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Der Judische Friedhof Langenfelde ist ein judischer Begrabnisplatz in Langenfelde im Hamburger Stadtteil Stellingen Der Friedhof LangenfeldeDer Friedhof Langenfelde Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenIn der Mitte der 1870er Jahre beschloss der Hamburger Senat die Anlage eines neuen konfessionslosen Zentralfriedhofs ausserhalb der inneren Stadt in Hamburg Ohlsdorf Die Deutsch Israelitische DIG und die Portugiesisch Judische Gemeinde PJG erhielten einen separaten jedoch nicht eigentumlichen Begrabnisplatz auf dem Friedhof Ohlsdorf an der Ilandkoppel da auf dem judischen Friedhof im Grindelviertel nicht mehr ausreichend Platz zur Verfugung stand Dies jedoch lehnten die orthodoxen Mitglieder der judischen Gemeinde wegen halachischer Verletzungen entschieden ab Sie bestanden darauf ein Friedhofsgrundstuck auf Ewigkeit zu erwerben Nachdem der Senat der judischen Gemeinde einen solchen Verkauf verweigerte suchte eine kleine Gruppe strengglaubiger Juden ausserhalb des Hamburger Gebiets nach einem geeigneten Friedhofsgrundstuck Der Widerstand gegen das Vorhaben dieser orthodoxen Minderheit war jedoch so gross dass verschiedene Kaufversuche scheiterten Nach 10 jahriger Auseinandersetzung verhalf schliesslich eine Intervention aus der Reichskanzlei Otto von Bismarcks dem Vorhaben zum Erfolg 1887 konnte die Gruppe um Rabbiner Anschel Stern 1820 1888 und vertreten durch das orthodoxe Hamburger Lehrinstitut Vereinigte Alte und Neue Klaus ein 5722 m grosses Stuck Land im preussischen Stellingen Langenfelde als Eigentum erwerben Der Anlage eines religionsgesetzlich zulassigen Friedhofs fur die Ewigkeit stand damit nichts mehr im Wege Am 20 Februar 1887 wurde der Friedhof feierlich eingeweiht Zwischen 1887 und 1941 fanden rund 2000 Beerdigungen auf dem Friedhof statt Um auf lange Sicht uber ausreichend Platz zu verfugen wurden zwischen 1893 und 1900 noch weitere angrenzende Grundstucke hinzugekauft sodass das Friedhofsgelande letztlich 25 364 m umfasste Nach 1945 fanden auf dem Friedhof bis auf Ausnahmen keine Beerdigungen mehr statt Heute ist nur noch der tatsachlich belegte Teil des Gelandes im Besitz der judischen Gemeinde Personlichkeiten BearbeitenIsaac Halevy Rabinowitz 1847 1914 aus Weissrussland stammender Rabbiner und Historiker Ab 1900 Lehrer an der Levin Salomon Klaus in Hamburg Sein zwei Meter hoher Grabstein ist der grosste auf dem Friedhof Er ist Zeichen fur die Wertschatzung die ihm seine Schuler entgegenbrachten Benjamin Sealtiel 1874 1934 und Helene Sealtiel geb Wormser 1871 1938 orthodoxes portugiesisches Kaufmannsehepaar Eltern des spateren israelischen Generals David Sealtiel 1903 1969 Anschel Stern 1820 1888 Seit 1851 Rabbiner in Hamburg ab 1867 Oberrabbiner zu Hamburg fur die im Synagogenverband zusammengefassten orthodoxen Glaubigen Grunder des religiosen Lernvereins Mekor Chajim 1862 und Lehrer an der Talmud Tora Knabenschule die 1869 die Anerkennung als Hohere Burgerschule erhielt Moritz M Warburg 1838 1910 und Charlotte Esther Warburg geb Oppenheim 1842 1921 Eltern der sog Famous Five der Bankiersfamilie Warburg Aby Paul Max Felix und Fritz Der Kulturwissenschaftler Aby Warburg grundete die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Seine Bruder Paul Warburg Max Warburg Felix Warburg und Fritz Moritz Warburg waren international bedeutende Bankiers und Politikberater Daniel Wormser 1840 1900 Padagoge Mazen und Stifter Ab 1864 Lehrer an der Talmud Tora Schule In den 1880er Jahren grosser Einsatz fur verarmte judische Fluchtlinge aus Osteuropa 1884 Grundung des Israelitischen Unterstutzungsvereins fur Obdachlose der tausenden notleidenden judischen Auswanderern bis zu ihrer Abreise nach Ubersee Hilfe bot Gottschalk Eliakim Schlesinger 1813 1900 Rabbiner in Hamburg 1 Literatur BearbeitenHess Oliver Das Beth ha chajjim Haus des Lebens in Stellingen Langenfelde Ein judischer Friedhof im Spannungsverhaltnis zwischen Reform und Orthodoxie unveroffentlichte Staatsexamensarbeit Hamburg 1995 Studemund Halevy Michael Im Judischen Hamburg Ein Stadtfuhrer von A bis Z Hamburg 2011 Siehe auch BearbeitenJudische Friedhofe in Hamburg Geschichte der Juden in HamburgWeblinks BearbeitenDie judischen Friedhofe in Hamburg Von Albrecht Schreiber darin Judischer Friedhof Langenfelde Fotos Webseite judischer Friedhof Altona Institut fur die Geschichte der deutschen Juden IGdJ Webseite Das judische Hamburg Datenbank mit Angabe der BestattungenEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des FriedhofsJudische Friedhofe in Hamburg Altona Am Grindel Bahrenfeld Bergedorf Harburg Jenfelder Strasse Langenfelde Kohlhofen Neuer Steinweg Ohlsdorf Ottensen Wandsbek 53 578333333333 9 9297222222222 Koordinaten 53 34 42 N 9 55 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Langenfelde amp oldid 221218161