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Der KZ Furstengrube Todesmarsch auch als Todesmarsch von Auschwitz nach Holstein bezeichnet war ein Todesmarsch von KZ Haftlingen im Rahmen der Evakuierung des Konzentrationslagers Furstengrube einem Nebenlager des KZ Auschwitz sowie weiteren KZ Haftlingen Fehlende Ernahrung Krankheiten Erschopfung Misshandlungen und Morde forderten auf diesem Todesmarsch von Januar bis Mai 1945 mit mehreren Zwischenstationen zahlreiche Opfer Die Feldscheune bei Siblin im April 1945 Unterbringungsort fur einen Teil der HaftlingeDie Scheune bei Glasau im April 1945 Unterbringungsort fur einen Teil der HaftlingeDokument der Stadt Bad Schwartau undatiert Meldung uber Transporte von Konzentrationshaftlinge Kriegsgefangene Zivilarbeiter usw durch das StadtgebietDer Todesmarsch erfolgte unter Leitung des letzten Lagerleiters SS Oberscharfuhrer Max Schmidt aus Neuglasau bei Ahrensbok in Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Vom KZ Furstengrube in das KZ Mittelbau 1 2 Vom KZ Mittelbau nach Lubeck 1 3 Von Lubeck nach Ahrensbok 1 4 Von Ahrensbok nach Neustadt 2 Erinnerung an den Todesmarsch 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenVom KZ Furstengrube in das KZ Mittelbau Bearbeiten Am 19 Januar 1945 begann im Auschwitz Aussenlager Furstengrube in Oberschlesien die Evakuierung des Lagers bedingt durch die herannahenden Truppen der Roten Armee Die Befreiung des Lagers erfolgte zeitgleich mit dem Hauptlager Auschwitz am 27 Januar Von dem Zeitpunkt der Evakuierung an befanden sich noch 1283 Gefangene meist judischer Herkunft in Furstengrube Davon wurden etwa 250 erschossen und die verbliebenen rund 1000 Gefangenen auf einen Todesmarsch nach Gleiwitz getrieben dort in offenen Bahnwaggons deportiert und innerhalb von 14 Tagen uber Mauthausen in Osterreich nach Nordhausen am Harz in das KZ Mittelbau transportiert Bei dem Transport erfroren viele Haftlinge die unzureichend gekleidet ungeschutzt und geschwacht durch die Lagerhaft einer Witterung von minus 20 C nicht mehr standhalten konnten Die Personen die wahrend der Fahrt starben wurden zum Teil bereits dann kurzerhand aus dem Zug geworfen Ihre Leichen fand man entlang der Bahnschienen und bestattete sie auf den angrenzenden Friedhofen z B in Ruppertsgrun Beiersdorf 1 Nach der Ankunft der wenigen Uberlebenden dieses Transportes wurden die Haftlinge in der unterirdischen Waffenfabrik der Oda Werke in Blankenburg eingesetzt einem Aussenlager des KZ Mittelbau wo sie die so genannten V Waffen V1 und V2 in Zwangsarbeit herstellen mussten Vom KZ Mittelbau nach Lubeck Bearbeiten Nach 4 Wochen im KZ Mittelbau wurden 200 uberlebende Haftlinge gesammelt und nach Magdeburg getrieben Auf dem Weg dorthin traf die Kolonne auf eine Gruppe von 300 Haftlingen mehrheitlich sowjetische Kriegsgefangene sowie Hollander Franzosen und Belgier die gemeinsam weitergetrieben wurden Die Haftlinge wurden am 9 April 1945 auf einen offenen Schleppkahn verladen und uber die Elbe nach Lauenburg und den Elbe Lubeck Kanal nach Lubeck transportiert wo sie am 12 April 1945 im Industriehafen Lubeck Vorwerk eintrafen Von Lubeck nach Ahrensbok Bearbeiten Von dem Industriehafen Lubeck Vorwerk aus wurden die Haftlinge am 13 April 1945 17 km weit uber Bad Schwartau dort wurden 3 Menschen erschossen Pohnsdorf Curau auf dem Weg dorthin wurden 20 Menschen erschossen nach Ahrensbok getrieben das sie am 14 April 1945 erreichten Dort wurden die Haftlinge in zwei Gruppen geteilt Die eine Gruppe wurde in eine vier Kilometer entfernte Feldscheune bei Siblin die andere sechs Kilometer in eine Scheune bei Glasau Sarau getrieben Die Haftlinge verblieben dort bis zum 30 April 1945 Wahrend dieser Zeit wurden weitere Haftlinge erschossen einige konnten sich jedoch vor der Fortsetzung retten Die aus Westeuropa stammenden Haftlinge wurden Ende April vom Schwedischen Roten Kreuz unter Graf Folke Bernadotte