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Die Salzburger Synagoge ist ein judisches Gebetshaus in der Landeshauptstadt Salzburg in Osterreich und besteht seit 1901 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von zuruckgekehrten Salzburgern judischen Glaubens und Insassen judischer DP Lager im Bundesland Salzburg zunachst notdurftig adaptiert und in den Jahren 1967 1968 aus eigenen finanziellen Mitteln wieder vollkommen instand gesetzt Im Zuge der Instandsetzungsarbeiten wurde das Gebaude westseitig um einen Fraueneingang erweitert An der Ostseite wurde ein rituelles Bad Mikwe errichtet Letzteres ist das einzige rituelle Bad einer judischen Gemeinde in Osterreich ausserhalb Wiens Im Osttrakt der Synagoge sind ferner die Verwaltungsraumlichkeiten der Kultusgemeinde untergebracht 1 Die Synagoge folgt auch heute dem orthodoxen Ritus die eine Trennung der Geschlechter bei den Gebeten vorsieht 2 Heute zahlt die Israelitische Kultusgemeinde Salzburg rund 100 Mitglieder seit dem Amtsantritt von Prasident Elie Rosen im Januar 2023 finden in der Synagoge in der Lasserstrasse an Freitagabenden und Samstagvormittagen wieder regelmassig Gebete statt 2 Aussenansicht der Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Nationalsozialismus und Wiederaufbau 3 Hundertjahriges Bestandsjubilaum im Jahr 2001 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten nbsp Innenansicht der SynagogeDer Bau der Salzburger Synagoge geht auf eine Initiative des bohmischen Fabrikanten Ignaz Glaser zuruck der ab 1881 in der Gemeinde Burmoos sesshaft geworden war und die dortige Glaserzeugung begrundete Glaser stellte bereits 1891 erhebliche finanzielle Mittel fur den Bau des Tempels zur Verfugung fand bei den zustandigen Behorden jedoch keine Unterstutzung Erst als die judischen Burger Salzburgs zur Selbsthilfe griffen und Professor Gottlieb Winkler als Privatperson ein kleines Grundstuck in der Lasserstrasse an der Grenze zwischen der Neustadt und Schallmoos erstand offnete sich auch der Behordenweg Nachdem das judische Gebetshaus den Auflagen gemass um einige Meter von der Strasse weg zuruckversetzt errichtet worden war konnte vor dem judischen Neujahrsfest 1901 die Einweihung gefeiert werden Die Judische Gemeinde Salzburgs setzte sich damals aus etwa 200 Personen zusammen Diese geringe Anzahl erklart sich auch aus der mehrfachen Vertreibung der Juden aus Salzburg 1404 wurden bereits zum zweiten Mal die Juden vertrieben 1498 vertrieb Furstbischof Leonhard von Keutschach zum dritten Mal die wenigen Juden die sich seither wieder angesiedelt hatten und liess die Synagoge zerstoren Einwohner judischen Glaubens konnten sich zwar unter Erzbischof Colloredo um 1785 seit 1791 gleichberechtigt wieder in Salzburg ansiedeln aber bereits 1813 unter bayrischer Herrschaft war der Erwerb von Grund und Boden den Juden wieder versagt In der osterreichischen Monarchie konnte die Gleichberechtigung der Juden erst durch das Staatsgrundgesetz von 1867 erreicht werden Mit dem k u k Hofantiquar Albert Pollak wohnte 1901 auch der erste Jude der auf Grund dieses Gesetzes 1867 mit dem Burgerrecht der Stadt Salzburg bedacht wurde der Einweihungsfeier der Salzburger Synagoge bei Nationalsozialismus und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Marko Feingold in der Salzburger Synagoge nbsp Stolperstein in Salzburg vor der Synagoge Wahrend der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Synagoge beim Novemberpogrom 1938 ebenso wie spater der judische Friedhof in Aigen geschandet und erheblich beschadigt Mehr als 230 judische Salzburger verloren in dieser Zeit ihr Hab und Gut ihre angestammte Heimat und zudem vielfach ihr Leben Das judische Gebetshaus wurde zwangsweise um 20 000 Reichsmark die nie an die Kultusgemeinde bezahlt wurden an die Salzburger Polizei verkauft Nach 1945 gingen die wenigen Salzburger Juden sowie viele der Tausenden Fluchtlinge aus den Ostgebieten daran die zerstorte Synagoge wieder aufzubauen Die endgultige Fertigstellung konnte erst durch eine grosszugige Spende von judischer Seite ermoglicht werden Schliesslich wurde 1968 die Synagoge mit einem Fest wieder eingeweiht an dem auch der Salzburger Landeshauptmann Hans Lechner Burgermeister Alfred Back sowie der katholische Erzbischof und der evangelische Bischof teilnahmen Hundertjahriges Bestandsjubilaum im Jahr 2001 BearbeitenAn der Feier anlasslich des hundertjahrigen Bestehens des Gebetshauses im Jahr 2001 war mit Thomas Klestil erstmals der osterreichische Bundesprasident in der Synagoge zugegen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Salzburger Synagoge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Israelitische Kultusgemeinde Salzburg Die Salzburger Synagoge auf haGalil comEinzelnachweise Bearbeiten Mendel KARIN KARGER Hrsg Salzburgs wiederaufgebaute Synagoge 1 Auflage Judaica Verlag Salzburg 1968 a b Israelitische Kultusgemeinde Salzburg Religion Abgerufen am 18 Mai 2023 47 807777 13 050192 Koordinaten 47 48 28 N 13 3 0 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Salzburg amp oldid 235962964