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Die Japanische Erdkrote Bufo praetextatus Syn Bufo japonicus jap ニホンヒキガエル Nihon Hikigaeru ist eine Art aus der Gattung der Echten Kroten die in Japan auf den Hauptinseln Honshu Shikoku und Kyushu sowie angrenzenden Inselgruppen verbreitet ist Die Japanische Erdkrote bildet wie verschiedene andere Echte Kroten Giftstoffe in ihren Ohrdrusen Japanische ErdkroteBufo praetextatusSystematikohne Rang Amphibien Lissamphibia Ordnung Froschlurche Anura Unterordnung NeobatrachiaFamilie Kroten Bufonidae Gattung Echte Kroten Bufo Art Japanische ErdkroteWissenschaftlicher NameBufo praetextatusTemminck amp Schlegel 1838 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Toxizitat 4 Verbreitungsgebiet und Gefahrdungsstatus 5 Taxonomie 5 1 Ahnliche Arten 6 Weblinks 7 Weiterfuhrende Literatur 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Weibchen sind in der Regel etwas grosser als die Mannchen Die Korperfarbe variiert lokal zwischen gelblich und dunkelbraun bis grunlich An den Gliedmassen dem Rucken und der lateralen Seite des Rumpfes befinden sich zahlreiche Tuberkel In der Fortpflanzungszeit haben Mannchen und Weibchen eine glattere Haut und die Korperfarbe des Mannchens wird tendenziell gelblicher Die kurzeren Vorderbeine haben vier Finger Dabei ist der dritte Finger am langsten gefolgt vom zweiten Finger 1 Lebensweise BearbeitenAusgewachsene Tiere verbringen den Grossteil ihres Lebens an Land und kommen nur zur Fortpflanzung im Februar bis Marz an flache Wasserstellen Dabei treffen auf ein Weibchen oft drei bis zehn Mannchen 1 Die Weibchen legen den Laich in Form von Schnuren ab in denen sich zwischen 640 und 14 000 schwarze Eier befinden 2 Die Larven sind dunkelbraun und werden 3 bis 4 cm gross Die Metamorphose erfolgt im Juni Fortpflanzungsfahig sind die Mannchen nach einem und die Weibchen nach zwei Jahren Im Winter wenn die Temperaturen unter 6 C fallen graben sich die Kroten fur einen Winterschlaf in die Erde ein Zur Nahrung der Kroten gehoren verschiedene Insekten darunter auch Kafer und Ameisen die von anderen Tierarten wegen ihrer chemischen Inhaltsstoffe gemieden werden 1 nbsp Japanische Erdkrote mit Laichschnuren nbsp Jungkrote source source source source source source source source Ausgewachsene Krote Video Toxizitat Bearbeiten nbsp Die Tigernatter macht sich die Giftstoffe der Japanischen Erdkrote zunutzeDie Japanischen Erdkroten bilden Bufadienolide in ihren Parotiden als paarige Wulste hinter den Augen angelegte Drusen 3 Diese nach der Gattung der Echten Kroten Bufo benannten Gifte verlangsamen die Schlagfrequenz des Herzmuskels Myokard und die Erregungsleitung der Herzmuskelzellen und wirken daher toxisch 4 Eine Studie an der Unterart Bufo japonicus formosus zeigte dass ihre Eier beim Verzehr auf Kaulquappen anderer Froschlurche Rana pirica toxisch wirken 5 Tigernattern Rhabdophis tigrinus machen sich die Toxizitat zunutze indem sie die Kroten fressen und die Giftstoffe der Krote in ihren eigenen Nackendrusen anreichern 6 Experimente mit unterschiedlichem Futter mit und ohne Japanische Erdkroten zeigen dass die Schlange die Giftstoffe nicht selber herstellen kann Verbreitungsgebiet und Gefahrdungsstatus Bearbeiten nbsp Japanische Erdkrote Erde Honshu Shikoku Kyushu nbsp Yakushima nbsp Tanegashima nbsp Iki nbsp Gotō nbsp Hokkaidō nbsp Sado nbsp Izu Ōshima nbsp Niijima nbsp Miyake jimaVerbreitungsgebiete der Japanischen Erdkrote blau eingefuhrte Population Die Krotenart ist in Japan endemisch und dort auf den Hauptinseln Kyushu Shikoku und Honshu verbreitet sowie