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Johann George Hossauer 5 Oktober 1794 in Berlin 14 Januar 1874 ebenda war ein Hofgoldschmied Unternehmer und Erfinder Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch einer judischen Schule ging Johann George Hossauer in eine Klempnerlehre 1815 lernte er in Paris ein neues Verfahren zur Herstellung leichter Gegenstande aus Metall kennen und fand daraufhin Anstellung in der Berliner Bronzefabrik Werner amp Mietke Von 1817 bis 1819 absolvierte Hossauer eine Lehre bei dem Pariser Goldschmied Henri de Ruolz und wurde 1818 contre maitre in der Manufaktur von Tourot dem Alteren Nach Berlin zuruckgekehrt erhielt er 1819 durch den preussischen Konig Friedrich Wilhelm III finanzielle Unterstutzung bei der Einrichtung einer Fabrik fur Waren aus Platina Gold Silber Bronze und gold und silberplattiniertem Kupfer nach Englischer Art 1 die spater um 100 Mitarbeiter zahlte Hossauer entwickelte in seiner Firma die serienmassige Herstellung plattierter Waren mit Hilfe einer Drehbank und Pragewerk Balancier Zudem arbeitete er mit Karl Friedrich Schinkel eng zusammen dessen Entwurfe er auch noch nach dem Tod des vielseitigen Architekten 1841 in zahlreichen Varianten ausfuhrte Hossauer fertigte auch fur Friedrich August Stuler sowie Wilhelm Stier und lieferte Modelle fur die koniglichen Eisengiessereien in Berlin und Gleiwitz wo er Statuetten und Vasen giessen liess Die moderne Serienproduktion Hossauers entsprach den Bemuhungen Schinkels und Peter Christian Wilhelm Beuths das Handwerk zu fordern und moderne Fertigungsmethoden einzufuhren Fur die Vorreiterrolle bezeichnete Schinkel ihn als den geschicktesten und einzigen in Berlin der die neuesten technischen Hilfsmittel besitze und anwende und dem er mehrere Zeichnungen zu Pokalen bereits fruh geliefert 1 habe Hossauer erhielt bereits auf einer der ersten Gewerbeausstellungen in Berlin 1822 die goldene Preismedaille 1826 verlieh ihm Friedrich Wilhelm III den Titel Goldschmied Seiner Majestat des Konigs 1855 wurde er als Preisrichter auf die Weltausstellung in Paris berufen 1845 verkaufte er ein Patent fur ein Galvanisierungsverfahren an Werner von Siemens Da Hossauer ohne mannlichen Erben blieb gab er seine Firma 1858 auf und ubertrug sie ab 1859 dem Hofgoldschmied Emil August Albert Wagner der bei ihm von 1842 bis 1846 das Goldschmiedehandwerk gelernt hatte und dem Kaufmann Francois Louis Jeremie Sy Die Firma Hossauer firmierte daraufhin bis 1933 unter dem Namen Sy amp Wagner ab 1934 Vereinigte Juweliere GmbH nbsp Hossauers GrabsteinAls bedeutendster Berliner Goldschmied seiner Zeit erhielt Johann George Hossauer zahlreiche Auftrage vom preussischen Hof Neben der geschaftlichen Verbindung wurde ihm personliche Wertschatzung zuteil als Prinz Carl von Preussen die Patenschaft bei der Taufe seiner Tochter Marie Caroline Wilhelmine ubernahm die aus Hossauers erster Ehe mit Henriette Wilhelmine Hanff stammte Johann George Hossauers Grabstatte ist auf dem Friedhof der Dorotheenstadtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin Mitte 1930 wurde der Hossauerweg im Berliner Ortsteil Marienfelde Bezirk Tempelhof Schoneberg nach ihm benannt 2 Werke Auswahl BearbeitenZahlreiche Silberarbeiten im Auftrag des preussischen Konigshauses unter anderem 1827 Silbernes Tafelservice nach englischen Formen und sechs Kandelaber in vergoldeter Bronze verschollen anlasslich der Hochzeit des Prinzen Carl von Preussen mit Marie von Sachsen Weimar 1827 Silberner Tafelaufsatz nach Vorbild der sogenannten Warwick Vase fur Prinz Carl von Preussen Entwurf Karl Friedrich Schinkel 