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Jean Cox 16 Januar 1922 in Gadsden Alabama 24 Juni 2012 in Bayreuth 1 war ein US amerikanisch deutscher Opernsanger Tenor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Anfangsjahre 1 2 Nationaltheater Mannheim 1 3 Wirken in Bayreuth 1 4 Gastspiele 1 5 Privates 2 Repertoire und Stimme 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Anfangsjahre Bearbeiten Cox wurde in Gadsden einer Provinzstadt im Suden der USA geboren Seine Eltern Kell und Nell Clark Cox forderten fruh Cox stimmliche Begabung Wahrend des Zweiten Weltkriegs diente er als Pilot in der US Luftwaffe Nach dem Krieg studierte er Gesang zunachst bei William Steven an der University of Alabama in Tuscaloosa wo er mit dem Bachelor of Music abschloss Weitere aufbauende Studien folgten dann bei Marie Sundelius am New England Conservatory in Boston Nach zweijahrigem Studium legte Cox sein Konzertexamen als Opernsanger mit dem Abschluss als Master of Arts mit Auszeichnung ab 1951 erfolgte sein Buhnendebut als Opernsanger an der New England Opera in Boston als Dichter Lenski in der Oper Eugen Onegin Er erhielt ein Fulbright Stipendium fur ein Studium in Rom bei Luigi Ricci dem Gesangslehrer von Beniamino Gigli 2 1954 sang er beim Spoleto Festival die Rolle des Dichters Rodolfo in La Boheme Cox blieb in Europa wo er seine Karriere an verschiedenen Opernhausern begann Privat studierte er in Munchen bei Max Lorenz Sein erstes Engagement hatte er in der Spielzeit 1954 1955 am Theater Kiel Cox wurde dort als Lyrischer Tenor engagiert In der Provinz sang er zunachst viele lyrische und jugendlich dramatische Partien unter anderem die Titelrolle in Xerxes Cavaradossi in Tosca Stewa in Jenufa Matteo in Arabella und Lyonel in Martha Es folgte ein weiteres Engagement am Staatstheater Braunschweig 1955 1959 dort sang er erstmals die Titelrollen in Lohengrin und Otello Nationaltheater Mannheim Bearbeiten 1959 wurde er an das Nationaltheater Mannheim engagiert Er war dort ohne Unterbrechung uber 40 Jahre festes Ensemblemitglied Noch in der Spielzeit 1993 1994 wurde Cox als festes Ensemblemitglied gefuhrt 3 letztmals wurde Cox in der Spielzeit 1995 1996 unter den Ensemblemitgliedern gelistet 4 Sein Debut am Nationaltheater Mannheim gab Cox 1959 als Alfredo in La traviata Im Verlauf seiner Karriere sang Cox in Mannheim nahezu das gesamte Tenor Fach von lyrischen Partien zum schweren Tenor Fach In Mannheim entwickelte sich Cox kontinuierlich ausgehend vom italienischen Fach zum Heldentenor Er sang am Nationaltheater Mannheim Rollen wie Rodolfo Herzog in Rigoletto Radames in Aida Kalaf in Turandot Max in Der Freischutz die Titelrolle in Othello und Florestan in Fidelio Schwerpunkt seines Repertoires waren jedoch die grossen Wagner Partien 1977 ernannte die Stadt Mannheim Cox zum Mannheimer Kammersanger er war damit der erste Mannheimer Kammersanger uberhaupt 1 Im spateren Verlauf seiner Karriere die sehr lange dauerte vollzog Cox den Wechsel ins Charakterfach Noch 1989 sang er am Nationaltheater Mannheim den Captain Vere in Billy Budd 1996 nahm er im Alter von 74 Jahren mit der Rolle des Aegisth in Elektra am Nationaltheater Mannheim endgultig Abschied von der Buhne Wirken in Bayreuth Bearbeiten Bereits 1956 trat er erstmals bei den Bayreuther Festspielen auf er sang den Steuermann in der Oper Der fliegende Hollander Von 1967 bis 1975 gehorte er zum festen Ensemble der Bayreuther Festspiele Er sang dort folgende Partien Lohengrin 1967 1968 Walther von Stolzing in Die Meistersinger von Nurnberg 1968 1970 1974 1975 die Titelrolle in Parsifal 1968 1973 Erik in Der Fliegende Hollander 1969 insbesondere jedoch den Siegfried seine Glanzpartie in Der Ring des Nibelungen alljahrlich 1970 1975 5 In spateren Jahren war Cox in Bayreuth mehrfach noch als Einspringer zu horen so 1978 als Siegfried in Siegfried 1983 als Siegfried in Gotterdammerung und nochmals 1984 als Walther von Stolzing Haufig erwies sich Cox dabei als Retter in letzter Minute da Auffuhrungen sonst hatten abgesagt werden mussen Gastspiele Bearbeiten Er gastierte 1961 bei den Bregenzer Festspielen Titelrolle der Oper Fra Diavolo sowie in der Operette Die Trauminsel von Robert Stolz und ausserdem am Teatro Nacional de Sao Carlos in Lissabon dort sang er