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Johannes Cyprian auch Johann Cyprianus 24 Oktober 1642 in Rawitsch 12 Marz 1723 in Leipzig war ein polnischer Physiker und lutherischer Theologe Johannes Cyprian Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenCyprian war der Sohn des Kauf und Handelsmanns Georg Cyprian Seine Mutter Susanne Renner wurde in Schlesien geboren und war die Tochter eines Kaufmanns aus Gurau Sie stammte aus einer polnischen Familie und blieb dem katholischen Glauben verhaftet Sein Grossvater Johann Cyprian der im Alter von 103 Jahren starb war ebenfalls katholisch und mit der aus Koln stammenden Rebekka Sehlin verheiratet In jungen Jahren erhielt Cyprian durch seinen evangelisch gepragten Vater eine gute Ausbildung Im zwolften Lebensjahr besuchte er die erweiterte Schule seiner Heimatstadt 1654 waren die Schweden in seiner Heimat eingefallen so dass seine Familie nach Herrnstadt in Schlesien fluchtete Dort setzte er seine Ausbildung fur ein halbes Jahr an der dortigen Schule fort Danach besuchte er 1655 das Gymnasium St Elisabeth in Breslau anschliessend ab 1662 die Universitat Leipzig und absolvierte zunachst ein Studium der philosophischen Wissenschaften Hierzu besuchte Cyprian die Vorlesungen von Johann Adam Schertzer Christian Thomasius Friedrich Rappold 1615 1676 und Valentin Alberti Dialektik sowie Metaphysik horte er bei Johann Sigismund Schwenck 1670 die hebraische Sprache bei Johann Benedict Carpzov II und Valentin Friderici 1630 1702 Rechte bei Bartholomaus Leonhard Schwendendorffer sowie bei Georg Tobias Schwendendorffer 1663 wurde er Baccalaureus und 1664 erwarb er den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie Am 22 Mai 1665 habilitierte er sich mit der Dissertation de signis Nebenher hatte er sich vor allem einem Studium der Theologie verschrieben Dazu besuchte er Vorlesungen bei Schertzer Georg Mobius Rappold Alberti und Johannes Olearius 1669 wechselte er an die Universitat Jena wo er im Haus des Historikers Johann Andreas Bose Aufnahme fand dessen Bibliothek er nutzen konnte Dort beschaftigte er sich mit Kirchen sowie Zivilgeschichte Nebenher besuchte er die theologischen Vorlesungen bei Friedemann Bechmann Johannes Musaus und Sebastian Niemann Zuruckgekehrt nach Leipzig bekam er nach abgehaltener Dissertation De Adoratione 1670 die Erlaubnis theologische Vorlesungen zu halten 1675 wurde er Kollegiat am kleinen Furstenkollegium und 1676 Adjunkt der philosophischen Fakultat und ausserordentlicher Professor der Physik Nachdem er 1677 als Baccalaureus der Theologie Aufnahme in die theologische Fakultat gefunden hatte wurde Cyprian 1678 die ordentliche Professur der Physik ubertragen Er erwarb am 22 August 1678 das Lizenziat der Theologie und wurde am 26 April 1679 Kollegiat des grossen Furstenkollegiums dem er 1680 und 1688 als Prapositor vorstand Nachdem er 1699 als Verwalter der Dorfschaften der Universitat tatig war wurde er am 3 September 1699 Assessor der theologischen Fakultat Am 9 November 1699 wurde er mit der Dissertation Pro Loco zum Doktor der Theologie promoviert 1700 wurde er ausserordentlicher Professor der Theologie und Senior der polnischen Nation 1710 stieg er in die ordentliche Professur der Theologie auf 1713 wurde er Kanoniker in Zeitz dasselbe 1715 in Meissen damit verbunden Ephorus der kurfurstlichen Stipendiaten 1721 war er der hochste Wurdentrager der theologischen Fakultat als deren erster Professor und als altester Universitatsangehoriger Senior der Leipziger Hochschule Diese Ehrungen im universitaren Hochschulbetrieb erzielte er durch seine unermudliche Beteiligung an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule So stand er der Leipziger philosophischen Fakultat 1707 sowie 1710 als Decemvir bei war in der gleichen Fakultat sieben Mal Dekan war zwei Mal Prokanzler der Universitat und 1718 Inspektor der Okonomie der Hochschule sowie des Leipziger Konsistoriums Ab 1715 bis zu seinem Lebensende war er standiger Dekan der theologischen Fakultat und verwaltete in den Wintersemestern 1682 1690 1696 1702 1708 1712 sowie 1718 das Rektorat der Alma Mater Cyprian war Mitglied verschiedener Leipziger Gelehrtengesellschaften war 1716 Prapositor des Paulinerkollegiums und der Paulinerkirche Er ist Mitbegrunder der Acta Eruditorum In seinem 80 Lebensjahr verstarb er