestum Kampanien Lukanien und Sizilien Pelike der Tarrytown Gruppe Eros eine Frau mit Harfe sowie ein Jungling mit einem Rehkitz um 320 310 v Chr Kopfgefass Rhyton mit Darstellung eines Schwarzen MenschenDas Produktionszentrum der apulischen Vasen befand sich in der Stadt Tarent der einzigen grossen griechischen Siedlung in Apulien Es werden zwei Stile unterschieden der plain und der ornate style Die erste Form verzichtet weitgehend auf Zusatzfarben und wurde vor allem bei der Verzierung von Glocken und Kolonettenkrateren sowie bei kleineren Gefassen eingesetzt Das Dekor ist hier eher einfach und die Bildkompositionen bestehen meist aus ein bis vier Figuren so beim Sisyphos Maler oder dem Tarporley Maler Thematische Schwerpunkte bilden vor allem mythische Themen aber auch Frauenkopfe Krieger in Kampf und Abschiedsszenen und dionysische Thiasos Bilder Auf der Ruckseite wurde meist Junglinge in Manteln dargestellt Nach der Mitte des 4 Jahrhunderts naherten sich einige Kunstler wie der Varrese Maler dem ornate style an Die Kunstler des ornate style bevorzugen grosse Gefasse mit grossen Darstellungsflachen wie Volutenkratere Amphoren Loutrophoren oder Hydrien Es wurden bis zu 20 Personen in oftmals zwei oder mehr Zonen des Vasenkorpers dargestellt Die Figuren machten nicht selten einen schwerelosen leichten Eindruck An Farben wurde selten gespart vor allem wurden rote goldgelbe und weisse Farben verwendet Waren die Vasen zunachst noch recht schlicht verziert begannen die Maler etwa seit der Mitte des 4 Jahrhunderts v Chr damit vor allem in den Halszonen und an den Seiten der Vasen uppige Pflanzen und Ornament Dekorationen anzubringen Ab derselben Zeit werden auch vermehrt perspektivische Ansichten vor allem von Gebauden hier vor allem Unterweltpalasten sogenannten Naiskoi gezeigt Seit etwa 360 v Chr werden Grabszenen mit Offranten immer haufiger die sich um einen stilisierten Grabbau oder um eine Saule versammelten Wichtigere Vertreter der Zeit sind unter anderem der Iliupersis Maler der Dareios Maler und der Baltimore Maler Der Unterwelt Maler setzte die Werkstatttradition des Dareios Malers fort Die Dareios Unterwelt Werkstatt produzierte mehr als 2000 Vasen und damit mindestens jede funfte bekannte apulische Vase des rotfigurigen Stils Gigantomachie Krater des Unterwelt Malers um 340 v Chr Beliebte Motive aus der Mythologie sind Gotterversammlungen und Amazonenschlachten Bellerophon und Herakles sowie Begebenheiten aus dem trojanischen Sagenkreis Daneben werden vielfach seltene Sagen dargestellt die sonst nur wenig Niederschlag in der antiken Kunst fanden Viele Szenen haben auch dionysische oder aphrodisische Motive die unmittelbar mit der Sepulkralkultur und dem Totenkult zusammenhangen Jenseitsvorstellungen werden haufig durch Motive der Vasenmalerei fassbar In diesem Zusammenhang sind auch die Frauenkopfe einzuordnen die aus Blutenkelchen oder zwischen Ranken wachsen Manchmal werden die Frauenkopfe auch durch Pan Hermes oder Orientalen ersetzt Seit der zweiten Halfte des vierten Jahrhunderts kommen auch verstarkt Darstellungen von Hochzeiten Frauen und erotischen Szenen in Mode Ebenso trifft man auf apulischen Vasen wie auch bei anderen unteritalischen Vasen aber anders als bei attischen Vasen auf Theaterdarstellungen Dabei gibt es sowohl Darstellungen des dramatischen Theaters wie auch der Posse Phlyakenvasen Dafur sind nach 370 v Chr Alltags und Sportszenen nahezu vollig aus dem Repertoire der Maler verschwunden Die apulischen Vasenmaler beeinflussten die anderen unteritalischen Vasenmaler nicht unbetrachtlich Es scheint auch dass sich manche Kunstler in anderen Stadten so in Canosa niedergelassen haben Neben der rotfigurigen Keramik wurde auch Schwarzfirnis Keramik die mit aufgemalten Dekor verziert wurden Gnathiavasen und polychrome Vasen Canosiner Vasen hergestellt Der unteritalische Ton war weniger eisenreich als der attische weshalb er nicht das kraftige Rot der attischen Vasen erreichte Das wurde noch vor dem Brand versucht durch farbliche Uberzuge aus hellockerfarbenen Tonschlicker zu kompensieren Gleichzeitig erreichte man damit eine glatte Oberflache Literatur BearbeitenMargot Schmidt Arthur D Trendall Alexander Cambitoglu Eine Gruppe Apulischer Grabvasen in Basel Veroffentlichungen des Antikenmuseums Basel Bd 3 ZDB ID 533354 4 Archaologischer Verlag u a Basel 1976 Arthur Dale Trendall Alexander Cambitoglou The red figured vases of Apulia 2 Bande 2 Supplementbande Clarendon Press Oxford 1978 1992 Band 1 Early and Middle Apulian 1978 ISBN 0 19 813218 2 Band 2 Late Apulian 1982 ISBN 0 19 813219 0 Supplement 1 Bulletin of the Institute of Classical Studies of the University of London Supplementary Papers Bd 42 60 1983 ISBN 0 900587 45 8 Supplement 2 Part 1 3 Bulletin of the Institute of Classical Studies of the University of London Supplementary Papers Bd 60 1991 1992 ISBN 900587 63 6 Arthur Dale Trendall Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien Ein Handbuch Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 47 von Zabern Mainz 1990 ISBN 3 8053 1111 7 besonders S 85 177 Rolf Hurschmann Apulische Vasen In Der Neue Pauly DNP Band 1 Metzler Stuttgart 1996 ISBN 3 476 01471 1 Sp 922 923 Konrad Schauenburg Studien zur unteritalischen Vasenmalerei 14 Bande Ludwig Kiel 1999 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Apulische Vasenmalerei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stile und Techniken der Griechischen Vasenmalerei Hauptstile Minysche Keramik Mattbemalte Keramik Kreto Minoische Keramik Mykenische Keramik Submykenische Keramik Protogeometrische Keramik Geometrische Keramik Orientalisierender Stil Schwarzfigurige Vasenmalerei Rotfigurige VasenmalereiNebenstile und 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