gerettet bekannt als die Rettungsaktion der Weissen Busse nbsp Cap Arcona Denkmal auf dem Ehrenfriedhof in Neustadt Holstein nbsp Cap Arcona Denkmal auf dem Ehrenfriedhof in Haffkrug ScharbeutzVon Ahrensbok nach Neustadt Bearbeiten Anfang Mai mussten die Haftlinge uber Susel nach Neustadt in Holstein marschieren In Susel wurden am Abend des 1 Mai 1945 14 oder 15 Haftlinge in einer Scheune erschossen In Neustadt wurden die verbliebenen Haftlinge auf die Cap Arcona verschifft Durch einen Angriff von Jagdbombern der Royal Air Force der am 3 Mai 1945 zur Versenkung der Cap Arcona fuhrte kamen die meisten der 4600 Haftlinge die sich zur Zeit des Angriffes auf dem Schiff befanden dabei um Weitere kamen auf der Thielbek um die ebenfalls versenkt wurde Die Toten sind auf dem Waldfriedhof der Gemeinde Timmendorfer Strand auf dem Ehrenfriedhof Cap Arcona in Neustadt und auf dem Ehrenfriedhof fur die Toten der Cap Arcona und Thielbek Katastrophe bei Haffkrug begraben Die Uberreste von etwa 3000 Personen wurden nie geborgen und befinden sich noch am Ort des Schiffuntergangs in etwa 17 Metern Tiefe Erinnerung an den Todesmarsch BearbeitenAuf dem Rensefelder Friedhof in Bad Schwartau und auf dem Friedhof in Ahrensbok gibt es je ein Grab unbekannter KZ Haftlinge nbsp Das Gebaude der Gedenkstatte AhrensbokIn der Gedenkstatte Ahrensbok wird der Todesmarsch in einer Dauerausstellung dokumentiert Seit 1999 erinnern Stelen aus Beton und Ton an Stationen des Todesmarsches in Holstein Stelen befinden sich u a inLubeck nahe dem Gustav Radbruch Platz Lubeck am Tremser Teich Bad Schwartau in der Rensefelder Strasse Bad Schwartau nahe der Rensefelder Kirche Pohnsdorf Ortsteil von Stockelsdorf auf dem Dorfplatz Curau Bokhof Ahrensbok am Kindergarten nahe der Ahrensboker Kirche Siblin an der Feldscheune Sarau bei der Sarauer Kirche Susel an der St Laurentius Kirche Neustadt in Holstein in der Lienaustrasse nbsp Die Erinnerungsstele nahe dem Gustav Radbruch Platz in Lubeck nbsp Die Erinnerungsstele am Tremser Teich in Lubeck nbsp Die Erinnerungsstele in Bad Schwartau nbsp Die Erinnerungsstele in Bad Schwartau Rensefeld nbsp Die Erinnerungsstele in Pohnsdorf nbsp Die Erinnerungsstele in Curau nbsp Die Erinnerungsstele in Bokhof nbsp Die Erinnerungsstele in Ahrensbok nbsp Die Erinnerungsstele in Sarau nbsp Die Erinnerungsstele an der Feldscheune bei Siblin nbsp Die Erinnerungsstele in Susel nbsp Die Erinnerungsstele in Neustadt in Holstein nbsp Erlauterungstafel an den StelenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons KZ Furstengrube Todesmarsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gedenkstatte Ahrensbok Ostholstein Neu entdecken Reisen Sehen Lernen PDF Dokument Memento vom 2 November 2003 im Internet Archive 1 95 MB Literatur BearbeitenGerhard Hoch Von Auschwitz nach Holstein Die judischen Haftlinge von Furstengrube Hamburg 1990 1998 Norbert Fick Jorg Wollenberg Ahrensbok Eine Kleinstadt im Nationalsozialismus Konzentrationslager Zwangsarbeit Todesmarsch Jahrbuch fur Heimatkunde Eutin Eutin 2004 S 199 200 Jorg Wollenberg Spurensuche von Ahrensbok nach Auschwitz und zuruck Die andere Erinnerung und die Grenzen der Wahrheitsfindung Jahrbuch fur Heimatkunde Eutin Eutin 2007 S 257 298 Jorg Wollenberg Die weissen Busse des Grafen Folke Bernadotte KZ Haftlinge in Ostholstein zwischen Vernichtung und Befreiung In Jahrbuch fur Heimatkunde 2010 Seite 248 278 Heimatverband Eutin Eutin 2011 Manfred Bannow Lindtke Hg Stadt Bad Schwartau Bad Schwartau unter dem Hakenkreuz 1929 1945 Ausstellungsfuhrer Bad Schwartau 1993 Kapitel 28 Der KZ Haftlingsmarsch durch Bad Schwartau Einzelnachweise Bearbeiten Jens Muller Ein Name ist jetzt bekannt In Freie Presse 19 Juni 2013 archiviert vom Original am 5 November 2013 abgerufen am 11 Juli 2013 54 0403 10 5606 Koordinaten 54 2 N 10 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Furstengrube Todesmarsch amp oldid 236729258