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Der Judische Friedhof Ottensen ist ein ehemaliger judischer Begrabnisplatz im heutigen Hamburger Stadtteil Ottensen der ab 1663 auf einem Gelande zwischen der heutigen Ottenser Hauptstrasse und der Grossen Rainstrasse eingerichtet wurde Die letzte Beisetzung fand 1934 statt danach folgten mehrmalige Uberbauungen wie sie schon teilweise im 19 Jahrhundert geschehen waren Gedenktafel fur den ehemaligen Friedhof im Untergeschoss des Einkaufszentrums Mercado Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Ausbau und Begrenzung 1 3 Enteignung wahrend des Nationalsozialismus 1 4 Kaufhaus Hertie 1 5 Bau des Einkaufszentrums Mercado 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Die Hamburger Aschkenasim erhielten am 22 Oktober 1663 von der der danischen Krone unterstehenden Amtsherrschaft Pinneberg des Herzogtum Holstein die Erlaubnis einen Begrabnisplatz einzurichten Sie erwarben noch im selben Jahr fur diesen Zweck ein Gelande am Hahnenkamp im Dorf Ottensen an der spateren Bismarckstrasse und heutigen Ottenser Hauptstrasse Hintergrund war das Bestreben sich von der engen Zusammengehorigkeit mit der in Hamburg anerkannten sephardischen Gemeinde zu losen und zudem unabhangig von der Altonaer aschkenasischen Gemeinde zu sein Die Hamburger besassen keine Anerkennung als selbstandige Gemeinde da ihnen fur diesen Status der eigene Friedhof fehlte Ihre Toten wurden bis dato auf dem Judischen Friedhof Altona an der Konigsstrasse beerdigt Da die Altonaer kein Interesse an der Eigenstandigkeit der Hamburger hatten entspann sich in den folgenden Jahren ein Streit um die Beerdigungsrechte der am 3 Mai 1666 mit einem Vergleich beigelegt wurde Danach erkannten die Altonaer die Deutsch Israelitische Gemeinde zu Hamburg an im Gegenzuge erhielten sie eine Beteiligung am Ottenser Friedhof Die Grundung des Friedhofs gilt somit auch als Datum des eigenstandigen aschkenasischen Gemeindewesens in Hamburg 1 Ausbau und Begrenzung Bearbeiten nbsp Das Gelande des judischen Friedhofs in der Flache von 1934 grun inkl der Uberwolbungen K markiert den Standort der Kapelle nachbearbeitete Karte von 1940 Bis 1805 wurde der Friedhof durch Grundstucksankaufe bestandig vergrossert eine genaue Vermessung des Gelandes fand jedoch nicht statt Die vollstandige Umzaunung war 1810 abgeschlossen 1812 ubernahm die Hochdeutsche Israelitische Gemeinde zu Altona den ruckwartigen an der Grossen Rainstrasse gelegenen Teil des Grundstuckes Im Jahr 1819 errichtete die Gemeinde eine Kapelle mit Vorhalle an der Bismarckstrasse heute Ottenser Hauptstrasse Wie auch der Altonaer Friedhof an der Konigsstrasse erhielt der Ottensener als Begrabnisplatz beruhmter Rabbiner und Gemeindefuhrer einen besonderen Stellenwert 2 Grosse Beachtung fand die Beerdigung des Bankiers Salomon Heine im Dezember 1844 die beschrieben wird als stumme Demonstration seiner verbindenden Popularitat Tausende Hamburger Juden wie Christen begleiteten ihn auf seinem letzten Weg nach Ottensen 3 Im Laufe des 19 Jahrhunderts wuchs das Dorf Ottensen zu einem bedeutenden Industriestandort heran so dass der ehemals an einer Feldmark gelegene Friedhof nun im Zentrum eines eng bebauten Stadtteils Raum nahm und die Grundstucksgrenzen fur notwendige Strassenausbauten benotigt wurden Im Jahr 1897 Ottensen war