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Johann Friedrich Otto Siegfried Veit genannt Johann auch Johannes 17 Juni 1852 in Berlin 2 Juni 1917 bei Schierke war ein deutscher Gynakologe und Geburtshelfer Er hatte Professuren an den Universitaten Berlin Leiden Erlangen und Halle inne Johann Veit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kinder 1 2 Wirken 1 3 Auszeichnungen 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 QuellenLeben BearbeitenVeits Vater war der aus der deutsch judischen Bankiers Familie Veit stammende Geh Sanitatsrat Otto Siegfried Veit 1822 1883 ein in Berlin angesehener Chirurg und Geburtshelfer Die Mutter Marie Friederike Pauline Malotki von Trzbiatowski stammte aus einer pommerschen Offizierfamilie Veit studierte Medizin an der Universitat Leipzig Noch wahrend seiner Studienzeit nahm er als Angehoriger des Sanitatsdienstes 1870 71 am Deutsch Franzosischen Krieg teil 1874 promovierte er an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat zum Dr med Danach war er bis 1879 Assistenzarzt an der Koniglichen Frauenklinik in Berlin und habilitierte sich im Fach Gynakologie und Geburtshilfe Gleichzeitig fuhrte er von 1882 bis 1896 eine gynakologische Privatklinik die ihren Standort in Berlin mehrmals wechselte In ihr wurden jahrlich bis zu 300 Frauen stationar behandelt 1 1893 wurde Veit zum a o Professor ernannt 1896 folgte er dem Ruf der Universitat Leiden Von dort unternahm er Studienreisen unter anderem nach Frankfurt am Main zu Paul Ehrlich um bei ihm serologisch biologische Arbeitsmethoden zu erlernen 1902 kam er dem Ruf an die Universitat Erlangen und zwei Jahre spater im Jahr 1904 an die Universitat Halle nach wo er Dekan der Medizinischen Fakultat wurde und 1911 12 auch als Rektor fungierte Trotz eines Herzinfarktes im Jahr 1912 ubernahm der langst aus der Landwehr entlassene Mediziner ab 1914 erneut militarische Aufgaben bei der Lazarettkommission in Halle Bei einer Wanderung zum Brocken starb er an einem neuerlichen Herzinfarkt 2 Kinder Bearbeiten Johann Veits 1882 in Halle geborene Tochter Charlotte Emilie Anna Veit war an der Kunstgewerbeschule in Weimar Schulerin von Henry van de Velde Sie heiratete 1922 in Halle Saale den deutsch baltischen Agronomen Harald Woldemar Carlos von Rathlef der in erster Ehe mit der Bildhauerin Harriet Ellen Siderovna von Rathlef Keilmann verheiratet war Veits 1884 in Berlin geborener Sohn war der Anatom Otto Veit der das Anatomische Institut der Universitat Koln aufbaute und bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1957 leitete Da er nach den Nurnberger Rassegesetzen Vierteljude war wurde er am 27 September 1937 von den Nationalsozialisten als Hochschullehrer entlassen Nach 1945 konnte er sich wieder dem Weiter und Wiederaufbau seines Instituts widmen Wirken Bearbeiten Veits besonderes Verdienst war die Verbindung der Immunologie mit der gynakologischen Praxis und die Krebsbehandlung mit Radium Er bildete fur den Einsatz im Vorderen Orient auch Krankenschwestern und Hebammen aus Veit publizierte vor allem zu den Themenfeldern Anatomie der Vagina und des weiblichen Beckens sowie zum Gebarmutterkarzinom und zur Eileiterschwangerschaft Neben seinem Mitwirken am Handbuch der Gynakologie von 1896 bis 1899 veroffentlichte er gemeinsam mit Robert Olshausen ein Lehrbuch der Geburtshilfe Zusammen mit dem deutschen Pathologen Carl Ruge gilt er als Erstbeschreiber des Zervixkarzinoms Auszeichnungen Bearbeiten Mitglied der Leopoldina 1907 Eisernes Kreuz 2 Klasse mit schwarz weissem Band 1916 Roter Adlerorden 4 Klasse Preussischer Kronenorden 3 Klasse Ritterkreuz I Klasse des Hausordens Albrechts des BarenSchriften Auswahl BearbeitenJohann Veit Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane Puerperalkrankheiten Enke Erlangen 1867 Aus Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie Hrsg Rudolf Virchow Zweite vermehrte und verbesserte Auflage Sechster Band Zweite Abtheilung Zweites Heft Carl Ruge Johann Veit Zur Pathologie der Vaginalportion Erosion und beginnender Krebs Enke Stuttgart 1878 Aus Zeitschrift fur Geburtshulfe und Gynakologie urn nbn de hbz 6 1 38633 Carl Ruge Johann Veit Der Krebs der Gebarmutter Enke Stuttgart 1881 urn nbn de hbz 6 1 38646 Karl Schroeder Lehrbuch der Geburtshulfe mit Einschluss der Pathologie in der Schwangerschaft und des Wochenbettes Neu bearbeitet von R Olshausen und J Veit Cohen Bonn 1891 Johann Veit Hg Handbuch der Gynakologie Bearbeitet von Ernst Bumm und Georg Winter Wiesbaden 1897 Johann Veit Die Bedeutung der korperlichen und geistigen Gesundheit fur die Ehe und die Nachkommenschaft Flugschriften des Bundes zur Erhaltung und Mehrung der Deutschen Volkskraft Knapp Halle 1916 Literatur BearbeitenJulius Pagel Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des neunzehnten Jahrhunderts Berlin Wien 1901 Sp 1756 1757 Einzelnachweise Bearbeiten Ralf Chr Beig Private Krankenanstalten in Berlin 1869 1914 Zur Geschichte einer medizinischen Institution im Spannungsfeld zwischen privater Initiative und staatlicher Kontrolle Dissertation Freie Universitat Berlin 2003 S 139 ff Eintrag zu Johann Veit im Catalogus Professorum Halensis abgerufen am 28 Juli 2015Quellen BearbeitenVeit Familienstammbaum 1 Zur Geschichte der Bankiersfamilie Veit Bulletin des Leo Baeck Instituts Page vol 13 16 p 173 Jacob Jacobson Die Judenburgerbucher der Stadt Berlin 1809 1851Normdaten Person GND 117368202 lobid OGND AKS LCCN no94000366 NDL 00769350 VIAF 40154058 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Veit JohannALTERNATIVNAMEN Veit Johann Friedrich Otto SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Gynakologe und GeburtshelferGEBURTSDATUM 17 Juni 1852GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 2 Juni 1917STERBEORT bei Schierke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Veit amp oldid 238911404