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Johannes Ernst Muller 7 Dezember 1892 in Dresden 5 Februar 1971 in Frankfurt am Main war ein deutscher Jurist und von Juli bis Oktober 1945 Oberburgermeister von Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Berufslaufbahn als Jurist 3 Berufslaufbahn als Politiker 4 Leben nach dem Burgermeisteramt 5 LiteraturLeben BearbeitenMuller wurde als Sohn des Militar Veterinars Friedrich Ernst 1853 und seiner Frau Martha Emilie geb Ringel geboren Nach dem Besuch des Koniglichen Gymnasiums zu Dresden Neustadt studierte er ab 1912 Rechtswissenschaften in Genf Munchen und Berlin Im Ersten Weltkrieg diente Muller von 1914 bis 1918 als Leutnant Anschliessend setzte er sein Studium in Leipzig fort Ein Jahr spater legte er das erste 1922 das zweite juristische Staatsexamen ab Bereits 1920 hatte er parallel dazu zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert 1924 heiratete Muller die 1901 geborene Kathe Emma geb Oelsner Diese gebar in den Jahren 1929 und 1933 zwei Sohne Hans Joachim und Erhard Helmut Berufslaufbahn als Jurist BearbeitenIm Jahr 1925 wurde Muller zum Amtsgerichtsrat ernannt bis 1927 war er als Richter am Amtsgericht Dresden tatig Nach einer Beurlaubung wirkte er ab 1928 vier Jahre als Syndikus bei dem Energieversorgungsunternehmen AG Sachsische Werke in Dresden 1932 kehrte er als Hilfsrichter an das Oberlandesgericht Dresden zuruck In dieser Stellung wechselte er spater zum Reichsgericht in Leipzig 1933 war er bereits Landgerichtsdirektor ihm oblag die Leitung der 18 Zivilkammer am Landgericht Dresden Eine 1936 vom Prasidenten des Reichsgerichts vorgeschlagene Beforderung zum Reichsgerichtsrat wurde abgelehnt Begrundung hierfur war ein Verstoss gegen die nationalsozialistischen Rassengesetze da Muller sich auch auf Druck nicht von seiner judischen Ehefrau scheiden lassen wollte Entsprechend dem Deutschen Beamtengesetz vom 26 Januar 1937 wurde er dem Amtsgericht Dresden zugewiesen und von jeglicher spruchrichterlichen Tatigkeit entbunden Bis 1944 arbeitete Muller noch im Grundbuchamt Von 1944 bis zum Kriegsende musste er Zwangsarbeit in der Firma Louis Herrmann in Dresden einer Zulieferfabrik der Brauindustrie leisten Daneben sass er auch im Gefangnis am Munchner Platz ein Wahrend der Luftangriffe auf Dresden am 13 und 14 Februar 1945 wurde seine Wohnung vollig zerstort Er zog mit seiner Familie nach Borna ostlich von Dresden Berufslaufbahn als Politiker BearbeitenNach Kriegsende zog Muller wieder nach Dresden wo antifaschistische Krafte fur offentliche Amter gesucht wurden Hierfur wurde er von der russischen Besatzungsmacht fur geeignet erachtet da er in der Zeit des Nationalsozialismus Massregelung erfahren nicht der NSDAP angehort und die erforderliche Ausbildung hatte Im Juni 1945 wurde Muller zum Landgerichtsdirektor ernannt Am 5 Juli 1945 wurde Muller vom bisherigen Oberburgermeister Rudolf Friedrichs als der vom sowjetischen Stadtkommandanten bestatigte neue Dresdner Oberburgermeister vorgestellt Friedrichs war tags zuvor zum Prasidenten der Landesverwaltung Sachsen ernannt worden Thematischer Schwerpunkt der Ratssitzungen unter der Leitung von Muller waren zumeist die Wiederherstellung eines geordneten Lebens in der Stadt unter anderem die Versorgung der Dresdner sowie der Fluchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten mit Lebensmitteln die Trummerberaumung und der schnelle personelle Neuaufbau der Stadtverwaltung Es kam zu schwierigen Verhandlungen mit den Vertretern der neu gegrundeten Parteien CDU und LDPD vor allem um die Stellenbesetzung in stadtischen Amtern Hierbei stimmte Muller nicht immer mit der radikalen Personalpolitik der KPD uberein Muller selbst wurde von den sachsischen Liberalen umworben blieb aber parteilos Schwierigkeiten bereitete ihm das von Misstrauen bis Denunziation gepragte Verhalten einiger Kommunisten in der Stadt und Landesverwaltung besonders seines Stellvertreters und 1 Burgermeisters Walter Weidauer In einem Rundschreiben forderte Muller am 8 August 1945 alle stadtischen Dienststellen auf unbedingt die Dienstwege fur samtliche Entscheidungen einzuhalten Das bedeutete dass diese zuerst durch die Landesverwaltung gepruft werden mussten um dann zur Genehmigung bei der Sowjetischen Militaradministration in Sachsen vorgelegt zu werden Eine Rede welche Muller am 22 Oktober 1945 hielt bot die Begrundung ihn nach nur dreimonatiger Amtszeit abzulosen In seiner Rede vor einer offentlichen Versammlung sprach Muller neben Fragen des Wiederaufbaus auch uber Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit der sowjetischen Besatzungsmacht Daraufhin wurde er am 26 Oktober 1945 mit Verfugung des 1 Vizeprasidenten der Landesverwaltung Sachsen Kurt Fischer KPD und im Einverstandnis mit dem Chef der SMAD in Sachsen als Oberburgermeister der Stadt Dresden abberufen Leben nach dem Burgermeisteramt BearbeitenGut zwei Monate nach seiner Entlassung wurde Muller zum 1 Januar 1946 zum Senatsprasidenten beim Oberlandesgericht Dresden berufen Nachdem er von einem Urlaub in der Bundesrepublik Deutschland nicht zuruckgekehrt war wurde Muller zum 31 Oktober 1949 aus dem sachsischen Justizdienst entlassen Ab dem 1 Mai 1951 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Senatsprasident am Oberlandesgericht Frankfurt am Main Literatur BearbeitenChristel Hermann Oberburgermeister der Stadt Dresden Rudolf Friedrichs Johannes Muller Gustav Leissner In Stadtmuseum Dresden Hrsg Dresdner Geschichtsbuch Nr 8 DZA Druckerei zu Altenburg Altenburg 2002 ISBN 978 3 936300 03 1 S 207 227 VorgangerAmtNachfolgerRudolf FriedrichsOberburgermeister von Dresden 1945Gustav LeissnerNormdaten Person GND 1012513475 lobid OGND AKS VIAF 187279855 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller JohannesALTERNATIVNAMEN Muller Johannes Ernst vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Oberburgermeister von DresdenGEBURTSDATUM 7 Dezember 1892GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 5 Februar 1971STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Muller Politiker 1892 amp oldid 233623387