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Kadya Molodowsky 10 Mai 1894 in Bereza Kartuska Russisches Kaiserreich 23 Marz 1975 in Philadelphia Vereinigte Staaten auch Kadia Molodowsky Jiddisch קא דיע מא לא דא ווסקי war Lehrerin und Schriftstellerin die im Laufe ihres Lebens sechs Bande jiddischer Lyrik veroffentlichte Molodowsky ist eine der wichtigsten jiddischen Dichterinnen der Mitte des 20 Jahrhunderts 1 2 Kadya Molodowsky Sie erschien im Zwischenkriegs Polen innerhalb des pulsierenden sakular jiddischen Warschau auf der literarischen Bildflache 3 4 Einige ihrer leichten Gedichte wurden zu Liedern umgearbeitet und in jiddischen Schulen rund um die Welt gesungen 5 Molodowsky schrieb auch Romane Kurzgeschichten und Theaterstucke 1935 emigrierte sie aus Polen in die USA Dort konnte sie weiterhin auf Jiddisch schreiben und publizieren 4 Sie war auch Herausgeberin zweier internationaler jiddischer Literaturzeitschriften Heym Heim und Svive Umgebung 6 7 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenKadya Molodowsky wurde im Schtetl Bereza Kartuska im heutigen Oblast Brest in Belarus damals im Russischen Kaiserreich geboren und genoss eine religiose wie sakulare Bildung daheim Sie war das zweite von vier Kindern ihr Vater unterrichtete im ortlichen Cheder ihre Mutter Itke fuhrte einen Trockenwarenladen und eroffnete spater eine Fabrik in der Kwas produziert wurde Jiddisch lesen und schreiben lernte sie von ihrer Grossmutter vaterlicherseits Bobe Shifre ihr Vater lehrte sie Hebraisch und Torah Er war auch ein Bewunderer der Haskala und ein Verehrer Montefiores und Herzls Er stellte russische Lehrer ein um Kadya in russischer Sprache in Geografie Philosophie und Geschichte unterrichten zu lassen 8 1911 13 lehrte sie nachdem sie mit 18 Jahren ein Lehrzertifikat erhalten hatte in Sherpetz und Bialystok wo sie sich auch einer Gruppe zur Wiederbelebung des Hebraischen anschloss Bis 1914 studierte sie dann um Hebraischlehrerin zu werden Als der Erste Weltkrieg ausbrach arbeitete sie in einem Tagesheim fur gefluchtete judische Kinder das von ihrem Lehrer Yehiel Halperin in Warschau gefuhrt wurde Diese Arbeit fuhrte sie bis 1917 an verschiedenen Orten fort 8 Im Sommer 1916 zog sie mit Halperin nach Odessa um der Kriegsfront zu entkommen und lehrte dort in einem Kindergarten Gleichzeitig fuhrte sie ihre Ausbildung fort sie studierte um Grundschullehrerin zu werden 1917 konnte sie nach der Oktoberrevolution nicht zu ihren Eltern zuruckkehren und blieb so in Kiew wo sie wieder eine Arbeit als Erzieherin annahm Als sie 1920 das Pogrom in Kiew uberlebte veroffentlichte sie ihr erstes Gedicht In Kiew lernte sie auch Simkhe Lev kennen den sie 1921 heiratete Die beiden lebten bis 1935 mit Ausnahme einer kurzen Periode um 1923 wo sie in Brest Litovsk unterrichteten in Warschau In Warschau unterrichtete Molodowsky in zwei Schulen parallel tagsuber in der Grundschule der Yidishe Shul Organisatsye TsYShO und abends in der Gemeindeschule Sie war daruber hinaus auch aktiv im Farayn fun Yidishe Literatn un Shurnalistn in Warshe in der Tlomatske Strasse 13 8 1927 konnte Molodowsky ihr erstes Buch Kheshvendike Nekht Nachte