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Gotthilf Sebastian Rotger andere Schreibweise Gotthelf Spitzname Vater Rotger 5 Mai 1749 in Klein Germersleben 16 Mai 1831 in Magdeburg war ein deutscher Padagoge und Leiter des bekannten Padagogiums am Kloster Unser Lieben Frauen Gotthilf Sebastian Rotger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenGotthilf Rotger wurde als Sohn des Pfarrers von Klein Germersleben Peter Rotger und der Tochter des Rektors der Magdeburger Domschule Margarethe Christine Rotger geborene Muller geboren Zunachst besuchte er ab 1756 die Stadtschule in Neuhaldensleben dann von 1765 bis 1767 als Alumne das Padagogium des Klosters unser Lieben Frauen in Magdeburg Hieran schloss sich bis 1770 ein Studium der evangelischen Theologie in Halle Saale bei Johann Georg Knapp Johann August Nosselt und Johann Salomo Semler an Der beim Studium auch an Kosmologie Mathematik und Physik interessierte Rotger hielt eine erste Probepredigt in Worbzig bei Kothen Rotger entschied sich jedoch gegen eine religiose Tatigkeit ging nach Magdeburg und nahm eine Anstellung als Hauslehrer an die er 1770 und 1771 ausubte 1771 wurde er Lehrer an seinem fruheren Padagogium und gehorte bereits 1772 dem Konvent an Rotger wurde zu einem geachteten der Aufklarung nahestehenden Padagogen mit enormem organisatorischem Talent Im Jahr 1774 wurde er Prokurator und Ende 1779 Propst des Klosters In diesem Amt gehorte er den Landstanden an in deren engeren Ausschuss er ab 1781 mitwirkte 1786 erfolgte seine Wahl als Deputierter zur Erstellung eines allgemeinen preussischen Gesetzbuches Als Propst vertrat er ein Leben in Toleranz Menschlichkeit und Vernunft und setzte sich im Sinne einer humanistischen und burgerlich nationalen Erziehung ein Nach anfanglichen Auseinandersetzungen gab es mehrfach Kontakte zum Schulreformer Johann Bernhard Basedow Am Padagogium fuhrte er eine Vielzahl von Reformen und Neuerungen ein Es entstand eine Schulerbibliothek eine Naturalien und eine Maschinenkammer Auch fuhrte er Zensuren ein Ab 1793 gab er eine regelmassige jahrliche Publikation des Padagogiums heraus Bereits 1780 hatte er die regelmassigen Klosterballe ins Leben gerufen Es fanden auch regelmassige Exkursionen zu von ihm angeregten botanischen Anpflanzungen in der zum Kloster gehorenden sogenannten Kreuzhorstfeste statt Im Jahr 1805 feierte Rotger sein 25 jahriges Dienstjubilaum als Propst In diesem Zusammenhang wurden ihm eine Reihe weiterer Amter ubertragen Er wurde Mitglied des Provinzialschulkollegium und der Generaldirektion des Zwangsarbeitshauses Gross Salze Daruber hinaus ubernahm er die Direktion der Magdeburger Freitische an der Universitat Halle Rotger war auch Mitglied der sogenannten Mittwochsgesellschaft einer literarischen Gesellschaft um Friedrich von Koepcken 1737 1811 Der Einmarsch der franzosischen Armee in Magdeburg im Jahr 1806 verhinderte die Umsetzung von Planen Rotgers zur Reformierung des Magdeburger niederen Schulwesens Auch unter der franzosischen Besatzung blieb Rotger einflussreich und konnte die Unabhangigkeit des Padagogiums bewahren 1806 wurde er Mitglied des Magdeburger Gemeinderates Zwischen 1807 und 1813 wurde er daruber hinaus Arrondissements Liquidator im Elbe Department des in der Besatzungszeit gebildeten Konigreichs Westphalen Fur dieses Departement wurde er auch in die Reichsstande des Konigreichs Westphalen gewahlt Zu seinen Schulern in dieser Zeit gehorte auch der spatere Schriftsteller Carl Leberecht Immermann der ihm spater zu seinem 50 Dienstjubilaum ein Huldigungsgedicht sandte Das Amt als Propst hatte Rotger bis 1830 und somit uber einen Zeitraum von 50 Jahren inne Rotger wohnte von 1779 bis 1831 im Haus Regierungsstrasse 3 am Kloster in der Magdeburger Altstadt In seiner Amtszeit als Propst entwickelte sich das Padagogium wieder zu einer uberregional bedeutsamen Bildungsstatte Rotger war ein eifriger Sammler von Handschriften seiner Zeitgenossen Seine Sammlung umfasste einige tausend Stucke jedes Einzelne war sorgfaltig mit Tinte in Rot bezeichnet Seit etwa 1998 tauchen die Autografen im Handel auf Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenkstein in Klein GermerslebenFur den schon zu Lebzeiten geachteten Rotger fertigte Christian Friedrich Tieck im Auftrag der Stadt Magdeburg 1821 eine Marmorbuste der Maler Carl Sieg schuf ein Gemalde Die Universitat Halle verlieh Rotger die theologische Ehrendoktorwurde Die Stadt Magdeburg verlieh ihm auch wegen seines Engagements im Burger Rettungs Institut die silberne Burgerkrone Rotger war auch Ritter des Roter Adler Ordens 2 Klasse In spaterer Zeit benannte die Stadt Magdeburg ihm zu Ehren eine Strasse als Rotgerstrasse In seinem Geburtsort Klein Germersleben wurde nach ihm ein Platz benannt und ein Gedenkstein errichtet Werke BearbeitenBriefe eines ganz unpartheyischen Kosmopoliten uber das Dessauische Philanthropin 1776 Versuch einer kurz erzahlten Magdeburgischen Reformations Geschichte 1782 Ausfuhrliche Nachricht von dem Padagogium am Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg 1783 Ueber Unterricht Lehrmethode Schulpolizey und Charakterbildung 1791 Billigkeitsgrunde fur die Vereinigung der Schulden aller Westphalischen Departements zu einer gesammten Reichs Schuld 1808 Ruckblicke in s Leben veranlasst durch das Jubelfest des Herrn Kanzlers Dr Niemeyer 1827 Ein Hundert Sinngedichte 1828Literatur BearbeitenUwe Forster Rotger Gotthilf Sebastian In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Martin Wiehle Bordepersonlichkeiten Biografisches Lexikon der Magdeburger Borde Beitrage zur Kulturgeschichte der Magdeburger Borde und ihrer Randgebiete Bd 6 Dr ziethen verlag Oschersleben 2001 ISBN 3 935358 20 2 Martin Wiehle Magdeburger Personlichkeiten Hrsg durch den Magistrat der Stadt Magdeburg Dezernat Kultur imPuls Verlag Magdeburg 1993 ISBN 3 910146 06 6 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 314 Jochen Lengemann Parlamente in Hessen 1808 1813 Biographisches Handbuch der Reichsstande des Konigreichs Westphalen und der Standeversammlung des Grossherzogtums Frankfurt Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 7 Insel Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 458 16185 6 S 179 180 Karl Janicke Rotger Gotthilf Sebastian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 303 305 Weblinks BearbeitenRotger Gotthilf Sebastian Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 115378480 lobid OGND AKS VIAF 740480 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rotger Gotthilf SebastianKURZBESCHREIBUNG Padagoge und Leiter des Padagogiums am Kloster Unser Lieben FrauenGEBURTSDATUM 5 Mai 1749GEBURTSORT Klein GermerslebenSTERBEDATUM 16 Mai 1831STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotthilf Sebastian Rotger amp oldid 239395759