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Johannes Walling auch Johann Wallingk 1390 in Borken 27 Dezember 1458 in Lubeck war ein deutscher romisch katholischer Geistlicher an der romischen Kurie und Dompropst in Lubeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohannes Walling war ein Sohn von Heinemann Peters gen Walling Dieser hatte vom Grafen von Kleve das Gut Lepping zu Hoxfeld als Lehen erhalten Heinemann verpfandete dieses wiederum und finanzierte mit dem Geld seinem Sohn Johannes Kleriker der Diozese Munster ein Studium in Florenz und Rom 1407 taucht Johannes Walling erstmals in romischen Quellen als junger Kleriker an der Kurie von Papst Gregor XII auf 1 Er spezialisierte sich im kanonischen Recht In Rom wurde er 1419 Notar an der Rota Romana 1422 zum Lizentiat und 1424 zum Doctor decretalium promoviert Er war anschliessend seit 1427 Richter Auditor causarum an der Rota Romana spater Papstlicher Hauskaplan Eugens IV 2 Schon 1410 oder spatestens 1417 hatte er die Pfarrkirche St Remigius in seiner Heimatstadt Borken als seine erste Pfrunde erhalten Auf Bitten Wallings erhob Papst Eugen IV sie am 16 April 1433 zum Kollegiatstift Dietrich Franzois Domdechant zu Munster und Archidiakon zu Borken stellte am 27 Oktober 1433 eine Urkunde aus in der Walling zum ersten Dechanten des neuen Stifts ernannt wurde Johannes Walling stiftete aus seinem Familienvermogen eine Prabende Durch weitere Stiftungen entstanden schliesslich zehn Kanonikate Mit Hilfe seiner romischen Beziehungen gelang Walling im Laufe seiner Karriere eine bemerkenswerte Pfrundenhaufung So war er Pfarrer dann Dekan von Borken Pfarrer von Kampen im Bistum Utrecht Inhaber von Kanonikaten an St Kunibert Koln und in Soest seit 1425 Dekan am Kollegiatstift Alter Dom Munster und wurde 1433 auf Provision von Papst Eugen IV Propst von St Mauritz in Munster 3 Dagegen erhob das Domkapitel Munster Einspruch da es sich ubergangen fuhlte und Walling als nicht Adliger nicht in der Lage sei als Lehnsherr zu fungieren 4 1436 erhielt er wiederum auf papstliche Provision die Dignitat als Dompropst in Lubeck als Nachfolger von Berthold Rike 5 der von mecklenburgischen Truppen entfuhrt und in mecklenburgischer Gefangenschaft verstorben war Er gab einige seiner Pfrunden auf und residierte fortan in Lubeck Bei der Lubecker Bischofswahl 1449 an der er als ranghochstes Mitglied des Kapitels teilnahm unterlag er dem in Lubeck verwurzelten Domdekan Arnold Westphal 6 Wegen seiner Expertise im kanonischen Recht war Walling ein gesuchter Schlichter und Richter Seine wichtigste und schwierigste Aufgabe fand er im langwierigen Luneburger Pralatenkrieg Als papstlicher Richter entschied er den Luneburger Propst Schaper 7 wieder in sein Amt einzusetzen und belegte 1453 den Luneburger Rat und den Bischof von Verden Johannes III von Asel mit dem Kirchenbann Der Streit zog sich bis nach Wallings Tod hin und konnte erst 1462 beigelegt werden nbsp Von Johannes Walling gestiftetes GradualeDem Lubecker Dom stiftete er ein Graduale das mit der Dombibliothek allerdings mit einem Umweg uber die Bibliothek von Ernst Deecke in die Stadtbibliothek Lubeck kam dort erhalten ist und 2019 digitalisiert wurde 8 Seine steinerne Grabplatte mit Metalleinlagen vor dem Chor des Lubecker Doms ist in der Literatur aufgrund der Uberlieferung des Memorienbuches des Doms beschrieben aber nicht erhalten 9 Erinnerung BearbeitenSeit 1952 tragt eine katholische Schule in Borken den Namen Johann Walling Schule 10 Ebenfalls in Borken gibt es eine Johann Walling Strasse Literatur BearbeitenKlaus Kruger Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmaler in Lubeck Schleswig Holstein und Lauenburg 1100 1600 Jan Thorbeke Verlag Stuttgart 1999 S 521 739 ISBN 3 7995 5940 X Brigide Schwarz Kurienuniversitat und stadtromische Universitat von ca 1300 bis 1471 Leiden Boston Brill 2013 ISBN 978 900 423 589 2 Education and society in the Middle Ages and Renaissance 46 687 Klaus Scholz Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 6 Das Stift Alter Dom St Pauli in Munster Berlin de Gruyter 2015 ISBN 9783110819229 S 269Weblinks BearbeitenJohannes Walling RAG ID ngOE7V971O071dkiiPHd9MaJ https resource database rag online org ngOE7V971O071dkiiPHd9MaJ 21 Mai 2020 Johannes Walling GSN 043 02766 001 in Germania Sacra http personendatenbank germania sacra de index gsn 043 02766 001 Abgerufen 22 Mai 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Schwarz Lit Im Repertorium Germanicum finden sich 59 Eintrage zu Walling wahrend des Pontifikats Martins V und 134 wahrend des Pontifikats Eugens IV abgerufen uber den Index des RG online Memento des Originals vom 19 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot 194 242 233 132 am 3 April 2019 Schwarz Lit Robert Gramsch Erfurter Juristen im Spatmittelalter Die Karrieremuster und Tatigkeitsfelder einer gelehrten Elite des 14 und 15 Jahrhunderts Education and society in the Middle Ages and Renaissance Bd 17 Brill Leiden Boston 2003 ISBN 90 04 13178 7 S 413 Zu ihm siehe Brigide Schwarz Ein Freund italienischer Kaufleute im Norden Berthold Rike Dompropst von Lubeck und Domkustos von Breslau 1436 Zugleich ein Beispiel fur die Nutzung des Repertorium Germanicum fur eine Biographie In Italia et Germania Liber Amicorum Arnold Esch Tubingen Niemeyer 2001 ISBN 978 3 11 091035 3 S 447 468 Wolfgang Prange Neues zur Bischofswahl 1449 In Bischof und Domkapitel zu Lubeck Hochstift Furstentum und Landesteil 1160 1937 Schmidt Romhild Lubeck 2014 ISBN 978 3 7950 5215 7 S 101 108 bes S 105 Karl Ernst Hermann Krause Schaper Dietrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 572 575 Ms theol lat 2 17 Digitalisat Wolfgang Prange Urkundenbuch des Bistums Lubeck Band 4 Urkunden 1510 1530 und andere Texte Neumunster 1996 Nr 2503 S 682f Klaus Kruger Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmaler in Lubeck Schleswig Holstein und Lauenburg 1100 1600 Jan Thorbeke Verlag Stuttgart 1999 S 622 LUDO 170 Johann Walling Schule abgerufen am 26 Marz 2019Normdaten Person GND 121197832 lobid OGND AKS VIAF 77165306 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walling JohannesALTERNATIVNAMEN Walling Johann Wallingk JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer Geistlicher an der romischen Kurie und Dompropst in LubeckGEBURTSDATUM 1390GEBURTSORT BorkenSTERBEDATUM 27 Dezember 1458STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Walling amp oldid 231274208