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Die Imperator Nikolai I russisch Imperator Nikolaj I war ein Panzerschiff Turmschiff des Russischen Kaiserreiches das fur die Baltische Flotte in den spaten achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts gebaut wurde Es war die Zeit des Uberganges vom Panzerschiff zu den Vor Dreadnought Schlachtschiffen Sie wurde dem Mittelmeergeschwader zugeteilt und besuchte Toulon im Oktober 1893 Wahrend des Ersten Japanisch Chinesischen Krieges wurde sie in den Pazifik verlegt und blieb bis sie 1896 wieder ins Mittelmeer zuruckkehrte um die russischen Interessen wahrend des Kretischen Aufstandes zu vertreten Im April 1898 kehrte sie in die Ostsee zuruck und wurde einer langen Wartung unterzogen bis sie 1901 wieder ins Mittelmeer zuruckkehrte Imperator Nikolai I SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches Reichandere Schiffsnamen Iki 1905 1915 Schiffstyp Panzerschiff Turmschiff Klasse Imperator Aleksandr II KlasseBauwerft Admiralitatswerft Sankt PetersburgBestellung 1 Januar 1886Kiellegung 4 August 1886Stapellauf 1 Juni 1889Indienststellung Juli 1891Verbleib 1915 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 101 65 m KWL Vorlage Infobox Schiff Wartung LppGroesserKWL 105 61 m Lpp Breite 20 4 mTiefgang max 7 39 mVerdrangung 9748 t Besatzung 616 MannMaschinenanlageMaschine 12 Dampfkessel2 3 Zyl VerbundmaschineMaschinen leistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 5 848 kW 7 951 PS Hochst geschwindigkeit 14 kn 26 km h Propeller 2Bewaffnung2 Geschutz 30 5 cm L 30 4 Geschutz 22 9 cm L 35 8 Geschutz 15 2 cm L 35 10 Rev 4 7 cm Hotchkiss 8 Rev 3 7 cm Hotchkiss 6 Torpedorohr 38 1 cmPanzerungSeitenpanzer 152 356 mm Zitadellpanzer 203 mm Panzerdeck 64 mm Turm Schwere Artillerie 254 mm Schotten 152 mm Kommandoturm 152 mmWahrend des Russisch Japanischen Krieges wurde sie 1904 in die Ostsee verlegt um nach einer weiteren Wartung als Flaggschiff des 3 Pazifikgeschwaders unter Konteradmiral Nikolai Iwanowitsch Nebogatow zur Unterstutzung von Admiral Sinowi Petrowitsch Roschestwenski in den Pazifik gesandt zu werden Bei der Seeschlacht bei Tsushima wurde die Imperator Nikolai I leicht beschadigt und ergab sich der japanischen Flotte Die Imperator Nikolai I wurde unter dem Namen Iki 壱岐 in die Kaiserlich Japanische Marine ubernommen und war bis 1910 Artillerieschulschiff und dann Kustenverteidigungs und Trainingsschiff Im Oktober 1915 wurde sie als Zielschiff versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Japanischer Dienst 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenEntwicklung BearbeitenDie Imperator Nikolai I war ursprunglich kleiner als ihr Schwesterschiff die Imperator Aleksandr II nach dem Vorbild des brasilianischen Schlachtschiffs Riachuelo geplant allerdings mit 30 5 cm Geschutzen bewaffnet und nicht mit 23 4 cm Geschutzen wie die Riachuelo Am 6 November wurde mit der Baltischen Schiffswerft ein Vertrag fur den Bau eines Schiffes mit zwei 30 5 cm Geschutzen in einer vorderen Barbette unterschrieben Dieser wurde jedoch schnell wieder storniert und ein neuer Vertrag mit der Admiralitatswerft in Sankt Petersburg uber einen nochmaligen Bau wie die Imperator Aleksandr II geschlossen obwohl diese bei der Baltischen Schiffswerft gebaut worden war Die Admiralitatswerft hatte Probleme die Konstruktionszeichnungen zu bekommen und musste einige uberarbeiten was sie dazu nutzte das Design bei einigen Dingen geringfugig zu andern Der gewunschte Ersatz der Barbetteaufstellung der Geschutze bei der Imperator Aleksandr II durch einen Doppelgeschutzturm stellte sich als problematisch heraus Der Entwurf des Turmes war erst im April 1889 beendet und die Arbeit am vorderen Teil des Schiffes musste mehr als sechs Monate ruhen weil die Masse des Turmes noch nicht bekannt waren Es stellte sich heraus dass der Turm 46 t schwerer war als die Barbette