des Monats Kheshvan beim jiddischen Verleger Kletskin in Warschau veroffentlichen Der Roman erreicht fast 20 beinahe ausschliesslich lobende Rezensionen Darin reist eine Frau in ihren 30ern durch Osteuropa und kontrastiert ihre eigene moderne Position mit denen traditioneller Frauenrollen und Lebensweisen Mit Geyen Shikhelekh Avek Mayselekh Schuhe gehen fort Geschichtchen verarbeitete sie 1930 die tiefe Armut in der viele ihrer Schuler und Schulerinnen lebten Der Band erhielt einen Preis der Judischen Gemeinde Warschaus und des Yiddish Pen Clubs Molodowskys drittes Buch ihr Gedichtband Dzshike Gas Dzshike Strasse wurde 1933 durch den Verlag von Warschaus wichtigster literarischer Zeitschrift Literarishe Bleter veroffentlicht erhielt aber negative Rezensionen weil ihre Lyrik fur zu asthetisch gehalten wurde Ihr viertes Buch Freydke 1935 ist ein Heldenepos einer judischen Frau der Mittelschicht in narrativer Gedichtform 1935 zog sie nach New York um ihr Mann zog 1937 oder 1938 nach Ihr funftes Buch veroffentlichte sie dort 1937 In Land fun Mayn Gebayn Im Lande meiner Knochen Darin thematisiert sie in fragmenthaften Gedichten die Internalisierung des Exils Ab diesem Zeitpunkt bluhte ihre Arbeit in New York Schon 1938 konnte sie ihre Kindergedichte neu auflegen mit Afn Berg 1942 veroffentlichte sie den Roman Fun Lublin Biz Nyu York Togbukh fun Rivke Zilberg Von Lublin nach New York Tagebuch der Rivke Zilberg Parallel schrieb sie im Forverts Kolumnen zu Frauen in der judischen Geschichte unter dem Pseudonym Rivke Zilberg der Protagonistin ihres Romans 1943 4 gab sie Svive mit heraus eine Literaturzeitschrift die sie mitgegrundet hatte In Sorge um ihre Familie in Polen gab sie jedoch ihre Herausgeberschaft auf und wandte sich ganz dem Schreiben des Gedichtszyklus Der Melekh Dovid Aleyn Iz Geblibn Nur der Konig David ist ubrig zu 1945 erreichten ihre Kindergedichte eine Neuauflage sowohl in New York auf Jiddisch als auch in Tel Aviv auf Hebraisch wo ihre Gedichte durch Lea Goldberg Nathan Alterman Fanya Bergshteyn Avraham Levinson und Yakov Faykhman ubersetzt worden waren Sie veroffentlichte ein langes Gedicht Donna Gracia Mendes ein Theaterstuck Nokhn Got fun Midbar Nach dem Gott der Wuste 1949 das in Chicago und Israel aufgefuhrt wurde eine Gedichtsammlung In Yerushalayim Kumen Malokhim In Jerusalem kommen Engel 1952 und ein Essay Buch Af di Vegn fun Tsion Auf den Strassen Zions und eine Kurzgeschichtensammlung A Shtub mit Zibn Fentster Ein Haus mit 7 Fenstern beide erschienen 1957 in New York Sie gab auch die Shoah Gedichtsammlung Lider fun Khurbn 1962 heraus In den 1950ern wiederbelebte sie die Literaturzeitschrift Svive 1948 bis 1952 lebten Molodowsky und Simkhe Lev in Tel Aviv wo sie eine Zeitschrift fur Pionierinnen herausgab Heym Molodowsky begann dort am Roman Baym Toyer Roman fun dem Lebn in Yisroel Am Tor Ein Roman vom Leben in Israel 1967 zu arbeiten und fing auch ihre Autobiografie an Fun Mayn Elter zeydns Yerushe Aus dem Erbe meines Urgrossvaters das im Svive als Serie zwischen Marz 1965 und April 1974 erschien 1965 wurde ihr letzter Gedichtband Likht fun Dornboym Licht des Dornbuschs in Buenos Aires