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Kamenne deutsch Steingrund ist ein erloschenes Dorf der Gemeinde Skorosice in Tschechien Es liegt funf Kilometer sudwestlich von Zulova und gehort zum Okres Jesenik KamenneKamenne Skorosice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk JesenikGemeinde SkorosiceGeographische Lage 50 17 N 17 3 O 50 2852653 17 044185 625 Koordinaten 50 17 7 N 17 2 39 OHohe 625 m n m Einwohner 0 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKamenne befindet sich im Quellgrund des Baches Kamenicka im Reichensteiner Gebirge Rychlebske hory Nordlich erhebt sich der Ostry Knallsteine 710 m n m im Osten der Vrsek 621 m n m sudwestlich der Chlum Fleischersteine 776 m n m im Westen der Bridlicny Flossenberg 945 m n m der Skoros Zittersteine 828 m n m und der Pomezny Mittelberg 921 m n m sowie nordwestlich der Spicak Spitzberg 957 m n m und der Draci vrch 681 m n m Nachbarorte sind Nove Chaloupky und Petrovice Petersdorf im Norden Horni Skorosice im Nordosten Nyznerov im Osten Na Samote Kamenna und Polka im Sudosten Bielice im Sudwesten Nowy Gieraltow im Westen sowie Hranicky und Hranicna im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie nahe der Grenze zur Grafschaft Glatz gelegene Siedlung Steingrund wurde um 1690 durch das Friedeberger Amt der furstbischoflichen Johannisberger Guter gegrundet und 1692 erstmals urkundlich erwahnt Die neuen Siedler erhielten das Land zunachst verpachtet spater auch erblich uberlassen von der Robot waren sie wegen der grossen Armut befreit Die Bewohner lebten von der Forstarbeit wegen der Hohenlage und der kargen steinigen Boden war der Ackerbau nur wenig ertragreich Getreide musste zugekauft werden Steingrund war die hochstgelegene Siedlung des Friedeberger Amtes Im Jahre 1723 bewilligte die Grundherrschaft den in Steingrund lebenden 23 Familien die Errichtung einer Muhle Wegen des weiten Schulweges nach Gurschdorf organisierte die Gemeinde den Schulunterricht im Dorf als Lehrer fungierten anfanglich Grenzwachter spater auch Forstleute Zum Ende des 18 Jahrhunderts verkaufte das Friedeberger Amt der Gemeinde noch knapp 100 Breslauer Schelf Wald und Weideland fur 1500 Gulden die Weideflachen erwarb die Gemeinde selbst den Kaufpreis fur den Wald legten 24 Familien zusammen 1816 errichteten die Bewohner eine Kapelle in der von Zeit zu Zeit auch Gottesdienste gehalten wurden Im Jahre 1836 bestand Steingrund aus 38 holzernen Hausern in denen 281 deutschsprachige Personen lebten Haupterwerbsquellen bildeten die Flachsspinnerei der Tagelohn sowie die kummerliche Feldwirtschaft Im Ort gab es eine Notschule ein Schankhaus mit Backgerechtigkeit eine eingangige Muhle sowie eine Pottaschehutte Pfarrort war Gurschdorf 1 1837 liess das Friedeberger Amt in Steingrund eine Dorfschule errichten Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Steingrund dem Bistum Breslau untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Steingrund ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Gurschdorf im Gerichtsbezirk Weidenau Ab 1869 gehorte das Dorf zum Bezirk Freiwaldau Der tschechische Ortsname Kamenne wurde zum Ende des 19 Jahrhunderts eingefuhrt Mit dem zum Ende des 19 Jahrhunderts aufkommenden Tourismus erhielt das Dorf durch seine landschaftlich reizvolle Lage eine neue Perspektive als Sommerfrische Im Jahre 1900 hatte Steingrund 218 Einwohner und bestand aus 45 Hausern Beim Zensus von 1921 lebten in den 46 Hausern des Dorfes 188 Deutsche 2 In der Zwischenkriegszeit wurden die meisten der Holzhauser durch neue steinerne Gebaude ersetzt Im Jahre 1930 hatte Steingrund 209 Einwohner 1937 errichtete die Freiwillige Feuerwehr ein Spritzenhaus und kaufte eine Feuerloschspritze Nach dem Munchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau Weitere Plane zum Bau eines neuen Schulhauses eines Gasthauses sowie von Wohn und Wirtschaftsgebauden konnten wegen des Kriegsausbruches 1939 nicht mehr realisiert werden Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kamenne zur Tschechoslowakei zuruck die meisten der deutschsprachigen Bewohner wurden 1945 46 vertrieben Die Wiederbesiedlung des abgelegenen Ortes gelang nur in geringem Umfang 1950 lebten in den 17 Hausern von Kamenne nur noch 25 Personen Ein Grossteil der Neusiedler zog bald wieder fort Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Jesenik aufgehoben und der Ort in den Okres Sumperk eingegliedert Zu dieser Zeit war Kamenne bereits verlassen Im Jahre 1961 wurde das Dorf durch Pioniertruppen dem Erdboden gleichgemacht Im Gegensatz zu den meisten Zerstorungen verlassener Dorfer und Anwesen durch die Armee bei denen in der Regel Trummerhaufen zuruckblieben wurde Kamenne vollstandig beseitigt es ist nicht bekannt welche Grunde dafur vorlagen Das ehemals besiedelte Tal ist heute Wiesenland Einzige Relikte sind die steinerne Stutzmauer eines grosseren Hauses im Oberdorf und das Betonfundament eines Wirtschaftsgebaudes An das ehemalige Dorf erinnert heute ein schlichtes Holzkreuz Ortsgliederung BearbeitenDie Wustung Kamenne gehort zum Ortsteil Skorosice der gleichnamigen Gemeinde und ist Teil des Katastralbezirkes Horni Skorosice Sehenswurdigkeiten BearbeitenWegkapelle auf dem Vrsek ostlich von KamenneWeblinks BearbeitenGeschichte von Kamenne 3 Beschreibung von Kamenne auf zanikleobce czEinzelnachweise Bearbeiten Faustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 4 Ortsbeschreibungen der Furstenthumer Jagerndorf und Neisse osterreichischen Antheils und der Mahrischen Enclaven im Troppauer Kreise Wien 1837 S 261 262 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 494 Kamenicany Kamen Modry Dort falschlich mit Kamenna bezeichnet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kamenne Skorosice amp oldid 238608165