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Irmgard Uhlig 29 Oktober 1910 in Oberwiesenthal 17 August 2011 in Dresden war eine deutsche Malerin und Bergsteigerin Sie wurde vor allem durch ihre Landschaftsaquarelle des Elbsandsteingebirges bekannt und galt als bedeutendste zeitgenossische Malerin der Sachsischen Schweiz 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Rezeption 4 Einzelausstellungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUhlig kam 1910 als Tochter eines Postverwalters Stadtrats und stellvertretenden Burgermeisters Uhlig in Oberwiesenthal zur Welt Nach dem fruhen Tod des Vaters zog sie 1915 mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Rudolf nach Nossen wo sie ihre Schulzeit bis zum Abitur verbrachte Sie studierte von 1930 bis 1933 Padagogik mit den Fachern Kunsterziehung und Geografie am Padagogischen Institut der Technischen Hochschule in Dresden und war von 1933 bis Ende des Zweiten Weltkriegs als Kunsterziehungslehrerin zunachst in Dresden und spater als Aushilfslehrerin in 32 weiteren Schulen in Dresden und Umgebung tatig darunter in Lohmen Rennersdorf Wehlen und Hohnstein Zum Ende des Krieges wurde sie Lehrerin in Langenwolmsdorf 3 Im Jahr 1933 trat sie der Sektion Dresden des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins bei Von 1931 bis 1945 unternahm sie mehrere Hochtouren und Studienfahrten in die Hochalpen und bestieg 1934 mit dem Piz Bernina ihren ersten Viertausender 4 Schon damals entstanden durch die Verknupfung von Bergsteigen und Malerei einige von ihrer Perspektive her aussergewohnliche Aquarelle Im Marz 1945 kurz nach der Bombardierung Dresdens die Uhlig als Lehrerin in Langenwolmsdorf erlebt hatte kehrte sie nach Dresden zuruck und wohnte bis zu ihrem Tod in Kleinzschachwitz Sie entwarf zunachst Handpuppen fur einen Spielzeugbetrieb und war Mitarbeiterin eines Landschaftsarchitekten bevor sie sich endgultig der Malerei zuwandte In Bergstiefeln ging sie 1945 durch Dresden st ieg uber die Trummerberge und malt Die stehengebliebenen Schornsteine und Hauserecken die Ziegelklopfer Und die Zeichen beginnenden Lebens die bluhenden Unkrautfelder zwischen den Ruinen 5 Ein Grossteil der rund 60 Trummerbilder befindet sich heute im Besitz des Stadtmuseums Dresden 6 Spater war Uhlig wie bereits um 1933 vor allem im heimischen Elbsandsteingebirge unterwegs Auch hier verknupfte sie ihre Leidenschaften Klettern und Malen Ab 1946 arbeitete sie als freischaffende Kunstlerin war 1958 als eine von drei Frauen Teil der ersten alpinistischen Expedition aus der DDR in der Sowjetunion im Elbrus Gebiet 7 und kletterte 1963 im Tienschan Uhlig zeichnete vor der Wende Landschaften in Vietnam und China und nach 1990 auch in anderen Regionen der Erde so bereiste sie ab 1990 unter anderem Griechenland Agypten Teneriffa Kanada Marokko und Brasilien Viele ihrer Bilder entstanden als Auftragswerke Neben dem Malen schrieb Uhlig unter anderem Beitrage in Festschriften und schuf Landschaftsmodelle Ein zwolf Quadratmeter grosses Ubersichtsmodell der Sachsischen Schweiz in funf Teilen befindet sich seit 1998 im Besitz des Hauses des Gastes in Hinterhermsdorf Andere Modelle darunter ein 15 Quadratmeter grosses Relief des Elbtalraums lagern in Konigstein 8 Uhlig arbeitete auch an Naturschutzausstellungen mit Im Alter von 89 Jahren erkletterte sie auf ihrer letzten Bergtour den Plattenstein 9 und stellte zu dieser Zeit auch das Malen vorubergehend ein 10 Uhlig war Mitglied der Akademie der Kunste der DDR 11 Sie wurde mit der goldenen Ehrennadel des Sachsischen Bergsteigerbunds SBB des Deutschen Alpenvereins geehrt und war seit 2003 Ehrenmitglied des SBB Im Mai 2011 grundete sie gemeinsam mit dem SBB die Stiftung Kunst und Berge um ihr kunstlerisches Erbe