auf der angrenzenden Insel Iki den Gotō Inseln und den Ōsumi Inseln Tanegashima und Yakushima Daruber hinaus wurde eine Population im Westen Hokkaidōs eingefuhrt sowie auf der Insel Sado und den Izu Inseln Izu Ōshima Niijima und Miyake jima 7 8 Die Kroten leben auf Hohen bis zu 2500 m Aufgrund ihres grossen und insgesamt stabilen Verbreitungsgebietes wird die Art von der IUCN als nicht gefahrdet Least Concern eingestuft Die Population ist vor allem in urbanen Gegenden rucklaufig Bedrohungen sind fur die Kroten insbesondere der Bau von Strassen und eingefuhrte Raubtiere wie Waschbaren 2 Zudem stort nach einer japanischen Studie aus dem Jahr 2018 nachtliche Beleuchtung die Fortpflanzung der Kroten und wird von den Tieren gemieden wohingegen Larm keinen Einfluss zu haben scheint 9 Taxonomie BearbeitenDie Japanische Erdkrote wurde 1838 von dem niederlandischen Zoologen Coenraad Jacob Temminck und dem deutschen Ornithologen und Herpetologen Hermann Schlegel als Bufo vulgaris japonicus erstbeschrieben Der US amerikanische Zoologe Stejneger beschrieb sie 1907 dagegen als Unterart Bufo bufo japonicus der Erdkrote Bufo bufo sowie zwei weitere eigenstandige Arten Bufo formosus und Bufo smithi innerhalb Japans Yaichiro Okada erkannte dagegen 1966 drei Unterarten Bufo b japonicus Bufo b formosus und Bufo b montanus 10 11 Nakamura und Ueno 1963 vereinten diese drei Unterarten unter Bufo b japonicus aufgrund morphologischer Kriterien und ihres Verbreitungsgebietes 12 13 Nach mehreren Studien wiesen u a unfruchtbare Hybride zwischen den europaischen und asiatischen Kroten auf den Status der Japanischen Erdkrote als eigene Art mit allopatrischen Unterarten hin 14 Es wurde daher zwischen der Europaischen Erdkrote Bufo bufo und der Japanischen Erdkrote damals noch unter dem Namen Bufo japonicus unterschieden nbsp Bufo formosusEs wurden zwei Unterarten unterschieden 2 Ostliche Japanische Erdkrote Bufo japonicus formosus jap アズマヒキガエル Azuma Hikigaeru Westliche Japanische Erdkrote Bufo japonicus japonicus 15 jap ニホンヒキガエル Nihon Hikigaeru Die Unterart Bufo japonicus formosus wurde im Jahr 2022 als Bufo formosus wieder in den Artrang erhoben Sie ist mit einer Kopf Rumpf Lange von 43 162 mm kleiner als die ursprunglich unter Bufo japonicus bekannte Art 80 176 mm Sie lebt in warmeren Regionen Japans 1 Von Dufresnes und Litvinchuk wurde der altere Name Bufo praetextatus vorgeschlagen der schon von Boie 1826 16 fur Populationen aus Vitikairu Fikikojeru und Nakfudo vergeben worden war 17 Nach der Prioritatsregel wurde dann der wissenschaftliche Name Bufo praetextatus nach den Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur akzeptiert Ahnliche Arten Bearbeiten Bufo gargarizans Bufo torrenticola nbsp nbsp Siehe auch Liste der Amphibien Japans Zwei weitere in Japan verbreitete Kroten derselben Gattung sind Bufo gargarizans und Bufo torrenticola 13 Bufo gargarizans kommt innerhalb Japans nur auf Miyako jima und angrenzenden Ryukyu Inseln vor und ist im Wesentlichen im Osten Chinas bis Russland und Korea verbreitet 18 Bufo torrenticola bewohnt dagegen die Bergregionen der japanischen Regionen Chubu und Kinki im Zentrum Honshus Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Hohen von 50 bis 1690 m 19 20 Zwischen der Ostlichen Japan Erdkrote Bufo formosus und Bufo torrenticola wurde Introgression festgestellt 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Japanische Erdkrote Bufo japonicus Sammlung von Bildern und Videos Darrel R Frost Bufo praetextatus Boie 1826 In Amphibian Species of the World 6 1 an Online Reference American Museum of Natural