inzwischen nach Altona eingemeindet worden kamen Verhandlungen zwischen der Deutsch Israelitischen Gemeinde und der Stadt Altona zu einem Abschluss nach dessen Ergebnis die judische Gemeinde einen etwa drei Meter breiten Streifen an der Bismarckstrasse ohne Eigentumsubertragung an die Stadt abtrat Die Grabsteine der in diesem Streifen liegenden um die einhundert Graber wurden flachgelegt das Terrain mit einem Zwischenraum von etwa 20 Zentimetern uberwolbt und sodann mit der Strassenerweiterung uberbaut Auf die gleiche Weise wurde im Jahr 1898 die Grosse Rainstrasse auf einem ebenfalls drei Meter breiten Streifen Friedhofsgelande und einer unbekannt gebliebenen Anzahl an Grabern ausgebaut 4 Enteignung wahrend des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Das Gelande des judischen Friedhofs in der Flache von 1940 grun Das Kaffee Hirte ist mit CH markiert Der Kastenbunker Bu und der Rundbunker R kamen im Verlauf des Krieges hinzu Ab 1935 in der Zeit des Nationalsozialismus suchte die Altonaer Bauverwaltung nach Moglichkeiten einer Enteignung des Friedhofsgelandes und setzte 1937 den Abriss der Kapelle und der Leichenhalle durch Erstere musste einem Neubau der angrenzenden Milchhalle weichen was dem dort ansassigen Kaffee Hirte den Beinamen Cafe Leichenfledder einbrachte 5 6 Doch erst nachdem die judischen Gemeinden im Gross Hamburg von 1939 zur Judischen Religions Vereinigung e V zusammengeschlossen waren erzwang die nationalsozialistische Regierung die stuckweise Herausgabe des gesamten Friedhofsgrundstucks Zunachst wurde auf dem Gelande ein Turmbunker spater ein Kastenbunker errichtet wobei zumindest bei dem Bau des Turmbunkers nachweislich Grabsteine verbaut wurden 7 Der judischen Vereinigung gelang es im Jahr 1942 die Umsetzung von 175 historisch bedeutenden Grabsteinen von ehemals etwa 9000 Steinen auf den Friedhof Ilandkoppel in Ohlsdorf zu erwirken Von einigen wenigen herausragenden Personlichkeiten konnten auch die Gebeine umgebettet werden Nach der vollstandigen Auflosung der Religionsgemeinde 1943 ubernahm die Stadt Hamburg auch die restlichen Friedhofsteile Die ubrigen Grabsteine bis auf die durch die Strassenerweiterungen uberwolbten wurden zerstort 8 Kaufhaus Hertie Bearbeiten nbsp Das Gelande auf einer Karte von 1980 mit der Flache des judischen Friedhofs von 1934 grun Bu steht fur Bunker G fur Schuhhaus Gortz 1950 wurde von der Judischen Gemeinde in Hamburg zusammen mit der Jewish Trust Corporation JTC gegenuber der Stadt Hamburg der Anspruch auf Ruckerstattung durchgesetzt und das ehemalige Friedhofsgelande an eine Tochtergesellschaft des Hertie Konzerns verkauft Die erhaltenen Graber unter der Strassenuberwolbung wurden nach Ohlsdorf umgesetzt bevor 1952 auf dem Gelande der Bau des Warenhauses Hertie begonnen wurde Der Turmbunker der direkt an der Bismarckstrasse in Hohe der Strasse Am Felde stand wurde am 9 November 1951 gesprengt 9 Das vierstockige Hauptgebaude wurde entlang der Bismarckstrasse gebaut entlang der Grossen Rainstrasse kamen Lagerhallen hinzu Der Kastenbunker blieb stehen auf dem restlichen Gelande wurden Parkplatze und Rangierflachen fur den Lieferverkehr eingerichtet Im Marz 1953 wurde das Hertie Kaufhaus schliesslich eroffnet 10 Das Kaffeehaus Hirte wurde ca 1960 von der Ludwig Gortz GmbH ubernommen Nach einer Umgestaltung des Gebaudes