www.wikidata.de-de.nina.az
Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern Hechingen getauft 12 November 1717 in Bayreuth 9 April 1798 in Hechingen war ab 1750 sechster Furst von Hohenzollern Hechingen Furst Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern Hechingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Nachkommen 3 Literatur 4 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenJoseph Friedrich Wilhelm war ein Sohn des kaiserlichen Generalfeldmarschalls Hermann Friedrich von Hohenzollern Hechingen 1665 1733 aus dessen Ehe mit Josepha 1694 1738 Tochter des Grafen Franz Albrecht von Oettingen zu Spielberg Furst Josef Wilhelm Offizier in kaiserlichen Diensten trat 1750 die Nachfolge seines unverheirateten Vetters Friedrich Ludwig an Er war ein Freund der Reprasentation des Hoflebens der Jagd und des Reisens Am 25 Juni 1750 heiratete er die reiche spanische Erbtochter Maria Theresia Folch de Cardona y Sylva Grafin zu Guadalest und Castilnovo 1732 1750 Der spatere Hechinger Rabbiner Dr Samuel Mayer schrieb 1844 in einem seiner Bucher die junge Furstin hatte damals als Heiratsbedingung die Ausweisung samtlicher Juden aus dem Furstentum gefordert Die Juden sollen um der Ausweisung zuvorzukommen schon Vorkehrungen getroffen haben ehe die Nachricht eintraf die Furstin sei am 25 September in Wien ertrunken Spater soll er sich gegenuber Protestanten und Juden als tolerant erwiesen haben Ein Beispiel hierfur ist dass er im selben Jahr die Patenschaft fur einen auf den Namen Joseph Wilhelm getauften Juden ubernahm Am 7 Januar 1751 vermahlte sich Furst Joseph Wilhelm mit Maria Theresia Grafin von Waldburg Zeil Wurzach Im Mai unternahm das Furstenpaar eine Wallfahrt nach Einsiedeln In den ersten Jahren seiner Regentschaft hob er den Weinverlag auf sodass Unsere Unterthanen einen ehrlichen Trunk Wein gegen billigen Preis erhalten mogen Des Weiteren erbaute er eine Allee vom Schloss Lindich zum Martinsberg und baute den Marstall sudlich der Friedrichsburg aus Im Jahre 1764 wahrend eines Aufenthalts in Wildbad machte der Furst die Bekanntschaft eines nach Kriegsende aus der preussischen Armee entlassenen Stabskapitans Der Offizier dem er eine Hofcharge anbot war Friedrich Wilhelm von Steuben 1730 1794 der die folgenden zwolf Jahre als Hofmarschall in nachster Umgebung Josef Wilhelms verbrachte ehe er an der Seite George Washingtons als Generalinspekteur und Organisator der amerikanischen Armee eine erfolgreiche Rolle im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg spielte Er forderte die Agrarwirtschaft im Land erneuerte verfallene Wirtschaftsgebaude und liess Odland zu neuen Ackerflachen umgestalten Ab 1766 bemuhte sich Joseph Wilhelm um die Einfuhrung des Kartoffelanbaus 1768 entliess er den zu lebenslanger Haft verurteilten Graf Oswald von Hohenzollern Berg welcher Inhaber einer Herrschaft in den Niederlanden war auf Bewahrung in die Freiheit Zu den Auflagen zahlte dass er seinen neuzugewiesenen Wohnort Haigerloch nicht verlassen durfte Im selben Jahr legte er einen zweiten Tiergarten gemarkungsubergreifend zwischen Rangendingen Grosselfingen Owingen und dem Schloss Lindich an Steuben war mit von der Partie wenn der Furst seine abenteuerlichen Projekte ausheckte um an Geld zu kommen oder um Geld zu sparen Dazu gehorte unter anderem 1772 die Idee aus Ersparnisgrunden die Hofhaltung aufzulosen und sich mit der Furstin in Begleitung Steubens inkognito auf Reisen zu begeben In Strassburg Montpellier und Lyon wurde langer Aufenthalt genommen In Gesellschaften bei Diners am Spieltisch in der Komodie beim Karneval und auf der Jagd brachte Josef Wilhelm seine Zeit und sein Geld durch Drei volle Jahre dauerte dieses unstete Leben an bevor es der Furstin mit Hilfe von Steuben gelang den Fursten zur Beendigung der Maskerade zu bewegen In spateren Jahren gefiel sich der Furst in der Rolle eines aufgeklarten Landesvaters legte Musterguter an fuhrte die Schulpflicht ein begrundete 1775 ein Gymnasium eine Lateinschule im Alten Schloss und verfugte gegen den fortdauernden Widerstand der Bevolkerung die Reduzierung kirchlicher Feiertage Seine Gemahlin begrundete ein Krankenhaus Seinem Bedurfnis nach Reprasentation verdankt die neue Stiftskirche in Hechingen ihre Entstehung 1764 trat der damals in Strassburg ansassige bekannte franzosische Architekt Pierre Michel d Ixnard der spatere Erbauer der Stiftskirche als Baudirektor in furstliche Dienste Obwohl der Furst bemuht war landesvaterlich und jovial zu erscheinen blieb er im Untertanenkonflikt unnachgiebig und misstrauisch gegen den vermittelnden Kurs seines Regierungsnachfolgers Am 9 April 1798 starb Furst Josef Wilhelm nach 48 jahriger Regierung Da er keine mannlichen Nachkommen hinterliess ging die Regierung an seinen Neffen Furst Hermann Friedrich Otto uber Ehen und Nachkommen BearbeitenJosef