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Johann Christian Joseph Seconda 17 Mai 1761 in Dresden 14 Juni 1820 in Leipzig war ein deutscher Prinzipal einer reisenden Operngesellschaft und Schauspieler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auftrittsorte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoseph Seconda war der jungere Bruder von Franz Seconda beider Eltern waren der aus Italien zugewanderte Delikatesswarenhandler Francesco Maria Seconda 1725 1773 und dessen Frau Sophia Dorothea geb Krampe 1729 1809 Uber die fruhen Jahre Secondas ist wenig bekannt 24 jahrig trat Joseph Seconda erstmals und moglicherweise kurz am Hamburger Theater bis Sommer 1785 unter Johann Christian Brandes sowie eventuell im Herbst bei Catharina Opitz im Bautzener Theater auf 1786 ubernahm er einen Teil des Dresdner Hofschauspiels von Pasquale Bondini das er bis 1817 als Prinzipal leitete Diese Theatertruppe uberwiegend Operngesellschaft sogenannte Deutsche Operngesellschaft auch Deutsche Schauspieler Gesellschaft 1 spielte vorwiegend im Wechsel in Leipzig 1788 1796 1800 1806 1810 1817 und Dresden 1787 1790 1807 1809 1816 Ab 1788 arbeitete er eng mit seinem Bruder Franz Seconda zusammen der nach Bondini das Dresdner Hofschauspiel ubernahm Beide fuhrten das Privileg Bondinis weiter der zur Zeit des bayerischen Erbfolgekriegs als Entschadigung fur die in Dresden ausfallenden Vorstellungen auch in Leipzig spielen durfte Wahrend der kriegsbedingten Spielausfalle 1807 bis 1809 kam es zu einer erneuten Kooperation mit dem Bautzener Theater u a unter Friedrich Nitzschke Zum Repertoire der Gesellschaft gehorten fast ausschliesslich Opern beispielsweise Werke von Luigi Cherubini Ferdinando Paer und Wolfgang Amadeus Mozart wie etwa Don Giovanni Figaros Hochzeit und Die Entfuhrung aus dem Serail aber auch Das unterbrochene Opferfest und Carl Maria von Webers Silvana und Der Onkel aus Amsterdam nach Cimarosa 2 Auftreten durfte die Deutsche Operngesellschaft in Dresden allerdings nur in dem kleinen Theater ausserhalb des Schwarzen Thors am Linke schen Bade Im Widerstreit zwischen deutscher und italienischer Oper war es keinem Musiker der Hofkapelle bzw Hofoper unter Francesco Morlacchi gestattet bei Joseph Seconda aufzutreten Diese Einschrankungen bewirkten dass die deutsche Oper erst mit Carl Maria von Weber ab 1817 in Dresden zum Durchbruch kam 3 Im Februar 1813 erhielt E T A Hoffmann das Angebot die Musikdirektorenstelle bei der zwischen Leipzig und Dresden pendelnden Seconda schen Truppe zu ubernehmen Fur diese Position hatte sich Hoffmann bereits 1810 bei einer Neuorganisation der Gesellschaft beworben Mitte Marz 1813 bestatigte Seconda den Kontrakt mit Hoffmann der daraufhin zunachst nach Dresden reiste Die Stadt war zu jener Zeit jedoch von franzosischen Truppen besetzt und lag im Zentrum des Kriegsgeschehens der Befreiungskriege gegen Napoleon Seconda war deswegen in Leipzig geblieben und rief Hoffmann zu sich Als bis Mitte August 1813 ein Waffenstillstand ausgerufen wurde erhielt Seconda doch noch eine Spielerlaubnis fur Dresden Allerdings befand sich der ubliche Spielort das Theater am Lincke schen Bad ausserhalb der Verschanzungen um Dresden und war zudem unter der franzosischen Besatzung den Auffuhrungen des Theatre Francais vorbehalten Durch Vermittlung seines Bruders Franz erhielt Joseph deshalb die Erlaubnis im Dresdner Hoftheater zu spielen Dort wechselte sich die Operngesellschaft mit Italienern und Franzosen ab Im Winter 1813 14 veranstaltete er wiederum in Leipzig Opernauffuhrungen Als es zu zunehmenden Differenzen mit Hoffmann kam kundigte Seconda ihm bereits im Februar 1814 die Stelle wieder In