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Johan Arckenholtz 9 Februar 1695 in Helsinki 12 Juli 1777 in Stockholm war ein in Schweden wirkender finnischer Bibliothekar politischer Pamphletist und Historiker Er ist bekannt als Autor einer Geschichte uber Christina von Schweden Johan Arckenholtz Kupferstich Leben BearbeitenJohan Arckenholtz wurde in Helsinki als Sohn eines Syndikus der Stadt geboren Sein Urgrossvater vaterlicherseits war Pelzmacher und im Dreissigjahrigen Krieg aus Deutschland eingewandert Seine Mutter war die schwedischstammige Helena Forssenius Arckenholtz begann an der Universitat von Turku der schwedischsprachigen Universitat in Finnland Jura und Geschichte zu studieren ging aber 1713 auf der Flucht vor den russischen Truppen die im Grossen Nordischen Krieg das damals zu Schweden gehorende Land besetzten nach Schweden wo er in Uppsala sein Studium fortsetzte Er war dort besonders von den Lehren von Samuel Pufendorf beeinflusst Auslandsaufenthalte fuhrten ihn an die Universitaten in Marburg wo er Christian Wolff horte Utrecht Strassburg und ein Jahr nach Paris Ab 1718 war er Mitglied in der koniglichen Hofkanzlei in Stockholm die auch als Aussenministerium fungierte wo er 1735 Registrar wurde Die Jahre von 1720 bis 1732 verbrachte er allerdings uberwiegend im Ausland auf Reisen wobei er wie damals ublich junge schwedische Adlige als Hauslehrer auf ihrer Grand Tour durch Europa begleitete und nebenbei Geschichtsstudien betrieb 1731 besuchte er England und schrieb daruber in Briefen an den befreundeten franzosischen Abbe Bouqueron Schweden hatte damals als einziges Land in Europa neben England eine parlamentarische Demokratie wobei sich besonders die Partei der Hute Hattarne die fur eine Verbindung mit Frankreich und eine Revanchepolitik gegen Russland stand und die Mutzenpartei Mossarna gegenuberstanden wobei Letztere sich gegen einen erneuten Krieg mit Russland und fur eine engere Verbindung an England einsetzte Arckenholtz war Anhanger der Regierung unter Arvid Horn der von der Mutzenpartei unterstutzt wurde In einer Denkschrift uber die Aussenpolitik Schwedens die nur fur seine politischen Freunde bestimmt war machte er sich uber den franzosischen Aussenminister Fleury lustig und griff diesen scharf an Die Schrift kamen den Fuhrern der Hutpartei zur Kenntnis die einen Anlass sahen Horn in Schwierigkeiten zu bringen und die Schrift Fleury zur Kenntnis brachten der uber selbige verargert war Nach dem Machtantritt der Hutpartei fuhrte das 1738 zur Entlassung von Arckenholtz Arckenholtz wurde nun ein entschiedener politischer Gegner der Hutpartei und arbeitete wahrend des Reichstags 1740 41 fur die Mutzenpartei fur die er im Manufakturkontor des Handelsministeriums war Im Rahmen einer politischen Intrige der Hutpartei wurde er im Februar 1741 mit mehreren anderen inhaftiert und auf unbestimmte Zeit zu Haft in der Festung Bohus verurteilt Nach dem Wechsel der Regierungspartei beim nachsten Reichstag kam er im Marz 1743 frei und ging ins Ausland 1746 wurde er hessischer Bibliothekar und Hofrat fur Konig Friedrich I in Kassel was er auch nach dessen Tod 1751 bei dessen Bruder dem Landgrafen Wilhelm VIII Hessen Kassel blieb Bekannt wurde er in dieser Zeit fur seine Geschichte uber die Konigin Christine von Schweden die 1751 bis 1760 in vier Banden erschien Memoires concernant Christine Reine de Suede und umfangreiches Quellenmaterial enthielt das er unter anderem in Rom dem letzten Wohnsitz der ehemaligen Konigin und im Vatikan einsehen konnte Aufgrund der abgedruckten Quellen ist das Werk auch heute noch fur Historiker wertvoll Damals fuhrte es zu einer literarischen Fehde mit dem Danen Ludvig Holberg als dieser Christine von Schweden herabsetzte Nach dem Machtverlust der Hutpartei kehrte er 1766 nach Schweden zuruck und erhielt vom schwedischen Konig Adolf Friedrich den Auftrag eine Geschichte Friedrichs I zu schreiben die er aber nicht zum Abschluss brachte Arckenholtz verfasste neben seiner Biographie Christinas von Schweden noch einige kleinere Werke so 1734 und 1739 gegen die Handelspolitik der Hutpartei insbesondere gegen die von dieser der neu gegrundeten schwedischen Ostindienkompagnie erteilten Privilegien Seine umfangreiche Materialsammlung fur eine Geschichte Gustav Adolfs wurde spater von dem Historiker Jakob Mauvillon verwertet Er hinterliess seine wertvolle Buch und Manuskriptsammlung 1768 der Universitat Turku und stiftete Stipendien fur Mitglieder der schwedischen Minderheit in Finnland Schriften BearbeitenHistorische Merkwurdigkeiten der Konigin Christina von Schweden Amsterdam und Leipzig vier Bande 1751 1760 mit umfangreichen Quellen auch von Schriften der Konigin selbst deutsche Ubersetzung ursprunglich franzosisch Memoires pour servir a l histoire de Christine de Suede es gab auch eine Teilubersetzung ins Englische und eine gekurzte schwedische Fassung herausgegeben von K K Gjorwell 1761 bis 1764 in zwei Banden Teilweise abgedruckt in Christina von Schweden Gesammelte Werke Autobiographie Aphorismen historische Schriften Hamburg Autorenverlag Maeger 1995Literatur BearbeitenJuha Manninen A misty land of wonders travel experiences of the Finn Johan Arckenholtz in England 1731 Johan Arckenholtz In Herman Hofberg Frithiof Heurlin Viktor Millqvist Olof Rubenson Hrsg Svenskt biografiskt handlexikon 2 Auflage Band 1 A K Albert Bonniers Verlag Stockholm 1906 S 42 schwedisch runeberg org Arckenholtz Johan In Bernhard Meijer Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 1 A Armati Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1904 Sp 1392 schwedisch runeberg org Normdaten Person GND 116319739 lobid OGND AKS LCCN no92008768 VIAF 76620252 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arckenholtz JohanKURZBESCHREIBUNG finnischer HistorikerGEBURTSDATUM 9 Februar 1695GEBURTSORT HelsinkiSTERBEDATUM 12 Juli 1777STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johan Arckenholtz amp oldid 229219081