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Die Judische Gemeinde Marburg ist eine der elf judischen Gemeinden in Hessen und gehort zum Landesverband der Judischen Gemeinden in Hessen der seit 1949 besteht Derzeitige Synagoge 2016 Synagoge in der Universitatsstrasse 1897 1938 Schaukasten uber den Resten einer fruheren SynagogeInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Synagogen in Marburg 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Judische Gemeinde gab es in Marburg erstmals im Mittelalter Eine grossere Anzahl judischer Familien lebte in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts in der Judengasse heute Schlosssteig Die 1317 erstmals genannte und beim Stadtbrand 1319 zerstorte Synagoge wurde vermutlich um 1280 an Stelle eines alteren Gebaudes erbaut Ein Neubau erfolgte nach 1320 an derselben Stelle Reste 1993 bei Ausgrabungen wiederentdeckt Bei der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348 49 wurde die judische Gemeinde vernichtet Nach 1364 konnten wieder einige Juden zuziehen Sie lebten auf Grund der beruflichen Einschrankungen vor allem vom Geldverleih doch werden in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts unter anderem auch zwei judische Arzte in der Stadt genannt 1524 wurden die Juden auf Grund einer Verordnung von Landgraf Philipp I aus Marburg vertrieben Seit Anfang des 17 Jahrhunderts konnten wieder einzelne judische Familien zuziehen Sie lebten wieder im Bereich der Judengasse und der benachbarten Wettergasse Im Laufe des 19 Jahrhunderts erfolgte eine Zuwanderung aus umliegenden Landgemeinden sodass gegen Ende des 19 Jahrhunderts uber 500 judische Gemeindeglieder gezahlt wurden etwa 3 der Gesamtbevolkerung Seit 1823 war Marburg Sitz eines Provinzialrabbinates u a Rabbiner Leo Munk 1876 1918 Seit Mitte des 19 Jahrhunderts eroffneten judische Gewerbetreibende zahlreiche Geschafte besondere Bedeutung hatten die Lederhandlungen Kaufhauser Banken Judische Arzte und Rechtsanwalte eroffneten Praxen und Kanzleien An der Universitat lehrte von 1876 bis 1912 der Philosoph Hermann Cohen Im August 1818 war eine erste grossere Synagoge eingeweiht worden Im September 1897 erfolgte die Einweihung einer Synagoge an der Universitatsstrasse Diese Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 von Marburger SA Leuten geschandet und niedergebrannt 1933 lebten noch 341 judische Personen in Marburg Ein Teil von ihnen konnte in den folgenden Jahren auswandern oder in andere Stadte verziehen Diejenigen die in Marburg blieben wurden 1941 nach Riga 23 Personen beziehungsweise 1942 nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager des Ostens deportiert 54 Personen und im Holocaust ermordet Nach 1945 grundeten Uberlebende von Konzentrationslagern eine neue judische Gemeinde in der Stadt doch ging insbesondere durch Auswanderung nach Israel die Zahl der judischen Gemeindeglieder bis 1961 auf 15 Personen zuruck Eine neue judische Gemeinde wurde Mitte der 1980er Jahre durch den aus Israel zugezogenen Amnon Orbach gegrundet 2006 gehoren der Gemeinde etwa 350 Personen an Am 26 November 2005 konnte eine neue Synagoge in der Liebigstrasse eingeweiht werden am 28 Oktober 2010 konnte eine neue Thorarolle vollendet und in die Synagoge gebracht werden 1 Synagogen in Marburg BearbeitenEinweihung Errichtung Strasse Lage AnmerkungSpatestens 1280 Ecke Mainzer Gasse Schlosssteig 1452 Abriss der ersten Synagoge in der Judengasse1640 Schlosssteig 6 Privatsynagoge in der Judengasse1720 Langgasse 7 heute Wohnhaus14 August 1818 Ritterstrasse 2 heute Wohnhaus15 September 1897 Universitatsstrasse 11 am 10 November 1938 niedergebrannt Pogromnacht siehe Synagoge Marburg 1897 1938 Ab Mai 28 Marz 1945 Lutherstrasse 2 1 2 heute Verein deutscher Studenten3 Februar 1946 Landgraf Philipp Strasse 2 heute Turnerschaft SchaumburgiaAb Mai 1950 Schulstrasse 7 Nutzungsende unbekannt abgerissen heute Parkhaus1 September 1989 Pilgrimstein 25 Nach dem Zuzug vieler Juden aus der ehem UdSSR zu klein geworden26 November 2005 Liebigstrasse 21aWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagogen in Marburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Judischen Gemeinde MarburgEinzelnachweise Bearbeiten Annegret Wenz Haubfleisch Ein Freudentag fur die Judische Gemeinde in Marburg Festakt zur Vollendung der neuen Thora im Staatsarchiv Marburg In Archivnachrichten aus Hessen 1 11 2011 S 45f Judische Gemeinden im Landesverband Hessen Bad Nauheim Darmstadt Fulda Giessen Hanau Kassel Limburg Marburg Offenbach Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Marburg amp oldid 207802127