den Pylade in der Oper Iphigenie en Tauride Cox sang zwischen 1963 und 1977 regelmassig an der Wiener Staatsoper Sein Debut gab er dort im Oktober 1963 als Bacchus in Ariadne auf Naxos Er trat in uber 70 Auffuhrungen auf unter anderem als Bacchus als Apollo in Daphne als Turiddu in Cavalleria rusticana als Stewa als Sergej in Lady Macbeth von Mzensk und in der Titelrolle von Hoffmanns Erzahlungen ausserdem ubernahm er dort zahlreiche Wagner Rollen Erik Lohengrin Stolzing Parsifal Siegmund in Die Walkure Siegfried und Tristan in Tristan und Isolde 6 Er sang auch an der Wiener Volksoper Dezember 1963 als Carlo Moor in Die Rauber dort auch in Operettenrollen wie Sandor Barinkay in Der Zigeunerbaron an der Hamburgischen Staatsoper regelmassig zwischen 1958 und 1973 an der Lyric Opera in Chicago 1964 1970 und 1973 als Bacchus Siegfried und Erik beim Festival in Aix en Provence 1966 als Bacchus an der Bayerischen Staatsoper 1967 Titelrolle in Rienzi 1969 als Siegfried an der Grand Opera Paris 1971 und 1972 als Siegmund an der Covent Garden Opera in London 1975 Debut als Siegfried an der Mailander Scala 1975 als Siegfried und an der Metropolitan Opera in New York City April 1976 Antrittsrolle Walther von Stolzing Privates Bearbeiten Cox war in erster Ehe mit Mary Presley Cox verheiratet Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor In zweiter Ehe war er mit der Opernsangerin Anna Reynolds verheiratet Seinen Lebensabend verbrachte er in einem kleinen Dorf in der Nahe von Bayreuth Dort betatigte er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Anna Reynolds als Gesangspadagoge Er starb im Alter von 90 Jahren in Bayreuth 1 Repertoire und Stimme BearbeitenCox beherrschte ein umfangreiches Tenor Repertoire das insgesamt uber 75 Rollen umfasste Cox sang sowohl das italienische Fach als auch das Fach des Heldentenors Zu seinen weiteren Rollen gehorten Alvaro in La forza del destino Hermann in Pique Dame Herodes in Salome Prinz in Rusalka und der Kardinal Albrecht von Brandenburg in der Oper Mathis der Maler Cox sang samtliche Wagner Rollen also auch Siegfried Tristan und Tannhauser und kann daher als echte r Heldentenor bezeichnet werden 7 Seine Stimme besass ein strahlendes metallisches Timbre mit ungemeiner Leuchtkraft und lyrischem Schmelz 2 Im Vergleich zu Jess Thomas und James King besass Cox die hellste Tenorstimme dieser drei Wagner Tenore 7 Cox verfugte uber eine sympathische eindrucksvolle auch optisch ansprechende und durchaus charismatische Buhnenerscheinung 7 Er beeindruckte durch seine glanzende Erscheinung 2 Er galt als grosser Darsteller mit guten schauspielerischen Fahigkeiten Literatur BearbeitenKarl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Vierte erweiterte und aktualisierte Auflage Munchen 2003 Band 3 Castori Frampoli S 934 935 ISBN 3 598 11419 2 Gerhard und Brigitte Heldt Hrsg Ein Leben fur die Oper Jean Cox zum 16 Januar 1982 Laaber Verlag Laaber 1982 ISBN 3 921518 68 7 books google de abgerufen am 22 August 2016 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Jean Cox im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jean Cox Biografie Bayreuther Festspiele Memento vom 14 August 2017 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b c Jean Cox Bayreuths gefeierter Siegfried ist tot Nachruf in DIE WELT vom 25 Juni 2012 a b c Jean Cox Inbrunst im Herzen Tamino Klassikform Beitrag vom 27 August 2009 Oper 1993 Jahrbuch der Zeitschrift Opernwelt Dokumentation S 124 Oper 1995 Jahrbuch der Zeitschrift Opernwelt Dokumentation S 130 1876 BAYREUTH 1991 Original Publikation der Bayreuther Festspiele mit Dokumentation der Besetzungen der Bayreuther Festspiele 1951 1990 Rollenverzeichnis von Jean Cox in Chronik der Wiener Staatsoper 1945 2005 Locker Verlag Wien 2006 ISBN 3 85409 449 3 S 352 a b c Walter Herrmann Adrian Hollaender Legenden und Stars der Oper Leykam Verlag Graz 2007 ISBN 978 3 7011 7571 0 S 109 ff Normdaten Person GND 118522493 lobid OGND AKS LCCN n83223305 VIAF 261690737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cox JeanKURZBESCHREIBUNG US amerikanisch deutscher Opernsanger Tenor GEBURTSDATUM 16 Januar 1922GEBURTSORT Gadsden AlabamaSTERBEDATUM 24 Juni 2012STERBEORT Bayreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Cox amp oldid 219420976