1831 Taufbecken und Kanne Im Auftrag der koniglichen Familie fur die Garnisonkirche in Potsdam Entwurf Karl Friedrich Schinkel 1827 Paradepauken fur das Kurassierregiment Nr 8 Berlin Die Pauken der Mahlsack Im Auftrag des Grossherzogs Carl August von Sachsen Weimar Eisenach 1829 silberner Zweig mit Rosen Ein Geschenk Hossauers an Alexandra Fjodorowna zur Erinnerung an das Fest Der Zauber der Weissen Rose anlasslich ihres 31 Geburtstags im Neuen Palais Potsdam Staatliches Museum Reservat Peterhof 1830 silberner Pokal zur Erinnerung an das Fest Der Zauber der Weissen Rose nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel im Auftrag des Herzogs Karl von Mecklenburg fur das Turmzimmer im Schloss Monbijou Zwei gleiche Pokale fertigte Hossauer fur Friedrich Wilhelm III und Zarin Alexandra Fjodorowna 1831 Silbervergoldeter Kelch und Patene fur die Kirche im Ortsteil Marsow der Gemeinde Vellahn Mecklenburg Vorpommern Abendmahlskanne fur die Klosterkirche in Dobbertin Mecklenburg Vorpommern Patene fur die Kirche in Bergrade Sechs silberplattierte Leuchter fur den Dom in Frauenburg Ostpreussen heute Frombork 1840 Huldigungsschild Von der Stadt Berlin an Friedrich Wilhelm IV anlasslich dessen Kronung Entwurf Wilhelm Stier 1848 Zwei silberne Leuchter fur die Kirche in Weitendorf 1857 Oblatenschussel fur die evangelische Kirche in Tannsee Kreis Marienburg heute Malbork 1857 Ehrenhelm Entwurf Friedrich August Stuler Monstranz fur die katholische Pfarrkirche Stuhm Westpreussen heute SztumLiteratur BearbeitenGeorge Hossauer Motive zu meiner Denkschrift Berlin am 18 October 1861 Decker Berlin 1862 Johann George Hossauer In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 17 Heubel Hubard E A Seemann Leipzig 1924 S 547 548 Kurt Gerhard Klietmann Hossauer Johann George In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 652 Digitalisat Winfried Baer Johann George Hossauer Goldschmied des Prinzen Carl In Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Berlin Hrsg Schloss Glienicke Hartmann Berlin 1987 S 231 f Angelika Wesenberg Johann George Hossauer 1794 1874 Fuhrender Berliner Goldschmied des 19 Jahrhunderts In Staatliche Museen zu Berlin Hrsg Forschungen und Berichte Band 26 Henschel Berlin 1987 ISBN 978 3 362 00145 8 S 213 240 Melitta Jonas Johann George Hossauer 1794 1874 Goldschmied seiner Majestat des Konigs Dissertation Technische Universitat Berlin Fachgebiet Kunstgeschichte 1992 Melitta Jonas Gold und Silber fur den Konig Johann George Hossauer 1794 1874 Goldschmied Sr Majestat des Konigs Herausgegeben von der Generaldirektion der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Arenhovel Berlin 1998 ISBN 3 922912 45 1 Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 27 Juni bis 20 September 1998 im Schloss Charlottenburg Neuer Flugel Berlin Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann George Hossauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Werkabbildungen medalnetEinzelnachweise Bearbeiten a b C Brecht Johann George Hossauer 1874 In Vermischte Schriften hrsg vom Verein fur die Geschichte Berlins I Berlin 1888 S 1 8 Hossauerweg In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 120448440 lobid OGND AKS LCCN nb99029860 VIAF 843833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hossauer Johann GeorgeALTERNATIVNAMEN Hossauer Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Hofgoldschmied Unternehmer und ErfinderGEBURTSDATUM 5 Oktober 1794GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 Januar 1874STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann George Hossauer amp oldid 212913712