wurde dort eine Schuhhandlung eroffnet 6 Bau des Einkaufszentrums Mercado Bearbeiten Im Jahr 1988 verkaufte Hertie das Gelande an die Baufirma Bull amp Liedke die an diesem Ort ein neues Einkaufszentrum unter dem Namen Quarree errichten wollte Das Bezirksamt erteilte am 28 November 1990 einen positiven Bauvorbescheid 11 die Baugenehmigung folgte im Juni 1991 12 Das Hertie Kaufhaus wurde im Fruhjahr 1990 geschlossen Entgegen spaterer Behauptungen von Bull amp Liedke 13 wussten die Anwohner schon immer davon dass sich auf dem Gelande fruher ein judischer Friedhof befand 6 Spatestens seit Presseberichten im Juli 1989 wurde die Geschichte des Areals einer breiten Offentlichkeit bekannt 14 Im Rahmen des baurechtlichen Vorbescheids fur das damals sogenannte Hertie Quarree wurde der Investor verpflichtet vor Baubeginn die Judische Gemeinde und das Denkmalschutzamt zu konsultieren um eine sachgemasse Behandlung der Grabstatte vor und wahrend der Bauzeit festzulegen Ein eventueller Abbruch von Gewolben und eine Bergung von Grabplatten musse so hiess es auf angemessene Art und Weise geschehen Grabplatten und Gebeine seien auf Kosten des Bauherrn nach Ohlsdorf umzubetten Ausserdem wurde eine Gedenkstatte in Absprache mit der Judischen Gemeinde unter Beteiligung des Kulturausschusses vorgesehen 15 11 Noch vor Erteilung der Baugenehmigung gab der fur die Hamburger Gemeinde zustandige Landesrabbiner Nathan Peter Levinson trotz Widerspruchs orthodoxer Juden in Deutschland seine Zustimmung fur die Umbettung der Toten unter der Bedingung dass Ausschachtungsarbeiten in Anwesenheit eines Experten aus Israel durchgefuhrt wurden 16 Wahrend des Abrisses der alten Gebaude und der Aushubarbeiten fur den Neubau im Sommer und Herbst 1991 wurden die Spuren des ehemaligen Friedhofs sichtbar Bruchstucke von Grabsteinen und menschliche Knochenreste kamen an die Oberflache 17 Dass sich nun der Vorsitzende des Direktoriums des Zentralrat der Juden in Deutschland Heinz Galinski einschaltete und sich an den Burgermeister Henning Voscherau wandte den Plan kritisierte und auf die internationale Buhne holte kam fur die Judische Gemeinde Hamburg vollig uberraschend 16 In der Folge wurde weltweit insbesondere in den USA und in Israel uber die Plane diskutiert US amerikanische Kongressabgeordnete verfassten ein Kommunique und reisten nach Hamburg diplomatische Noten wurden ausgetauscht viele grosse internationale Medien griffen das Thema auf 18 nbsp Der untere Teil des Wandbilds an der Kleinen Rainstrasse 21 erinnert an die Proteste von Athra Kadischa 19 Somit wurden internationale judische Gemeinden auf das Bauprojekt aufmerksam und protestierten gegen die weitere Zerstorung der sakrosankten Flache Die ultraorthodoxe Gruppierung Athra Kadischa die weltweit fur die Erhaltung judischer Grabstatten kampft besetzte ab dem 26 September 1991 bis zum spateren Kompromiss immer wieder den Bauplatz und erreichte einen zwischenzeitlichen Baustopp 20 Im November 1991 sah sich die Deutsche Rabbinerkonferenz gezwungen eine Erklarung abzugeben in der gefordert wurde dass alles Menschenmogliche unternommen werden muss um die Entweihung dieses Friedhofs zu verhindern und jegliche Arbeiten auf diesem heiligen Boden zu untersagen 21 Die Erklarung war als ein moralischer Appell zu verstehen mit der die Rabbinerkonferenz den Friedhof