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Johann Georg II Reichsgraf von Konigsfeld 1 November 1679 in Zaitzkofen geburtig Johann Georg Joseph Anton Maria von Konigsfeld 16 November 1750 in Munchen war bayerischer Konferenzminister und unter Kaiser Karl VII Reichsvizekanzler des Heiligen Romischen Reiches Johann Georg II von Konigsfeld Kupferstich von Christoph Heinrich Muller nach einem Gemalde von Franz LippoldLeben BearbeitenEr entstammte dem Geschlecht der Konigsfeld das im 18 Jahrhundert zu den vornehmsten Adelsfamilien Altbayerns zahlte Sein Grossvater Johann Georg I war am 14 September 1685 von Kaiser Leopold I in den Reichsgrafenstand erhoben worden 1659 erwarb dieser das Gut Alteglofsheim und uberliess es kraft Fidei Kommiss Testaments 1694 seinem Enkel Johann Georg II dessen Vater Kammerer des bayerischen Kurfursten war besuchte das Regensburger Jesuitengymnasium und studierte seit 1697 ohne Abschluss in Salzburg Jura 1715 wurde er kurbayerischer Gesandter Von 1717 bis 1732 war er bayerischer Gesandter auf dem immerwahrenden Reichstag zu Regensburg 1729 verweigerte er als Bevollmachtigter Bayerns auf dem Kongress zu Soissons die Zustimmung zu den Garantien der Pragmatischen Sanktion Im selben Jahr wurde er zum Grosskomtur des Sankt Georgi Ritterordens gewahlt 1730 hielt er sich mit seiner zweiten Gemahlin einer Grafin Preysing und den sechs Kindern die von dreizehn am Leben geblieben waren in Paris im Palais von Madame La Marechal de Beaufleur auf Er wurde mit wichtigen diplomatischen Missionen betraut konnte sich aber gegenuber den alten Ministern nicht durchsetzen 1 Da man ihm Sympathien fur Osterreich und den Kaiser nachsagte war er ab 1732 suspendiert 1735 wurde er Vice Statthalter von Amberg vier Jahre spater Landschaft Unterlands Prasident Nach dem Tod von Kaiser Karl VI im Jahr 1740 reiste er im Auftrag seines Kurfursten mit einer neunzehn Seiten umfassenden Instruktion an die Hofe der bischoflichen Kurfursten von Mainz und Trier um das Erbfolgerecht Karl Albrechts auf die osterreichischen Erblande zu verfechten In Frankfurt am Main versuchte Konigsfeld als Wirklicher Geheimer Rath und Conferenzminister die bevorstehende Kaiserwahl im Sinne Karl Albrechts zu lenken Als beeindruckendes Argument konnte er darauf hinweisen dass inzwischen Bohmen seinem Herrn als Konig huldigte Gleichzeitig gelang es ihm den Reichsvizekanzler Rudolph Joseph von Colloredo zum freiwilligen Rucktritt zu zwingen und dessen Nachfolge anzutreten Dabei hat Karl gegen das Ernennungsrecht des Reichserzkanzlers des Mainzer Kurfursten Konigsfeld als Vizekanzler durchgesetzt Allerdings musste Konigsfeld an Colloredo als Gegenleistung fur dessen Verzicht 100 000 Gulden vorschiessen Bei der Kronung Karl Albrechts zum Kaiser Karl VII am 12 Februar 1742 umgurtete er den Kaiser mit dem Schwert Karls des Grossen und erhielt dafur vom neuen Kaiser die kaiserlichen Siegel am silbernen Stab Konigsfeld hielt nach dem Kniefall des Magistrats die feierliche Anrede an den Kaiser und vom Balkon aus die Ansprache an die auf dem Romerberg zur Huldigung versammelte Burgerschaft Im Jahr 1742 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Im Zuge des Osterreichischen Erbfolgekrieges wurde nun Bayern von osterreichischen Truppen besetzt Erst