www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Heuffel auch Ioan Heuffel Janos A Heuffel oder Janos Heuffel 29 Dezember 1800 in Modra deutsch Modern im damaligen Komitat Pressburg 22 September 1857 in Lugosch Kaisertum Osterreich war Komitatsarzt und Nestor der Banater Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Heuff Johann Heuffel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Matura und dem Studium der Philosophie in Pressburg schrieb sich Heuffel 1823 als Student der Medizin in Wien ein und wechselte 1824 an die Universitat Pest heute Budapest wo er 1826 das Studium abschloss und 1827 mit der Dissertation De distributione plantarum geographica per comitatum Hungariae Pesthiensem 1 zum Dr med promovierte 2 In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden das Banat und Siebenburgen als ergiebiges Feld viel versprechender botanischer Sammeltatigkeit entdeckt Heuffel nahm 1827 fur zwei Jahre eine Anstellung als Hausarzt bei der adeligen Familie Atzel in Borosjeno im Komitat Arad im Banat an 2 In dieser Zeit gab er zusammen mit dem in Orawitza lebenden Chirurgen und Botaniker Peter Wierzbicki 1794 1847 ein Herbarium heraus welches grosses floristisches Aufsehen erregte spater folgte in Zusammenarbeit mit Heinrich Gustav Reichenbach eine in Fachkreisen bekannte Ikonografie Im Mai 1829 wechselte Heuffel nach Lugoj wo er nicht nur als Physicus sondern auch als Kenner von Heilpflanzen und als Homoopath bekannt wurde 3 Er heiratete die adlige Josephine de Nemethy aus der Ehe ging der spater geadelte Feldmarschallleutnant August Heuffel Nemethy de Nemethfalva 1834 1895 hervor In seiner fuhrenden und beinahe ganz unabhangigen Stellung 4 widmete sich Heuffel neben seinen Pflichten als hoher Beamter auch den Naturwissenschaften und hauptsachlich der botanischen Erforschung Sudosteuropas Seine zahlreichen botanischen Exkursionen im Banat in den Karpaten Siebenburgens im Balkangebirge und anderswo machten ihn in den Reihen der damals fuhrenden Botaniker Europas bekannt Heuffel veroffentlichte u a 1831 1835 1844 in der Zeitschrift der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft deren Mitglied er seit 1832 war 5 Hierdurch entwickelte sich ein Schrift und Tauschverkehr mit anderen Botanikern wie David Heinrich Hoppe Karl Heinrich Koch oder Alphonse Pyrame de Candolle Seit seinen ersten Arbeiten 1831 wurde er mit Briefen sozusagen besturmt und von jetzt beginnt erst der wirkliche wissenschaftliche Verkehr 4 Heuffel war Mitglied zahlreicher weiterer naturwissenschaftlicher Gesellschaften sowie Mitglied der St Petersburger Akademie der Wissenschaften Zur Zeit der Ungarischen Revolution 1848 1849 wurde Heuffel im Marz 1848 in den Revolutionsrat des Komitates gewahlt und anschliessend im Gefangnis von Temesvar vorubergehend inhaftiert Er wurde als Komitatsarzt suspendiert und nach Grossbetschkerek strafversetzt Da er diese Stelle nicht annehmen wollte eroffnete er in Lugoj eine Privatpraxis die ihm nur wenig Zeit fur sein wissenschaftliches Studium liess Dennoch veroffentlichte er u a 1850 1857 und 1858 Arbeiten von uber die Flora Sudosteuropas Die Veroffentlichung seines Hauptwerkes uber die Flora des Banates 1858 erlebte er nicht mehr da er nach einer schweren und lang andauernden Erkrankung im Alter von 57 Jahren verstarb 1 In Lugoj erinnern sein Grabstein und eine Gedenktafel im Museum an Heuffel Nach der Rumanischen Revolution 1989 erhielt eine Strasse im Neubauviertel E Murgu seinen Namen 6 Werk BearbeitenHeuffel bereicherte durch seine Forschungstatigkeit in besonderem Masse die Kenntnisse uber die Flora Osterreichs Ungarns Siebenburgens und hauptsachlich des Banats Nach von Wurzbach 1 wurde Heuffel als Ungarns bedeutendster Botaniker angesehen Im Laufe seiner 30jahringen Tatigkeit hatte er im Banat uber 70 neue Pflanzenarten entdeckt und fur die Wissenschaft erstmals beschrieben 7 Er benannte die Neuentdeckungen nach den erforschten Gebieten bzw Fundorten z B Oenanthe banatica 1854 die Banater Rebendolde Hieracium transsylvanicum 1858 das Siebenburger Habichtskraut Thlaspi dacicum 1858 das Dakische Taschelkraut Vicia hungarica 1858 die Ungarische WickeAuch benannte er Neuentdeckungen zu Ehren von Botanikerkollegen wie Astragalus rochelianus Rochels Tragant nach A Rochel 1770 1847 Hieracium kotschyanum Kotschys Habichtskraut nach Theodor Kotschy Onosma baumgarteni Baumgartens Lotwurz nach Johann Baumgarten Thlaspi kovatsii Kovats Taschelkraut nach Gy Kovats 1815 1873 Potamogeton grisebachii Grisebachs Laichkraut nach August Grisebach Veronica bachofenii Bachofens Ehrenpreis nach dem Pionier