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Johann Knipius Andronicus auch Cnipius eigentlich Kneip um 1510 in Andernach 1586 war ein deutscher Humanist Schulrektor und Theologe der Reformationszeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKnipius stammte moglicherweise aus Andernach 1 und war Magister und Dr theol Er war Pfarrer und Rektor an verschiedenen Lateinschulen der Kurpfalz so in Heppenheim an der Wiese und ab 1543 in Andernach 1550 wurde er vom Rat der Reichsstadt Frankfurt am Main als ein in theologischer Wissenschaft als auch in Schul Sachen und anderen Geschicklichkeiten wohlgeubter Mann auch ein guter Poeta 1 zum Rektor der stadtischen Lateinschule berufen Knipius war ein Freund und Anhanger Philipp Melanchthons und vertrat als einziger Frankfurter Theologe seiner Zeit die gemassigte philippistische Position im adiaphoristischen Streit Der Frankfurter Rat hatte 1548 notgedrungen das Augsburger Interim angenommen um die lebenswichtigen stadtischen Privilegien der Kaiserwahl und der Frankfurter Messe zu bewahren Gegen den Vollzug des Interims opponierte seitdem das Predigerministerium unter Fuhrung der Gnesiolutheraner Hartmann Beyer und Matthias Ritter Ab 1554 verscharfte sich der konfessionelle Streit in Frankfurt durch den Zuzug calvinistischer Fluchtlinge unter Fuhrung von Valerand Poullain und Jan Laski aus England und den Niederlanden Wahrend Knipius mit einigen gemassigten Patriziern im Rat die Ansiedelung der Fluchtlinge befurwortete wies das Predigerministerium auf die unuberwindlichen Unterschiede in der Abendmahlslehre hin Letztlich erzwang das Ministerium trotz eines Vermittlungsversuches von Johannes Calvin der 1556 nach Frankfurt gekommen war 1561 das Verbot des reformierten Gottesdienstes in Frankfurt Knipius ergriff unter Berufung auf Melanchthon in der Auseinandersetzung entschieden Partei fur die Reformierten 1560 liess er unter dem Pseudonym Johannes Candidus die Schrift Christiana confessio de coena Domini exhibita nuper quibusdam Theologis erscheinen Darin vertrat er die Thesen Christi Leib sei nicht allgegenwartig der Genuss des wahren Leibes und Blutes Christi sei ein geistlicher und Gott der uber alle Kreatur sei konne nicht mittels kreaturlicher Stoffe bei uns Wohnung machen In einer zweiten Schrift kritisierte er die Ansichten der orthodoxen Prediger Das Predigerministerium namentlich Ritter reagierte darauf mit scharfer Polemik und drohte Wo er auf seinem Irrtum beharren will so werden wir verursacht und sind fur Gott schuldig die Burger zu verwarnen dass sie ihre Kinder aus seiner Schule nehmen auf dass sie mit seinem Irrtum nicht vergiftet werden Uberdies verlor Knipius offenbar an Ruckhalt im Rat wegen eines Interessenkonfliktes Sein Sohn Johannes Cnipius der Jungere war uber seine Ehefrau Barbara Egenolff eine Tochter des Buchdruckers Christian Egenolff die er 1557 geheiratet hatte Teilhaber der Druckerei geworden 2 Zugleich unterrichtete er als Collaborant seines Vaters an der Lateinschule Dagegen richtete sich Kritik uberdies wurde Cnipius denunziert im Unterricht lacherliche Possen und buhlerische Schwanke betrieben zu haben Der Rat entliess deshalb 1561 Cnipius den Jungeren und ernannte an seiner Stelle Georg Dimpelius zum Collaboranten Daraufhin bat auch der Vater um den Abschied von seinem Rektorenamt den der Rat im Februar 1562 gewahrte Werke BearbeitenKnipius war Verfasser verschiedener theologischer Abhandlungen und Streitschriften Er fuhrte eine umfangreiche Korrespondenz mit fuhrenden Vertretern der Reformation sowie mit Frankfurter Patriziern darunter Hans und Claus Bromm Johann von Glauburg und Conrad Humbracht Er schrieb zudem lateinische und griechische Epigramme unter anderem auf Frankfurter Personlichkeiten zur Zeit der Belagerung 1552 im Furstenaufstand Literatur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 405 Cnipius Johannes In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 11 Personen A E Stuttgart Bad Cannstatt 2003 S 293 Georg Steitz M Johannes Cnipius Andronicus Schulmeister zu d Barfussern 1550 1562 der theologische Vertreter des Melanchthonianismus in Frankfurt nebst ungedr Briefen Melanchton s Bucer s Cnipius u a Frankfurt a M A Osterrieth 1860 Weblinks BearbeitenKnipius Andronicus Johannes Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 27 Juli 2015 Einzelnachweise Bearbeiten a b Johann Balthasar Ritter Evangelisches Denkmal der Stadt Frankfurt am Main bei Johann Friedrich Fleischern Frankfurt am Main 1726 S 436 f Digital in der Google Buchsuche Darstellung nach der Frankfurter Biographie Nach Josef Benzing Egenolff Egenolph Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 325 f Digitalisat war Knipius selbst mit Barbara Egenolff verheiratet Normdaten Person GND 119643332 lobid OGND AKS LCCN no2006044348 VIAF 69269803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knipius JohannALTERNATIVNAMEN Cnipius Andronicus JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Humanist Lehrer und TheologeGEBURTSDATUM unsicher um 1510GEBURTSORT unsicher AndernachSTERBEDATUM 1586 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Knipius amp oldid 233770879