und die Imperator Nikolai I ein wenig buglastig war obwohl schon die Hohe des Gurtelpanzers reduziert worden war 1 Beschreibung BearbeitenDie Imperator Nikolai I war an der Wasserlinie 101 65 m und 105 61 m uber alles lang 20 4 m breit und hatte einen Tiefgang von 7 39 m 40 cm mehr als im Entwurf Sie verdrangte 9 748 t Wasser mehr als 1 000 t mehr als in der Planung 8 575 t 2 nbsp Entwurfszeichnung der Imperator Nikolai I in Brassey s Naval Annual 1894Die Imperator Nikolai I hatte zwei Dreizylinder Verbunddampfmaschinen die jede eine einzelne Schraube antrieben Zwolf zylindrische Heizkessel leiteten den Dampf zu den Motoren Die Dampfmaschinen waren von der Baltischen Schiffswerft gebaut und hatten eine geplante Leistung von 5 966 kW Auf den Versuchsfahrten erreichten die Maschinen eine Leistung von 5 848 kW was zu einer Geschwindigkeit von 14 kn reichte Die Imperator Nikolai I hatte 861 t Kohle in den Bunkern und hatte damit eine Reichweite von 2 630 sm 4 870 km bei einer Geschwindigkeit von 10 kn 3 Die Bewaffnung der Schiffe der Imperator Aleksandr II Klasse bestand aus einem Paar 30 5 cm Obukhov Modell 1877 Geschutzen mit einer Kaliberlange von 30 im Doppelturm vorn Die vier 22 9 cm Obukhov Modell 1877 Kaliber 35 Geschutze befanden sich in Kasematten an den Ecken der Aufbauten auf mittig drehbaren Halterungen Der Rumpf des Schiffes verjungte sich nach oben um den Geschutzen ein grosseres Schussfeld nach vorn und hinten zu ermoglichen Die acht 15 2 cm Geschutze mit der Kaliberlange 35 vom Modell 1877 waren auf Breitseiten Schwenkhalterungen montiert Vier wurden zwischen den 22 9 cm Geschutzen angebracht und hatten ein Schussfeld von insgesamt 100 Die restlichen vier waren an den Enden der Aufbauten montiert von wo aus sie direkt nach vorne oder nach hinten schiessen konnten Die zehn 4 7 cm Hotchkiss Revolverkanonen wurden in Rumpfscharten des Schiffes zwischen den 22 9 cm und den 15 2 cm Geschutzen montiert um das Schiff gegen Torpedoboote zu verteidigen In jeder Mars waren vier 3 7 cm Hotchkiss Revolverkanonen montiert Die Imperator Nikolai I hatte sechs 38 1 cm Torpedorohre uber Wasser Eines befand sich im Bug zwei befanden sich auf jeder Breitseite und eins befand sich im Heck 4 nbsp Imperator Nikolai IHauptsachlich wurde die Panzerung der Imperator Nikolai I aus dem Vereinigten Konigreich importiert Einige Lieferungen verzogerten sich was wahrend des Baus zu Problemen fuhrte Die Hohe des Wasserlinien Panzergurtels wurde im Vergleich zur Imperator Aleksandr II um 152 mm reduziert und war 2 4 m hoch von denen 0 9 m uber der entworfenen Wasserlinie lagen und 1 5 m darunter Die restliche Panzerung entsprach der des Schwesterschiffs ausser der Anderungen wegen der Buglastigkeit der Imperator Nikolai I 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Geschutzturm und Brucke der Imperator Nikolai I mit Beschadigungen nach TsushimaDie Imperator Nikolai I wurde nach dem Zaren Nikolaus I von Russland benannt Gebaut in Sankt Petersburg wurde sie nach ihrer Fertigstellung im Juli 1891 dem Mittelmeergeschwader zugeteilt und besuchte Toulon im Oktober 1893 Bei den gegenseitigen Flottenbesuchen in Toulon und Kronstadt wurde die Franzosisch Russische Allianz gestarkt und diese Allianz spater zur Triple Entente ausgebaut Am 28 April 1895 lief sie wahrend des Ersten Japanisch Chinesischen Krieges in Nagasaki in Japan ein blieb bis 1896 im Pazifik und kehrte dann ins Mittelmeer zuruck Sie fuhr im April 1898 wieder in die Ostsee zuruck und musste sich bevor sie wieder ins Mittelmeer verlegte einem grosseren Umbau unterziehen bei dem die gesamte Maschine ausgetauscht und die Aufbauten um ein Deck abgesenkt wurden Die meisten ihrer 4 7 cm und 3 7 cm Revolverkanonen wurden bis auf zwei Stuck ausgebaut und sie erhielt stattdessen sechzehn einlaufige 4 7 cm und zwei 3 7 cm Geschutze 6 Im Jahre 1904 wahrend des Russisch Japanischen Krieges lief