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Das Linienschiff Orjol russisch Oryol der Kaiserlich Russischen Marine war das dritte von funf Schiffen der Borodino Klasse 1905 wurde sie bei Tsushima von den Japanern erbeutet und von 1907 bis 1923 als Iwami von der japanischen Marine eingesetzt Iwami Als Orjol in Kronstadt im Jahr 1904 Als Orjol in Kronstadt im Jahr 1904SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichJapan Japanandere Schiffsnamen Orjol 1902 1907 Schiffstyp Schlachtschiff Einheitslinienschiff Klasse Borodino KlasseBauwerft Galerny Werft Sankt PetersburgKiellegung 2 Juni 1900Stapellauf 19 Juli 1902Indienststellung Oktober 1904Ausserdienststellung 9 Mai 1923Verbleib Am 10 Juli 1924 als Zielschiff durch Flugzeuge versenkt Schiffsmasse und BesatzungLange 121 m Lua Breite 23 3 mTiefgang max 8 0 mVerdrangung 13 516 ts Besatzung 782 MannMaschinenanlageMaschine 12 Belleville Kessel2 3fach Expansions DampfmaschineMaschinen leistung 15 500 PS 11 400 kW Hochst geschwindigkeit 17 5 kn 32 km h Propeller 2BewaffnungBei Indienststellung 4 30 5 cm L 40 12 Sk 15 2 cmm L 40 Canet 20 Sk 7 5 cm Canet 20 Sk 4 7 cm Hotchkiss 3 Torpedorohr 38 1 cmAb 1907 4 Geschutz 30 5 cm L 40 6 Geschutz 20 3 cm L 45 16 Sk 8 0 cm L 50 20 Sk 4 7 cm L 43 Hotchkiss 8 Mk 3 7 cm Hotchkiss 2 Torpedorohr 45 7 cmPanzerungGurtelpanzer 190 203 mm Panzerdeck 50 mm Kommandoturm 254 304 mm ArtillerieHauptturme 249 254 mmBarbetten 200 360 mmSekundarturme 152 203 mm Inhaltsverzeichnis 1 Die Borodino Klasse 2 Geschichte 2 1 Tsushima 2 2 Dienst in der japanischen Marine 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenDie Borodino Klasse BearbeitenDie Borodino Klasse basierte auf den Planen der in Frankreich 1899 1901 gebauten Zessarewitsch Die russische Marineleitung hatte beim Abschluss des Bauvertrags darauf bestanden dass man funf weitere Schiffe der gleichen Art in Russland bauen und soweit notwendig modifizieren durfte damit sie den Anspruchen der russischen Marine entsprachen Demgemass wurden von 1899 bis 1905 die Schiffe der Borodino Klasse auf russischen Werften gebaut Borodino Imperator Alexander III Knjas Suworow Orjol und Slawa nbsp Borodino Klasse Brassey s 1906Wie schon die Zessarewitsch so litten auch diese Schiffe daran dass ihr Schwerpunkt zu hoch lag die Bordwande im sog Tumblehome Design oberhalb der Wasserlinie nach innen zeigten das in der Rumpfmitte laufende Langsschott die Gefahr des Kenterns heraufbeschwor und der niedrige Gurtelpanzer bei voller Gefechtsbeladung unter Wasser gedruckt wurde Die Kasemattgeschutze lagen so tief dass sie bei Seegang unbrauchbar waren Hinzu kam dass die Schiffe trotz grosseren Gewichts schwachere Maschinen als die Zessarewitsch hatten Des Weiteren waren die Schiffe gemass der Zeit und besonders nach den russischen Verhaltnissen in den Offiziersquartieren sehr opulent ausgestattet wobei hier keine Rucksicht auf zusatzliche Gefahrdungen wie leicht entflammbare Materialien Glasscherben oder ungesicherte Mobelstucke genommen wurde Insgesamt gab es viel Holz im und am Schiff so waren Boden Zwischenwande und Vertafelungen zum Teil vollstandig aus Holz Auch Teile des Aufbaus waren aus Holz diese sollten vor Gefechten zerlegt und eingelagert werden In der Realitat wurden diese wahrend der Kampfhandlungen von Tsushima jedoch schlicht abgerissen und uber Bord geworfen Allerdings diente das Holz auch als Stille Reserve konnte es doch den Kohlenvorrat erganzen Zusatzlich zum Holz und den Betriebsstoffen waren fast alle nicht metallischen Werkstoffe an Bord brennbar insbesondere die elektrische Isolierungen und die Isolierung der Dampfleitungen Die drei bei Tsushima versenkten Schiffe der Klasse kenterten bevor sie sanken Die Schiffe werden daher von manchen Schiffbauexperten als die schlechtesten jemals gebauten Schlachtschiffe angesehen Preston 2002 Geschichte BearbeitenDie Orjol wurde 1900 auf der Galerny Werft 1 in Sankt Petersburg auf Kiel gelegt Sie lief im Juli 1902 vom Stapel und wurde im Oktober 1904 obwohl noch nicht vollkommen fertiggestellt in Dienst gestellt und mit ihren Schwestern ausgenommen die noch nicht fertiggestellte Slawa dem Zweiten Pazifikgeschwader unter Vizeadmiral Roschestwenski zugeteilt Kommandant des Schiffes war der Kapitan 1 Ranges Nikolai Wiktorowitsch Jung Als sich die Geruchte um den bevorstehenden Kriegseinsatz breit machten wurde das Schiff von der Mannschaft um dem Einsatz zu entgehen im Hafen absichtlich auf Grund gesetzt und es gab Versuche die Antriebsanlage durch Stahlspane in Lagern und in einem Fall in einem Dampfzylinder zu sabotieren Tsushima Bearbeiten Bereits am 15 Oktober 1904 ging Roschestwenskis Flotte auf die achtmonatige Reise