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Julius Schlegel 14 August 1895 in Wien 8 August 1958 ebenda war ein osterreichischer Offizier der Wehrmacht Er rettete die Kunstschatze des Klosters von Montecassino Julius Schlegel auf Montecassino Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Schlegel diente im Ersten Weltkrieg bei der Fliegertruppe und wurde 1917 in den Isonzoschlachten verwundet 1939 als Offizier zur Luftwaffe Wehrmacht einberufen nahm er am Westfeldzug von 1941 bis 1943 in Instandsetzungseinrichtungen der Luftwaffe am Deutsch Sowjetischen Krieg am Afrikafeldzug und am Kampf um Sizilien teil Im Mai 1943 zur Fallschirm Panzer Division 1 Hermann Goring versetzt erkannte er als Kommandeur der Instandsetzungsabteilung bei der Lageentwicklung an der Gustav Linie die zunehmende Bedrohung der Abtei Montecassino Er trug am 14 Oktober 1943 dem Erzabt Gregorio Diamare seine Befurchtungen vor und bot Hilfe bei einer vorsorglichen Bergungsaktion an Zunachst misstrauisch willigte Diamare ein Drei Tage spater begann der Abtransport der Guter nach Vatikanstadt Mit dem Entschluss aus eigener Verantwortung riskierte Schlegel ein kriegsgerichtliches Verfahren Am 23 Oktober meldeten Sender der Alliierten in alle Welt dass die Division Hermann Goring das Kloster Montecassino plundert Nun musste Schlegel die Aktion seinem Divisionskommandeur Paul Conrath melden und um Zustimmung bitten Sie wurde von den vorgesetzten Dienststellen erteilt In 120 Lkw Ladungen zum Teil in eigens dafur angefertigten Kisten wurden die Kunstschatze des Klosters uber die 140 km in die Engelsburg verbracht Darunter waren 70 000 Bande der Bibliothek 1 200 unersetzliche Handschriften mit Werken von Marcus Tullius Cicero Horaz Vergil Ovid und Seneca 80 000 Urkunden Kultgegenstande aus Edelmetall und die Reliquien des Benedikt von Nursia Geborgen wurden auch wertvolle Gemalde die aus dem Museo di Capodimonte in die Sicherheit Montecassinos gebracht worden waren darunter Bilder von Leonardo da Vinci Domenico Tintoretto Domenico Ghirlandaio Pieter Bruegel dem Alteren Tizian und Raffael Die Aktion wurde im November 1943 abgeschlossen In einem feierlichen Akt wurden die in Spoleto zwischengelagerten letzten Stucke im Dezember in Rom ubergeben Schlegel erhielt eine lateinische Urkunde 1 Ubersetzt lautet der Text Im Namen unseres Herrn Jesus Christus Dem erlauchten und geliebten Militartribun Julius Schlegel der die Monche und Guter des Klosters Cassino gerettet hat danken die Cassinenser aus ganzem Herzen und bitten Gott um sein ferneres Wohlergehen Montecassino im November 1943 Gregorio Diamare O S B Bischof und Abt Der 1 Fallschirmjager Division wurde nach der Zerstorung des Klosters vom Erzabt bescheinigt Ich erklare wahrheitsgetreu dass sich innerhalb des Bereichs der heiligen Abtei Montecassino niemals ein deutscher Soldat aufgehalten hat dass eine Zeitlang nur drei Militarpolizisten anwesend waren zu dem alleinigen Zweck die Respektierung der neutralen Zone zu gewahrleisten die um die Abtei errichtet war 2 Auf Grund der Behauptung das Kloster sei ein deutscher Beobachtungs und Verteidigungsstutzpunkt wurde es am 15 Februar 1944 von 254 alliierten Flugzeugen mit 570 Tonnen Bomben in Schutt und Asche gelegt 1 Im Juli 1944 verlor Schlegel bei einem Jagdbomberangriff in Italien ein Bein Als Kriegsversehrter nach Wien heimgekehrt hatte er zunachst unter falschen Anschuldigungen zu leiden Er wurde von den Alliierten als mutmasslicher Plunderer inhaftiert aber dank der Aussagen der Monche von Montecassino die die Transporte nach Rom begleitet hatten schliesslich von diesem Vorwurf freigesprochen Schlegel war in den 1950er Jahren fur die Osterreichische Volkspartei Mitglied des Wiener Gemeinderates 3 Am 14 August 1958 wurde er auf dem Doblinger Friedhof begraben Gewurdigt wurde er unter anderem vom Abt des Schottenstiftes In dieser Stunde in der wir das was an Dir sterblich war der Erde ubergeben da ertonen die Glocken der Benediktinerabteien in aller Welt um Deiner heroischen Tat zu gedenken die nicht nur das Mutterkloster des Benediktinerordens vor unersetzlichen Verlusten bewahrt hat sondern auch Beweis dafur war wie sehr ein Mensch in schwerer Zeit und Bedrangnis imstande war Gutes zu tun Hermann Peichl Der Wiederaufbau des Klosters bis 1955 war vor allem deshalb moglich weil Schlegel auch alle Bauplane gerettet hatte Erinnerung Bearbeiten nbsp Buste im WertheimsteinparkGedenktafel an seinem Wohnhaus in Wien Denkmal im Wertheimsteinpark Gedenktafel in der Krypta des Schottenstiftes Schlegels Totenmaske Erkennungsmarke und ein Feldstecher aus seinem personlichen Besitz sind im Heeresgeschichtlichen Museum ausgestellt Saal Republik und Diktatur Der 1958 erschienene Kriegsfilm Die grunen Teufel von Monte Cassino behandelt die Rettung der Kunstschatze durch Schlegel der im Film von Ewald Balser gespielt wurde Julius Schlegel Gasse in StammersdorfWeblinks BearbeitenItalien hat Julius Schlegel nicht vergessen Die Welt 16 Marz 1998 Julius Schlegel Retter der Kunstschatze von Montecassino Die Montacassino Stiftung Zum Gedenken an den Retter der Kunstschatze von Montecassino Oberstleutnant Julius Schlegel Pfarrbrief Nr 2 Sommer 2008 der Dekanatspfarre an der Landesverteidigungsakademie Wien PDF 800kb Einzelnachweise Bearbeiten a b Rundschreiben von Erich Ulber Wiener Kameradschaft Kratzert Bund ehemaliger Fallschirmjager im Osterreichischen Kameradschaftsbund Juni 1995 Rudolf Bohmler Monte Cassino E S Mittler amp Sohn Darmstadt 1956 S 324 Presseeinladung OVP Wien Kranzniederlegung zur Ehrung von Julius Schlegel 4 November 2003Normdaten Person GND 1214749933 lobid OGND AKS LCCN nb2009019156 VIAF 91105188 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlegel JuliusKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Offizier der deutschen Wehrmacht Retter der Kunstschatze des Klosters von MontecassinoGEBURTSDATUM 14 August 1895GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 8 August 1958STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Schlegel Offizier amp oldid 232715889