durch einen vom Kaiser vermittelten Kredit des hannoverschen Juden Moses Lewi konnte er die 100 000 Gulden fur Colloredo aufbringen so dass er Ende 1742 auch de jure Vizekanzler des Heiligen Romischen Reiches wurde was er de facto bereits war Unter dem Wittelsbacher Kaiser Karl VII amtierte er von 1742 bis 1745 als Reichsvizekanzler Graf Konigsfeld hat sich in dem Amt bewahrt und die Interessen des Kaisers wirkungsvoll verteidigt In der kurzen Zeit seiner Tatigkeit hat die Reichshofkanzlei unter seiner Leitung ihren Spielraum insbesondere gegen den Reichserzkanzler stark ausgebaut 2 Er verlor seine Position als Reichsvizekanzler als Karl 1745 starb Nach Kriegsende lebte er in Munchen im heutigen Erzbischoflichen Palais als churbayerischer Ministre und Obristcammerer Erst 1748 konnte er seine Schuld bei Moses Lewi begleichen nachdem es ihm gelungen war seinen Sohn in die gleiche Stellung am Munchner Hof zu bringen die er einst selbst besass Von 1728 bis 1734 liess er das Schloss Alteglofsheim prachtvoll umbauen und ausstatten Auch eine neue Pfarrkirche mit einer Familiengruft der Grafenfamilie liess er bauen Auch der Neubau von Schloss Schonach 1702 geht auf ihn zuruck Um 1730 erfolgte der Neubau von Schloss Zaitzkofen Verheiratet war er in erster Ehe mit einer Grafin Montfort Seine zweite Frau war Antonia Grafin von Preysing 3 Nach seinem Tod wurde der Leichnam des Reichsgrafen in einem von sechs Rappen gezogenen Trauerwagen von Munchen nach Alteglofsheim uberfuhrt Am Morgen des 20 November 1750 wurde der Leichnam im Ovalsaal des Schlosses aufgebahrt Abends funf Uhr erfolgte die Bestattung in der Familiengruft Vom Grabdenkmal ist nur noch die Inschriftenplatte erhalten Literatur BearbeitenWolf Dieter Peter Johann Georg Joseph Graf von Konigsfeld 1679 1750 Ein bayerischer Adeliger des Ancien regime Lassleben 1977 Carl Oskar Renner Johann Georg von Konigsfeld Churbayerischer Ministre und Obristcammerer In Herbert Schindler Hrsg Bayern im Rokoko Aspekte einer Epoche im Umbruch Suddeutscher Verlag Munchen 1989 ISBN 3 7991 6434 0 S 95 103 Hans Michael Korner Hrsg unter Mitarbeit von Bruno Jahn Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie Band 2 H O K G Saur Munchen 2005 ISBN 3 598 11460 5 Einzelnachweise Bearbeiten Alois Schmid Max III Joseph und die europaischen Machte Die Aussenpolitik des Kurfurstentums Bayern von 1745 1765 Oldenbourg Gottingen 1987 ISBN 3 486 53631 1 S 24 zugleich Munchen Universitat Habilitations Schrift 1984 Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges Romisches Reich Osterreich Deutschland Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34395 3 S 227 Pressebericht zu Schloss und Gruft Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www monumentum netVorgangerAmtNachfolger Bayerischer Gesandter in Regensburg 1717 1732 Johann Adolf von MetschReichsvizekanzler 1742 1745Rudolph Joseph von ColloredoNormdaten Person GND 118564420 lobid OGND AKS VIAF 10637659 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konigsfeld Johann Georg vonKURZBESCHREIBUNG bayerischer Konferenzminister und ReichsvizekanzlerGEBURTSDATUM 1 November 1679GEBURTSORT Zaitzkofen Schierling STERBEDATUM 16 November 1750STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg von Konigsfeld amp oldid 201308342