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Jakow Sacharowitsch Suriz russisch Yakov Zaharovich Suric wiss Transliteration Jakov Zacharovic Suric 1882 in Dwinsk Gouvernement Witebsk 2 Januar 1952 in Moskau war ein sowjetischer Diplomat Jakow Suriz 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Exil 1 2 Diplomatische Tatigkeit bis 1934 1 3 Botschafter in Deutschland 1 4 Frankreich und Karriereende 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenJugend und Exil Bearbeiten Suriz wurde 1882 in der Familie eines judischen Juweliers geboren Er studierte an der Staatswissenschaftlichen Abteilung der Philosophischen Fakultat der Berliner Universitat 1902 trat Suriz dem Allgemeinen Judischen Arbeiterbund bei Wann er Bolschewik wurde ist unklar entweder geschah dies bereits infolge der Spaltung der russischen Sozialdemokratie 1903 1 oder erst im Zuge der Oktoberrevolution 2 1907 wurde er verhaftet und in das Gouvernement Tobolsk verbannt wo er bis 1910 blieb Anschliessend emigrierte er nach Deutschland wo er Jura Vorlesungen an der Universitat Heidelberg besuchte 1917 kehrte Suriz nach Russland zuruck Diplomatische Tatigkeit bis 1934 Bearbeiten 1918 wurde Suriz auf Empfehlung Tschitscherins bevollmachtigter Vertreter polpred 3 Sowjetrusslands in Danemark Auf diesem Posten blieb er bis Juni 1919 als er nach Afghanistan geschickt wurde wo er allerdings bedingt durch den Frontverlauf des Burgerkriegs erst im Dezember ankam Dort blieb Suriz bis 1921 um anschliessend bis 1923 als polpred in Norwegen zu wirken Von 1923 bis 1934 war Suriz bevollmachtigter Vertreter der Sowjetunion in der Turkei wo er vor allem den kulturellen Austausch zwischen beiden Staaten vorantrieb Unter seiner Agide wurde 1925 der sowjetisch turkische Freundschafts und Neutralitatspakt unterzeichnet 1934 leitete Suriz die Verhandlungen zur Herstellung diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Bulgarien Im gleichen Jahr wurde ihm der Leninorden verliehen Botschafter in Deutschland Bearbeiten Am 11 Juni 1934 wurde Suriz als polpred nach Hitlerdeutschland versetzt Trotz seiner diplomatischen Immunitat hatte er als Jude und als Vertreter eines sozialistischen Staates einen schweren Stand Trotzdem befand er sich im Zentrum der diplomatischen Kreise in Berlin und wurde als Intellektueller hoch geschatzt Eine enge Freundschaft verband Suriz mit dem amerikanischen Botschafter William Edward Dodd dieser charakterisierte Suriz als hellsten Kopf unter den hiesigen Diplomaten und tadellosen Gentleman in allen Beziehungen 4 Einerseits versuchte Suriz seinem Auftrag gerecht zu werden und die deutsch sowjetischen Beziehungen aufrechtzuhalten Andererseits setzte er als Vertrauter von Aussenminister Litwinow auf die Kooperation der Sowjetunion mit England und Frankreich gegen Hitler wahrend die Fuhrung um Josef Stalin eine zumindest ambivalente Haltung gegenuber Nazi Deutschland aufwies So forderte Suriz anlasslich des NSDAP Parteitages 1936 in einem Schreiben nach Moskau scharfe Proteste und wirtschaftliche Sanktionen gegen Deutschland 5 Das Politburo lehnte seinen von Litwinow unterstutzten Vorschlag jedoch ab und votierte nicht einmal fur die Versendung einer Protestnote 6 Frankreich und Karriereende Bearbeiten Am 7 April 1937 wurde Suriz aus Deutschland abgezogen und nach Frankreich versetzt wo er sowohl den Grossen Terror wie auch die Sauberungen des Volkskommissariats fur auswartige Angelegenheiten nach der Absetzung Litwinows 1939 unbeschadet uberstand Zwischen 1937 und 1939 war er Mitglied der sowjetischen Delegation beim Volkerbund Seine Position wankte 1940 als er ein unverschlusseltes Telegramm an Stalin anlasslich des Winterkrieges sandte worin im Einklang mit der aktuellen stalinistischen Doktrin England und Frankreich als Kriegsbrandstifter bezeichnet wurden Nachdem die franzosischen Behorden das Telegramm abgefangen hatten wurde Suriz zur persona non grata erklart und musste das Land verlassen Bis Kriegsende blieb Suriz in Russland und arbeitete im Volkskommissariat fur auswartige Angelegenheiten Dort verfasste er Denkschriften zur Gestaltung Deutschlands unter anderem Die Nachkriegsgestaltung Deutschlands unter dem Gesichtspunkt unserer Interessen 7 1946 wurde er sowjetischer Botschafter in Brasilien im Oktober 1947 allerdings wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten vorerst eingestellt Anfang 1948 trat Suriz in den Ruhestand und widmete sich vor allem seiner Kunstsammlung die unter anderem Werke von Matisse und Degas enthielt Am 2 Januar 1952 starb Jakow Suriz an einem Herzinfarkt Literatur BearbeitenAdibekov G u a Hgg Politbjuro CK RKP b VKP b i Evropa Resenija osoboj papki 1923 1939 Moskva ROSSPEN 2001 Crowley Edward L The Soviet Diplomatic Corps 1917 1967 New Jersey Scarecrow Press 1970 Sizonenko Aleksandr V spiske lucsich Etapy diplomaticeskoj kar ery Jakova Surica In Nezavisimaja Gazeta 1 Marz 2003 8 Zalesskij K A Hg Imperija Stalina Biograficeskij enciklopediceskij slovar Moskva Vece 2000 S 434 435 Einzelnachweise Bearbeiten Suric Jakov In Elektronnaja Evrejskaja Enciklopedija https eleven co il article 13977 Trotzki Leo Arbeiterstaat Thermidor und Bonapartismus http www marxists org deutsch archiv trotzki 1935 02 arbstaat htm f17 Gebildet aus russ polnomocnyj predstavitel bezeichnet der Begriff Botschafter der Sowjetunion bis in die 1940er Jahre als der vorrevolutionare Begriff posol wieder eingefuhrt wurde http www ng ru style 2001 03 01 16 listed html MID SSSR Hg Dokumenty vnesnej politiki Bd XIX Moskva 1970 S 762 RGASPI Moskau f 17 op 162 d 20 l 78 Publ in G Adibekov u a Hgg Politbjuro CK RKP b VKP b i Evropa Resenija osoboj papki 1923 1939 Moskva ROSSPEN 2001 S 303 Laufer Jochen Pax sovietica Stalin die Westmachte und die deutsche Frage 1941 1945 Koln u a 2009 S 349 Sizonenko Aleksandr V spiske lucsich Etapy diplomaticeskoj kar ery Jakova Surica Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakov Surits Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jakow Suriz in der Elektronnaja Jewrejskaja Enziklopedija russ Jakow Suriz auf hrono ru mit Dokumentenanhang russ Zeitungsartikel uber Jakow Sacharowitsch Suriz in den Historischen Pressearchiven der ZBWNormdaten Person GND 1050519086 lobid OGND AKS VIAF 308206405 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suriz Jakow SacharowitschALTERNATIVNAMEN Suriz Jakob Surits Jacob Zakharovich Suric Yakov ZaharovichKURZBESCHREIBUNG sowjetischer DiplomatGEBURTSDATUM 1882GEBURTSORT DwinskSTERBEDATUM 2 Januar 1952STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakow Sacharowitsch Suriz amp oldid 230972279