schutzen wollte Sie ausserte sich aber nicht zu den weltlichen nach staatlichem Recht eingetretene Eigentumsubertragung 22 Zwischenzeitlich machten die Investoren am 21 April 1992 das Angebot die Judische Gemeinde konne das im Jahre 1988 fur 14 3 Millionen Mark erworbene Areal fur 50 Millionen Mark zuruckkaufen 23 24 Das Angebot wurde nicht angenommen da weder die Hamburger Judische Gemeinde noch der Zentralrat der Juden diese Mittel hatte aufbringen konnen 7 Insbesondere auf Bezirksebene wurde heftig diskutiert Die GAL Fraktion in Altona positionierte sich auf Seiten von Athra Kadischa was die SPD Fraktion heftig mit dem Vorwurf kritisierte die Grunen wurden den Konflikt zur Verhinderung des umstrittenen geplanten Einkaufszentrums instrumentalisieren 25 wogegen sich die GAL allerdings verwahrte Von verschiedenen Burgerinitiativen wurde das Thema des Antisemitismus 26 und der historischen Schuld 27 28 aufgegriffen und eine vollstandige Wiederherstellung des Friedhofs gefordert 29 Es gab Stimmen die behaupteten Gegner des Quarree Bauvorhabens hatten die judische Gemeinde in aller Welt informiert um das Einkaufszentrum auf diese Weise zu verhindern 30 Dagegen spricht dass der judische Friedhof in der Zeit zwischen den ersten Presseberichten 1989 und dem Fund von Uberresten im September 1991 von den Burgerinitiativen entweder nicht oder nur marginal thematisiert wurde 31 Ausserdem wurde der Friedhofsproblematik bereits im Mottenburger Manifest 32 das von einflussreichen Politikern im Februar 1990 unterzeichnet wurde spatestens aber durch den baurechtlichen Vorbescheid des Bezirksamts vom November 1990 11 politischerseits gewurdigt und war somit allseits bekannt Die Judische Gemeinde in Hamburg war keinesfalls auf der Seite von Athra Kadischa zumal Athra Kadischa weit mehr Medienecho bekam als die lokale Judische Gemeinde mit ihrer entgegengesetzten Haltung konnte bei Aussenstehenden jedoch leicht der Eindruck entstehen der Konflikt bestehe zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland obwohl es sich hier vielmehr um einen innerjudischen Streitfall handelte 16 So liess der Gemeindevorstand wahrend der Demonstrationen verlautbaren Die Judische Gemeinde in Hamburg und der sie vertretende Vorstand sind zweifellos in einer schwierigen Situation Wir sind an das deutsche Recht gebunden In bezug auf den Konflikt um den Friedhof haben wir zweifellos ein schweres Erbe angetreten Wir haben sehr eindringlich auch an die Vertreter von Athra Kadisha appelliert die Demonstrationen einzustellen da sie nach unserer Auffassung der judischen Gemeinschaft in Deutschland speziell in Hamburg schaden und wir es als unsere Aufgabe ansehen uns fur die Lebenden einzusetzen ohne das Recht der Toten zu missachten Aus einem Schreiben des Vorstands der judischen Gemeinde 15 Juni 1992 20 Unter Hamburger Juden wurde der Umstand diskutiert dass das Gelande in den 1950er Jahren von einer stark geschwachten Judischen Gemeinde verkauft wurde insbesondere im Hinblick auf die anderen Probleme mit der sie zu jener Zeit zu kampfen hatte und man damals nicht damit rechnete dass judisches Leben in Deutschland noch eine Zukunft habe Man kam zu der einhelligen Uberzeugung dass der Verkauf ein damals noch nicht abzusehender Fehler war und man dementsprechend damit umgehen solle So pladierten die meisten Hamburger