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Die Tigernatter Rhabdophis tigrinus auch als Tiger Wassernatter oder Yamakagashi bezeichnet zahlt innerhalb der Familie der Nattern Colubridae zur Gattung Rhabdophis Die in Ostasien lebende Art wurde erstmals im Jahre 1826 von dem deutschen Zoologen Heinrich Boie beschrieben TigernatterTigernatter Rhabdophis tigrinus SystematikUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie ColubroideaFamilie Nattern Colubridae Unterfamilie Wassernattern Natricinae Gattung RhabdophisArt TigernatterWissenschaftlicher NameRhabdophis tigrinus Boie 1826 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Schlangengift 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Vorkommen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Tigernatter ist eine mittelgrosse Schlange und wird zwischen 60 und 70 maximal 130 Zentimeter lang Die Pupillen sind rund Der Kopf setzt sich kaum vom Korper ab Der Korper weist eine oliv bis graubraune Grundfarbung mit schwarzen und rotlich orangen Querbandern auf der Kopf ist dunkel gefleckt Die Unterseite ist weisslich Der Oberkiefer der Tigernatter weist hinten stehende verlangerte Giftzahne opistoglyphe Zahnstellung mit seitlichen Rinnen auf was die Art als Trugnatter kennzeichnet Schlangengift BearbeitenDie Tigernatter verfugt uber eine hockerartige Druse im Nackenbereich in welcher ein Gift welches vorwiegend aus Bufadienoliden besteht gespeichert wird Diese Nackendruse verfugt nicht uber sekretorische Epithelzellen ist also nicht in der Lage selbst Giftstoffe Toxine zu produzieren Vielmehr dient sie als Speicherapparat fur Giftstoffe welche die Schlange vorwiegend uber die in Japan weit verbreitete Krotenart Bufo japonicus 1 eines ihrer Beutetiere bezieht welche die Giftstoffe bildet Tigernattern in Gebieten ohne Kroten z B auf der Insel Kinkazan weisen keine Bufadienolide auf Zu diesen Ergebnissen kamen amerikanisch japanische Forschungen unter Leitung von Deborah Hutchinson Old Dominion University Virginia 2 nbsp Tigernatter Detailansicht des Kopfes Neben Bufadienoliden sind auch Thrombin aktivierende Stoffe nachweisbar welche jedoch von der Schlange selbst gebildet werden Sie bewirken eine prokoagulative blutgerinnungsfordernde Wirkung des Toxingemisches wodurch die korpereigenen Gerinnungsfaktoren aufgebraucht werden und somit die Gerinnungsfahigkeit des Blutes letztendlich herabgesetzt wird Es existiert ein spezifisch wirksames Antivenin Anti Yamakagashi Antivenom Japan Snake Institute 3 welches innerhalb einiger Stunden gegen die Gerinnungsstorungen wirkt Moglicherweise sind zudem Hamorrhagine im Gift der Tigernatter enthalten welche zu inneren Blutungen fuhren konnten Bissunfalle mit Menschen sind haufig verlaufen jedoch selten gefahrlich Dennoch ist mit zum Teil schweren Symptomen zu rechnen von lokalen Beschwerden Schwellung Schmerzen uber Kopfschmerzen bis zur Bewusstlosigkeit Der Tod kann durch einen Schock selten auch durch akutes Nierenversagen eintreten Mindestens drei Todesfalle sind auf die Tigernatter zuruckzufuhren Lebensweise BearbeitenDie Tigernatter fuhrt eine nachtaktive und bodenbewohnende Lebensweise Sie ist semiaquatisch halt sich also haufig im Wasser auf Uber den Tag verbirgt sie sich in verschiedenen Verstecken Sie ernahrt sich in erster Linie von Froschlurchen Anura siehe Video 2 4 Besonders Jungschlangen erbeuten ausserdem Fische siehe Video 1 Die Art pflanzt sich durch Oviparie eierlegend fort Das Gelege kann zwischen 18 und 25 Eier umfassen Systematik BearbeitenDie Gattung Rhabdophis wurde zeitweise fur ungultig erklart und ihre Arten der Gattung Natrix zugeordnet die Tigernatter wurde als Natrix tigrina gefuhrt Mittlerweile ist die Gattung wieder gultig Rhabdophis tigrinus wird in zwei Unterarten aufgeteilt 4 Rhabdophis tigrinus tigrinus Boie 1826 Rhabdophis tigrinus formosanus Maki 1931 Vorkommen Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der TigernatterDie Tigernatter ist im sudlichen und westlichen China in Ostrussland Nord und Sudkorea Taiwan Vietnam und Japan verbreitet Rhabdophis tigrinus formosanus ist auf Taiwan endemisch 4 Der Lebensraum sind verschiedene Feuchtgebiete vor allem Nasswiesen Reisfelder und vegetationsreiche Umgebungen in Gewassernahe Die IUCN stuft die Art als nicht gefahrdet ein 5 Literatur BearbeitenMark O Shea Giftschlangen Alle Arten der Welt in ihren Lebensraumen Kosmos Verlag 2006 ISBN 3 440 10619 5 Dr Dieter Schmidt Atlas Schlangen Nikol Verlag ISBN 978 3 86820 011 9 Chris Mattison Enzyklopadie der Schlangen blv Verlag ISBN 978 3 8354 0360 4 Heinrich Boie Merkmale einiger japanischen Lurche In Isis von Oken Band 19 1826 S 203 216 biodiversitylibrary org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tigernatter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Toxikologische Abteilung Klinikum rechts der Isar Munchen Rhabdophis spp Rhabdophis tigrinus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von Borkin L Orlov N L Milto K Golynsky E Ota H Kidera N Nguyen T Q amp Borzee A 2016 Abgerufen am 24 November 2021 Video 1 Junge Tigernatter auf Fischjagd YouTube Video 2 Nachtliche Jagd einer Tigernatter auf im Baum laichende Ruderfrosche der Art Rhacophorus arboreus YouTube Video 3 Tigernatter beim Verspeisen der etwa 15 cm grossen Krotenart Bufo japonicus YouTube Video 4 Tigernatter im Konkurrenzkampf mit Nordamerikanischem Ochsenfrosch ab 6 30 insbesondere ab 9 30 YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Bufo japonicus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von IUCN SSC Amphibian Specialist Group 2020 Abgerufen am 24 Juni 2021 Frankfurter Allgemeine Zeitung 30 Januar 2007 Nr 25 Seite 32 WCH Clinical Toxinology Resources Rhabdophis tigrinus a b Rhabdophis tigrinus In The Reptile Database abgerufen am 4 Januar 2011 Rhabdophis tigrinus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von Borkin L Orlov N L Milto K Golynsky E Ota H Kidera N Nguyen T Q amp Borzee A 2016 Abgerufen am 24 November 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tigernatter amp oldid 237710161