der Aufforstung der Banater Sandwuste Bachofen Edler von Echt Koblenz 1782 1849 Nach Heuffel benannt ist auch die Gattung Heuffelia Opiz aus der Familie der Sauergraser Cyperaceae 8 Mehrere Pflanzenarten wurden nach Heuffel benannt Centaurea heuffeliana Heuffels Flockenblume durch Heinrich Gustav Reichenbach Crocus heuffelianus Heuffels Krokus durch F Herbich 1791 1865 Ferula heuffelii Heuffels Rutenkraut durch August Grisebach Galium heuffelii Heuffels Labkraut durch Vincze von Borbas Polycnemum heuffelii Heuffels Knorpelkraut durch Adolf Ferenc Lang Saxifraga heuffelii Heuffels Steinbrech durch Heinrich Wilhelm Schott Verbascum heuffelii Heuffels Konigskerze durch August NeilreichHeuffel war auch ein Kenner der Insekten Sudosteuropas Im Auftrag der Regierung hat er die den Himmel verdunkelnden Schwarme der beruchtigten und uberwiegend hier vorkommenden Kolumbatscher Mucke Melusina columbaczensis beobachtet und daruber eine umfangreiche Arbeit geschrieben die nach seinem Tod nicht mehr veroffentlicht wurde Der Schadling verursachte in der Viehzucht grosse wirtschaftliche Verluste 1813 im Banat etwa 10 000 Stuck Vieh 1923 in der Kleinen Walachei etwa 15 000 Stuck 9 Heuffels Forschungen hatten wertvolle Erkenntnisse hierzu liefern konnen Veroffentlichungen Bearbeiten Verzeichnis der um Pressburg vorkommenden in Endlicher s Flora posoniensis nicht erwahnten Pflanzen In Regensburger Flora 1 1831 S 404 ff Plantarum Hungariae novarum aut non rite cognitarum In Regensburger Flora 1 1831 S 363 ff und 2 1835 241 ff Caricineae in regnis Hungariae Croatiae Slavoniae magnoque Transilvaniae principatu sponte nascentes enumeratae et digestae In Regensburger Flora 2 1844 S 527 ff Uber einige verwechselte Arten in der Flora Ungarns In Regensburger Flora 1854 S 289 ff Uber ungarische Eichen In Zeitschrift fur Natur und Heilkunde in Ungarn 13 1850 Diagnosen neuer oder verwechselter Pflanzen des Banates In Zeitschrift fur Natur und Heilkunde in Ungarn 22 1857 und 25 1858 Enumeratio plantarum in Banatu Temesiensi sponte crescentium et frequentius cultarum In Verhandlungen des Zoologisch Botanischen Vereins Wien 8 1858 S 39 240 Literatur BearbeitenEndre Gombocz Sopron Berzsenyi Daniel Evangelikus Li Iskola Soproni Berzsenyi Daniel Evangel A magyar botanika tortenete deutsch Die Geschichte der ungarischen Botanik Verlag Sbdelgksz 2007 ISBN 978 963 06 3040 5 S 636 in ungarischer Sprache August Kanitz Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik beigedruckt sind einige theils wenig gekannte theils ungedruckte botanische Aufsatze ungarischer Botaniker Gebauer Schwetschke 1865 S 264 Heinrich Wilhelm Reichardt Heuffel Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 324 f Constantin von Wurzbach Heuffel Johann In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 11 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 430 f Digitalisat Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Johann Heuffel beim IPNI Rudolf Rosler Heuffel Johann In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Ingemar Eine Stadt feiert Geburtstag In Allgemeine Deutsche Zeitung fur Rumanien 11 Juli 2009 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Constantin von Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Band 11 Wien 1864 S 430 431 a b Anton Peter Petri Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums Breit Marquartstein 1992 ISBN 3 922046 76 2 S 2198 I Stratan Ioan Heuffel cercetator al florei Banatului si Transilvaniei deutsch Johann Heuffel Erforscher der Flora des Banates und Siebenburgens In Natura 2 1973 Bukarest S 73 74 in rumanischer Sprache a b August Kanitz Geschichte der Botanik in Ungarn Hannover 1863 S 89 178 Wolfgang Ilg Die Regensburgische Botanische Gesellschaft Hoppea 1984 S 391 Ingemar Eine Stadt feiert Geburtstag Memento des Originals vom 20 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www banatblog eu In Allgemeine Deutsche Zeitung fur Rumanien 11 Juli 2009 Traian Săvulescu Hrsg Flora Reipublicae Popularis Romanicae Bd 1 13 Bukarest 1952 1976 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 M Ripeanu I Gavrilă Toxicologie veterinara deutsch Tiermedizinische Giftkunde Bukarest 1964 S 427 477 Normdaten Person GND 137566212 lobid OGND AKS VIAF 81740885 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heuffel JohannALTERNATIVNAMEN Heuffel Janos Heuffel IoanKURZBESCHREIBUNG ungarischer BotanikerGEBURTSDATUM 29 Dezember 1800GEBURTSORT Modra Konigreich UngarnSTERBEDATUM 22 September 1857STERBEORT Lugoj Konigreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heuffel amp oldid 220772888