Wurdentrager auch weiterhin man solle die Gebeine umbetten 20 wie es bereits vor und nach dem Krieg mehrmals praktiziert wurde 16 Im Mai 1992 wurde gemeinschaftlich von Athra Kadischa Bull amp Liedke und vom Hamburger Senat sowie unter Ausschluss der Judischen Gemeinde Hamburg der Jerusalemer Oberrabbiner Itzhak Kolitz als Vermittler in dem Konflikt angerufen Kolitz fallte folgenden Spruch 1 Wir verbieten die Graber oder das Erdreich des Friedhofs wegzuraumen und sei es auch dass man sie in das Land Israel brachte 2 Wir verhindern nicht eine Bebauung uber dem Friedhof d h auf ihm Doch es darf nicht ausgeschachtet werden 3 Ein von uns berufener Aufseher wird die Bauarbeiten standig beaufsichtigen Oberrabbiner Itzhak Kolitz Stellungnahme vom 21 Mai 1992 33 Bereits vor dem Spruch des Jerusalemer Oberrabbiners brachte Nathan Levinson ein Gutachten ein in dem die Umbettung als zulassig bzw geradezu geboten dargestellt wurde 7 In einem weiteren Gutachten gegen den Spruch von Kolitz bekraftigte er dies abermals kritisierte die Einmischung von Athra Kadischa scharf und stellte zudem die Zustandigkeit und Unparteilichkeit von Kolitz in Frage 34 In einer Pressemitteilung liess die Judische Gemeinde Hamburg verlautbaren sie befurworte eine Bebauung nach wie vor und die Proteste von Athra Kadischa seien kontraproduktiv und ein inadaquates Mittel der Auseinandersetzung 16 nbsp Das heutige Gelande mit der Flache des judischen Friedhofs von 1934 Die spateren Zerstorungen sind rot markiert die moglicherweise erhaltenen Teile grun Mit seiner gutachterlichen Entscheidung ermoglichte Oberrabbiner Itzhak Kolitz schliesslich den Bau des Einkaufszentrums unter eingeschrankten Bedingungen Es wurde anstatt einer Tiefgarage ein Parkhaus auf dem Dach des Gebaudes errichtet und uber dem Erdreich in dem Graber und Gebeine vermutet wurden eine Betonplatte gegossen Die auf dem Kompromiss beruhende Neuplanung des Einkaufszentrums sah den Verzicht auf die Dachbegrunung sowie eine erhebliche Reduzierung von zu bauenden Wohnungen nicht aber von Verringerung der Verkaufsflache oder der Parkplatze vor weshalb sowohl der Bau als auch Stadtplanungsausschuss eine Baugenehmigung fur die vorliegende Planung einstimmig ablehnte 35 Da man jedoch in Hamburg und Bonn politischerseits weiteren Schaden fur das Ansehen Deutschlands abwenden wollte zog der Hamburger Senat das Verfahren per Evokationsrecht an sich und genehmigte das Bauprojekt ohne die Zustimmung der Altonaer Bezirksversammlung 36 Im Mai 1993 drohten Bull amp Liedke sich uber den gefundenen Kompromiss hinwegzusetzen und doch nach den alten Bauplanen mit Tiefgarage zu bauen wenn die Stadt Hamburg die Neuplanungskosten von 30 Millionen Mark nicht ubernahme Sie argumentierten die Stadt sei 1953 ihrer vertraglichen Pflicht nicht nachgekommen die restlichen Gebeine von dem Gelande auf den judischen Friedhof in Hamburg Ohlsdorf umzubetten 37 Am 25 August 1993 billigte die Hamburger Burgerschaft auf Antrag des Senats einen Schadensersatz von 16 5 Millionen Mark fur Bull amp Liedke Die Entschadigungszahlung wurde in Form von Erlass von Baugebuhren und Preisnachlassen fur erworbene Grundstucke in der Grossen Elbstrasse geleistet 38 39 Nach der Fertigstellung und Einweihung des Mercados am 5 Oktober 1995 wurden am Treppenabgang zum Tiefgeschoss Gedenktafeln angebracht