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Johann Friedrich Wilhelm Koch 30 Mai 1759 in Sudenburg 3 Marz 1831 in Magdeburg war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Botaniker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schriftstellerisches Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Friedrich Wilhelm Koch war der Sohn eines Kaufmanns und dessen Ehefrau Marie Magdalene geb Preusser Nachdem sein Vater bereits am 24 Oktober 1761 verstarb heiratete seine Mutter in zweiter Ehe den aus Borne geburtigen G C Dunte 1793 Von seinen acht Geschwister verstarben bereits sieben sehr fruh sein Bruder Carl Friedrich 23 Dezember 1801 in Dessau wurde 1779 Kaufmann in Dessau Bereits als Kind erlernte er das Orgelspiel und kam nach einer oberflachlichen schulischen Ausbildung im Alter von zwolf Jahren Ostern 1771 auf die Domschule Magdeburg und auf Veranlassung des damaligen Sudenburger Predigers Koppe 1772 auf die Schule Kloster Berge bis er Ostern 1777 sein Theologiestudium an der Universitat Halle begann und 1779 beendete Er begann im September 1779 als Lehrer an der Domschule in Magdeburg und wurde im Fruhjahr 1780 am Padagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg beim Leiter Gotthilf Sebastian Rotger als Lehrer angestellt seine Unterrichtsfacher waren alte Sprachen Griechisch Hebraisch und Latein Naturwissenschaften Physik Physiologie Mathematik und Musik zudem war er verantwortlich fur die Bibliotheksarbeit des Klosters Fur seinen Unterricht nutzte er die Basedowschen Kupfertafeln von Johann Bernhard Basedow in denen dieser Text und Bild verband sowie Sachinformationen die dialogisch erortert wurden hinzufugte 1 Am 7 Oktober 1785 erfolgte seine Ernennung zum Rektor des Padagogiums bis er 1792 als dritter Prediger an die Magdeburger St Johannis Kirche berufen wurde dort ruckte er im Dezember 1807 zum zweiten Prediger auf 1810 berief ihn das damals noch bestehende Domkapitel nach dem Tod des Superintendenten Karl Friedrich August Ludeke 1753 1809 2 auf die vakant gewordene zweite Dompredigerstelle wahrend seiner Zeit als Prediger war er von 1802 bis 1807 Direktor der Handlungsschule in Magdeburg der er sich bereits seit 1782 widmete 1808 erfolgte seine Wahl in den Magdeburger Gemeinderat und 1812 wurde Johann Friedrich Wilhelm Koch Superintendent der ersten Magdeburger Diozese Am 11 Februar 1813 erhielt das koniglich westfalische Konsistorium den Befehl zur Raumung des Domes und siedelte in die Heilig Geist Kirche uber Abwechselnd standen nun die Domprediger Franz Bogislaus Westermeier und Koch sowie der Prediger der Heilig Geist Kirche Karl Christoph Gottlieb Zerrenner auf der Kanzel Ende 1814 wurde er Mitglied des Konsistoriums 1816 Konsistorial und Schulrat der Kirchenprovinz Sachsen und 1824 Mitdirektor des Burgerrettungsinstituts Johann Friedrich Wilhelm Koch war seit dem 17 Juli 1792 mit Elisabeth Henriette Charlotte geb Leiber aus Schonebeck verheiratet Gemeinsam hatten sie acht Kinder von denen vier bereits im Kindesalter verstarben Seine Tochter die bereits am 7 Juli 1830 verstarb war mit dem Buchhandler und Verleger Karl Gottfried Kretschmann 1784 1850 verheiratet Von seinen drei Sohnen die ihn uberlebten sind namentlich bekannt Carl Friedrich Koch Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Johann Friedrich Wilhelm Koch verfasste und veroffentlichte nicht nur seine Predigten Reden und Schulschriften sondern publizierte auch zahlreiche Werke wissenschaftlichen Inhalts die sich mit Botanik Arithmetik Schachspiel und Musik beschaftigten so gab er 1814 eine Gesangslehre heraus in der er ein von ihm vervollkommnetes Ziffernsystem fur den Gesangsunterricht an Volksschulen vorstellte das sich in der Folge durchsetzte und jahrzehntelang in der musikpadagogischen Praxis bewahrte In seinem Melodienbuch in Ziffern ersetzte er die Noten durch Ziffern und fasste sie in ein anschauliches System sodass es eine Vereinfachung fur Laien darstellte Er stellte in seinen Werken zum Schach den praktischen Gesichtspunkt in den Vordergrund Damit wollte er lehren nicht belehren und baute auf dem vorhandenen Wissensstand zu Beginn des 19 Jahrhunderts auf Die Methodik des Selbstunterrichtes im Schachspiel mag hierbei auf seinen Codex zuruckzufuhren sein Seine schachhistorischen Kenntnisse waren fur die damalige Zeit zwar bedeutend doch fehlte ihm scheinbar der Zugang zu den bedeutenden italienischen Werken wie beispielsweise Domenico Lorenzo Ponziani Polemischer Kritik stellte er sich Koch sachlich und ubernahm zahlreiche Anregungen und Verbesserungen Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1825 