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Der Judische Friedhof in der osterreichischen Landeshauptstadt Salzburg befindet sich im Stadtteil Aigen und dient seit 1893 als Hauptbegrabnisstatte der Judischen Gemeinde Salzburgs Wahrend der Zeit der Nationalsozialisten schwer beschadigt wurde er nach der Ruckgabe durch die US amerikanischen Besatzungsmachte 1946 wieder hergerichtet und erneut in Gebrauch genommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Judenfriedhof Monchsberg 1 2 Errichtung und Gebrauch bis 1938 1 3 Zerstorung und Wiederaufbau 1938 1946 2 Lage und Besichtigung 3 Personlichkeiten die hier ihre letzte Ruhestatte fanden 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 LiteraturGeschichte BearbeitenJudenfriedhof Monchsberg Bearbeiten Der erste judische Friedhof in Salzburg lag im 14 und 15 Jahrhundert unweit der Vorstadt Mulln und der Mullner Kirche am Monchsberg Anstelle des aufgelassenen Judenfriedhofs wurde 1654 auf dem gleichnamigen Gelande ein Observatorium fur die Universitat Salzburg erbaut das 1770 baufallig geworden war und kurz danach abgerissen wurde Heute befindet sich hier der Park des Schloss Hotels Monchstein Errichtung und Gebrauch bis 1938 Bearbeiten Die Anlage des judischen Friedhofs in Aigen erfolgte 1893 durch den im selben Jahr gegrundeten judischen Begrabnisverein Chewra Kadischa Das Grundstuck erwarb der Verein von der damals noch eigenstandigen Gemeinde Aigen bei Salzburg die nach dem Verkauf jedoch die Errichtung des judischen Friedhofs mit der Begrundung dass dies die religiosen Gefuhle der katholischen Einwohner von Aigen beleidigen wurde ablehnte Diese Entscheidung wurde jedoch nach Intervention von der Salzburger Landesregierung aufgehoben und fur nichtig erklart Der erste Vertreter der judischen Gemeinde Salzburgs der hier seine letzte Ruhestatte fand war der ein Jahr zuvor verstorbene Salzburger Lederwarenhandler Rudolf Furst Dessen Witwe Elise sie war zugleich die einzige Frau die fur die Errichtung des judischen Friedhofs Geld spendete liess den Leichnam ihres Gatten vom Salzburger Kommunalfriedhof nach Aigen uberfuhren und ermoglichte somit die erste Begrabnisfeierlichkeit am neuen Friedhof In den darauf folgenden Jahren wuchs die Anzahl der Begrabnisse mit dem gleichzeitigen Altern der Gemeinde kontinuierlich an Wahrend des Ersten Weltkriegs starben zudem zahlreiche schlecht versorgte Fluchtlinge aus den Ostgebieten der damaligen Habsburger Monarchie unter denen sich auch viele Juden befanden in den Lagern rund um Salzburg wodurch die Zahl der Bestattungen weiter anstieg und der kleine Friedhof langsam an die Grenzen seiner Kapazitat stiess Zerstorung und Wiederaufbau 1938 1946 Bearbeiten nbsp Judischer FriedhofNach dem Einmarsch der Nationalsozialisten im Marz 1938 wurde der judische Friedhof beschlagnahmt und vom zustandigen Landeskonservator fur anthropologisch unwichtig erklart Die NS Behorde verkaufte ihn 1940 an die vormalige Friedhofswarterin Maria Frenkenberger die das Friedhofsgelande als Weideflache und die Leichenhalle als Stall fur ihre Kuhe und Schweine entweihte Zudem verkaufte sie 68 der 100 Grabsteine die damit unwiederbringlich verloren gingen Die US amerikanische Besatzungsmacht erklarte nach der Ubernahme des judischen Friedhofs im August 1945 die einstige Transaktion an Frau Frenkenberger fur ungultig und ubergab die Begrabnisstatte 1946 der wiedergegrundeten Kultusgemeinde die den grossteils zerstorten und heruntergekommenen Friedhof wieder mit Sorgfalt herrichtete und ihn noch im selben Jahr wieder in Gebrauch nahm Lage und Besichtigung BearbeitenDie Friedhofsanlage liegt etwas abseits am rechten Ufer der Salzach im Stadtteil Aigen Glas Der Judische Friedhof ist der Offentlichkeit um ihn vor etwaigen Ubergriffen zu schutzen nur nach Voranmeldung bei der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg zuganglich Die Stadt Salzburg errichtete 1993 anlasslich eines Besuches ehemaliger Salzburger Juden die auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde gekommen waren ein Denkmal um an die Zerstorung wahrend der nationalsozialistischen Ara zu erinnern Die Inschrift des Denkmals zahlt Namen und Daten jener auf die hier vor 1939 begraben und deren Grabsteine zerstort worden waren Weiters befindet sich am Friedhof eine Gedenkstatte mit zwei Tafeln auf denen die Familiennamen von etwa 80 zwischen 1945 und 1949 in den Salzburger DP Lagern totgeborenen Kindern eingraviert sind Personlichkeiten die hier ihre letzte Ruhestatte fanden BearbeitenIgnaz Glaser 1853 1916 Glasfabrikant Albert Pollak 1833 1921 K u k Hofantiquar bekam 1867 als erster Jude nach mehr als 350 Jahren das Niederlassungsrecht in Salzburg Robert Jungk 1913 1994 Publizist Journalist und Zukunftsforscher Gerhard Rothler 1920 1999 Musikpadagoge Marko Feingold 1913 2019 Uberlebender der Shoah Zeitzeuge und Prasident der Israelitischen Kultusgemeinde SalzburgSiehe auch BearbeitenSalzburger Synagoge Petersfriedhof Salzburg Salzburger Kommunalfriedhof Sebastiansfriedhof Salzburg Liste judischer Friedhofe in Osterreich Liste von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Salzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Israelitische Kultusgemeinde SalzburgLiteratur BearbeitenStan Nadel Ein Fuhrer durch das Judische Salzburg Jung und Jung Salzburg und Wien 2005 ISBN 3 902144 93 947 775989 13 07961 Koordinaten 47 46 33 6 N 13 4 46 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Salzburg amp oldid 234810505