die uber die Geschichte des Friedhofes informieren und die Namen von insgesamt 4 500 dort bestatteten Toten nennen Die Tafeln lassen zudem Platz fur weitere Namen die kunftig noch ermittelt werden konnten Siehe auch BearbeitenListe der Friedhofe in Hamburg Geschichte der Juden in HamburgLiteratur BearbeitenUlla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen 1582 1992 eine Dokumentation Stadtteilarchiv Ottensen Hrsg Hamburg Altona Dingwort Verlag 1992 ISBN 3 87166 039 6 Ina Lorenz und Jorg Berkemann Hrsg Streitfall Judischer Friedhof Ottensen 1663 1993 Zwei Bande Dolling und Galitz Hamburg 1995 ISBN 3 926174 67 6 Ina Lorenz Streitfall judischer Friedhof Ottensen In Hamburger Schlusseldokumente zur deutsch judischen Geschichte 4 September 2018 doi 10 23691 jgo article 249 de v1Weblinks BearbeitenJudische Geschichte und Kultur Der Hamburger Friedhofskonflikt Gedenkstatten in Hamburg Gedenktafel und Wandbild fur den ehemaligen judischen Friedhof Ottensen Mercado Hamburg Der judische Friedhof in Ottensen Friedhofsdatenbank Hamburger Judische Friedhofe Die judischen Friedhofe in Hamburg Von Albrecht Schreiber Interaktive Karte zur Geschichte des FriedhofsEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Brilling Der Streit um den Friedhof zu Ottensen Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der deutsch israelitischen Gemeinde in Hamburg in Ulla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen Hamburg 1992 S 9 17 Michael Studemund Halevy Friedhofe in Das judische Hamburg Ein historisches Nachschlagewerk Hrsg Institut fur die Geschichte der deutschen Juden Hamburg 2006 S 76 Susanne Wiborg Heine Salomon in Das judische Hamburg Ein historisches Nachschlagewerk Hrsg Institut fur die Geschichte der deutschen Juden Hamburg 2006 S 110 Bericht uber die Gemeindeverwaltung der Stadt Altona in den Jahren 1863 bis 1900 Dritter Teil Altona 1906 S 562 zitiert nach Ulla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen Hamburg 1992 S 37 Die Judenkapelle in der Bismarckstrasse verschwindet in Altonaer Tageblatt 3 November 1934 a b c EHR Unsere Leser haben ihn nicht vergessen In Elbe Wochenblatt 29 November 1989 a b c Levinson Nathan Peter Gutachten betreffs des ehemaligen judischen Friedhofs Ottensen Jerusalem April 1992 Hans W Hertz Memorandum zum ehemaligen Juden Friedhof in Ottensen 12 Marz 1951 zitiert nach Ulla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen Hamburg 1992 S 37 FRA Sprengung des Ottensener Bunkers gegluckt In Norddeutsche Nachrichten 10 November 1951 Sturm auf Hertie in Die Welt 28 Marz 1953 a b c Schreiben des Bezirksamtes Altona Bauamt Bauprufabteilung an die Grundstucksgesellschaft Raboisen vom 28 November 1990 EHR Quarree O K In Elbe Wochenblatt 5 Juni 1991 Unternehmensgruppe Bull amp Liedke Ottenser Chronologie 1996 Das Infoblatt wurde seinerzeit bei verschiedenen Anlassen verteilt EHR Totgeschwiegen fast vergessen In Elbe Wochenblatt 20 September 1989 Bezirksamt Altona Auszug aus der Niederschrift des Stadtplanungsausschusses Hamburg Altona 5 Juni 1990 a b c d e Boike Jacobs Der Kampf um Ottensen In Die Tageszeitung taz 25 Mai 1992 S 11 In einem Brief des Stadtteilarchivs Ottensen an die Judische Gemeinde in Hamburg vom 30 September 1991 wird mitgeteilt am 26 September 1991 seien drei Bruchstucke von Grabsteinen von Anwohnern ins