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Der Goldene Bar war ein historisches Gebaude in der Leipziger Innenstadt Aus einem Gasthof hervorgegangen war es 135 Jahre Verlagshaus bis es 1866 die Universitat Leipzig ubernahm Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Der Goldene Bar um 1850 rechts der Silberne Bar Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gestalt 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage und Gestalt BearbeitenDer Goldene Bar befand sich mit der Hausnummer 11 auf der Ostseite der Universitatsstrasse die bis 1839 Alter Neumarkt hiess 1 gegenuber der Einmundung der Kupfergasse Nach Norden grenzte er an das Beguinenhaus und nach Suden an das sogenannte Neue Chemische Laboratorium Das Gebaude war ein relativ schlichter dreistockiger Barockbau mit 17 Fensterachsen zur Universitatsstrasse Ein um ein Stockwerk hoherer Mittelrisalit mit drei Fensterachsen gliederte die Fassade Im Dachbereich waren zwei Mansardenetagen eingefugt Im Erdgeschoss gab es Ladengeschafte Der Gebaudezugang eine Toreinfahrt befand sich asymmetrisch links neben dem Mittelrisaliten an dem als Hauszeichen ein Bar angebracht war Geschichte Bearbeiten nbsp Das HauszeichenSeit 1521 befand sich ein der Familie Braun gehorender Ausspannhof auf dem Grundstuck Auch unter spateren Besitzern blieb es Braunens Gasthof bis unter einem Besitzer Christian Bar auch Beer oder Beehr der Name Braunen Beehrs Gasthof auftauchte also noch kein tierischer Bar Schliesslich wurde aber 1660 daraus Zum braunen Bar und nach einer Vergoldung des Gasthofschilds lautete 1676 der Name Zum guldenen Bar 2 Zu Beginn des 18 Jahrhunderts verfiel der Gasthof 1732 erwarb der Verleger Bernhard Christoph Breitkopf das Anwesen Er liess 1735 bis 1738 darauf vom Leipziger Baumeister George Werner das oben beschriebene Gebaude errichten bis auf das Mansardengeschoss das erst 1799 hinzukam Im Hintergebaude richtete er eine Druckerei ein Den Hausnamen Goldner Bar behielt er bei und der spater zu Breitkopf amp Hartel erweiterte Verlag fuhrt noch heute den Baren im Firmensignet Johann Christoph Gottsched wohnte bis zu seinem Tode im Goldenen Baren Goethe war mit der Breitkopfschen Familie bekannt und mit den Enkeln des Hauses als Studiengenossen befreundet Im zweiten Teil von Dichtung und Wahrheit schreibt er dazu Eine sehr angenehme und fur mich heilsame Verbindung zu der ich gelangte war die mit dem Breitkopfischen Hause Bernhard Christoph Breitkopf der eigentliche Stifter der Familie der als ein armer Buchdruckergesell nach Leipzig gekommen war lebte noch und bewohnte den Goldenen Baren ein ansehnliches Gebaude auf dem Neuen Neumarkt 3 mit Gottsched als Hausgenossen 4 und an anderer Stelle Er Gottsched wohnte sehr anstandig in dem ersten Stock des Goldenen Baren wo ihm der altere Breitkopf wegen des grossen Vorteils den die Gottschedischen Schriften Ubersetzungen und sonstigen Assistenzen der Handlung gebracht eine lebenslangliche Wohnung zugesagt hatte 5 Wahrend Goethes Leipziger Zeit errichtete Johann Gottlob Immanuel Breitkopf Sohn des Bernhard Christoph dem Goldenen Baren gegenuber das Haus Zum Silbernen Baren nbsp Der Goldene Bar um 19251867 zog der Verlag vom Goldenen Baren in das noch heute von der Breitkopf amp Hartel Deutscher Verlag fur Musik GmbH genutzte Gebaude in der Nurnberger Strasse um Die Universitat Leipzig hatte das Gebaude bereits 1866 gekauft und nutzte es unter anderem fur das Landwirtschaftlich Physiologische Institut und das Agricultur Chemische Laboratorium 1908 1909 wurden Umbauten im Sinne der Wiederherstellung der alten Raumaufteilung und der Restaurierung der historischen Treppenanlage vorgenommen Der Historiker Karl Lamprecht belegte ab 1909 mit dem von ihm gegrundeten Institut fur Kultur und Universalgeschichte das erste und zweite Obergeschoss des Goldenen Baren Im Dachgeschoss waren Seminare fur Landes und Siedlungsgeschichte untergebracht Am 4 Dezember 1943 fiel der Goldene Bar einem Bombenangriff zum Opfer Nach langerer Nutzung des Gelandes als Parkplatz wird heute ein Grossteil von der Mensa am Park eingenommen Literatur BearbeitenSenatskommission zur Erforschung der Leipziger Universitats und Wissenschaftsgeschichte Hrsg Geschichte der Universitat Leipzig 1409 2009 Band 5 Geschichte der Leipziger Universitatsbauten im urbanen Kontext Leipziger Universitatsverlag 2009 ISBN 978 3 86583 305 1 Horst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PRO LEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 191 Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig Schriften des Vereins fur die Geschichte Leipzigs 15 Band Leipzig 1931 Reprint Ferdinand Hirt 1990 ISBN 3 7470 0001 0 S 82 83Einzelnachweise Bearbeiten Gina Klank Gernot Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 213 Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig gemeint ist der Alte Neumarkt Johann Wolfgang von Goethe Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit Zweiter Teil achtes Buch digitalisiert Johann Wolfgang von Goethe Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit Zweiter Teil siebentes Buch digitalisiert Historische Gebaude der Universitat Leipzig im Innenstadtbereich Albertinum Augusteum Beguinenhaus Bernhardinerkolleg Bornerianum Frauenkolleg Fridericianum Furstenhaus Goldener Bar Grosses Kolleg Johanneum Juridicum Kleines Kolleg Konigliches Palais Konvikt Mauricianum Mittelpaulinum Paulinum Rotes Kolleg Senatsgebaude Universitatsrentamt Universitatskirche St Pauli Vorderpaulinum 51 33806 12 3778 Koordinaten 51 20 17 N 12 22 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldener Bar Leipzig amp oldid 217261358