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Die Etruskische Vasenmalerei gab es vom 7 bis zum 4 Jahrhundert v Chr Sie orientierte sich sehr stark an der griechischen Vasenmalerei Daneben waren die Etrusker auch die Hauptabnehmer fur die griechischen Keramikexporte ausserhalb Griechenlands Bei den Etruskern gehorten reich verzierte Vasen zum Grabinventar Verstorbener Inhaltsverzeichnis 1 Schwarzfigurige Vasenmalerei 2 Rotfigurige Vasenmalerei 2 1 Pseudo rotfigurige Vasenmalerei 2 2 Rotfigurige Vasenmalerei 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksSchwarzfigurige Vasenmalerei Bearbeiten nbsp Etruskisch schwarzfigurige HydriaEine eigene Produktion etruskischer Vasen setzte wohl im 7 Jahrhundert v Chr ein Die Vasen orientierten sich zunachst an schwarzfigurigen Vorbildern aus Korinth und Ostgriechenland Es wird angenommen dass in der Fruhphase vor allem griechische Einwanderer die Produzenten waren Der erste bedeutende Stil war die Pontische Vasenmalerei Danach folgten in der Zeit zwischen 530 und 500 v Chr der Micali Maler und dessen Werkstatt Sie schufen vor allem Amphoren Hydrien und Kannen Diese zeigen meist Komasten Symposien und Tierfriese Seltener sind es Mythenbilder die allerdings sehr sorgfaltig gestaltet werden Zu dieser Zeit orientierten sich etruskische Kunstler schon eher an attischen Vorbildern Das Ende des schwarzfigurigen Stils ist um 480 v Chr Zuletzt entwickelte sich der Stil manieristisch und hin zu einer wenig sorgfaltigen Silhouettentechnik Rotfigurige Vasenmalerei BearbeitenEine nachahmende Ubernahme des rotfigurigen Stils entwickelte sich in Etrurien erst um 490 v Chr und somit fast ein halbes Jahrhundert nach seiner Entwicklung Diese fruhen Produkte werden auf Grund ihrer Maltechnik als pseudo rotfigurige etruskische Keramik bezeichnet Erst gegen Ende des 5 Jahrhunderts v Chr wurde auch die echte rotfigurige Technik in Etrurien eingefuhrt Fur beide Stilrichtungen konnten zahlreiche Maler Werkstatten und Produktionszentren nachgewiesen werden Die Produkte wurden nicht nur fur den lokalen Markt produziert sondern nach Malta Karthago Rom und an die ligurische Kuste verkauft Pseudo rotfigurige Vasenmalerei Bearbeiten Bei fruhen Gefassen dieses Stils wurde die rotfigurige Maltechnik nur imitiert Wie bei manchen fruhen attischen Vasen wurde auch hier der gesamte Gefasskorper mit schwarzem Glanzton uberzogen und die Figuren nachtraglich mit rot oxidierenden oder weissen Erdfarben aufgemalt Im Gegensatz zur gleichzeitigen attischen Vasenmalerei wurde der rotfigurige Effekt also nicht durch Aussparen des Malgrundes erzielt Die Binnenzeichnungen wurden dann wie in der schwarzfigurigen Vasenmalerei durch Einritzungen ersetzt und nicht zusatzlich aufgemalt Bedeutende Vertreter dieser Malweise waren der Praxias Maler und andere Meister seiner Werkstatt die in Vulci stand Trotz offensichtlich guter Kenntnisse der griechischen Mythologie und Ikonografie die jedoch nicht immer exakt umgesetzt wurden gibt es keine Hinweise dass die Werkstattmeister aus Athen eingewandert waren Nur beim Praxias Maler lassen bei vier seiner Vasen aufgemalten Inschriften in griechischer Sprache Vermutungen zu einer Herkunft aus Griechenland anstellen 1 Der pseudo rotfigurige Stil war in Etrurien keine Erscheinung der Fruhzeit wie etwa in Athen Besonders im 4 Jahrhundert v Chr spezialisierten sich einzelne Werkstatten auf diese Technik obwohl zur gleichen Zeit die echte rotfigurige Vasenmalerei in etruskischen Werkstatten verbreitet war Zu nennen sind die Werkstatten der Sokra und der Phantom Gruppe Die etwas altere Sokra Gruppe bevorzugte Schalen deren Innenbilder Darstellungen mythischer Themen der Griechen aber auch etruskische Inhalte boten Motive der Phantom Gruppe stellten meist Mantelfiguren in Kombination mit Pflanzen und Palmettenkompositionen dar Die zugehorigen Werkstatten beider Gruppen werden in Caere Falerii und Tarquinia vermutet Die Phantom Gruppe produzierte ihre Waren bis ins fruhe 3 Jahrhundert v Chr Der sich wandelnde Geschmack der Kauferschichten brachte wie fur die rotfigurige