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Das Konigliche Palais ist ein Gebaude der Universitat Leipzig das 1861 als Wohnsitz fur Besuche des sachsischen Konigs in Leipzig nach Entwurfen des Architekten Albert Geutebruck 1801 1868 errichtet wurde und heute als Rektorat der Universitat dient Das Konigliche Palais Rektorat der Universitat 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gestalt 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Gestalt Bearbeiten nbsp Das Portal des Rektorats 2013 Das Konigliche Palais befindet sich im Ortsteil Zentrum an der Ecke der Goethestrasse zu dem Teil der Ritterstrasse der den Hauptverlauf der Ritterstrasse mit der Goethestrasse verbindet fruher Esels bzw ab 1839 Ritterplatz 1 Die Adresse lautet Ritterstrasse 26 Das Konigliche Palais ist ein vierstockiges Gebaude mit jeweils sieben Fensterachsen zu den beiden Strassenseiten Die Schauseite zur Goethestrasse ist gegenuber der einfacher ausgefuhrten Ritterstrassenseite durch einen Mittelrisalit mit Rundbogenfenstern und einem Balkon in der ersten Etage ausgezeichnet In der Ritterstrasse ist lediglich das Portal aufwendig gestaltet Insgesamt ist eine Hinwendung zur Architektur der italienischen Renaissance zu erkennen 2 Das aussere Erscheinungsbild des Bauwerks lasst sich dem Baustil der Neorenaissance zuordnen Die Hofseite ist schlicht gehalten Geschichte BearbeitenDer Wunsch des sachsischen Konigshauses nach einem standig verfugbaren Quartier fur Besuche in Leipzig fuhrte 1858 zu der Planung ein spezielles Gebaude dafur zu errichten Bis dahin hatten sich die sachsischen Kurfursten bzw Konige jeweils im privaten Apelschen Haus am Markt eingemietet das deshalb und wegen anderer koniglicher Gaste spater den Namen Konigshaus erhielt Als Platz fur den Neubau wurde ein der Universitat gehorendes Grundstuck im Kleinen Kolleg ausgewahlt dessen Hinterhaus abbruchreif war Diese Wahl und die Tatsache dass die Universitat das Gebaude errichten und an das Konigshaus vermieten sollte ging wohl auch auf den Umstand zuruck dass der Konig als Landesherr zugleich oberster Rektor der Universitat war 3 Der Architekt war Albert Geutebruck 1801 1868 der damit den letzten seiner zahlreichen Bauten fur die Universitat und die Stadt Leipzig ausfuhrte Der am 1 Oktober 1861 ubergebene Bau war auf 51 500 Taler veranschlagt worden kostete aber nur 47 000 Taler Der Bau enthielt getrennte Zimmerfluchten fur den Konig und die Konigin sowie Raume fur Bedienstete Kuche Kellerei und Conditorei sowie Stallungen 1895 wurde Arwed Rossbach 1844 1902 mit einem Umbau und der Modernisierung des Hauses beauftragt Er liess die Geutebrucksche Fassade unverandert baute aber im Hof ein neues Treppenhaus an Im ersten Stock entstand ein grosszugiger Speisesaal mit Speisenaufzug und auch die weitere Raumaufteilung wurde verandert Ein elektrischer Personenaufzug wurde eingebaut und zahlreiche Raume wurden elektrisch beleuchtet Fur angenehmere Temperaturen sorgte eine Niederdruckheizung Insgesamt verbesserten Rossbachs Plane aber auch das kunstlerische Geprage In Geutebrucks Bau hatte Rossbach ein neobarockes Ambiente zuruckhaltenden Charakters geschaffen 4 nbsp Entwurfszeichnung von Albert Geutebruck nbsp Das Konigliche Palais 1862 nbsp Der Speisesaal nach dem Umbau durch A Rossbach nbsp Das Rossbachsche Treppenhaus nbsp Das Konigliche Palais als Messehaus 1919 nbsp Im Hof des Rektorats 