uber 18 000 Seemeilen nach Ostasien Dabei hatte die Orjol noch Werftarbeiter an Bord die die letzten Arbeiten zu Ende fuhren sollten Die Orjol wurde als viertes Schiff in der russischen Schlachtlinie in der Seeschlacht bei Tsushima am 27 Mai 1905 schwer beschadigt sie erhielt vermutlich funf 30 5 cm zwei 25 4 cm neun 20 3 cm und 28 15 2 cm Treffer Ihre drei Schwesterschiffe wurden versenkt Am Morgen des nachsten Tages dem 28 Mai 1905 gegen 10 30 Uhr kapitulierte die Orjol auf Befehl von Konteradmiral Nebogatow Mit der Orjol kapitulierten auch das alte Panzerschiff Imperator Nikolai I Admiral Nebogatows Flaggschiff und die beiden Kustenpanzerschiffe General Admiral Apraxin und Admiral Senjawin Kapitan Jung der wahrend der Schlacht schwer verletzt wurde verstarb am 29 Mai 1905 und erhielt eine Seebestattung 2 Dienst in der japanischen Marine Bearbeiten nbsp Die ehemalige Orjol als Iwami 1907 in KureNach Totaluberholung 1906 1907 diente das Schiff unter dem Namen Iwami in der japanischen Marine Bei der Instandsetzung des schwer beschadigten Schiffes reduzierte man seine Aufbauten erheblich um die Seetuchtigkeit des Schiffes zu verbessern Die sechs 15 2 cm Doppelturme der Mittelartillerie wurden dabei durch sechs 20 3 cm Einzelgeschutze ersetzt Die leichten Geschutze wurden reduziert und das Bug und Hecktorpedorohr ausgebaut Die Breitseitrohre wurden allerdings durch modernere 45 cm Rohre ersetzt Die Kesselanlage wurde durch Rohrenkessel japanischer Bauart erneuert und ermoglichte eine Leistung von 16 500 PS und damit eine Geschwindigkeit von uber 18 kn Die seit August 1912 als Kustenpanzerschiff klassifizierte Iwami wurde im Ersten Weltkrieg mit vier weiteren ehemals russischen Schiffen bei der Blockade und Eroberung der deutschen Kolonie Tsingtau Kiautschou eingesetzt Die anderen ehemals russischen Schiffe waren die in Port Arthur erbeuteten Linienschiffe Suwo ex Pobeda und Tango ex Poltawa sowie die Kustenpanzerschiffe Okinoshima ex General Admiral Apraxin und Mishima ex Admiral Senjawin die mit der ehemaligen Orjol bei Tsushima kapituliert hatten Bis zur Kapitulation der Deutschen am 7 November 1914 blieb der Verband dort im Einsatz Am 12 Januar 1918 lief die Iwami als erstes alliiertes Kriegsschiff in Wladiwostok ein um japanische Interessen im revolutionaren Russland zu wahren Nach ihr trafen dann noch der britische Panzerkreuzer Suffolk das Linienschiff Asahi und die Brooklyn ein Die Aktion weitete sich zur Sibirischen Intervention aus in der Japan zeitweise Einfluss auf die gesamte russische Pazifikkuste ausubte und die sogenannte Kustenrepublik bis zum Abzug im September 1922 unterstutzte Die Iwami wurde in diesem Rahmen 1920 und 1921 vor Kamtschatka eingesetzt Auf Grund des Washingtoner Flottenvertrages vom Februar 1922 wurde die Iwami am 9 Mai 1923 ausser Dienst gestellt und am 10 Juli 1924 als Zielschiff durch Kampfflieger vor der Bucht von Tokio versenkt Literatur BearbeitenRobert A Burt Japanese Battleships 1897 1945 Arms and Armour Press ISBN 0 85368 758 7 Sir Julian Corbett Maritime Operations in The Russo Japanese War 1904 1905 1994 ISBN 1 55750 129 7 Tony Gibbons The Complete Encyclopedia of Battleships Crescent Books New York 1983 ISBN 0 517 37810 8 Richard A Hough The Fleet That Had To Die Ballantine Books New York 1960 Hugh Lyon The Encyclopedia of the World s Warships Chartwell Books 1985 ISBN 0 89009 780 1 S McLaughlin Aboard the Orel at Tsushima In Warship 2005 Conways Maritime Press 2005 A Nowikow Priboi Tsushima George Allen amp Unwin Ltd London 1936 Constantine Pleshakov The Tsar s Last Armada Epic Voyage to the Battle of Tsushima 2002 ISBN 0 465 05792 6 Antony Preston World s Worst Warships Conways Maritime Press 2002 John Roberts H C Timewell Roger Chesneau Hrsg Eugene M Kolesnik Hrsg Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 Band 2 USA Japan und Russland Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1983 ISBN 3 7637 5403 2 V M Tomitch Warships of the Imperial Russian Navy Vol 1 Battleships 1968 Denis u Peggy Warner The Tide at Sunrise A History of the Russo Japanese War 1904 1905l 1975 ISBN 0 7146 5256 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orjol Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Gelegen auf der Insel Galerny in der Newa Im Jahr 1908 von der Neuen Admiralitatswerft ubernommen Der Name der Werft wird in den Quellen unterschiedlich geschrieben auch Galernyi Galernij usw Alexei Silytsch Nowikow Priboi Tsushima Berlin 1986 Seite 479 481 ISBN 3 327 00251 7Linienschiffe der Borodino Klasse Borodino Imperator Alexander III Orjol Knjas Suworow Slawa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwami Schiff amp oldid 239467033