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Der judische Friedhof von Jemgum liegt ausserhalb der Ortschaft am Jemgumer Sieltief Die ortliche Gemeinde legte ihn im 19 Jahrhundert an und nutzte ihn bis 1932 Auf dem 1107 Quadratmeter grossen Areal befinden sich heute noch 13 Grabsteine Damit ist er eine der kleinsten judischen Begrabnisstatten Ostfrieslands 1 Der Judische Friedhof Jemgum liegt abseits des Ortes am Jemgumer Sieltief Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der judische Friedhof am Jemgumer SieltiefDie judische Gemeinde von Jemgum unterhielt wahrscheinlich intensive Beziehungen zur Emder Gemeinde Bis weit in die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts liess sie wie auch die anderen Gemeinden des Rheiderlandes auf dem dortigen Friedhof auch ihre Toten bestatten Dieser war vor allem in Wintermonaten schwer zu erreichen Im Jahre 1670 wandten sich die Juden aus Bunde Weener Jemgum und Stapelmoor unter der Fuhrung von Hayman Salomons aus Jemgum an die Furstin Christine Charlotte und baten darum in Gnaden zu consentiren dass wyr unser endts in besagtem Ambte Leerort etwa ein halb oder gantz Diemat Landes vor ziemlichen Preiss an uns mogen erkaufen und selbiges zu einem Gottesacker vor unsere Todten benutzen durfen 2 Dieser Bitte gab die Furstin schon nach einem Tag statt Sie wies daraufhin ihren Beamten in Leerort an die Juden bei ihrem Landkauf zu unterstutzen und dafur zu sorgen dass sie nicht benachteiligt wurden Daraufhin kauften die Rheiderlander Juden ein Grundstuck in Smarlingen zwischen Weener und Holthusen und legten dort einen Friedhof an spater kam ein zweiter Friedhof hinzu 3 Beide waren um 1848 voll belegt so dass die Gemeinden jeweils eigene Begrabnisplatze anlegten Die Jemgumer Juden wandten sich dafur an die Landdrostei in Aurich Diese genehmigte zwar prinzipiell den Kauf eines Gelandes lehnte das Gesuch der Gemeinde um Bewilligung einer Beihilfe zum Ankauf eines Friedhofsgrundstuckes jedoch ab 3 Die Jemgumer Juden erwarben daraufhin westlich des Ortes an der Strasse nach Marienchor ein 1107 Quadratmeter grosses Areal auf dem sie von 1854 1855 bis 1932 ihre Toten bestatteten Die Gemeinde war immer eine der kleinsten Ostfrieslands und schon zu Beginn des 20 Jahrhunderts in ihrer Existenz bedroht 1925 lebten nur noch neun Juden in Jemgum im September 1939 waren es noch sechs 4 Nach der Vertreibung und Ermordung der judischen Einwohner des Ortes in der Zeit des Nationalsozialismus ging der Friedhof nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz des Landesverbandes der Judischen Gemeinden von Niedersachsen uber 4 Siehe auch BearbeitenGeschichte der Juden in Ostfriesland Liste judischer Friedhofe in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHerbert Reyer Jemgum In Herbert Obenaus Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Verlag Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 903 907 Das Ende der Juden in Ostfriesland Katalog zur Ausstellung der Ostfriesischen Landschaft aus Anlass des 50 Jahrestages der Kristallnacht Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1988 ISBN 3 925365 41 9 Gerhard Kronsweide Die judische Gemeinde Jemgum 1604 1904 Zusammenleben im Emsflecken Ostfriesische Familienkunde Beitrage zur Genealogie und Heraldik Heft 23 2016 Herausgegeben von der Upstalsboom Gesellschaft fur historische Personenforschung und Bevolkerungsgeschichte in Ostfriesland e V ISBN 978 3 934508 81 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jemgum In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Niedersachsen Einzelnachweise Bearbeiten Jemgum In Ubersicht uber alle Projekte zur Dokumentation judischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Niedersachsen Herbert Reyer Martin Tielke Hrsg Frisia Judaica Beitrage zur Geschichte der Juden in Ostfriesland Aurich 1988 ISBN 3 925365 40 0 S 83 a b Judischer Friedhof Abgerufen am 25 April 2023 a b Herbert Reyer Jemgum In Herbert Obenaus Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Verlag Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 903 907Judische Friedhofe im Landkreis Leer Bunde Jemgum Leer Weener 53 260862 7 367127 Koordinaten 53 15 39 1 N 7 22 1 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Jemgum amp oldid 233156272