seinem dramatischen Fragment Blandina soll Hoffmann ein Portrat Secondas entworfen haben 4 Nach den Befreiungskriegen nahm Seconda den regularen Spielbetrieb zwischen Dresden und Leipzig wieder auf auf Hoffmann folgte 1814 Carl Friedrich Ebers als Kapellmeister 1816 ubernahm Friedrich Christian Hermann Uber diese Stelle Secondas Gesellschaft bildete bei ihrer Auflosung 1817 den personellen Grundstock des Leipziger Stadttheaters unter Direktor Karl Theodor von Kustner Seconda war an diesem Theater noch als Kassierer tatig 1817 bis 1820 wohnte Seconda in Leipzig im Haus Am Muhlgraben Nr 1057 Familie BearbeitenJoseph Seconda war dreimal verheiratet In erster Ehe ab 1782 mit Benedicta Elisabeth Jenik 1745 1791 nach deren Tod in zweiter Ehe 1792 mit Sophia Louise Isabella Charlotte Cordemann 1771 1795 und nach deren Tod ab 1800 mit Juliane Friederike Fuhrmann Aus der letzten Verbindung gingen u a zwei Tochter hervor die spater als Schauspielerinnen auch in der Gesellschaft ihres Vaters tatig waren Caroline Antonie Friederike Antonie getauft am 26 Mai 1802 in Dresden am 24 April 1822 verheiratet mit dem Schauspieler Georg Heinrich Metzner gestorben am 28 Juni 1888 in Dresden und Sophie Dorothea Ernestina Sophie getauft am 13 Oktober 1803 in Dresden gestorben nach 1827 Auftrittsorte BearbeitenNeben den Auftrittsorten Leipzig und Dresden sind folgende Auftrittsorte der Joseph Seconda schen Truppe bekannt Altenburg 1791 1794 1797 eventuell auch 1795 96 Braunschweig 1799 1800 Ballenstedt 1796 1800 Bautzen 1786 1790 Chemnitz 1787 1789 1795 eventuell auch 1788 Eilenburg 1787 Freiberg 1786 1790 1792 eventuell auch 1789 Grossenhain 1787 Kothen 1798 Lubben 1787 eventuell auch 1788 Naumburg Saale 1789 1792 eventuell auch 1787 Nordhausen 1793 eventuell auch 1794 Ronneburg Thuringen 1787 88 eventuell auch 1789 Zeitz 1790 eventuell auch 1789 und Zittau 1786 Literatur BearbeitenCorinna Kirschstein Seconda Joseph Josef In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Bearbeitungsstand August 2011 Abgerufen am 14 August 2014 Michael Hochmuth Joseph Secondas Operngesellschaft In Chronik der Dresdner Oper Band 4 Eigenverlag Radebeul 2014 Weblinks BearbeitenPortrat Secondas Carl Focke Joseph Seconda und Familie 1806 Ol auf Leinwand Stadtmuseum Dresden Bildquelle Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Abteilung Deutsche Fotothek Abgerufen am 14 August 2016 Joseph Seconda in der Carl Maria von Weber Gesamtausgabe Abgerufen am 14 August 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Stadtarchiv der Landeshauptstadt Dresden Kirchliche Wochenzettel 1685 1703 1902 hier 2 Juli 1795 bis 1 Januar 1796 S 267 Der Onkel aus Amsterdam Eine comische Oper in zwei Aufzugen Nach dem Italienischen il pittore parigino frei bearbeitet und der Musik des Cimarosa untergelegt Aufgefuhrt von der Seconda schen Gesellschaft in Leipzig und Dresden Riga und Mitau 1796 bei Wilhelm Christian Andreas Muller Digitalisat Max Maria von Weber Carl Maria von Weber Ein Lebensbild Band 2 Ernst Keil Leipzig 1866 S 16 online abgerufen am 14 August 2016 Corinna Kirschstein Seconda Joseph Josef In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Bearbeitungsstand August 2011 abgerufen am 14 August 2016 Normdaten Person GND 142617962 lobid OGND AKS VIAF 123943351 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seconda JosephALTERNATIVNAMEN Seconda Johann Christian Joseph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Prinzipal einer reisenden Operngesellschaft und SchauspielerGEBURTSDATUM 17 Mai 1761GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 14 Juni 1820STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Seconda amp oldid 200465320