2013 Nach der Abdankung des letzten sachsischen Konigs erhielt die Universitat Leipzig das Konigliche Palais zum 1 April 1919 in eigene Verwaltung Die Nutzung als ein Messehaus mit gemischten Sparten Palais Messhaus brachte nicht den gewunschten Erfolg Noch im gleichen Jahr wurde ein Mietvertrag mit der Bank fur Keramische Industrie Dresden abgeschlossen die das Haus als erstes Leipziger Branchenmessehaus und zwar zur Ausstellung von Porzellan und Feinkeramik vorsah Die Einrichtung dafur ubernahm der Architekt Hans Poelzig 1869 1936 der kongenial von der Bildhauerin Marlene Moeschke 1894 1985 unterstutzt wurde Sie dekorierten das Haus mit uber zwei Meter hohen Standkandelabern aus weissem Porzellan und uberdimensionalen farbigen Tierfiguren aus Porzellan Die Eroffnung am 6 Marz 1921 anlasslich der Fruhjahrsmesse als Porzellan Palais Leipzig glich einer Sensation 5 Aber schon nach wenigen Jahren zog die Porzellanausstellung der Messe in die Madlerpassage um Das Konigliche Palais wurde Geschaftshaus wobei unter anderem grosse Schaufenster nach der Goethestrasse eingebaut wurden und auch der Balkon abgerissen wurde Ab 1939 nutzte die Handelshochschule die oberen Stockwerke Mit der Wiedereroffnung der Universitat 1946 zog das Rektorat in das einstige Konigliche Palais und hatte seinen Sitz hier bis zur Fertigstellung der Universitatsneubauten am Karl Marx Platz im Jahr 1972 Die 1978 begonnenen Planungen zur Rekonstruktion des Gebaudes wurden erst nach 1990 verwirklicht Die Geutebrucksche Fassadengestaltung zur Goethestrasse einschliesslich des Balkons wurde wieder hergestellt und die innere Raumgliederung weitestgehend an die von Rossbach angelehnt Der ehemalige Speisesaal wurde in alter Pracht zum Festsaal Alter Senatssaal der Universitat Das Rektorat zog 1997 wieder ein Literatur BearbeitenSenatskommission zur Erforschung der Leipziger Universitats und Wissenschaftsgeschichte Hrsg Geschichte der Universitat Leipzig 1409 2009 Band 5 Geschichte der Leipziger Universitatsbauten im urbanen Kontext Leipziger Universitatsverlag 2009 ISBN 978 3 86583 305 1 Rainer Behrends Ein Konigliches Palais in Leipzig Leipziger Blatter Nr 53 2008 S 58 61 Rainer Behrends Ein Porzellan Palais in Leipzig Leipziger Blatter Nr 54 2009 S 65 68 Horst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 310 311 Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig Schriften des Vereins fur die Geschichte Leipzigs 15 Band Leipzig 1931 Reprint Ferdinand Hirt 1990 ISBN 3 7470 0001 0 S 73 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigliches Palais Sammlung von Bildern Kurze Baugeschichte der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Gina Klank Gernot Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 179 Leipziger Blatter Nr 53 S 58 Stadtlexikon Leipzig von A bis Z S 310 Leipziger Blatter Nr 53 S 61 Leipziger Blatter Nr 54 S 66Historische Gebaude der Universitat Leipzig im Innenstadtbereich Albertinum Augusteum Beguinenhaus Bernhardinerkolleg Bornerianum Frauenkolleg Fridericianum Furstenhaus Goldener Bar Grosses Kolleg Johanneum Juridicum Kleines Kolleg Konigliches Palais Konvikt Mauricianum Mittelpaulinum Paulinum Rotes Kolleg Senatsgebaude Universitatsrentamt Universitatskirche St Pauli Vorderpaulinum 51 34123 12 38038 Koordinaten 51 20 28 N 12 22 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigliches Palais Leipzig amp oldid 217208433