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Das Rote Kolleg fruher Neues Kolleg war ein Gebaudekomplex der Universitat Leipzig zwischen Ritterstrasse und Goethestrasse mit der Adresse Ritterstrasse 16 22 von dem der Teil an der Ritterstrasse noch erhalten ist Es ist neben dem Kleinen und Grossen Furstenkolleg eines der ehemaligen Kollegien der Universitat Das Rote Kolleg 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm November 1502 hatte Herzog Georg eine Reform der Leipziger Universitat angeordnet In deren Verlauf erhielt die Artistenfakultat ein neues Domizil Auf dem Gelande des Marstalls des Rates der Stadt in der Ritterstrasse wurde unter Einbeziehung der Stadtmauer ein Gebaude mit drei Obergeschossen errichtet dessen Fertigstellung und Ubergabe sich allerdings bis 1515 hinzog 1 Bereits 1517 bis 1520 wurde wegen Platzmangels ein zweites Gebaude parallel zum ersten direkt an der Ritterstrasse aufgefuhrt das von der Stadt aus gesehen nun als Vorderhaus und das altere als Hinterhaus bezeichnet wurde Die Gesamtanlage hiess das Neue Kolleg Das Vorderhaus hatte ein sehr steiles Satteldach und besass Masswerkverzierungen Noch im 16 Jahrhundert war an beiden Hausern Bautatigkeit zu verzeichnen unter anderem wegen Beschadigungen im Schmalkaldischen Krieg Auch nach dem Dreissigjahrigen Krieg erfolgten Reparaturen und ein Umbau des Saales im Erdgeschoss 1646 tauchte wohl wegen eines roten Farbanstrichs zum ersten Mal der Name Rotes Kollegium auf der sich bis 1662 endgultig durchgesetzt hatte 2 Am 21 Juni 1646 wurde Gottfried Wilhelm Leibniz dessen Vater hier Professor war im Roten Kolleg geboren Der Kupferstecher Christian Romstet wohnte hier eine Zeit lang nbsp Die Hofseite des Roten KollegsNach Beseitigung der Stadtmauer wurde 1797 98 das Hinterhaus durch Universitatsbaumeister Carl August Benjamin Siegel um zwei Stockwerke erhoht und ein Gelander uber die gesamte Front am bisher obersten Stockwerk angebracht Zwischen dieser Bebauung und dem neuen Oberen Park mit dem Schwanenteich wurde 1839 die Strasse Am oberen Park angelegt die 1865 in Goethestrasse umbenannt wurde 3 1891 92 wurde nach Abriss und nach Zukauf dreier nordlich gelegener Grundstucke an der Ritterstrasse das Vorderhaus des Roten Kollegs durch Arwed Rossbach neu errichtet Die Giebelaufbauten der Seitenrisalite und der Masswerkschmuck an der Fassade sind eine Reminiszenz an den Vorgangerbau Die Verwendung roter Fassadenklinker erinnert an den Namen Wahrend im Altbau bereits ab 1841 die Vermietung von Wohn und Geschaftsraumen nachweisbar war nutzte im Neubau die Universitat nur noch die erste Etage fur die Philosophische Fakultat Im Erdgeschoss waren Geschaftsraume und in den ubrigen Obergeschossen Wohnungen vermietet Auch das Hinterhaus an der Goethestrasse wurde neu aufgebaut Der Neubau von 1904 05 durch Theodor Kosser zeigte nun mit einer historisierenden Schmuckfassade zur Goethestrasse Auch hier wurden Geschafts und Wohnraume vermietet Bei den Luftangriffen auf Leipzig im Zweiten Weltkrieg wurde der Gebaudekomplex an der Goethestrasse zerstort und seine Reste 1946 abgetragen Auf dem Areal und dem nordlichen Nachbargrundstuck wurde von 1963 bis 1965 das Studentenwohnheim Jenny Marx mit 433 Platzen errichtet Nach Umbauten nutzt seit 1994 die Universitatsverwaltung das Gebaude Das erhaltene Vorderhaus in der Ritterstrasse wurde in den 1990er Jahren saniert Im Erdgeschoss sind Ladengeschafte vermietet Die Obergeschosse nutzen das Institut fur Theaterwissenschaft und die Universitatsverwaltung Historische Bilder nbsp Das Rote Kolleg markiert auf einem Plan von 1749 nbsp Das Rote Kolleg in der Ritterstrasse um 1880 nbsp Arwed Rossbachs Neubau des Roten Kollegs um 1900 nbsp Im Hof des Roten Kollegs 1891 nbsp Das Hinterhaus des Roten Kollegs an der Goethestrasse um 1900 nbsp Der Neubau von Theodor Kosser an der Goethestrasse 1906Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Rothes Colleg In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 17 Heft Stadt Leipzig I Theil C C Meinhold Dresden 1895 S 249 Senatskommission zur Erforschung der Leipziger Universitats und Wissenschaftsgeschichte Hrsg Geschichte der Universitat Leipzig 1409 2009 Band 5 Geschichte der Leipziger Universitatsbauten im urbanen Kontext Leipziger Universitatsverlag 2009 ISBN 978 3 86583 305 1 Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig Schriften des Vereins fur die Geschichte Leipzigs 15 Band Leipzig 1931 Reprint Ferdinand Hirt 1990 ISBN 3 7470 0001 0 S 72 Wolfgang Hocquel Leipzig Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart Passage Verlag Leipzig 2001 ISBN 3 932900 54 5 S 111Weblinks BearbeitenKurze Baugeschichte der Universitat Leipzig Bild des zerstorten Baus des Roten Kollegs an der Goethestrasse 1945Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Leipziger Universitatsbauten im urbanen Kontext S 35 38 Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig S 72 Gina Klank Gernot Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 84 85Historische Gebaude der Universitat Leipzig im Innenstadtbereich Albertinum Augusteum Beguinenhaus Bernhardinerkolleg Bornerianum Frauenkolleg Fridericianum Furstenhaus Goldener Bar Grosses Kolleg Johanneum Juridicum Kleines Kolleg Konigliches Palais Konvikt Mauricianum Mittelpaulinum Paulinum Rotes Kolleg Senatsgebaude Universitatsrentamt Universitatskirche St Pauli Vorderpaulinum 51 34102 12 37964 Koordinaten 51 20 28 N 12 22 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotes Kolleg amp oldid 217208534