weiterzugeben Grundstock der Stiftung bilden 681 Werke Uhligs 12 In diese Stiftung sollen aber auch andere Kunstwerke zum Thema Bergsteigen einbezogen werden 13 Uhlig starb im August 2011 nach kurzer Krankheit in Dresden und wurde auf dem Stephanusfriedhof in Meusslitz bei Kleinzschachwitz beigesetzt Wirken BearbeitenUhligs fruheste Zeichnungen stammen aus dem Jahr 1930 und zeigen die Kalkalpen bei Salzburg 14 Uhlig schuf ihre Werke vorwiegend vor Ort in den Bergen und konnte so Motive zeichnen die anderen Kunstlern verborgen blieben Sie bevorzugte bei ihrer Arbeit am Berg die Aquarelltechnik da sie mit dieser vor Ort am besten arbeiten konnte Der Fels ist im Wasser entstanden und durch Wasser zerstort Mit einem Wassertropfen kann man beim Malen wunderbar modellieren so Uhlig 1998 15 Eine Staffelei konnte sie bei ihren Arbeiten im Gebirge nicht benutzen Bis 2002 hatte sie allein von der Sachsischen Schweiz uber 1000 Aquarelle geschaffen 16 Ihre Bilder standen der Kritik zufolge in der Tradition der alten Dresdner Malschule 17 Rezeption Bearbeiten Ob Allgau Berchtesgadener Alpen Rugener Kreidefelsen Fichtelberg oder Zugspitze immer versucht die weitgereiste in Kleinzschachwitz wohnende Malerin das Besondere und die Eigenheiten auf ihren Naturstreifzugen einzufangen so die Sachsische Zeitung im Jahr 1997 18 Die Gemalde Irmgard Uhligs bestechen besonders durch das wechselvolle Spiel der Wasserfarben auf hellem Malgrund ihren Blick fur das Detail ohne naturalistisch zu sein Jede Nuance der Natur in der Synthese von Bergen Hugeln Nadel und Mischwald Feldern Bach und Flusslaufen ob nah oder aus der Distanz verrat in ihren Aquarellen die Liebe zur Sachsischen Schweiz einer Landschaft die in der Welt ihresgleichen sucht Peter Salzmann 2002 16 Kritikern galt sie als die Bergmalerin der Sachsischen Schweiz 19 und bedeutendste unter den zeitgenossischen Elbsandstein Malerinnen 9 Artikel anlasslich ihres 100 Geburtstags nannten Uhlig die Nestorin der deutschen Berg und Landschaftsmalerei 14 sie galt in Bergsteiger Kreisen als lebende Legende 20 Eines von zwolf Portrat des Dresdner Frauenkalenders 1999 befasste sich mit ihr 21 Uhligs Aquarelle wurden auch als Zeitzeugen geschatzt Gleich einem Fotografen schafft sie nicht nur kleine Kunstwerke sondern auch Zeitzeugen von Landschaftsansichten die im Laufe der Jahre teils durch Menschenhand teils durch naturliche Vorgange ihr ursprungliches Aussehen verandert haben 15 Ihre Werke befinden sich unter anderem im Besitz des Dresdner Stadtmuseums vor allem aber in der Stiftung Kunst und Berge beim Sachsischen Bergsteigerbund Einzelausstellungen Auswahl BearbeitenSeit 1937 waren Werke von Irmgard Uhlig auf uber 50 Ausstellungen zu sehen 22 1997 Dresden Frauenstadtarchiv 1998 Dresden Museum fur Sachsische Volkskunst Jagerhof 1998 Konigstein Naturfreundehaus 1998 Eibau Lausitzer Landschaften Ausstellung im Heimat und Humboldtmuseum 1998 Pirna Galerie Grossmann 2000 Dresden Memento Dresden unter anderem mit Werken Uhligs im Stadtmuseum 2000 Reitzendorf Kleinbauernmuseum 2001 Dresden Ausstellung Berglandschaften im Frauenstadtarchiv 2003 Grossschonau Deutsches Damast und Frottiermuseum 2005 Dippoldiswalde Kabinettausstellung in der Osterzgebirgsgalerie 23 2005 Dresden Ausstellung Zauberhafte Motive zwischen Sandstein und Granit auf Schloss Schonfeld 24 2006 Dresden Zerstortes Dresden Wiederaufbau Ausstellung der Stadtischen Galerie Dresden im Rathaus Dresden Leuben 25 2007 Neustadt Ausstellung Irmgard Uhlig Malerin der Sachsischen Schweiz im Heimatmuseum 2008 Reitzendorf Ausstellung Erntezeit Kornpuppenzeit im Kleinbauernmuseum 2008 Dresden Ansichten und Aussichten in Fels und Eis auf dem 5 Bergsichten Festival vom 14 bis 16 November 2008 2010 Sebnitz Kunstblumen und Heimatmuseum