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Josef Muller 30 Dezember 1870 in Altdorf UR 25 Mai 1929 in Altdorf UR war ein Schweizer Spitalpfarrer und Sammler von Volkssagen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Eigene Veroffentlichungen 4 Werke die auf seiner Sagensammlung beruhen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenJosef Muller wurde als letztes von sechs Kindern einer Bauernfamilie geboren Er ausserte den Wunsch Naturwissenschaftler zu werden In seiner Zeit an der Kantonschule in Altdorf von 1884 bis 1890 bewogen ihn aber seine philosophischen und theoretischen Studien dazu Pfarrer zu werden Nach der Matura Abitur studierte er 1890 91 Philosophie am Bischoflichen Lyzeum Eichstatt Mittelfranken Hier trat er der Sektion Helvetia Eystettensis des Schweizerischen Studentenvereins bei 1891 wechselte er zum Studium der Theologie nach Mailand ans erzbischofliche Seminar uber wo es Freiplatze fur Schweizer Studenten gab und wurde am 19 Mai 1894 im Mailander Dom zum romisch katholischen Priester geweiht Am 3 Juni 1894 feierte er seine Primiz in der Pfarrkirche in Altdorf UR Anschliessend hielt er sich fur den IV theologischen Kurs im Priesterseminar St Luzi in Chur auf Ab 1895 war Muller Pfarrhelfer und Lehrer in Spiringen Ab 1899 war er Pfarrer in Bauen Am 3 September 1903 wurde er Spitalpfarrer im Kantonsspital Uri in dieser Tatigkeit resignierte er spatestens 1921 verblieb aber bis zu seinem Tode im Spital Werk BearbeitenAls Spitalpfarrer schrieb Muller Sagen auf die ihm die Spitalinsassen erzahlten Oft versuchte er im Gesprach Geschichten ausfindig zu machen indem er zuerst selber eine Geschichte erzahlte Nach dem Gesprach machte er sich Notizen Die Arbeit von Muller war auf drei Arten Pionierarbeit Zur Lebzeit Mullers war es nicht ublich Erzahler als Quellen zu nutzen Als Quellen dienten lediglich geschriebene Texte Die Bruder Grimm bildeten hier eine Ausnahme Die gesammelten Geschichten sind nicht die ublichen Sagen uber Helden sondern Sagen aus dem zumeist bauerlichen Alltag Die Geschichten zeigen alltagliche Gefuhle und das Verhalten der Bevolkerung Die Sagen sind nicht literarisch geformt sondern sehr ursprunglichen kargen Charakters Muller sammelte etwa 1600 Sagen und etliche Varianten derselben Geschichte Damit schuf er eine der wichtigsten Volkstumsquellen des alpinen Raums Mit seiner Sagensammlung beeinflusste Muller viele Kunstler aus dem Kanton Uri und der Schweiz unter anderem den Kunstler Heinrich Danioth und den Filmemacher Fredi M Murer Eigene Veroffentlichungen BearbeitenMitarbeit am Historisch Biographischen Lexikon der Schweiz HBLS und am Schweizerischen Idiotikon Betrufer aus Uri 1917 Sagen aus Uri Aus dem Volksmunde gesammelt Drei Bande Band 1 1926 und Band 2 1929 hrsg von Hanns Bachtold Staubli Band 3 1 Aufl 1945 Nachdruck 1969 und 1978 hrsg v Robert Wildhaber Schriften der Schweizerischen Gesellschaft fur Volkskunde 18 20 u 28 Marchen Sagen Schwanke Legenden aus Uri aus dem Nachlass Josef Mullers 1987 Histor Nbl des Vereins fur Geschichte und Alterthumer von Uri NF 41 42 Volkskundliche Aufsatze u a Geschichtliche Notizen uber die Pfarr Gemeinde Spiringen In Histor Nbl des Vereins fur Geschichte und Alterthumer von Uri auf das Jahr 1901 1901 S 18 73 Ein alter Bittgang auf Ennetmarcht Historische Skizze In Historische Neujahrsblatter Nbl des Vereins fur Geschichte und Alterthumer von Uri auf das Jahr 1902 1901 S 65 73 Zwei Nusszehnten Rodel der Pfarrkirche Altdorf von 1491 und 1532 In Der Geschichtsfreund Mitteilungen des Historischen Vereins der Funf Orte 70 1915 S 295 304 Die Stiftung zweier Kaplaneien in Sargans im Jahre 1394 In Zeitschrift fur Schweizerische Kirchengeschichte 14 1920 S 148 Die Kaplane der Familienpfrunde der Herren von Beroldingen in Altdorf In Histor Nbl des Kantons Uri 1921 Zuger Geistliche in Uri In Heimatklange Wochenbeilage zu den Zuger Nachrichten 2 1922 S 89 107 Das Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Isental In Der Geschichtsfreund Mitteilungen des Histor Vereins der Funf Orte 77 1922 S 97 148 Akten der Furstabtei Sankt Gallen zum Bellenzerzuge 1478 1479 Hg von J Muller In Histor Nbl des Kantons Uri 33 1927 S 81 92Werke die auf seiner Sagensammlung beruhen BearbeitenSagen aus Uri mit Holzschnitten von Peter Denier Schweizerische Kreditanstalt Altdorf 1977 Urner Sagen nach Josef Muller bearb und in Mundart ubersetzt von Walter Sigi Arnold 2 unveranderte Aufl Buch und CD Quadrat Verlag Altdorf 1995 ISBN 3 9520745 0 0 Zahlreiche weitere KompilationenLiteratur BearbeitenEduard Wymann Nachruf In Neue Zurcher Nachrichten 1929 Schweizerische Kirchenzeitung 1929 S 202 Abbildung Mullers In Festgabe zum 75 Geburtstag des Msgr Dr Eduard Wymann 1944 S 9 Lutz Rohrich Die Sagensammlungen der Alemannischen Schweiz in der Gegenwart In Alemannisches Jahrbuch 1973 75 S 434 468 insb S 443 454 Daniela Walker Kurat Josef Muller Altdorf Marchen Sagen Schwanke und Legenden aus Uri Habilitationsarbeit Universitat Zurich 1986 Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE Band VII 1998 S 272 Siegfried Schieweck Mauk unvergessliche Jahre Schweizer Studenten am bischoflichen Lyzeum Eichstatt 1848 1912 SH Verlag Koln 2007 S 301f mit Portrait Abbildung Mullers Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Josef Muller Quellen und Volltexte Publikationen von und uber Josef Muller Pfarrer im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Josef Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sagen aus Uri aus der Sammlung von J Muller Memento vom 27 Juli 2010 im Internet Archive Samtliche von Muller gesammelte Sagen Lebensbeschreibung Mullers aus Band 2 der SagensammlungNormdaten Person GND 133724530 lobid OGND AKS VIAF 56639385 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller JosefKURZBESCHREIBUNG Schweizer Spitalpfarrer und Sammler von VolkssagenGEBURTSDATUM 30 Dezember 1870GEBURTSORT Altdorf URSTERBEDATUM 25 Mai 1929STERBEORT Altdorf UR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Muller Pfarrer amp oldid 224338018