nach einem Herzinfarkt und wurde am 14 Marz 1723 in der Paulinerkirche begraben Seine am 25 Januar 1680 geschlossene Ehe mit Christina 6 Dezember 1727 der Tochter des Georg Mobius der Witwe des Oberhofgerichtsadvokaten Friedrich Tobias Mobius blieb kinderlos Wirken BearbeitenCyprian ist in der theologischen Geschichtsbetrachtung immer als unbedeutender Theologe eingestuft worden Tatsachlich ist bei einer intensiveren Betrachtung seiner geschichtswissenschaftlichen Leistung eine andere hermeneutische Betrachtungsweise heranzuziehen Cyprian hat nicht nur die Lebensgeschichte von Wolfgang Franz bearbeitet sondern vielen Zeitgenossen der damaligen Zeit ihre Lebensabrisse verfasst So z B fur Johann Jakob von Ryssel 1627 1699 Quirin Hartmann Schacher 1597 1670 Christian Siegmund Schacher Johann Friedrich Ortlob 1661 1700 Johann Alexander Christ 1648 1707 Georg Lehmann 1616 1699 und Otto Mencke Er mag nicht besonders exegetisch oder homiletisch aufgefallen sein In die Auseinandersetzungen gegenuber dem Pietismus war er als Vertreter der lutherischen Orthodoxie jedoch tief verstrickt Er selbst gehort zum Leipziger Kreis der Fruhaufklarer Als einer der hochsten Vertreter der sachsischen theologischen Auffassung der damaligen Zeit muss sein Einflussbereich nicht unbedeutend gewesen sein Zudem ist er als Despositor zahlreicher Responenten in Erscheinung getreten Werke Auswahl BearbeitenDiss De contradictione enunciationum pro Loco Diss Prior 1667 Diss De indifferentiismo morali historice deduco eque sana Philosophia impugnato Diss Pro Loco posterior 1668 Dissertatio historico politica de statu et motibus Galliae in lanienam Parisinam desinentibus 1674 Diss De vocatio hominum universali ex Act XVII 30 31 pro Licentia 1678 daten digitale sammlungen de Diss De qualitatibus occultis 1682 Historiae animalum a D Wolffg Franzio olim scriptae continuario Dresden 1686 Progr De juramento in Aristotelem sublato 1690 Comparatio universitatum literariar cum nundinis 1695 De pentalpha vel pentagono 1699 Progr De concordia rationis et fidei qouad notitam Dei naturalem cum Professionem Theologiae Extraordinariam auspicaretur 1700 Progr De anonimi Pontificii quinquaginta rationibus fidem Romano Catholicam praeferendam et discendam suadentibus 1701 Aliqua de illis qui mortis genus ipsis praedictum evitare non potuerunt 1703 Vitae curriculum Ottoni Menckenii 1707 Vita humana mercatui comparatur 1709 Vitae curriculum Pauli Winckleri 1710 Commentarii et Supplementa in Wolffg Franzii Historia animalum 2 Teile Frankfurt 1712 De sacrorum Bibliorum lecitone Laicis licita et necessaria Festo Reform Lutheri 1716 Progr De Trinitate ex Deut VI Fest Pentecost 1717 Progr De lecitone Bibliorum a Pontificiis proibita Festo Reform Lutheri 1719 Progr Interpretatio loci Jes XXVIII 16 Festo Pentecost 1720 Progr De placida morte homnium senio sonfectorum ad Concionem funebrem nobilissimae matronae Johannae Dorotheae de Ryssel habendam 1723 Literatur BearbeitenCyprianus Johann In Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion 20 Teil S 430 uni goettingen de Cyprianus Joh In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Compendioses Gelehrten Lexicon 3 Auflage Band 1 A L Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1733 Sp 856 Textarchiv Internet Archive Cyprian Joan In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 6 Leipzig 1733 Sp 1948 f Michael Ranfft Leben und Schriften aller Chursachsischen Gottesgelehrten Wolfgang Deer Leipzig 1742 1 Teil S 206 223 Karl Joseph Bougine Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte nach Heumanns Grundriss Orell Gessner Fussli amp Comp Zurich 1791 Band 4 S 67 books google de Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 9 Selbstverlag Boppard Rhein 1976 S 89 R 8154 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Cyprian im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Druckschriften von und uber Johannes Cyprian im VD 17 Normdaten Person GND 117666491 lobid OGND AKS VIAF 69713164 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cyprian JohannesALTERNATIVNAMEN Cyprianus JohannKURZBESCHREIBUNG polnischer Physiker und lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 24 Oktober 1642GEBURTSORT RawitschSTERBEDATUM 12 Marz 1723STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Cyprian amp oldid 230822589