Friedrich Wilhelm war zweimal verheiratet Im Jahr 1750 heiratete er in Wien die achtzehnjahrige Maria Theresia Folch de Cardona y Silva 1732 1750 Tochter und Erbin des Markgrafen Franz Silvii Fokhard von Guadalest und Castellnovo die bereits nach dreimonatiger Ehe starb und ihr gesamtes Cardonasches Fideikommissvermogen dem Witwer hinterliess Aus Selbsterhaltungsgrunden wurden solche auf Mitgift und Erbteil angelegte Heiraten im Hechinger Furstenhaus gesucht Am 7 Januar 1751 heiratete der Furst in Hechingen Maria Theresia von Waldburg Zeil 1732 1802 Tochter des Grafen Franz Ernst von Waldburg zu Zeil und Wurzach die ihm sechs Kinder gebar von denen nur die jungste Tochter das Kindesalter uberlebte Maria Antonia Anna 1760 1797 1778 Furst Joseph Maria zu Furstenberg 1758 1796 Literatur BearbeitenPhilipp Matthaus Hahn Kurze Beschreibung einer kleinen beweglichen Welt MACHINE welche Sr Hochfurstl Durchlaucht dem regierenden Fursten Joseph Friedrich Wilhelm zu Hohenzollern Hechingen unter der DIRECTION des Pfarrers M agistri Hahns von Onstmettingen von dem Schulmeister Schaudten das ist Philipp Gottfried Schaudt daselbst verfertiget worden 1770 Vignette Gedruckt zu Constanz bey Johann Gerhard Ludolph 1 Faksimile Neudruck Philipp Matthaus Hahn Kurze Beschreibung einer kleinen beweglichen Welt Maschine Faksimile Neudruck der wiederentdeckten Ausgabe Konstanz 1770 Hrsg von Reinhard Breymayer Mit einem Geleitwort von Alfred Munz Tubingen Nous Verlag Thomas Leon Heck 1988 XXXIV IV 14 S 4 Teilauflage mit Zusatz Sonderauflage fur das Wurttembergische Landesmuseum Stuttgart Zum Fursten siehe S VII XII Alfred Munz Geleitwort hier S VII XI S XIII XXXIV Reinhard Breymayer Vorwort des Herausgebers hier S XIII XVIII XXI XXIV ferner S XXX XXXII amp XXXIV Literaturhinweise S XXXVI Portrat S 1 Titelblattfaksimile Jurgen Brustle Friedrich Wilhelm von Steuben Eine Biographie Marburg 2006 Gustav Schilling Geschichte des Hauses Hohenzollern in genealogisch fortlaufenden Biographien aller seiner Regenten von den altesten bis auf die neuesten Zeiten nach Urkunden und andern authentischen Quellen F Fleischer 1843 S 245 ff E G Johler Geschichte Land und Ortskunde der souverainen teutschen Furstenthumer Hohenzollern Hechingen und Sigmaringen 1824 S 58 ff Digitalisat Ludwig Egler Chronik der Stadt Hechingen 1889 S 158 167 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich LudwigFurst von Hohenzollern Hechingen 1750 1798HermannEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Auch ein Neffe des selbst durch seine erste Heirat mit Wien verbundenen Fursten war Auftraggeber fur eine astronomische Maschine Philipp Matthaus Hahns Der mechanikfreundliche Franz Joseph Reichsgraf von Thun und Hohenstein 1734 Dessen Ehefrau Maria Wilhelmina geb Comtesse von Uhlfeld 1744 1800 unterhielt in Wien im Palais ihres Gemahls einen musikalischen Salon in dem Mozart Beethoven und der seit 1777 mit Hahn personlich bekannte Romisch Deutsche Kaiser Joseph II verkehrten Ebenso war beider Schwiegersohn Karl Alois Reichsfurst von Lichnowsky zeitweilig wichtiger Mazen Mozarts und Beethovens Zu Hahns Bedeutung vergleiche Reinhard Breymayer Erhard Weigels Schuler Detlev Cluver und sein Einfluss auf Friedrich Christoph Oetinger 1702 1782 In Katharina Habermann Klaus Dieter Herbst Hg Erhard Weigel 1625 1699 und seine Schuler Universitatsverlag Gottingen 2016 S 269 323 S hier S 317 322 Nachweis einer Verbindung zwischen dem mit Mozart und Beethoven vertrauten Franz Joseph Reichsgraf von Thun und Hohenstein dem Mechaniker Philipp Gottfried Schaudt und dem Pfarrer Philipp Matthaus Hahn Findet sich eine Spur von Hahns Theologie in Schillers Ode An die Freude Die Liebestheologie des sternkundigen Mechanikerpfarrers und Vordenkers der Evangelischen Brudergemeinden Korntal und Wilhelmsdorf Wurttemberg Philipp Matthaus Hahn klingt offenbar in der Liebesphilosophie von Schillers Versen Bruder uberm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen an die Beethoven in den 4 Satz das Finale seiner 9 Sinfonie aufgenommen hat Eine Instrumentalfassung des Hauptthemas Ode an die Freude dieses letzten Satzes ist die Hymne der Europaischen Union und des Europarates Der Zufall dass Hahns und Schaudts Amtsort Onstmettingen in grosser Nahe Luftlinie 5 Kilometer zu Hechingen lag hat also bedeutsame Wirkungen gezeitigt Normdaten Person GND 129884251 lobid OGND AKS VIAF 38010422 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Josef Friedrich WilhelmALTERNATIVNAMEN Hohenzollern Hechingen Josef Friedrich Wilhelm von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Furst von Hohenzollern Hechingen 1750 1798 GEBURTSDATUM getauft 12 November 1717GEBURTSORT BayreuthSTERBEDATUM 9 April 1798STERBEORT Hechingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Friedrich Wilhelm Hohenzollern Hechingen amp oldid 237538822