herausgegeben 1971 wurde Molodowsky in Tel Aviv der Itzik Manger Preis fur ihre Errungenschaften in jiddischer Lyrik uberreicht der begehrteste globale Preis fur jiddische Literatur Molodowsky starb in einem Heim in Philadelphia 1975 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp A Jewish Refugee in New York 2019 Fun Lublin biz Nyu Yorḳ ṭog bukh fun Rivḳe Zilberg Kadya Molodovsky A Jewish refugee in New York Rivke Zilberg s journal Ubersetzung Anita Norich Bloomington Indiana Indiana University Press 2019 Paper bridges selected poems of Kadya Molodowsky translated edited and introduced by Kathryn Hellerstein Detroit Wayne State University 1999 Kadja Molodowsky in Peter Comans Ubersetzer und Herausgeber Splitter von Licht und Nacht jiddische Gedichte Frankfurt Campus 2013 S 76 193 enthalt 48 Gedichte jeweils jiddisch in Transkription und in deutscher Ubersetzung Literatur BearbeitenChristina Pareigis Von Warschau nach New York Die poetischen Passagen der Dichterin Kadya Molodowsky Convivium Germanistisches Jahrbuch Polen 2011 Hg DAAD S 79 97 Volltext Vorspann auch in Polnisch Kathryn Hellerstein Gender and Nation in the 1945 Poems of Kadya Molodowsky and Malka Heifetz Tussman in Rosemary Horowitz Hrsg Women writers of Yiddish literature critical essays Jefferson NC McFarland amp Company 2015 S 195 207Einzelnachweise Bearbeiten Hellerstein Kathryn 20 March 2009 Kadya Molodowsky Jewish Women A Comprehensive Historical Encyclopedia The Jewish Women s Archive Abgerufen auf www jwa org am 16 April 2016 Kadya Molodowsky 1894 1975 Jewish Heritage Online Magazine Excerpt from Kathryn Hellerstein Introduction in Paper Bridges Selected Poems of Kadya Molodowsky Detroit Wayne State University Press 1999 Abgerufen am 16 April 2016 Braun Alisa 2000 Re Constructing the Tradition of Yiddish Women s Poetry Review of Paper Bridges Selected Poems of Kadya Molodowsky by Moldowsky and Kathryn Hellerstein Prooftexts Vol 20 no 3 p 372 379 here p 372 a b Klepfisz Irena 1994 Di Mames dos Loshn the Mothers the Language Feminism Yidishkayt and the Politics of Memory Bridges Vol 4 no 1 p 12 47 here p 34 Liptzin Sol and Kathryn Hellerstein 2007 Molodowsky Kadia Encyclopaedia Judaica 2nd ed Detroit Macmillan Reference USA Vol 14 p 429 430 Hellerstein Kathryn 2 September 2010 Molodowsky Kadia YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe Abgerufen am 16 April 2016 Hellerstein Kathryn 2003 Kadya Molodowsky In S Lillian Kremer Ed Holocaust Literature Vol 2 New York Routledge p 869 873 here p 870 a b c Hellerstein Kathryn 20 March 2009 Kadya Molodowsky Jewish Women A Comprehensive Historical Encyclopedia The Jewish Women s Archive Abgerufen auf www jwa org am 16 April 2016 Normdaten Person GND 128567325 lobid OGND AKS LCCN nr91000447 VIAF 19916143 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Molodowsky Kadya ALTERNATIVNAMEN Molodowsky Kadia קא דיע מא לא דא ווסקי jiddisch KURZBESCHREIBUNG Lehrerin und Schriftstellerin GEBURTSDATUM 10 Mai 1894 GEBURTSORT Bereza Kartuska Russisches Kaiserreich STERBEDATUM 23 Marz 1975 STERBEORT Philadelphia Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kadya Molodowsky amp oldid 234609588