www.wikidata.de-de.nina.az
Das Institut fur Kultur und Universalgeschichte wurde in Leipzig 1909 von Karl Lamprecht als Koniglich Sachsisches Institut fur Kultur und Universalgeschichte gegrundet Es war das erste wissenschaftliche Forschungsinstitut in Deutschland das unabhangig von der Universitat bestand obgleich es Aufgaben fur die Universitat erfullte Das Institut machte dem Historischen Seminar an der Universitat Leipzig Konkurrenz Die Grundung beruhte nicht nur auf der geschickten Einwerbung von Drittmitteln durch Lamprecht sondern auch auf seinem ausserordentlich problematischen Verhaltnis zu seinen Fachkollegen Nachfolger von Karl Lamprecht war ab 1915 Walter Goetz Zuvor hatte Alfred Doren die kommissarische Leitung des Instituts In der Eigenschaft als Direktor gab Goetz die von Georg Steinhausen begrundete Zeitschrift Archiv fur Kulturgeschichte heraus Das Institut war Teil der Konig Friedrich August Gesellschaft eines sachsischen Pendants zur Kaiser Wilhelm Gesellschaft heute Max Planck Gesellschaft Nachfolger von Goetz als Direktor war Hans Freyer Nach 1933 diente das Institut unter seiner Leitung der politischen Erziehung der Studentenschaft im Sinne der NS Schulung Freyer setzte den Schwerpunkt auf die soziologische Perspektive doch kam die auf Universalgeschichte und vergleichende Geschichte gerichtete Grundidee kaum noch zum Tragen Nach 1945 wurde das Institut nicht aufgelost Walter Markov sah sich nach seiner Berufung an die Universitat Leipzig 1947 in der Tradition der Lamprechtschen Grundung Er betrieb hauptsachlich vergleichende Welt und Revolutionsgeschichte in vergleichender Perspektive Ein Institut fur Universal und Kulturgeschichte hat es als organisatorische Einheit infolge der drei Hochschulreformen der DDR aber nicht mehr gegeben Auf den Lehrstuhl Markovs wurde 1974 Manfred Kossok berufen Er setzte die welt und revolutionsgeschichtliche Perspektive fort Nach der Wende wurde durch Kossok und seine Schuler u a Matthias Middell wieder ein Institut fur Kultur und Universalgeschichte gegrundet Weitere wichtige Mitarbeiter an diesem Institut waren Gerald Diesener und der Ibero Amerikahistoriker Michael Zeuske welcher nach Auflosung des Instituts nach Koln wechselte Man wollte damit eine Perspektive jenseits des Historismus und jenseits des dogmatischen Marxismus eroffnen In der Umgestaltung der Universitat Leipzig hatte diese Grundung jedoch keinen Bestand zumal Manfred Kossok 1993 verstarb Mehrere Schuler von Kossok und Markov grundeten daraufhin einen Verein mit dem Namen Institut fur Kultur und Universalgeschichte e V Der Verein betreibt in enger Zusammenarbeit mit der Karl Lamprecht Gesellschaft dem von Pirmin Stekeler Weithofer geleiteten Zentrum fur Hohere Studien der Universitat Leipzig sowie dem von Middell geleiteten Global and European Studies Institute der Universitat Leipzig Forschungen zur historischen Komparatistik zur Geschichte kultureller Transfers und zur Welt bzw Globalgeschichte Von ihm wird die Zeitschrift Comparativ herausgegeben Literatur BearbeitenMatthias Middell Das Leipziger Institut fur Kultur und Universalgeschichte 1890 1990 3 Bande Akademische Verlags Anstalt Leipzig 2004 ISBN 3 931982 43 2 Weblinks BearbeitenZentrum fur Hohere Studien der Universitat Leipzig Global and European Studies Institute der Universitat Leipzig englisch Website der Karl Lamprecht Gesellschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Kultur und Universalgeschichte amp oldid 218014640