Prof Alfred Meiche in den Raumen der Ostsachsischen Sparkasse Dresden Filiale Sebnitz 2 2015 Pirna Mit Kletterseil und Pinsel Die Bergmalerin Irmgard Uhlig Sonderausstellung im Stadtmuseum Pirna vom 22 August bis 8 November 2015 2022 Oberwiesenthal Vom Lilienstein zum Fichtelberg Irmgard Uhlig unterwegs mit Ski und Pinsel Sonderausstellung im Wiesenthaler K3 vom 21 Mai bis 31 August 2022Literatur BearbeitenIris Hackel Bergmalerin Irmgard Uhlig Verlag A amp R Adam 2006 Dresden ISBN 978 3 00 018753 7Weblinks BearbeitenIrmgard Uhlig bei www bergsteigerbund de Memento vom 31 August 2011 im Internet Archive Stiftung Kunst und BergeEinzelnachweise Bearbeiten Angela Knockel Reinohl Sachsische Schweiz Maler amp Komponisten amp Andere Memento vom 27 Mai 2011 im Internet Archive a b 100 Bilder anlasslich des 100 Geburtstages Die Malerin der Berge Irmgard Uhlig begeht ihr Jubilaum mit ganz besonderer Ausstellung Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Pressemitteilung des Landratsamtes Pirna anlasslich einer Ausstellung 8 Oktober 2010 Jordis Lademann Suche nach dem Schonen In Sachsische Zeitung 25 Juni 2007 S 21 Aquarelle von Uhlig im Kleinbauermuseum In Dresdner Neueste Nachrichten 7 Oktober 2000 S 19 Ingrid Rosski Bankpapiere trieben im Feuersturm In Sachsische Zeitung 10 Februar 2000 S 11 Susanne Voigt Trummerfrau mit Skizzenblock In Sachsische Zeitung 14 Februar 2001 S 7 Erik Bergfreund Vor einem halben Jahrhundert gab es fur DDR Alpinisten eine Premiere im Kaukasus In Dresdner Neueste Nachrichten 20 Oktober 2008 S 16 Andreas Hammer Bergmalerin Uhlig Der Falkenstein war weg In Sachsische Zeitung 4 April 1998 S 9 a b Andreas Hammer Bilder wecken Sehnsucht In Sachsische Zeitung 13 Oktober 2000 Peter Salzmann Was macht eigentlich Die Bergmalerin Irmgard Uhlig In Sachsische Zeitung 26 Marz 2003 S 22 MDR Fernsehmagazin Biwak 7 September 2011 Malerin grundet neue Stiftung fur Kunst und Berge In Sachsische Zeitung 20 Juni 2011 S 16 Sachsischer Bergsteigerbund grundet Stiftung Kultur und Berge Memento vom 3 September 2012 im Webarchiv archive today In DNN Online 16 Juni 2011 a b Klaus Wilk Die Bergmalerin Irmgard Uhlig begeht 100 mit Ausstellung In Dresdner Neueste Nachrichten 14 Juni 2010 S 16 a b hei Die Berge haben es ihr angetan Sachsische Zeitung 26 Oktober 1998 S 10 a b Peter Salzmann Mit Pinsel und Farben den Bergen nahe In Sachsische Zeitung 5 Juli 2002 S 9 lb Galerie Grossmann zeigt Arbeiten von Irmgard Uhlig In Sachsische Zeitung 4 November 1998 S 11 Lilli Vostry Bergige Landschaften und Lebensbilder von Dresdnerinnen In Sachsische Zeitung 9 Oktober 1997 S 23 Anja Rost Osterausstellung mit Vorfuhrungen im Jagerhof Dresdner Neueste Nachrichten 4 April 1998 S 11 Christine Forst Betagte Gipfelsturmerin stellt Aquarelle aus In Dresdner Neueste Nachrichten 26 Januar 2005 S 15 Offene Bekenntnisse von Kunstlerinnen In Sachsische Zeitung 30 Januar 1999 S 12 Richard Schmieder Bergmalerin Irmgard Uhlig wird 100 Jahre alt Memento vom 18 Juli 2012 im Webarchiv archive today dpa Mitteilung 16 September 2010 Bericht der Reichstadter Nachrichten Memento vom 11 Juli 2011 im Internet Archive abgerufen am 26 Oktober 2011 Ausstellung von Irmgard Uhlig Memento vom 11 Juli 2011 im Internet Archive Schloss Schonfeld 10 Oktober 2005 Zerstortes Dresden Wiederaufbau In dresden de Landeshauptstadt Dresden 27 Januar 2006 abgerufen am 15 August 2015 Normdaten Person GND 135632331 lobid OGND AKS VIAF 40595669 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uhlig IrmgardKURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin und BergsteigerinGEBURTSDATUM 29 Oktober 1910GEBURTSORT OberwiesenthalSTERBEDATUM 17 August 2011STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irmgard Uhlig amp oldid 233265190