Vasenmalerei generell auch fur diesen Stil das Ende 2 Rotfigurige Vasenmalerei Bearbeiten nbsp Athena und Poseidon auf einem Volutenkrater des Nazzano Malers um 360 v Chr Erst gegen Ende des 5 Jahrhunderts v Chr wurde die echte rotfigurige Maltechnik mit ausgesparten tongrundigen Figuren in Etrurien eingefuhrt In Vulci und Falerii entstanden die ersten Werkstatten die in dieser Technik auch fur das Umland produzierten Attische Meister standen wahrscheinlich hinter den ersten Werkstattgrundungen doch lasst sich auch unteritalischer Einfluss auf den fruhen Gefassen nachweisen Bis ins 4 Jahrhundert v Chr beherrschten diese Werkstatten den etruskischen Markt Meist mythologische Szenen wurden auf gross bis mittelformatigen Gefassen wie Krateren und Kannen dargestellt Im Verlauf des Jahrhunderts begann die faliskische Produktion jene aus Vulci an Umfang zu ubertreffen In Chiusi und Orvieto entstanden neue Zentren der Produktion Vor allem Chiusi mit seinen Trinkschalen der Tondo Gruppe die meist dionyische Themen in der Innenschale darstellten gewann an Bedeutung In der zweiten Halfte verlagerte sich die Produktion nach Volterra Vor allem Stangenhenkelkratere sogenannte Keleben wurden hergestellt und anfangs aufwendig bemalt nbsp Jungling spielt auf einer Flote und reitet einen Delphin Stamnos um 360 40 v Chr In der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr verschwanden die mythologischen Themen aus dem Repertoire etruskischer Vasenmaler An ihre Stelle traten Frauenkopfe figurliche Darstellungen von hochsten zwei Personen Ornamente und florale Motive breiteten sich stattdessen auf den Gefasskorpern aus Nur ausnahmsweise kehrten noch grosse Kompositionen wieder etwa die Amazonomachie auf einem Krater des Den Haag Funnel Gruppe Malers Die zunachst noch umfangreiche Produktion faliskischer Gefasse verlor ihre Bedeutung an das neu entstandene Produktionszentrum von Caere Wahrscheinlich von faliskischen Meistern gegrundet und ohne eigenstandige Tradition wurde Caere zum dominierenden Hersteller rotfiguriger Vasen Etruriens Einfach bemalte Oinochoen Lekythen Trinkschalen etwa der Torcop Gruppe und kleine Teller der Genucuilia Gruppe gehorten zum Standardrepertoire ihrer Produktion Die Produktionsumstellung auf Schwarzfirnisvasen am Ende des 4 Jahrhunderts v Chr die dem Geschmack der Zeit eher entsprachen brachte auch in Etrurien das Ende der rotfigurigen Vasenmalerei 3 Literatur BearbeitenMatthias Steinhart Schwarzfigurige Vasenmalerei II Ausserattisch In Der Neue Pauly DNP Band 11 Metzler Stuttgart 2001 ISBN 3 476 01481 9 Sp 276 281 Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Lullies in Ernst Berger Hrsg Antike Kunstwerke aus der Sammlung Ludwig Band 1 Ernst Berger Reinhard Lullies Fruhe Tonsarkophage und Vasen Katalog und Einzeldarstellungen Veroffentlichungen des Antikenmuseums Basel Bd 4 1 von Zabern Mainz 1979 S 178 181 ISBN 3 8053 0439 0 Huberta Heres Max Kunze Hrsg Die Welt der Etrusker Archaologische Denkmaler aus Museen der sozialistischen Lander Staatliche Museen zu Berlin Hauptstadt der DDR Altes Museum vom 4 Oktober bis 30 Dezember 1988 Henschel Berlin 1988 ISBN 3 362 00276 5 S 245 249 Ausstellungskatalog Huberta Heres Max Kunze Hrsg Die Welt der Etrusker Archaologische Denkmaler aus Museen der sozialistischen Lander Staatliche Museen zu Berlin Hauptstadt der DDR Altes Museum vom 4 Oktober bis 30 Dezember 1988 Henschel Berlin 1988 ISBN 3 362 00276 5 S 249 263 Ausstellungskatalog Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Etruskische Keramik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stile und Techniken der Griechischen Vasenmalerei Hauptstile Minysche Keramik Mattbemalte Keramik Kreto Minoische Keramik Mykenische Keramik Submykenische Keramik Protogeometrische Keramik Geometrische Keramik Orientalisierender Stil Schwarzfigurige Vasenmalerei Rotfigurige VasenmalereiNebenstile und Spezialtechniken Bilingue Vasen Fikellura Kabiren Gruppe Korallenroter Stil Schwarzfirnis Keramik Six Technik Ubergangsstil Weissgrundige 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