Archiv gebracht worden Ulla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen Hamburg 1992 VAN Wandbild fur judischen Friedhof In Die Tageszeitung taz 10 Oktober 1997 a b c Arie Goral Sternheim Mahnung und Menetekel Der verhangnisvolle Hamburger Friedhofskonflikt In Der Spiegel Special 1 Februar 1992 Deutsche Rabbiner Konferenz Gutachten doi 10 23691 jgo source 193 de v1 Abgedruckt in Gruppe K Hrsg Fur den Erhalt des judischen Friedhofs in Ottensen Hamburg 1992 S 27 Nach Hamburger Schlusseldokumente zur deutsch judischen Geschichte Hamburg zuletzt zugegriffen am 14 Februar 2021 Ina Lorenz Streitfall judischer Friedhof Ottensen In Hamburger Schlusseldokumente zur deutsch judischen Geschichte Hamburg 4 September 2018 MAC Dokumentazion Der Judische Friedhof In Die Tageszeitung taz 2 Oktober 1995 Wolfgang Retzlaff Ottensen Chronik damit nicht alles in Vergessenheit gerat Dokumentation eines Hamburger Stadtteils 2 Auflage Ottensener Burgerverein Hamburg 1995 S 72 SPD Fraktion der Bezirksversammlung Altona Pressemitteilung bez Haltung der GAL zum judischen Friedhof Hamburg 4 Juni 1992 H Schmidt V i S d P Antisemitismus in Ottensen Flugblatt 1992 Helmut Mey Offener Brief an den Burgermeister Hamburg 4 Mai 1992 Gruppe K Gegen die antisemitische Hetze Fur den Erhalt des judischen Friedhofs Flugblatt ohne Datum Anwohnerinitiative gegen das Hertie Quarree Es geht auch anders Flugblatt August 1993 Ulrich Stock Wo nur die Reichen Fremde sind In Zeit Online Hamburg 11 Februar 1994 In den Flugblattern Publikationen und Pressemitteilungen der Initiativen gegen das Quarree wird in diesem Zeitraum der Friedhof meist gar nicht erwahnt z B GAL in Altona Anwohnerinitiative gegen das Hertie Quarree Stadtteilarchiv Ottensen Motte e V Interessengemeinschaft Osterkirchenviertel Pressemitteilung vom 22 August 1991 GAL in Altona Anwohnerinitiative gegen das Hertie Quarree Klagergemeinschaft Grundeigentumer Hertie Broschure Ausgabe 2 Selbstverlag Mai 1991 Auch im Mottenburger Manifest wird als letzte Forderung lediglich eine offentliche Gedenk und Begegnungsstatte genannt Pfarrer Axel Braun Mottenburger Manifest Ottensen Februar 1990 Itzhak Kolitz Stellungnahme vom 21 Mai 1992 zitiert nach Ulla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen Hamburg 1992 S 129 Hermann Mahs Ottensen Das Gegen Gutachten In Hamburger Abendblatt 29 Mai 1992 zitiert nach Ulla Hinnenberg Der judische Friedhof in Ottensen Hamburg 1992 S 136 Kai von Appen Quarree gestoppt In Die Tageszeitung taz 5 November 1992 RA Quarree ist durch Senat uberstimmt Altona In Elbe Wochenblatt 25 November 1992 Kai von Appen Tiefgarage statt judischem Friedhof In Die Tageszeitung taz 14 Mai 1993 Hamburger Senat Mitteilung des Senats an die Burgerschaft Dringlicher Antrag Abschluss eines Vergleichs gutliche Gesamtregelung Gelande des ehemaligen judischen Friedhofs in Hamburg Ottensen hier Verlustausgleichung fur den Investor infolge von Planungsanderungen Drucksache 14 4587 17 August 1993 RA Streit ist beigelegt In Altonaer Wochenblatt 25 August 1993 S 2 Judische Friedhofe in Hamburg Altona Am Grindel Bahrenfeld Bergedorf Harburg Jenfelder Strasse Langenfelde Kohlhofen Neuer Steinweg Ohlsdorf Ottensen Wandsbek 53 552604 9 931855 Koordinaten 53 33 9 4 N 9 55 54 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Ottensen amp oldid 226852202