erhielt Johann Friedrich Wilhelm Koch den Roten Adlerorden 3 Klasse und anlasslich seines funfzigjahrigen Amtsjubilaums am 5 Oktober 1829 den Roten Adlerorden 2 Klasse mit Eichenlaub Ebenfalls anlasslich seines Amtsjubilaums ernannte ihn die Theologische Fakultat der Universitat Halle zum Dr theol h c Im International Plant Names Index IPNI ist sein Autorenkurzel Koch 3 Schriften Auswahl BearbeitenJohann Friedrich Wilhelm Koch Karl Friedrich August Ludecke Gotthilf Sebastian Rotger Christian Friedrich Schewe Gottesdienstliche Feier des Zweihundertjahrigen Reformationsjubilaums im Kloster Unser Lieben Frauen zu Magdeburg am 25 Marz 1791 Magdeburg 1791 Botanisches Handbuch zum Selbstunterricht Magdeburg 1797 1798 2 A 3 A Aussprache der lateinischen Pflanzennamen versehen Magdeburg 1797 1798 Handbuch zur Kenntniss des linneischen Pflanzensystem und seiner Terminologie Magdeburg bey G C Keil 1798 Exempelbuch ein Hilfsmittel zur Beforderung des Geschmacks an Rechenubungen Magdeburg 1800 1802 Die Rechnungsarten in ungleichbenannten Zahlen Magdeburg 1800 1802 Die Schachspielkunst nach den Regeln und Musterspielen des Gustavus Selenus Philidor G Greco Calabrois Stamma und des Pariser Clubs Magdeburg 1801 1803 Mykrographie eine Ableitung die interessantesten mikroskopischen Objekte aus allen drey Reichen der Natur zu sammeln zu prapariren und zu beurtheilen Magdeburg 1803 Anleitung zur Anwendung der Logarithmenrechnung auf kaufmannische Gegenstande Magdeburg 1808 Die Pflanzen Arten Magdeburg Heinrichshofen 1808 Das Damenspiel auf feste Regeln gebracht durch Musterspiele erlautert und mit vier noch unbekannten Spielarten bereichert Magdeburg 1811 Codex der Schachspielkunst Magdeburg bey W Heinrichshofen 1813 1814 1 Teil 2 Teil Anleitung fur Lehrer in Elementarschulen zu einem wirksamen Schreibunterrichte Magdeburg 1813 Gesangslehre ein Hilfsmittel fur Elementarschullehrer Magdeburg 1814 Der Dom zu Magdeburg Magdeburg 1815 Choralbuch fur Volksschulen Magdeburg 1816 Warum soll der Gesang in unsern Schulen nicht nach Noten sondern nach Ziffern gelehrt werden Magdeburg 1817 C Senfft von Pillsach Johann Friedrich Wilhelm Koch Das Belagerungs Schach mit einer Anweisung zum Schach unter drei und vier Spielern Hamburg in der Heroldschen Buchhandlung 1820 Einstimmiges Choralbuch fur Volksschulen Magdeburg 1821 Dreistimmiges Choralbuch in Ziffern fur Volksschulen Magdeburg 1824 Vierstimmige Chorale und Altargesange in Ziffern fur Sangerchore Magdeburg 1822 Lieder fur die Jugend mit mehrstimmigen Melodien in Ziffern Magdeburg 1822 Tausendjahriger Calender zum schnellen und sichern Auffinden der kirchlichen Feste und Wochentage jedes Jahres in diesem Zeitraum Magdeburg 1824 Vorkenntnisse Terminologie und Anleitung zum Untersuchen und Sammeln der Pflanzen Magdeburg Heinrichshofen 1824 Die grasartigen und kryptogamischen Gewachse Magdeburg Heinrichshofen 1826 Hirsch Silberschmidt Johann Friedrich Wilhelm Koch Die neu entdeckten Geheimnisse im Gebiete des Schachspiels oder Verbesserungen mehrerer Spiele des Selenus Philidors u s m nebst einer Anweisung zum Schach und neu verbesserten Kriegesspiel Braunschweig 1826 Melodienbuch in Ziffern Magdeburg 1828 Literatur BearbeitenJohann Friedrich Wilhelm Koch In Michael Negele Johann Friedrich Wilhelm Koch Wegbereiter fur Paul Rudolph von Bilguer und Tassilo von Heydebrand und der Lasa Tagungsband vom II Internationales von der Lasa Seminar im Korniker Schloss Kornik bei Poznan Polen vom 22 bis 24 Oktober 2007 4 Johann Friedrich Wilhelm Koch In Neuer Nekrolog der Deutschen 9 Jahrgang 1831 1 Teil Ilmenau 1833 S 200 f Weblinks BearbeitenJohann Friedrich Wilhelm Koch In Magdeburger Biographisches Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Elementarwerk Kupfersammlung Wikimedia Commons Abgerufen am 15 Dezember 2019 englisch Leipziger Literaturzeitung Breitkopf 1809 google de abgerufen am 15 Dezember 2019 International Plant Names Index Abgerufen am 15 Dezember 2019 II Internationales von der Lasa Seminar in Kornik 2007 kwabc org de Abgerufen am 14 Dezember 2019 Normdaten Person GND 124212255 lobid OGND AKS VIAF 77242185 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch Johann Friedrich WilhelmALTERNATIVNAMEN Koch Joh Fr Wilh Koch J F W Koch Johannes Friedrich Wilhelm Koch Johannes Fridericus Guilelmus Koch Joannes Fridericus GuilelmusKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher und BotanikerGEBURTSDATUM 30 Mai 1759GEBURTSORT SudenburgSTERBEDATUM 3 Marz 1831STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Wilhelm Koch amp oldid 230864659