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Der Judenbuchel Am Toten Juden in der Kolner Sprache Dude Jud genannt war ein judischer Friedhof in Koln Raderberg Ausschnitt aus der Tranchot Karte von 1807 08 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hinrichtungsstatte 3 Weitere Nutzungen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus einem Stich von Friedrich W Delkeskamp 1794 1872 Wann er entstand und seine genaue Grosse sind nicht dokumentiert Die erste uberlieferte Quelle stammt aus der Mitte des 12 Jahrhunderts 1 Darin wird eine Hofanlage erwahnt neben der der Friedhof liegen sollte Eine weitere Urkunde uberliefert fur das Jahr 1174 die Erweiterung des Friedhofes um funf Morgen Land Fur dieses Grundstuck zahlte die judische Gemeinde an den Propst von St Severin in dessen Besitz das Grundstuck war einen jahrlichen Pachtzins nbsp Grabstein der Rachel 1323 siehe Bildtext 1349 wurden die Juden fur die damalige Pest Epidemie verantwortlich gemacht Das judische Viertel der Stadt wurde wahrend der Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes von Kolner Burgern gesturmt und verwustet Viele Juden wurden ermordet und das Viertel geplundert Die Grabsteine auf dem Judenbuchel wurden geschandet und als Baumaterial zweckentfremdet Erst 1372 wurde der Friedhof wieder der neu etablierten judischen Gemeinde ubergeben Auch nach der Vertreibung der Juden 1424 und Ansiedlung im rechtsrheinischen Deutz wurde der Friedhof weiterhin belegt 1474 wurde er bei der Belagerung Kolns durch Karl von Burgund zerstort Trotzdem wurde die Begrabnisstatte erst Ende des 17 Jahrhunderts nach Deutz verlegt 1 Im Jahre 1922 wurde der Friedhof durch Bauarbeiten fur das Bonntor und durch Erweiterungen der Strasse wieder freigelegt Die Gebeine der Toten wurden daraufhin umgebettet Nach Schandungen in den Jahren 1928 bis 1934 wurde 1936 die endgultige Auflassung beschlossen Die Gebeine und einige Grabsteine wurden auf den judischen Teil des Friedhofs in Bocklemund umgebettet und im Laufe der Zeit ein Gedenkstein angebracht der an die Geschichte des Judenbuchels erinnert Eine weitere Gedenktafel befindet sich am Haupttor des Grossmarktes Raderberg der auf dem Friedhof 1936 erbaut wurde Heute befindet sich auf dem Gelande die Kolner Grossmarkthalle nbsp Judischer Friedhof Koln Bocklemund Gedenkstein mit Gebeinen des alten judischen Friedhofs am Bonner TorHinrichtungsstatte Bearbeiten nbsp 1266 liess Erzbischof Engelbert II das Judenprivileg in Stein meisseln Der Friedhof wurde im Mittelalter auch als offentliche Hinrichtungsstatte genutzt Ab 1163 sind erste Hinrichtungen zu verzeichnen die jedoch 1266 durch ein Dekret von Erzbischof Engelbert II verboten wurden In diesem Dekret sichert er der judischen Gemeinde die Unantastbarkeit der Begrabnisstatte zu 2 Ab 1474 nutzte das Gericht der Stadt Bruhl den Ort wieder fur offentliche Hinrichtungen Sie musste hierfur die Pacht die vorher die judische Gemeinde entrichtet hatte an das Severinsstift zahlen Bei den Bauarbeiten 1922 wurden auf dem Friedhof auch Skelette von Hingerichteten gefunden Eine weitere Hinrichtungsstatte gab es gegenuber dem heutigen Melaten Friedhof Weitere Nutzungen BearbeitenFur das Jahr 1463 wurde auf dem Gelande erstmals ein Siechenhaus erwahnt 3 Aufgrund der verkehrsgunstigen Lage wurde das freie Gelande des Friedhofs auch profan fur grossere Veranstaltungen genutzt So wurden hier Hochzeiten und Turniere abgehalten Fur das Jahr 1384 ist ein offentliches Turnier belegt Literatur BearbeitenCarl Dietmar Marcus Trier Mit der U Bahn in die Romerzeit Ein Handbuch zu den archaologischen Ausgrabungsstatten rund um den Bau der Nord Sud Stadtbahn 2 Auflage Kiepenheuer amp Witsch Koln 2006 ISBN 3 462 03575 4 S 234 f Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Preis Schriften der Mevissen Stiftung 2 ZDB ID 520567 0 2 Bande Hanstein Bonn 1910 Nachdruck unter Berucksichtigung des revidiertem Sonderabdrucks Bonn 1918 ISBN 3 7700 7560 9 Bd 1 ISBN 3 7700 7561 7 Bd 2 Joseph Rosenzweig Zwischen Judenbuchel und Sauacker Im Suden Kolns an Bonner und Bruhler Strasse Heimatverein Koln Raderthal Raderberg Arnoldshohe Koln 1982 Matthias Schmandt Judei cives et incole Studien zur judischen Geschichte Kolns im Mittelalter Forschungen zur Geschichte der Juden Abteilung A Abhandlungen Bd 11 Hahn Hanover 2002 ISBN 3 7752 5620 2 Zugleich Trier Univ Diss 2000 Siehe auch BearbeitenListe der Friedhofe in Koln Aufgelassene FriedhofeWeblinks BearbeitenInformationen der Stadt Koln Eintrag zu Judischer Friedhof an der Bonner Strasse in Raderberg Judenbuchel Am Toten Juden Dude Jud Judenfriedhof am Bonntor in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Koln Mittelalterlicher Friedhof In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Nordrhein Westfalen Judische Friedhofe in Nordrhein H LEinzelnachweise Bearbeiten a b Dietmar Trier Mit der U Bahn in die Romerzeit 2006 S 235 Richard Knipping Die Regesten der Erzbischofe von Koln im Mittelalter Band 3 1205 1304 Halbband 1 1205 1261 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde 21 3 1 Droste Dusseldorf 1909 S 280 Nr 1233 Nachdruck ebenda 1964 Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Band 1 S 154 ff Judische Friedhofe in Koln Judenbuchel Bocklemund Deckstein Deutz Ehrenfeld Koln Mulheim Zundorf 50 912417 6 958524 Koordinaten 50 54 44 7 N 6 57 30 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judenbuchel amp oldid 228528595