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Johannes Johann Georg Ludwig Sievers 27 Juni 1880 in Berlin 20 Juli 1969 ebenda war ein deutscher Kunsthistoriker Kulturbeamter sowie Schinkel Forscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stolperstein am Haus Wilhelmstrasse 92 in Berlin MitteJohannes Sievers war der Sohn des Hofdekorationsmaler Carl Georg Wilhelm Sievers 1834 1891 Er war Schuler des Friedrich Gymnasiums in Berlin bis zum Abitur 1901 danach folgte ein Studium der Kunstgeschichte und Klassischen Archaologie in Munchen und Berlin das er 1906 mit der Promotion an der Universitat Halle bei Adolph Goldschmidt abschloss Studienreisen fuhrten ihn durch Europa die Vereinigten Staaten von Amerika Japan China und Indien Er wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Direktorialassistent der Koniglichen Museen Berlin und 1912 Referent fur Kunstangelegenheiten im Preussischen Kulturministerium 1917 wurde er zum Professor ernannt und war seit 1918 Fachleiter fur Kunst und Kunstgewerbeausstellungen deutsche Theater Musik und Konzertfragen Film und Lichtbildwesen sowie Sportfragen im Ausland Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Sievers 1919 eine Anstellung als Legationsrat und Leiter der Kunstabteilung des Auswartigen Amtes Von 1925 bis 1933 war er Vortragender Legationsrat verantwortlich fur die Umgestaltung des Schlosses Kopenick bei Berlin den Ausbau und die Einrichtung der Zentraldirektion des Archaologischen Instituts des Deutschen Reichs in Berlin der Romisch Germanischen Kommission in Frankfurt am Main und des Humboldthauses in Berlin Haus fur Auslands Studenten Er war befreundet mit Max Slevogt und Kathe Kollwitz deren Œuvrekatalog er bearbeitete Im Jahr 1931 wurde Sievers Mitglied der Deutschen Staatspartei Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und den damit verbundenen Repressalien wurde Sievers wegen der Forderung von sogenannter entarteter Kunst 1933 entlassen 1 und in den einstweiligen Ruhestand versetzt 1937 wurde er zwangspensioniert Sievers einer der bedeutendsten Schinkel Forscher verfasste insgesamt vier Bande der von Paul Ortwin Rave initiierten Reihe Karl Friedrich Schinkel Lebenswerk Das Muster fur das Schinkel Werk 2 lieferte Sievers im Jahr 1936 in einer nur fur den internen Kreis bestimmten Publikation uber das Palais des Prinzen August Johannes Sievers war ein Nachfahre von Schinkels bevorzugtem Hoftischler Karl Wanschaff der seinerzeit eine Vielzahl von Mobelentwurfen des beruhmten Universalgenies in seiner Berliner Werkstatt umsetzte sowie des Hof Zimmermalers Georg Sievers der u a an den Wand und Deckenmalereien des von August Stuler errichteten Neuen Museums in Berlin mitwirkte nbsp Georg Sievers kgl preussischer Hof Zimmermaler Grossvater von Johannes Sievers Zeichnung von Carl Heinrich Steffens aus dem Jahr 1827 nbsp Musterpublikation fur das Schinkel Lebenswerk aus dem Jahr 1936 Johannes Sievers Das Palais des Prinzen August von Preussen Sievers wurde auf dem Alten Friedhof Wannsee Friedenstrasse Berlin Zehlendorf bestattet Sein Grab war bis zum Jahr 2014 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Er hatte mit seiner judischen Ehefrau Hermine Kathe geb Schiffer 1882 zwei Sohne Hans Gerhart Sievers 1911 1972 und den Fotografen Wolfgang Sievers 1913 2007 Am 5 November 2021 wurde vor dem ehemaligen deutschen Aussenministerium Berlin Mitte Wilhelmstrasse 92 ein Stolperstein fur ihn verlegt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenPieter Aertsen Studien zur Niederlandischen Kunstgeschichte des 16 Jahrhunderts Leipzig 1908 Dissertation Moderne Kunst im Koniglichen Kupferstichkabinett 1910 Bilder aus Indien 1911 Digitalisat der 2 Auflage 1922 Joachim Beuckelaer 1911 Die Radierungen Holzschnitte und Lithographen von Kathe Kollwitz Teil 1 Die Radierungen und Steindrucke von Kathe Kollwitz innerhalb der Jahre 1890 bis 1912 Ein beschreibendes Verzeichnis Dresden 1913 Palais des Prinzen Karl von Preussen erbaut von Schinkel Berlin 1928 Karl Friedrich Schinkel Das Palais des Prinzen August von Preussen Berlin 1936 Bauten fur den Prinzen Karl von Preussen 1942 Die Mobel 1950 Bauten fur die Prinzen August Friedrich und Albrecht von Preussen 1954 Bauten fur Prinz Wilhelm den spateren Konig von Preussen 1955 Aus meinem Leben 1966 Autobiographie als Typoskript veroffentlicht Literatur BearbeitenHarry Nehls In memoriam Professor Dr Johannes Sievers 1880 1969 In Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte Berlins Nr 4 1990 S 331 347 Peter Hutter Gedenken an Johannes Sievers In Berliner Museumsjournal 1992 Heft 3 S 82 zur gleichnamigen Ausstellung im Schloss Glienicke Berlin August September 1992 Begleitheft zur Gedachtnisausstellung Johannes Sievers Leben und Wirken in Berlin 1880 1969 Veranstaltet von der Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Berlin in Schloss Glienicke Berlin 1992 Peter Betthausen u a Hrsg Metzler Kunsthistoriker Lexikon Zweihundert Portrats deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01535 1 Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Teil 2 L Z Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 641 643 Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Band 4 S Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Bearbeiter Bernd Isphording Gerhard Keiper Martin Kroger Schoningh Paderborn u a 2012 ISBN 978 3 506 71843 3 S 266f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Sievers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johannes Sievers in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 570 Helmut Borsch Supan Gegenwartserfahrung und Geschichtsforschung In Karl Friedrich Schinkel Geschichte und Poesie Das Studienbuch Berlin 2012 S 330 Normdaten Person GND 117375454 lobid OGND AKS LCCN n2002160411 VIAF 101039320 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sievers JohannesALTERNATIVNAMEN Sievers Johann Sievers Johannes Georg LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 27 Juni 1880GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 Juli 1969STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Sievers Kunsthistoriker amp oldid 239228998