History New York 1998 2021 abgerufen am 6 Januar 2022 englisch Sichtungen der Japanischen Erdkrote Bufo japonicus iNaturalist abgerufen am 27 Juni 2021 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenT Hirai M Matui Feeding ecology of Bufo japonicus formosus from the montane region of Kyoto Japan In Journal of Herpetology Band 36 Nr 4 2002 S 719 723 S Ishii K Kubokawa M Kikuchi H Nishio Orientation of the toad Bufo japonicus toward the breeding pond In Zoological Science Band 12 Nr 4 1995 S 475 484 T Kawamura M Nishioka M Sumida M Ryuzaki An electrophoretic study of genetic differentiation in 40 populatons of Bufo japonicus distributed in Japan In Scientific report of the Laboratory for Amphibian Biology Hiroshima University Band 10 1990 S 1 51 N Maeda N M Matsui Frogs and Toads of Japan 2nd edition Bun Ichi Sogo Shuppan Co Ltd Tokio 1990 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bufo japonicus amhibiaweb org abgerufen am 5 Januar 2023 englisch a b c Bufo japonicus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von IUCN SSC Amphibian Specialist Group 2020 Abgerufen am 16 Juni 2021 Takato Inoue Ryu Nakata Alan H Savitzky Naoko Yoshinaga Akira Mori Naoki Mori Variation in bufadienolide composition of parotoid gland secretion from three taxa of Japanese toads In Journal of Chemical Ecology Band 46 Nr 10 September 2020 S 997 1009 link springer com PDF D L Wang F H Qi W Tang F S Wang Chemical constituents and bioactivities of the skin of Bufo bufo gargarizans Cantor In Chemistry amp Biodiversity Band 8 Nummer 4 April 2011 S 559 567 doi 10 1002 cbdv 201000283 H Okamiya K Takai O Kishida The Japanese common toad Bufo japonicus formosus contains toxin in the egg stage In Current Herpetology 2021 S 103 106 doi 10 5358 hsj 40 103 D A Hutchinson A H Savitzky A Mori et al Chemical investigations of defensive steroid sequestration by the Asian snake Rhabdophis tigrinus In Chemoecology Band 22 2012 S 199 206 PDF T Tokuda Compact picture guide to Hokkaido reptiles and amphibians In Hokkaido Shimbun Press Sapporo 2011 D Suzuki T Kawase T Hoshina T Tokuda Origins of nonnative populations of Bufo japonicus formosus Amphibia Bufonidae in Hokkaido Japan as inferred by a molecular approach In Current Herpetology Kyoto Band 39 2020 S 47 54 H Ishiguro N Iwai Effects of noise and light on breeding and oviposition site selection by frogs in urban ponds In Japanese Journal of Conservation Ecology Band 23 2018 S 177 186 Y Okada Fauna Japonica Anura Amphibia In Biogeographical Society of Japan Tokio 1966 L Stejneger Herpetology of Japan and adjacent territory Bulletin of the United States National Museum Band 58 1907 K Nakamura S I Ueno Genshoku Nihon ryosei hachuri zukan Japanese Reptiles and Amphibians in Color Osaka Japan Hoikusha Publishing Company 1963 a b Japan Genus Bufo American Museum of Natural History Amphibian Species of the World 6 1 an Online Reference 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Juni 2021 Matsui M 1988 A review of the Japanese stream toad Natural History of Japan 1988 48 55 Bufo torrenticola in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von IUCN SSC Amphibian Specialist Group 2020 Abgerufen am 28 Juni 2021 Y Yamazaki S Kouketsu T Fukuda Y Araki H Nambu Natural hybridization and directional introgression of two species of Japanese toads Bufo japonicus formosus and Bufo torrenticola Anura Bufonidae resulting from changes in their spawning habitat In Journal of Herpetology Band 42 2008 S 427 436 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Japanische Erdkrote amp oldid 239408576