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Jean de Brebeuf auch Johannes de Brebeuf 25 Marz 1593 in Conde sur Vire Normandie 16 Marz 1649 an der Georgsbucht 1 war ein franzosischer Priester und Jesuit der zur Missionierung in das Gebiet der Wyandot am Huronsee in Neufrankreich heute Kanada gesendet wurde und dort von Irokesen gefoltert und getotet wurde Jean de Brebeuf und seine Gefahrten als die Kanadischen Martyrer bezeichnet werden in der katholischen Kirche als Heilige und Martyrer verehrt Sie wurden gemeinsam am 21 Juni 1925 selig und am 29 Juni 1930 heiliggesprochen Darstellung Jean de Brebeufs in The Jesuit relations and allied documents von Reuben Gold Thwaites Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Mission in Neufrankreich 1 3 Sprach und Volkerkunde 2 Verehrung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Uber Brebeufs Jugend ist nur wenig bekannt Am 8 November 1617 mit 24 Jahren trat er in das Noviziat der Jesuiten in Rouen ein das er zwei Jahre spater beendete 2 Im September 1621 erhielt er in Lisieux die Weihe zum Subdiakon und die Weihe zum Diakon einige Monate spater in Bayeux Im Februar 1622 wurde er zum Priester geweiht und lehrte am Jesuitenkolleg in Rouen bis er in die Mission in Neufrankreich entsandt wurde 3 Mission in Neufrankreich Bearbeiten Als Grund fur seine Entsendung in die Mission wird unter anderem eine Sprachbegabung Brebeufs angegeben 4 Am 19 Juni 1625 erreichte er die Siedlung Quebec in Kanada 1626 brach er zu dem Indianerstamm der Wyandot Huronen auf Drei Jahre lang erlernte der die Sprache der Huronen Bereits 1629 musste er wegen der Ubergabe der Kolonie an England Kanada verlassen und kehrte nach Frankreich zuruck In Rouen legte er am 30 Januar 1630 sein letztes Gelubde als Jesuit ab 5 Als aber 1633 die Kolonie wieder in den Handen der Franzosen war kehrte er zuruck Nur mit Muhe konnte er das Gebiet der Huronen erreichen Durch die eingeschleppten Krankheiten waren diese misstrauische gegenuber den Missionaren geworden 6 Zunachst hielten sich die Erfolge seiner Mission in Grenzen so berichtete er im Jahr 1635 von nur 14 Taufen Aber schon im Folgejahr steig die Zahl auf 86 1639 liess sich Brebeuf gemeinsam mit einem anderen Jesuitenbruder an der Georgsbucht am Huronsee nieder Wegen der grossen Zahl Bekehrungen durch Brebeufs Mission entwickelte sich unter einigen Indigenen die Vorstellung er sei ein Schamane Er soll nach diesem Ruf angeblich gegen schlimme Krankheiten namentlich die Pocken immun gewesen sein 6 Brebeuf starb am Marterpfahl durch die Irokesen nachdem diese bei einem Kampf mit den Wyandot die Missionsstation uberfallen hatten 6 7 Von diesen wurde er rituell gefoltert Er wurde gesteinigt mit Messern geschnitten man legte ihm ein Halsband aus gluhenden Tomahawks um taufte ihn mit kochendem Wasser und verbrannte ihn auf einem Scheiterhaufen Weil er keine Anzeichen von Schmerzen zeigte ein Zeichen seiner Tapferkeit wurde sein Herz von den Irokesen verspeist 4 Sprach und Volkerkunde Bearbeiten Durch seine Aufenthalte bei den Stammen der Huronen Algonkin Montagnais und Irokesen und seine langen Berichte uber deren Leben wurde de Brebeuf zum ersten Ethnologen der franzosischen Kolonie Er ubersetzte verschiedene Bibelstellen einen Katechismus und erstellte ein Worterbuch der Huronen Sprache 6 Auf ihn gehen detaillierte Beschreibungen von Sprache und Gebrauchen zuruck einschliesslich der heute noch fur Indianer als stereotyp geltende Floskel Howgh 8 Sein Weihnachtslied Jesous Ahatonhia Jesus he is born ist in huronischer Sprache verfasst und wird heute noch gesungen es gilt als das erste kanadische Weihnachtslied uberhaupt Die Bezeichnung des indianischen Spiels Lacrosse soll auf Jean de Brebeuf zuruckgehen den die verwendeten Schlager an einen Krummstab frz la crosse erinnerten 9 Verehrung BearbeitenFur die Augustinerinnen des Hotel Dieu in Quebec wurde ein Reliquiar angefertigt dass die Uberreste von Brebeufs Kopf enthalt Es wurde bis zu seiner Seligsprechung in ihrer Kapelle aufbewahrt Daraufhin wurde es in das Priesterseminar von Quebec ubertragen 6 Jean de Brebeuf Isaak Jogues und sechs weitere Martyrer Nordamerikas wurden am 21 Juni 1925 von Papst Pius XI selig und am 29 Juni 1930 heiliggesprochen Der Gedenktag Brebeufs und seiner Gefahrten ist der 19 Oktober Er ist der Schutzheilige Kanadas Literatur BearbeitenThomas Joseph Campbell Pioneer priests of North America 1642 1710 Band 2 New York 1910 S 65 172 englisch Rene Latourelle Brebeuf Jean de in Dictionary of Canadian Biography Band 1 1966 englisch Norbert M Borengasser Brebeuf Jean de In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 184 189 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Elisabeth Zeilinger Ein Jesuit am Marterpfahl Forschungsblog der Osterreichischen Nationalbibliothek 27 Juni 2019 Weblinks BearbeitenBiografie englisch Einzelnachweise Bearbeiten In der Nahe des heutigen kanadischen Ortes Midland Ontario Thomas Joseph Campbell Pioneer priests of North America 1642 1710 Vol 2 New York 1910 S 68 70 Thomas Joseph Campbell Pioneer priests of North America 1642 1710 Vol 2 New York 1910 S 70 a b Melissa Petruzzello St Jean de Brebeuf Britannica abgerufen am 18 Februar 2023 englisch Thomas Joseph Campbell Pioneer priests of North America 1642 1710 Vol 2 New York 1910 S 92 a b c d e Jean de Brebeuf Bistum Augsburg abgerufen am 6 Februar 2023 Joachim Schafer Johannes de Brebeuf und Gefahrten Okumenisches Heiligenlexikon 2 Dezember 2019 abgerufen am 6 Februar 2023 Rene Latourelle Brebeuf Jean de in Dictionary of Canadian Biography Bd 1 1966 englisch Saint John de Brebeuf CatholicSaints Info abgerufen am 22 Oktober 2019 englisch Normdaten Person GND 119496240 lobid OGND AKS LCCN n50044826 VIAF 76452339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brebeuf Jean deALTERNATIVNAMEN Brebeuf Johannes deKURZBESCHREIBUNG franzosischer JesuitGEBURTSDATUM 25 Marz 1593GEBURTSORT Conde sur Vire NormandieSTERBEDATUM 16 Marz 1649STERBEORT Georgsbucht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean de Brebeuf amp oldid 235342782