sie wieder in die Ostsee um mit anderen obsoleten Schiffen zum 3 Pazifischen Geschwader zusammengefasst zu werden Admiral Roschestwenski Oberbefehlshaber des 2 Pazifischen Geschwaders hatte sich zunachst geweigert dieses Geschwader mitzunehmen weil er es nicht als Verstarkung sondern als Belastung ansah 7 Am 15 Oktober 1904 lief das 2 Geschwader von Libau aus Nach dem Doggerbank Zwischenfall in der Nordsee wurde der Stabschefs Roschestwenskis Nikolai Lawrentjewitsch Klado nach Sankt Petersburg entsandt um bei der Aufklarung des Zwischenfalls zu helfen Nebenher begann Klado allerdings eine Pressekampagne um fur die Entsendung des 3 Geschwaders zu werben und erreichte tatsachlich dass Zar Nikolaus II befahl diese veralteten Schiffe ebenfalls in den Pazifik zu entsenden 8 Sie liefen am 15 Januar 1905 aus Libau mit dem Ziel Pazifik aus Zu diesem Zeitpunkt war Roschestwenski mit dem 2 Pazifischen Geschwader bereits vor der vietnamesischen Kuste und musste warten 9 Bei der Seeschlacht bei Tsushima wurde die Imperator Nikolai I leicht beschadigt Sie erhielt einen Treffer von einer 30 5 cm Granate zwei von 20 3 cm Granaten und ebenfalls zwei 15 2 cm Treffer Sie hatte funf Tote und 35 Verwundete zu beklagen Das Schiff ergab sich mit fast dem gesamten 3 Geschwader unter Konteradmiral Nebogatow am nachsten Tag der japanischen Flotte nbsp Iki in Yokosuka 12 Februar 1906Japanischer Dienst BearbeitenAm 6 Juni 1905 wurde die Imperator Nikolai I in die Kaiserlich Japanische Marine ubernommen und in Iki nach der Insel Iki im Japanischen Meer in der Nahe des Schauplatzes der Schlacht von Tsushima umbenannt Bis zum 12 Dezember 1910 war sie ein Artillerieschulschiff dann zum Kustenschutzschiff Erster Klasse und Schulschiff umklassifiziert 10 Auch als Iki hatte sie ihre 30 5 cm Geschutze im Doppelturm ansonsten aber japanische Artillerie namlich sechs 15 2 cm L 40 Armstrong Pattern Z Kanonen in Einzelaufstellung sechs 12 cm Schiffsgeschutze in Einzelaufstellung und sechs 7 62 cm L 40 Armstrong N Kanonen ebenfalls in Einzelaufstellung 11 Am 1 Mai 1915 wurde sie von der Schiffsliste der japanischen Marine gestrichen und im Oktober 1915 als Zielschiff von den Schlachtkreuzern Kongō und Hiei versenkt 10 allerdings schreiben Watts und Gordon dass sie 1922 verschrottet wurde 12 Literatur BearbeitenRobert Gardiner Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press Greenwich 1979 ISBN 0 8317 0302 4 Jay Gibbs Warship International Question 28 43 Japanese Ex Naval Coast Defense Guns 2010 ISSN 0043 0374 Hansgeorg Jentschura Dieter Jung Peter Mickel Warships of the Imperial Japanese Navy 1869 1945 United States Naval Institute Annapolis 1977 ISBN 978 0 87021 893 4 Stephen McLaughlin Russian amp Soviet Battleships Naval Institute Press Annapolis 2003 ISBN 1 55750 481 4 Mick McTiernan A Very Bad Place Indeed For a Soldier The British involvement in the early stages of the European Intervention in Crete 1897 1898 King s College London September 2014 Constantine Pleshakov The Tsar s last armada The epic voyage to the battle of Tsushima Basic Books New York ISBN 0 465 05792 6 Paul H Silverstone Directory of the World s Capital Ships Hippocrene Books New York 1984 ISBN 0 88254 979 0 Frank Thies Tsushima Roman eines Seekrieges Zsolnay Berlin 1954 ISBN 3 423 01312 5 Anthony John Watts Brian G Gordon The Imperial Japanese Navy Doubleday Garden City 1971 OCLC 241295 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Imperator Nikolai I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten McLaughlin S 40f McLaughlin S 39 McLaughlin S 39 43f McLaughlin S 42 McLaughlin S 42f McLaughlin S 157 Frank Thies Tsushima Frank Thies Tsushima S 238 245 Constantine Pleshakov The Tsar s last armada a b McLaughlin S 44f Jentschura Jung amp Mickel S 13f Watts Gordon S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Imperator Nikolai I Schiff 1891 amp oldid 236576333